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1.
Erscheinungsdatum:
02.10.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Die Diakonie und die Wahrheit
Diakonie weist Vorwurf der Täuschung zurück
Zwischenüberschrift:
Mieter empört über geplanten Abriss / Geschäftsführer: Es gibt keinen Vorsatz
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
Mieter
aus
den
Reihenhäusern
für
das
Betreute
Wohnen
an
der
Sedanstraße
in
Osnabrück
sind
empört,
weil
sie
im
hohen
Alter
ausquartiert
werden
sollen.
Die
baulichen
Mängel
sind
allen
bewusst.
Aber
hat
das
Diakoniewerk
sie
bewusst
belogen
und
getäuscht?
Die
beiden
Geschäftsführer
des
Diakoniewerks,
Friedemann
Pannen
und
Stephan
Wilinski,
weisen
diesen
Vorwurf
zurück.
Sie
betonen,
dass
die
konkrete
Entscheidung
für
den
Abriss
der
Anlage
an
der
Sedanstraße
erst
im
August
gefallen
sei.
Somit
habe
das
Diakoniewerk
Osnabrück
seine
Mieter
zeitnah
informiert.
Doch
Pannen
und
Wilinski
räumen
auch
ein,
dass
sie
mit
Rücksicht
auf
die
Mieter
nicht
von
Anfang
an
die
ganze
Wahrheit
gesagt
haben,
weil
sie
sich
zunächst
mehrere
Optionen
offenhalten
wollten.
Osnabrück
Hat
das
Diakoniewerk
seine
Mieter
belogen,
als
es
um
den
geplanten
Abriss
der
Reihenhäuser
für
das
Betreute
Wohnen
ging?
Nein,
sagen
die
Geschäftsführer
Friedemann
Pannen
und
Stephan
Wilinski.
Die
Entscheidung
sei
erst
vor
wenigen
Wochen
gefallen.
Das
eigentliche
Dilemma
sehen
sie
in
der
schlechten
Bausubstanz.
Unter
den
Mietern
der
32
Wohnungen
an
der
Sedanstraße
herrscht
große
Unruhe.
Sie
sind
überwiegend
um
die
80,
und
sie
haben
sich
darauf
eingestellt,
dass
sie
ihren
Lebensabend
ungestört
in
der
Altenhilfeeinrichtung
verbringen
können.
Im
September
hat
ihnen
die
Diakonie
aber
mitgeteilt,
dass
sämtliche
Gebäude
des
Küpper-
Menke-
Stifts
abgerissen
und
durch
Neubauten
ersetzt
werden
sollen.
Das
sorgt
für
Angst
und
Verunsicherung.
Als
Alternative
wurde
den
Bewohnern
zwar
eine
neue
Seniorenunterkunft
im
Landwehrviertel
in
Aussicht
gestellt,
viele
von
ihnen
reagieren
aber
misstrauisch
auf
das
Angebot.
Verständnis
für
Wut
Dieses
Misstrauen
geht
vor
allem
auf
frühere
Äußerungen
des
Diakoniewerks
zurück.
Schon
im
Januar
2019
hatte
der
damalige
Hausmeister
des
Küpper-
Menke-
Stifts
in
einem
anonymen
Brief
auf
Abrisspläne
der
Geschäftsleitung
hingewiesen.
Doch
die
dementierte
solche
Absichten
nicht
nur,
sondern
unterstellte
zugleich,
da
wolle
jemand
die
Mieter
„
in
Angst
und
Schrecken″
versetzen.
Eine
Reaktion,
die
den
Verantwortlichen
jetzt
um
die
Ohren
fliegt.
Verständnis
für
die
entstandene
Wut
und
die
Enttäuschung
äußert
Friedemann
Pannen,
der
theologische
Geschäftsführer
des
Diakoniewerks.
Er
beteuert,
die
Sorgen
und
Ängste
der
Bewohner
machten
ihn
betroffen,
und
räumt
ein:
„
Wir
fragen
uns,
ob
wir
in
der
Kommunikation
alles
richtig
gemacht
haben.″
Von
bewusster
Täuschung
könne
aber
keine
Rede
sein.
