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1.
Erscheinungsdatum:
02.10.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Otte: Wir wollen das Auto nicht verteufeln
Zwischenüberschrift:
CDU-Veranstaltung zum Thema sicherer und attraktiver Radverkehr in Osnabrück
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Wie
kann
Osnabrücks
Radverkehr
sicherer
und
attraktiver
gemacht
werden?
Kaum
ein
Thema
polarisiert
in
der
Stadt
mehr
als
dieses.
Erstaunlich
kuschelig
und
einmütig
ging
es
dafür
am
Mittwochabend
im
Rathaus
zu,
wo
unter
anderem
Radfahrer
und
Wirtschaft
zum
Gespräch
aufeinanderstießen.
Eingeladen
hatte
die
CDU
zum
Thema
„
Radverkehr
in
Osnabrück
–
Maßnahmen
zur
Steigerung
der
Attraktivität
und
Sicherheit″.
Andrea
Menke,
Leiterin
der
Polizeiinspektion
Osnabrück:
Menke
begann
den
Abend
mit
ein
paar
Zahlen.
Sie
berichtete,
der
Radverkehr
nehme
stetig
zu,
entsprechend
nähmen
die
Unfälle
mit
verletzten
Radfahrern
zu.
Wenngleich
Radfahrer
in
mehr
als
einem
Drittel
der
Fälle
die
Unfallverursacher
seien,
seien
es
doch
mehrheitlich
die
Autofahrer,
die
für
Unfälle
mit
verletzten
Radfahrern
verantwortlich
seien.
Mark
Rauschen,
Vizepräsident
der
IHK
Osnabrück
–
Emsland
–
Grafschaft
Bentheim
sowie
Geschäftsführer
von
L&
T:
Der
verkehrspolitische
Sprecher
der
CDU-
Ratsfraktion,
Marius
Keite,
der
durch
den
Abend
geführt
hatte,
machte
schon
in
seinen
anfänglichen
Ausführungen
klar:
Die
CDU
stehe
für
die
Stärkung
des
Radverkehrs
–
zugleich
müsse
die
Innenstadt
für
Autos
erreichbar
bleiben.
Dem
widersprach
Rauschen
nicht.
Auf
einen
Kunden
aus
Osnabrück
kämen
schließlich
drei
aus
dem
Umland,
das
sorge
für
„
erhebliche
Verkehre″.
Das
müsste
den
L&
T-
Chef
doch
freuen,
denn
schließlich
gehört
ihm
das
riesige
L&
T-
Parkhaus.
Und
dennoch
überraschte
er:
Er
sprach
sich
für
eine
Umbau
des
Verkehrsraums
zulasten
des
Autos
aus
–
sofern
das
Radwegenetz
dann
gut
ist
und
die
Einpendler
weiterhin
mit
dem
Auto
in
die
Innenstadt
fahren
können.
„
Wenn′s
gut
gemacht
wäre,
finde
ich
es
gut
und
erstrebenswert.
Ich
bin
kein
Autofreund,
sondern
ein
Menschenfreund.″
Mechthild
Möllenkamp,
Präsidentin
des
Handelsverbandes
Osnabrück-
Emsland:
Möllenkamp
sieht
das
„
Auto
als
wichtigstes
mobiles
Endgerät″,
viele
Menschen
seien
darauf
angewiesen.
Das
sehe
sie
täglich
–
ihr
gehören
fünf
Supermärkte
in
Osnabrück.
Für
den
Handel
sei
die
Erreichbarkeit
der
Innenstadt
mit
dem
Auto
wichtig,
denn
„
jeder
dritte
Euro
im
Handel
in
der
City
kommt
aus
dem
Umland″.
Sie
plädierte
dafür,
Alternativrouten
für
Radfahrer
wie
die
Katharinenstraße
zu
stärken.
„
Wer
ist
denn
so
lebensmüde,
mit
dem
Rad
auf
der
Martinistraße
zu
fahren?
