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1.
Erscheinungsdatum:
06.10.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wie der Klimawandel die Region trifft
Dürre, Hitze, Starkregen und Mücken
Zwischenüberschrift:
Welche Folgen der Klimawandel für die Region haben könnte und wie der Landkreis gegensteuern will
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Lang
anhaltende
Trockenheit,
plötzlicher
Starkregen
sowie
immer
mehr
Mücken
und
Borkenkäfer
–
der
Klimawandel
ist
auch
in
der
Region
spürbar.
Dessen
ist
sich
der
Landkreis
bewusst
und
entwickelt
ein
Konzept
zur
Anpassung
an
die
Folgen.
Osnabrück
Auswirkungen
des
Klimawandels
sind
in
der
Region
Osnabrück
schon
jetzt
bemerkbar.
Der
Landkreis
geht
davon
aus,
dass
sie
noch
weitaus
drastischer
werden.
Wir
haben
einen
Überblick
über
die
fünf
schwerwiegendsten
Folgen
zusammengestellt,
die
der
Region
aufgrund
von
zunehmender
Hitze
und
Dürre
drohen.
Der
Landkreis
Osnabrück
ist
alarmiert:
Ein
externes
Gutachten
zeigt,
wie
stark
der
Klimawandel
die
Region
Osnabrück
treffen
kann.
Einige
Auswirkungen
sind
schon
heute
zu
sehen,
doch
es
wird
voraussichtlich
noch
schlimmer
werden.
„
Wir
geben
nicht
auf,
Klimaschutz
zu
betreiben″,
sagt
Timo
Kluttig
vom
Referat
für
Strategische
Planung
des
Landkreises.
Dennoch
sei
es
an
der
Zeit,
sich
auf
die
absehbaren
Folgen
vorzubereiten,
so
Kluttig.
„
Der
Klimawandel
ist
hier.
Da
kommen
wir
nicht
mehr
drum
rum.″
Das
Gutachten
ist
Teil
eines
Konzeptes,
das
Folgen
des
Klimawandels
sowie
Maßnahmen
dagegen
vorstellt.
Schon
der
erste
Satz
des
Konzeptes
zur
Anpassung
an
die
Klimafolge
stellt
klar:
Es
wird
immer
wärmer.
„
Die
sechs
weltweit
wärmsten
Jahre
seit
Beginn
der
Wetteraufzeichnung
im
Jahr
1880
traten
von
2014
bis
2019
in
direkter
Folge
aufeinander
auf″,
heißt
es.
Mit
den
Wetterdaten
des
Deutschen
Wetterdienstes
verdeutlicht
eine
Grafik
die
drastischen
Temperaturveränderungen
im
Landkreis.
„
Seit
30
Jahren
sind
die
Auswirkungen
spürbar
und
messbar″,
sagt
Kluttig.
Die
Situation
werde
sich
bis
zum
Ende
des
Jahrhunderts
sogar
„
dramatisch″
zuspitzen.
Das
Konzept
beinhaltet
eine
Vielzahl
von
Klimawandel-
Folgen
im
Landkreis
Osnabrück
und
Maßnahmen
dagegen.
Wir
haben
die
fünf
wichtigsten
in
dieser
Übersicht
zusammengestellt:
Klimafolge
1
–
Steigende
Waldbrandgefahr:
Der
Teutoburger
Wald
hat
ein
ernstes
Problem.
Aufgrund
der
zunehmenden
Trockenheit
in
den
Wäldern
steigt
vor
allem
in
den
späten
Frühlings-
und
Sommermonaten
die
Brandgefahr.
Ausgelöst
werden
Brände
überwiegend
durch
menschliches
Handeln,
beispielsweise
durch
unerlaubtes
Grillen
oder
weggeworfene
Zigaretten.
Zur
Prävention
gebe
es
Warnstufen
von
eins
bis
fünf,
wobei
Stufe
fünf
eine
sehr
hohe
Waldbrandgefahr
bedeute,
sagt
Kluttig.
„
Letztere
haben
wir
in
den
vergangenen
Jahren
mehrmals
erreicht.″
Er
verdeutlicht
die
Dringlichkeit:
„
Der
Teutoburger
Wald
könnte
schon
übermorgen
Feuer
fangen.″
Geplante
Maßnahmen:
Im
Ernstfall
wäre
das
Problem
die
mangelnde
Ausrüstung
der
Feuerwehr,
sagt
Kluttig.
Daher
gehört
die
Entwicklung
eines
Waldbrandkonzeptes
zu
den
Maßnahmenvorschlägen.
Demnach
soll
ein
Monitoringsystem
etabliert
werden,
das
Waldbrände
automatisch
erkennt
und
an
die
Feuerwehr
meldet.
