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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Geist des Namensgebers wiederbelebt
Zwischenüberschrift:
Wie der Rektor einer Osnabrücker Realschule Justus Möser in den Fokus rückt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück Wo genau in Osnabrück ist eigentlich die Möser-Realschule? Und kennen die Schüler ihren Namensgeber? Ein Besuch in einer fast unsichtbaren Lehranstalt mit einer mehr als 180-jährigen, wechselvollen Geschichte.

Zentral gelegen in der Nähe des Heger Tores und am Fuße des Westerbergs und doch kaum zu finden: Die Möser-Realschule in Osnabrück sei ein Phantom″, spitzt es Rektor Markus Gerling zu mit Blick darauf, dass kaum jemand weiß, wo genau sie sich befindet.

Das könnte auch damit zu tun haben, dass es sich um einen unscheinbaren Anbau der Altstädter Schule handelt, in den man zum Schuljahr 2003/ 2004 umziehen musste rund 100 Jahre, nachdem für die ehemalige, 1833 gegründete erste Bürgerschule der Stadt ein neues Domizil in der Hakenstraße errichtet wurde, in der sich heute die Hauptschule Innenstadt befindet. Dass diese sich genau an dem Ort befindet, an dem Justus Möser von 1775 bis 1794 Jahren gewohnt und gelebt hat, fällt Gerling als einziger möglicher Grund dafür ein, dass sie ab Oktober 1927 bis zur Schulreform in den Sechzigerjahren Möser-Mittelschule genannt wurde.

Im Schulalltag präsent

Denn so richtig präsent sei der Namensgeber in der lückenlos dokumentierten Schulgeschichte nie gewesen bis Gerling vor acht Jahren, als er zum neuer Rektor der Möser-Realschule am Westerberg geworden war, im Archiv drei Ölgemälde des ehemaligen Lehrers Klaus Teschke fand, von denen eines Möser in Lebensgröße zeigt. Seitdem ist der im Treppenhaus der Schule hängende Namenspatron kaum zu übersehen und wird den Realschülern auch inhaltlich nahegebracht.

Im Wahlpflichtfach Geschichte etwa ist die Beschäftigung mit Möser ab der achten Klasse obligatorisch und im Schuljahr 2012/ 2013 wurde eine Geocaching-Tour entwickelt, die zu verschiedenen historischen Orten führt, die das Leben und Wirken Mösers greifbar machen. Zwar sei er als Kind seiner Zeit″ nicht gerade ein Gassenhauer für Schüler des 21. Jahrhunderts″, Mösers weitsichtige Behandlung von Themen wie Demokratie, Heimat oder Toleranz könne man aber durchaus auf die heutige Zeit beziehen, erklärt Gerling sein Bemühen, den großen Osnabrücker wieder mehr in den Fokus der Schule und der Stadt zu rücken.

Ausstellung geplant

Im derzeitigen Jubiläumsjahr plant die Möser-Realschule zwei entsprechende Projekttage kurz vor den Weihnachtsferien. Deren Ergebnisse sollen ab dem 22. Januar kommenden Jahres in der Marienkirche ausgestellt werden, in der sich die Grabplatten der Familie Möser befinden. Gerling selbst befasst sich derzeit mit einem Buch über Möser als der fromme Laie″, der als evangelischer Christ stets um Ausgleich und Gerechtigkeit zwischen den Konfessionen bemüht gewesen sei.

In seinem eigenen Geschichtsstudium an der Universität Osnabrück habe er von Möser nie gehört, verrät der aus der Grafschaft Bentheim stammende Schulleiter. Umso mehr ist es Gerling heute ein Anliegen, ihn wieder präsent zu machen″, wie er es ausdrückt nicht nur, aber angefangen in jener Schule, die seinen Namen trägt. Und dort zumindest so lange, wie es geht. Denn die Auflösung der Möser-Realschule zum Jahr 2026 sieben Jahre vor dem 200-jährigen Schulbestehen ist bereits beschlossen.

Bildtext:
Hält das Andenken an den Namensgeber seiner Schule wach: Möser-Realschulrektor Markus Gerling.
Foto:
Liudmila Jeremies
Autor:
Matthias Liedtke


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