″
Radfahrer
gehörten
nicht
auf
Hauptverkehrsstraßen
wie
die
Hansastraße,
sondern
auf
die
parallel
verlaufende
Bramscher
Straße,
auf
die
Natruper
statt
Pagenstecherstraße.
Möllenkamp:
„
Braucht
ihr
wirklich
mich,
um
auf
solche
Ideen
zu
kommen?
″
Mit
dieser
Frage
erntete
sie
den
Lacher
des
Abends
–
und
Kritik.
Schließlich
würden
an
diesen
Straßen
auch
Radfahrer
leben
und
einkaufen,
hieß
es
aus
dem
Publikum,
etwa
bei
dem
großen
Fahrradgeschäft
an
der
Pagenstecherstraße.
Wolle
Möllenkamp,
dass
all
die
Geschäfte
an
solchen
Straßen
auf
Kunden
mit
dem
Rad
verzichten
müssen?
Nein,
natürlich
nicht.
Volkmar
Seliger,
ADFC
Osnabrück:
Seliger
vom
Allgemeinen
Deutschen
Fahrrad-
Club
Osnabrück
plädierte
dafür,
Auto-
und
Radfahrer
nicht
gegeneinander
auszuspielen.
Es
sei
aber
unfair,
dass
der
Radverkehr
in
Osnabrück
seit
Jahrzehnten
stets
nur
„
den
Rest″
der
Fläche
abbekäme.
Da
wundere
es
nicht,
wenn
es
derzeit
bequemer
sei,
das
Auto
zu
nutzen
–
selbst
wenn
auf
kurzen
Strecken
das
Rad
schneller
sei.
Mit
Blick
auf
Keites
erneute
Forderung,
die
Innenstadt
müsse
für
Autos
erreichbar
bleiben,
sagte
Seliger:
Nicht
die
Einkäufer
aus
dem
Umland
würden
die
Straßen
verstopfen.
„
Wann
sind
die
Straßen
denn
voll?
″,
fragte
er.
Und
antwortete
selbst:
lediglich
zu
den
Stoßzeiten
im
Schul-
und
Berufsverkehr.
Und
eben
daher
müsse
nicht
jede
Ein-
und
Ausfallstraße
zweispurig
sein,
sagte
Seliger.
„
So
ist
Osnabrück
jedenfalls
nicht
unter
den
top
fünf
Fahrradstädten
Deutschlands,
wenn
es
immer
nur
Kompromisse
gibt.″
Frank
Otte,
Stadtbaurat:
Keite
kritisierte
wiederholt,
dass
die
Verwaltung
das
deutlich
erhöhte
Budget
für
den
Radverkehr
in
diesem
Jahr
nicht
ausschöpft
–
der
Ausbau
gehe
zu
langsam
voran.
„
Wo
hakt
es?
″,
fragte
er
Otte.
Otte
sagte,
er
sei
dankbar
für
das
erhöhte
Budget
und
die
zwei
neuen
(noch
unbesetzten)
Stellen,
die
ihm
der
Rat
gewährt
hatte.
Doch
„
Radwegplanung
in
der
City
ist
Puzzlearbeit″,
sagte
er
zu
Keites
Spitze.
„
Beispiel
Johannistorwall:
Da
haben
wir
keinen
Raum.″
Wie
solle
ein
wie
auch
von
der
CDU
geforderter
zwei
Meter
breiter
Radweg
pro
Seite
entstehen,
sofern
den
Autofahrern
nicht
eine
Spur
genommen
wird?
Der
Verkehrsraum
sei
nun
mal
begrenzt,
zugleich
habe
der
Autoverkehr
seit
den
70er-
Jahren
enorm
zugenommen.
Ohnehin
seien
zwei
Spuren
nicht
überall
nötig.
Als
Beispiel
brachte
Otte
das
Beispiel
Bohmter/
Bremer
Straße
an,
die
2011
ihre
Zweispurigkeit
zulasten
breiter
Radwege
eingebüßt
hatte.