„
Problematisch
ist
auch
die
Löschwasserverfügbarkeit″,
so
Kluttig.
Löschwasserteiche
sollen
reaktiviert
werden,
um
eine
Wasserversorgung
an
entlegenen
Orten
zu
sichern.
Auch
eine
Kartierung
der
einzelnen
Löschwasserstellen,
Rettungs-
und
Stützpunkte
soll
dabei
helfen.
Klimafolge
2
–
Wasserknappheit:
Die
Wasserwirtschaft
im
Landkreis
muss
angepasst
werden.
„
Wir
haben
einen
historisch
tiefen
Grundwasserstand″,
sagt
Kluttig.
Da
in
der
Region
das
Trinkwasser
daraus
gewonnen
wird,
könnte
es
auch
daran
in
Zukunft
mangeln.
Das
Problem:
Durch
die
mit
dem
Klimawandel
einhergehende
Trockenheit
steigt
der
Trinkwasserbedarf,
gleichzeitig
sinkt
der
Grundwasserstand.
Geplante
Maßnahmen:
Als
Gegenmaßnahme
verbot
der
Landkreis
Osnabrück
im
August
das
Rasensprengen
tagsüber.
So
sollte
eine
Verschwendung
des
Grundwassers
verhindert
werden.
Schließlich
verdunstet
das
Wasser
laut
Anpassungskonzept
bei
den
hohen
Temperaturen
ohnehin
schnell.
Viel
wichtiger
sei
es
aber,
in
der
Bevölkerung
ein
Bewusstsein
für
Wasserknappheit
zu
schaffen,
so
Kluttig.
„
Wir
müssen
uns
bewusst
werden,
wofür
wir
das
Wasser
wirklich
brauchen.″
Klimafolge
3
–
Starkregen:
Auch
Starkregenfälle
werden
sich
wegen
der
zunehmend
extremen
Wetterverhältnissen
häufen,
erklärt
Kluttig.
Ausgelöst
werden
so
Überschwemmungen
oder
Bodenerosionen.
Dabei
können
Sachschäden
entstehen,
und
es
besteht
Verunreinigungsgefahr
für
Grundwasser
sowie
Flüsse
und
Seen
durch
Güllegruben,
Heizöltanks
und
Biogasanlagen.
Geplante
Maßnahmen:
Deshalb
sollen
die
Kontrollsysteme,
die
die
Qualität
des
Trinkwassers
sichern,
überprüft
werden.
Außerdem
sollen
sich
Hausbesitzer
auf
plötzliche
Wassermassen
vorbereiten.
Denn
ungünstige
Lagen
oder
Versiegelungen
können
dazu
führen,
dass
beispielsweise
Keller
volllaufen.
Letztendlich
beschreibt
Kluttig
das
Problem
vereinfacht:
„
Es
muss
gesichert
werden,
dass
das
Wasser
irgendwo
hinkann.″
Der
Fokus
werde
auf
Rückhaltebecken
gesetzt,
die
überflüssiges
Wasser
für
trockene
Zeiten
auffangen.
Klimafolge
4
–
Zoonosen:
Ein
wärmeres
Klima
begünstigt
die
Ausbreitung
von
Zoonosen:
Krankheiten,
die
von
Tieren
auf
Menschen
übertragen
werden.
Ein
Risiko
stellen
laut
Konzept
unter
anderem
Mücken
und
Zecken
dar.
Milde
Winter
können
Überlebenschancen
verbessern
und
somit
die
Population
vergrößern.
„
Das
Emsland
gilt
seit
Kurzem
schon
als
Risikogebiet
für
die
von
Zecken
übertragenden
FSME-
Viren″,
sagt
Kluttig.
Auch
die
Rötelmaus,
die
das
Hanta-
Virus
übertragen
kann,
werde
sich
vermehren.
Kluttig
erklärt:
Durch
die
Trockenheit
produziere
der
Eichenbaum
mehr
Eicheln,
„
aus
Angst,
dass
der
Mutterbaum
stirbt″.
Die
Eicheln
gelten
als
Nahrung
für
die
Rötelmaus,
die
sich
wegen
des
Nahrungsüberschusses
wiederum
stärker
vermehren
könne.
Geplante
Maßnahmen:
Der
Landkreis
ist
bemüht,
dass
medizinische
Fachpersonal
stärker
aufzuklären,
so
Kluttig.
Dadurch
sollen
Zoonosen
schneller
erkannt
werden,
um
rechtzeitig
reagieren
zu
können.
Klimafolge
5
–
Landwirtschaft:
Der
Klimawandel
stellt
die
Landwirtschaft
in
vielerlei
Hinsicht
vor
Probleme.
