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1.
Erscheinungsdatum:
25.09.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
„Remarque ist ein globaler Klassiker″
Remarque weltweit präsent
Remarque und seine Botschaft der Empathie
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Schriftsteller starb vor 50 Jahren / PEN: Vorbildlicher Humanist
Ausstellung zeigt den Schriftsteller in Buch und sozialen Netzwerken
Experte erklärt, warum der Osnabrücker Autor 50 Jahre nach seinem Tod wichtiger ist denn je
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
„
Erich
Maria
Remarque
ist
immer
noch
ein
moderner
Autor
mit
erheblicher
internationaler
Wirkung″,
würdigt
Regula
Venske,
Präsidentin
der
deutschen
Sektion
der
Schriftstellervereinigung
PEN,
den
Osnabrücker
Schriftsteller,
der
heute
vor
50
Jahren
im
schweizerischen
Locarno
gestorben
ist.
„
Man
sollte
seine
Bücher
auch
heute
noch
jungen
Leuten
schenken
und
sie
auch
selbst
wieder
lesen″,
sagte
Venske
weiter
und
hob
dabei
vor
allem
Remarques
1929
erschienenen
Antikriegsklassiker
„
Im
Westen
nichts
Neues″
hervor.
Als
Humanist,
der
sich
im
Exil
für
andere
Autorenkollegen
einsetzte,
ist
Remarque
nach
Venskes
Worten
vorbildlich
gewesen.
Die
Präsidentin
des
PEN
erinnerte
auf
Anfrage
auch
an
Remarques
Einsatz
für
die
freie
Meinungsäußerung.
Damit
habe
er
das
Verhältnis
von
Literatur
und
Politik
in
Deutschland
insgesamt
verändert.
Als
Vorführungen
der
Verfilmung
seines
Romans
„
Im
Westens
nichts
Neues″
1930
von
nationalsozialistischen
Schlägertrupps
gestört
worden
seien,
habe
sich
die
1924
gegründete
deutsche
PEN-
Sektion
erstmals
zu
ihrem
politischen
Engagement
bekannt.
Gerade
auf
dem
Hintergrund
der
heute
wieder
erstarkenden
rechten
politischen
Kräfte
sei
Remarque
besonders
aktuell.
„
Er
hätte
sich
über
aktuelle
politische
Entwicklungen
wahrscheinlich
nicht
gewundert″,
sagte
Venske.
Sein
Schicksal
zeige,
was
passiere,
wenn
Diktatoren
an
die
Macht
kämen.
„
Die
internationale
Beschäftigung
mit
Remarque
hat
zugenommen,
vor
allem
in
den
letzten
20
Jahren.
Das
ist
ein
hoffnungsvolles
Zeichen.
Remarque
ist
ein
globaler
Klassiker
geworden″,
stellt
unterdessen
Thomas
Schneider,
Leiter
des
Osnabrücker
Erich-
Maria-
Remarque-
Friedenszentrums,
fest
und
verweist
auf
die
Auflage
der
Werke
Remarques,
die
sich
weltweit
nach
seinen
Angaben
auf
rund
60
Millionen
Exemplare
beläuft
–
Tendenz
steigend.
Auch
in
der
Epoche
nach
den
Weltkriegen
seien
die
Romane
Remarques
weiter
wichtig.
„
Es
geht
um
die
Frage,
was
mit
den
Menschen
passiert,
gerade
auch
nach
dem
Ende
von
Konflikten.
Remarque
wird
nicht
als
historischer
Autor
begriffen,
sondern
gerade
als
Autor,
der
sich
auf
allgemein
menschliche
Erfahrungen
bezieht,
die
sich
in
allen
Konflikten
so
ergeben″,
sagte
Schneider
weiter.
Remarques
zentrale
Botschaft
sei
die
Fähigkeit
zur
Empathie.
„
Weltweit
Remarque″
lautet
der
Titel
der
Ausstellung,
mit
der
das
Osnabrücker
Erich-
Maria-
Remarque-
Friedenszentrum
auf
die
internationale
Wirkung
des
Schriftstellers
blickt.