„
Der
Raum
muss
gegebenenfalls
neu
verteilt
werden,
denn
wir
brauchen
breite
Radwege.″
Das
fordert
der
Stadtbaurat
seit
Jahren.
„
Wir
müssen
von
außen
nach
innen
denken″,
so
Otte
weiter:
Außen
stünden
die
Häuser,
dann
müsste
es
ausreichend
breite
Fuß-
und
Radwege
geben,
und
was
übrig
bliebe,
könne
den
Autofahrern
gegeben
werden.
Doch
auch
Otte
stellte
klar:
„
Wir
wollen
auch
die
Pendler.
Es
geht
nicht
darum,
das
Auto
zu
verteufeln.″
Walter
von
Göwels,
verkehrspolitischer
Sprecher
der
CDU-
Ratsfraktion
Münster:
Für
von
Göwels
liegt
die
Lösung
für
mehr
Sicherheit
auf
der
Hand
– „
es
ist
ganz
einfach″:
Der
Rad-
und
motorisierte
Verkehr
gehörten
schlichtweg
getrennt
–
so
ließen
sich
Abbiegeunfälle,
die
immer
wieder
tödlich
für
Radfahrer
enden,
leicht
verhindern.
50
Kreuzungen
würde
die
Stadt
Münster
derzeit
„
detailliert
abarbeiten″.
Das
Ergebnis:
„
Die
Unfallzahlen
gehen
nach
unten.″
5000
Leihräder
wollen
die
Stadtwerke
Münster
anschaffen,
„
auch
viele
Lastenräder″,
so
von
Göwels.
Zudem
setze
Münster
auf
Velorouten
statt
Radschnellwege.
Radfahrer
wollten
sicher
und
komfortabel
statt
möglichst
schnell
ankommen,
sagte
von
Göwels.
13
Velorouten
würden
in
den
kommenden
fünf
bis
sechs
Jahren
in
der
Stadt
entstehen.
Wieso
geht
das
in
Münster
so
schneller
als
in
Osnabrück?
„
Wir
kaufen
die
Leistungen
ein″,
sagte
van
Göwels,
etwa
von
Ingenieurbüros.
Der
Verwaltung
fehle
das
Personal
dafür,
für
neue
Stellen
fehlten
Fachkräfte
–
ein
Problem,
das
auch
Otte
erwähnte.
Um
22.15
Uhr
war
nach
mehr
als
zwei
Stunden
Schluss
mit
der
Veranstaltung.
Am
Ende
waren
sich
alle
einig:
Der
Radverkehr
müsse
gestärkt
werden,
Auto
und
Rad
friedlich
nebeneinander
koexistieren
können.
Uneinigkeit
bestand
lediglich
darüber,
ob
dies
künftig
mehr
zulasten
der
Autofahrer
gehen
muss.
Dabei
gab
es
kaum
Neues
und
kaum
Impulse.
Die
hätten
womöglich
die
50
Gäste
eingebracht,
doch
ihnen
wurde
am
Ende
nur
wenig
Zeit
eingeräumt.
Bildtexte:
Diskutieren
im
Rat
(von
links)
:
Frank
Otte
(Stadtbaurat)
,
Mechthild
Möllenkamp
(Präsidentin
Handelsverband
OS/
EL)
,
Mark
Rauschen
(Vizepräsident
IHK
OS/
EL/
GB;
Geschäftsführer
L&
T)
,
Andrea
Menke
(Leiterin
Polizeiinspektion
Osnabrück)
,
Walter
von
Göwels
(CDU
Münster)
,
Volkmar
Seliger
(ADFC
Osnabrück)
.
Die
CDU
möchte
garantiert
wissen,
dass
Autofahrer
auch
künftig
bis
in
die
City
fahren
können.
Bis
2011
sah
die
Bohmter
Straße
so
aus:
zweispurig.
Heute
ist
sie
einspurig
mit
relativ
breiten
Radwegen
auf
beiden
Seiten.
Fotos:
Jörg
Sanders,
Michael
Gründel,
Michael
Hehmann
Autor:
Jörg Sanders