So
sieht
es
auch
der
zweite
Geschäftsführer
Stephan
Wilinski.
Der
fast
60
Jahre
alte
Komplex
an
der
Sedanstraße
sei
in
einem
derart
schlechten
Zustand,
dass
er
mit
Reparaturen
nicht
zu
retten
sei.
Das
Diakoniewerk
habe
sich
entscheiden
müssen
zwischen
Komplettsanierung
oder
Neubau.
Zwischenzeitlich
sei
erwogen
worden,
eine
neue
Heizzentrale
zu
bauen,
um
noch
Zeit
zu
gewinnen.
Gescheitert
sei
das
Vorhaben
aber,
weil
es
einen
hohen
Schornstein
erfordert
hätte,
der
an
der
Stelle
nicht
gebaut
werden
könne.
Unglücklicher
Verlauf
Wegen
dieser
Überlegungen,
so
versichern
die
beiden
Geschäftsführer,
habe
es
im
Januar
2019
noch
keine
Entscheidung
für
einen
Neubau
gegeben.
Damals
tauchte
der
anonyme
Brief
auf,
in
dem
der
Abriss
der
Anlage
angekündigt
wurde.
Dass
ihm
ein
scharfes
Dementi
entgegengesetzt
wurde,
das
jetzt
keinen
Bestand
mehr
hat,
findet
Friedemann
Pannen
aus
heutiger
Sicht
unglücklich.
„
Es
gibt
aber
keinen
Vorsatz
und
keine
Täuschung″,
lautet
seine
Erklärung
dazu.
Hätte
das
Diakoniewerk
nicht
besser
zu
einem
viel
früheren
Zeitpunkt
deutlich
machen
müssen,
dass
die
Häuser
wegen
der
schlechten
Substanz
nicht
mehr
zu
halten
sind?
„
Es
gibt
nicht
den
korrekten
und
den
einzig
wahren
Termin″,
sagt
Pannen
dazu.
Im
Umgang
mit
den
alten
Menschen
sei
auch
eine
„
sensible
Kommunikation″
gefragt.
„
Uns
hat
unsere
Fürsorge
geleitet″,
bekundet
Wilinski.
Die
beiden
Geschäftsführer
betonen,
sie
hätten
ihre
Mieter
nicht
benachrichtigen
wollen,
ohne
ihnen
eine
Alternative
zu
den
bestehenden
Wohnungen
anzubieten.
Andernfalls,
so
betont
Pannen,
„
hätten
wir
uns
vor
die
Mieter
gestellt
mit
vielen
Fragezeichen″.
Mit
dem
Quartier
im
Landwehrviertel
liege
nun
ein
annehmbares
Konzept
vor.
Das
Kasernengebäude,
das
auch
schon
als
Flüchtlingsheim
diente,
soll
kernsaniert
werden
und
Appartments
in
vier
Größen
zwischen
28
und
52
Quadratmetern
bekommen,
allesamt
barrierefrei,
mit
eigener
Küche,
für
Kaltmieten
von
voraussichtlich
375
bis
680
Euro.
Das
Angebot
richte
sich
auch
an
Menschen,
die
von
der
Grundsicherung
leben
müssten,
betont
Pannen.
Nach
seinen
Worten
gibt
es
keinen
Grund
zur
Eile:
„
Wir
haben
uns
eine
Planungszeit
von
zwei
Jahren
gesetzt.″
In
die
nächsten
Schritte
sollen
die
zukünftigen
Bewohner
und
andere
„
Stakeholder″
mit
einbezogen
werden,
kündigt
Wilinski
an.
Die
beiden
Geschäftsführer
betonen,
dass
noch
keiner
ihrer
Mieter
die
Kündigung
erhalten
habe.
Zunächst
solle
in
vertraulichen
Gesprächen
ausgelotet
werden,
welche
Wünsche
sie
an
ihr
neues
Quartier
haben.