Parallel
zur
Ausstellungseröffnung
lädt
die
Erich
Maria
Remarque
Gesellschaft
e.
V.
heute
zu
einer
Aktion
auf
den
Osnabrücker
Marktplatz.
Der
Osnabrücker
Künster
Volker
Johannes
Trieb
hat
dort
seine
„
Friedenswurzel″
aufgestellt,
eine
Eichenwurzel
mit
Geschossspuren
aus
der
den
Angaben
zufolge
letzten
großen
Schlacht
des
Zweiten
Weltkrieges
1945
auf
den
Seelower
Höhen
bei
Berlin.
Dazu
zeigt
Trieb
ein
Schriftband
mit
einem
Auszug
aus
Remarques
„
Im
Westen
nichts
Neues″.
Bildtext:
Pazifist
und
Demokrat:
Erich
Maria
Remarque
in
seinem
Haus
am
Lago
Maggiore.
Radikal
war
er
nur
in
einem
-
seinem
Pazifismus:
Der
deutsche
Schriftsteller
Erich
Maria
Remarque
1956
in
Wien
vor
der
Staatsoper.
Foto:
DB/
dpa,
Votava
dpa
Kommentar
Ein
richtig
guter
Gutmensch
aus
Osnabrück
Erich
Maria
Remarque
mag
Millionär
gewesen
sein.
Viel
wichtiger:
Er
ist
es
immer
noch,
ein
Millionär
der
Auflagen
nämlich.
Seine
Romane
werden
in
aller
Welt
von
unglaublich
vielen
Menschen
gelesen.
Wie
es
scheint,
sind
das
aber
immer
noch
nicht
genug.
Das
Leiden
und
Sterben,
gegen
das
der
Weltautor
aus
Osnabrück
mit
Worten
ankämpfte,
geht
weiter.
Es
ist
an
der
Zeit,
an
Remarques
zentrale
Botschaft
und
an
seine
größte
Tugend
zu
erinnern.
Seine
Botschaft
ist
der
kompromisslose
Pazifismus,
seine
Tugend
der
Blick,
der
allein
dem
Menschen
und
seinem
Schicksal
gilt,
ohne
Rücksicht
auf
Geld,
Macht,
Ideologie.
Ein
romantisches
Gutmenschenprogramm?
Nein,
an
Remarques
Anspruch
wäre
zu
messen,
was
heute
falsch
läuft,
von
Polizeigewalt
und
Diktatorenwahn
bis
zu
einem
von
angeblichen
Sachzwängen
bestimmten
Relativismus
in
Fragen
der
globalen
Menschenrechte.
Osnabrück
tut
gut
daran,
Remarque
zu
feiern.
Noch
besser
wäre
es,
ihn
noch
mehr
herauszustellen.
Das
derzeitige
Dokumentationszentrum
wäre
dann
zu
einem
Literaturzentrum
auszubauen,
in
dem
geschrieben
und
geforscht
wird,
und
das
möglichst
international,
analog
wie
digital.
Remarque
hat
groß
gedacht.
Es
wäre
an
der
Zeit,
dass
seine
Heimatstadt
das
auch
tut.
Warum
kein
Neubau
für
Remarque,
als
topmodernes
Bücher-
und
Medienzentrum?
Gelesen
wird
er
ja
–
von
Millionen.
s.lueddemann@
noz.de
Osnabrück
Ja,
es
gibt
sie
natürlich,
die
Bücherwand
mit
den
Remarque-
Romanen
in
fast
allen
Sprachen
der
Welt.
Aber
das
Renommierstück
des
Osnabrücker
Stolzes
auf
den
Sohn
der
Stadt,
der
es
bis
in
die
große
weite
Welt
der
Literatur
geschafft
hat,
ist
nicht
einmal
das
Wichtigste
an
dieser
Ausstellung
zum
50.
Todestag
Remarques.
Liegt
das
Zentrum
der
Schau
„
Weltweit
Worldwide
Remarque″
nicht
vielmehr
in
den
Playmobil-
Figuren,
mit
denen
auf
Youtube
„
Im
Westen
nichts
Neues″
dargestellt
wird?