Dabei
ist
als
Nahrungsmittelversorgung
besonders
wichtig.
Landwirte
kämpften
schon
in
den
vergangenen
Jahren
mit
Dürre,
Trockenheit
und
damit
einhergehenden
Ernteverlusten.
„
Bestimmte
Sorten
können
wegen
der
klimatischen
Veränderungen
nicht
mehr
angebaut
werden″,
so
Kluttig.
Andere
Produkte
finden
im
Landkreis
eine
neue
Heimat:
„
Dass
am
Teutoburger
Wald
plötzlich
Wein
angebaut
werden
kann,
sollte
einem
zu
denken
geben.″
Geplante
Maßnahmen:
Der
Austausch
zwischen
Landkreis
und
Landwirten
sei
wichtig,
meint
Kluttig.
Darum
soll
es
Schulungen
geben.
Auch
Konsumenten
sollen
eingebunden
werden
mit
dem
Ziel,
ein
regionales
Ernährungssystem
zu
fördern.
Mit
dem
Klimafolgenanpassungskonzept
gibt
es
nun
Ideen
für
eine
Vorbereitung
auf
mögliche
Katastrophen.
Doch
die
Umsetzung
wird
Jahre
dauern,
erklärt
Kluttig.
Warum?
„
Es
fehlen
einfach
die
finanziellen
Mittel.″
Ob
alle
Gegenmaßnahmen
rechtzeitig
eingeleitet
werden,
stehe
somit
infrage.
Bildtexte:
Aufgrund
von
Dürre
und
Borkenkäfern
steht
es
auch
in
der
Region
schlecht
um
den
Wald.
Die
Grafik
zeigt,
wie
stark
die
Abweichungen
der
Jahresmitteltemperaturen
vom
Mittelwert
in
den
vergangenen
Jahren
gestiegen
sind.
Mal
zu
wenig
Wasser,
mal
zu
viel:
Während
die
Landwirtschaft
unter
Trockenheit
leidet,
häufen
sich
die
Überschwemmungen.
Das
Bild
unten
zeigt
das
Hochwasser
von
2010
in
Osnabrück.
2010
hatte
ein
Jahrhundert-
Hochwasser
die
Region
Osnabrück
getroffen
(Archivfoto)
.
Auch
in
den
vergangenen
Jahren
hatte
es
immer
wieder
Überschwemmungen
in
Stadt
und
Landkreis
gegeben.
Foto:
Archiv/
Michael
Gründel,
Henning
Kaiser/
dpa/
Archiv/
Gert
Westdörp
Grafik:
Landkreis
Osnabrück
Beteiligung
der
Bürger
Wie
können
sich
die
Menschen
beteiligen?
Antworten
hierauf
sowie
die
gesamte
Klimaanpassungsstrategie
stehen
auf
der
Beteiligungs-
Webseite
des
Landkreises
Osnabrück.
Dort
können
Bürger
Maßnahmen
bewerten,
an
einer
Umfrage
teilnehmen
sowie
Fragen
oder
Kommentare
abgeben.
Außerdem
sind
Veranstaltungen
geplant,
die
coronabedingt
per
Computer
oder
Smartphone
„
besucht″
werden
können:
Am
27.
Oktober
um
18
Uhr
können
Bürger
Fragen
stellen
und
eigene
Ideen
diskutieren.
Ein
Forum
am
3.
November
um
18
Uhr
richtet
sich
an
Landwirte.
Das
Gleiche
gilt
für
Forstwirte,
für
die
es
am
18.
November
um
18
Uhr
ein
Forum
gibt.
Eine
Anmeldung
für
die
Foren
erfolgt
über
die
Beteiligungs-
Webseite.
Das
externe
Konzept
Das
Konzept
trägt
den
Namen
„
Klimafolgenanpassungskonzept
für
den
Landkreis
Osnabrück″.
In
Auftrag
gegeben
hatte
es
der
Landkreis,
beteiligt
waren:
–
GreenAdapt
Gesellschaft
für
Klimaanpassung
aus
Berlin
–
KlimaKommunal
aus
Berlin
–
Wend[
e]
land
aus
Hitzacker
–
Die
Hochschule
für
nachhaltige
Entwicklung
in
Eberswalde
Dazu
wurde
mit
Experten
der
Region
gearbeitet,
dazu
gehörten:
–
die
Verwaltung
des
Landkreises
Osnabrück
–
die
Bürgermeister
der
Städte,
Samtgemeinden
und
Gemeinden
–
Träger
öffentlicher
Belange
–
weitere
Stakeholder
wie
beispielsweise
Energieversorger
Erstellt
wurde
das
Konzept
2018
und
2019,
Redaktionsschluss
war
Dezember
2019.
Autor:
Sonja Malin Reichel