Hausmeister
gekündigt
Dass
die
Diakonie
ihrem
damaligen
Hausmeister
gekündigt
hat,
sei
keine
Reaktion
auf
das
anonyme
Schreiben
gewesen,
versichern
die
beiden
Geschäftsführer.
Näheres
wollen
sie
mit
Rücksicht
auf
die
arbeitsrechtliche
Auseinandersetzung
nicht
sagen.
Unsere
Redaktion
hat
Ulrich
von
der
Wellen
darauf
angesprochen.
Ja,
sagt
er,
der
eigentliche
Anlass
für
die
Kündigung
sei
ein
anderer
gewesen.
Er
habe
nicht
eingesehen,
dass
Reparaturkosten
Mietern
in
Rechnung
gestellt
würden,
die
von
einer
schmalen
Rente
leben
müssten,
und
stattdessen
seinen
Arbeitgeber
damit
belastet.
Das
sei
der
eigentliche
Grund
für
den
Rauswurf
gewesen.
Bildtexte:
Sanieren
im
Bestand
wäre
zu
teuer,
sagt
das
Diakoniewerk.
Deshalb
soll
das
Küpper-
Menke-
Stift
an
der
Sedanstraße
komplett
abgerissen
und
neu
gebaut
werden.
In
diesen
Gebäuden
will
die
Diakonie
demnächst
Betreutes
Wohnen
anbieten.
Fotos:
Geodaten
Osnabrück,
Lludmila
Jeremis,
Michael
Gründel
Kommentar
Bevormundung
als
Fürsorge
getarnt
Tricksen
und
Täuschen,
das
lässt
sich
niemand
gerne
nachsagen.
Die
Diakonie
natürlich
auch
nicht.
Aber
die
Vertrauenskrise
jetzt
auf
Mängel
in
der
Kommunikation
zurückzuführen
wäre
zu
billig.
Bei
den
Senioren
hat
sich
Wut
aufgestaut,
weil
sie
die
zur
Schau
gestellte
Fürsorge
als
Bevormundung
empfinden.
Dass
die
Bausubstanz
marode
ist,
wissen
alle.
Dass
die
Häuser
abgerissen
werden
sollen,
lag
in
der
Luft.
Aber
das
Diakoniewerk
hat
Nebelkerzen
geworfen.
Was
es
als
Fürsorge
darstellt,
ist
Bevormundung.
Seit
Jahren
steht
der
Wohlfahrtsverband
vor
der
Frage,
ob
das
Küpper-
Menke-
Stift
mitsamt
der
Reihenhäuser
für
das
Betreute
Wohnen
abgerissen
oder
saniert
werden
soll.
In
beiden
Fällen
bliebe
es
den
Mietern
nicht
erspart,
ihre
vier
Wände
zumindest
vorübergehend
zu
verlassen.
Doch
diese
bittere
Pille
hielt
die
Geschäftsleitung
bewusst
zurück.
Spätestens,
als
das
anonyme
Schreiben
auftauchte,
hätte
die
Wahrheit
auf
den
Tisch
gehört.
Stattdessen
verrannten
sich
die
Verantwortlichen
in
ihre
Beschwichtigungsformeln.
Es
wäre
redlicher
gewesen,
den
Senioren
mit
offenen
Worten
zu
begegnen,
auch
wenn
zu
diesem
Zeitpunkt
noch
keine
Lösung
präsentiert
werden
konnte.
Es
geht
auch
anders.
Als
Angela
Merkel
am
18.
März
in
ihrer
Ansprache
an
die
Bevölkerung
den
Lockdown
erklärte,
räumte
sie
ein,
dass
es
noch
keine
endgültige
Lösung
gebe
und
dass
der
Weg
dahin
gemeinsam
aufgenommen
werden
müsse.
So
schafft
man
Vertrauen.
Das
muss
die
Osnabrücker
Diakonie
noch
lernen.
rll@
noz.de
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert
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