Oder
in
jenem
Statement
aus
der
Black-
Life-
Matters-
Bewegung,
in
der
auf
Remarque
ebenso
Bezug
genommen
wird,
wie
in
einer
Reportage
aus
dem
ukrainischen
Donbas-
Krieg?
Im
Osnabrücker
Erich-
Maria-
Remarque-
Friedenszentrum
finden
sich
noch
weit
mehr
Beispiele
für
eine
weltweite
Beschäftigung
mit
den
Werken
von
Erich
Maria
Remarque.
Hilfe
von
Studierenden
Die
Reaktionen
auf
Remarque
sind
verwirrend
vielfältig
geworden.
Sie
folgen
nicht
mehr
nur
dem
Auflagenrhythmus
der
Buchveröffentlichungen,
sie
verzweigen
sich
vor
allem
weiträumig
im
Internet,
und
sie
kommen
aus
thematischen
Bezügen,
die
mit
Remarque
selbst
erst
einmal
nicht
unmittelbar
zu
tun
haben.
Dies
ist
die
wichtigste,
weil
folgenreichste
Einsicht
der
Ausstellung,
mit
der
Osnabrück
den
50.
Todestag
seines
großen
Sohnes
feiert.
Alice
Cadeddu,
Claudia
Junk
und
Thomas
Schneider
haben,
unterstützt
von
40
Studierenden,
Material
zusammengetragen,
das
nicht
nur
mit
seiner
Vielfalt
erstaunt,
sondern
auch
Fragen
für
die
Zukunft
aufwirft.
Wer
erforscht
das
neue
Remarque-
Wunder,
das
da
zutage
tritt?
Denn
ein
Befund
ist
jetzt
schon
offensichtlich:
Die
Reaktionen
auf
Remarque
verdanken
sich
nicht
mehr
nur
der
direkten
Auseinandersetzung
mit
seinen
Texten.
Remarque
und
seine
Romane
gegen
Krieg,
Terror,
Exil
und
Gewalt
sind
offenbar
so
sehr
Allgemeingut
geworden,
dass
sie
in
vielen
Kontexten
spontan
zitiert
werden
–
und
dass
mit
der
Gewissheit,
dass
diese
Anspielungen
auch
verstanden
werden.
Gibt
es
einen
deutlicheren
Hinweis
auf
die
Verbreitung
eines
literarischen
Werkes,
das
offenbar
im
kollektiven
Bewusstsein
angekommen
ist,
über
Grenzen
von
Kulturen
und
Sprachen
hinweg?
Die
Osnabrücker
Ausstellung
liefert
genau
dafür
den
Beleg.
Nach
Medien
sortiert
500
Exponate
aus
60
Ländern
in
44
Sprachen:
So
liest
sich
das
Stenogramm
eines
von
der
Stadt
Osnabrück
und
der
VGH-
Stiftung
unterstützten
Programms,
das
die
These,
die
mit
dem
Titel
der
Ausstellung
ausgesprochen
ist,
glaubwürdig
untermauert.
Das
Kuratorenteam
hat
das
Material
nicht
nach
Ländern
oder
Sprachen,
sondern
nach
Medien
sortiert.
Dieses
Konzept
steht
auf
der
Höhe
der
aktuellen
Medienzeit.
Jetzt
können
sich
Besucherinnen
und
Besucher
vom
Brettspiel
zum
Video,
von
der
Graphic
Novel
zur
Hörstation
bewegen.
Remarque
läuft
auf
allen
Kanälen.
Deutlicher
ließe
sich
nicht
belegen,
dass
der
Autor,
der
nun
immerhin
vor
einem
halben
Jahrhundert
starb,
immer
noch
im
Bewusstsein
von
unglaublich
vielen
Menschen
ist.
Remarque,
das
ist
nicht
einfach
ein
Autor,
das
ist
auch
eine
lebendige
Kulturbrücke.
Remarques
Texte
sprechen
viele
Menschen
an,
gerade
jene,
die
in
Ländern
leben,
mit
denen
Deutschland
eher
schwierige
Beziehungen
unterhält.
Literatur
liefert
den
Anlass
zum
Gespräch.
Wieder
einmal.
Bildtexte:
Das
Kuratoren-
Team
der
Ausstellung
„
Weltweit
Worldwide
Remarque″:
Thomas
F.
Schneider,
Alice
Cadeddu
und
Claudia
Junk.
Eine
Wand
mit
Videos
in
der
Ausstellung
„
Weltweit
worldwide
Remarque″
zum
50.
Todestag
Erich
Maria
Remarques
im
Erich-
Maria-
Remarque-
Zentrum
in
Osnabrück.
Buch
und
Bildschirm:
Die
Ausstellung
„
Weltweit
worldwide
Remarque″
zum
50.
Todestag
Erich
Maria
Remarques
im
Erich-
Maria-
Remarque-
Zentrum
in
Osnabrück
hat
den
richtigen
Medienmix.
Welche
Sprache
ist
das?
Es
gibt
kaum
eine
Sprache
auf
der
Welt,
in
die
die
Werke
Remarques
nicht
übersetzt
sind.
Ausstellung
„
Weltweit
worldwide
Remarque″
zum
50.
Todestag
Erich
Maria
Remarques
im
Erich-
Maria-
Remarque-
Zentrum
in
Osnabrück.
Fotos:
Michael
Gründel
Feierliches
Programm
Zum
50.
Todestag
von
Erich
Maria
Remarque
wird
am
heutigen
Freitag
um
17
Uhr
vor
dem
Rathaus
die
Friedenswurzel
von
Volker
Johannes
Trieb
enthüllt.
Anschließend
findet
um
18
Uhr
im
Friedenssaal
des
Rathauses
eine
Gedenkveranstaltung
zum
Thema
„
Was
kann
Remarques
Pazifismus-
Botschaft
im
21.
Jahrhundert
bewirken?
″
statt.
Es
sprechen
und
diskutieren
Bürgermeisterin
Birgit
Strangmann,
Reinhold
Mokrosch,
Tilman
Westphalen,
Harald
Klausing
und
Bernhard
Stegemann.
Osnabrück
Mit
„
Im
Westen
nichts
Neues″
wurde
er
berühmt:
Erich
Maria
Remarque.
Der
Autor
starb
vor
50
Jahren.
Was
macht
den
Klassiker
heute
aktuell?
Thomas
Schneider,
Leiter
des
Osnabrücker
Erich-
Maria-
Remarque-
Friedenszentrums,
hat
eine
überraschende
Antwort.
Sein
berühmtester
Roman
heißt
„
Im
Westen
nichts
Neues″.
Was
gibt
es
jetzt
Neues,
zum
50.
Todestag
Erich
Maria
Remarques?
Die
Frage
nach
dem
weltweiten
Stellenwert
Remarques
ist
neu
zu
stellen.
Die
internationale
Beschäftigung
mit
Remarque
hat
zugenommen,
vor
allem
in
den
letzten
20
Jahren.
Das
ist
ein
hoffnungsvolles
Zeichen.
Remarque
ist
ein
globaler
Klassiker
geworden.
Aber
steht
ein
50.
Todestag
nicht
auch
für
eine
mögliche
gefährliche
Historisierung
eines
Autors?
Ja,
ein
solches
Datum
ist
immer
eine
Schwelle,
an
der
sich
entscheidet,
wie
es
mit
einem
Autor
und
seinem
Werk
weitergeht.
Bleibt
er
seiner
Zeit
verhaftet,
oder
löst
er
eine
neue
Rezeption
aus?
Das
Spektrum
reicht
von
Videos
bis
hin
zu
Musik
und
Posts
in
sozialen
Netzwerken.
Wer
beruft
sich
denn
heute
aktiv
auf
Remarque?
Viele
Menschen
von
der
Privatperson
bis
zum
Politiker.
Ich
erinnere
nur
an
die
Gedenkveranstaltung
zum
Ende
des
Ersten
Weltkrieges
2018
in
Paris.
Schüler
haben
damals
aus
Texten
zum
Thema
Weltkrieg
vor
dem
Publikum
gelesen.
Remarque
war
damals
mit
vertreten,
gerade
nicht
mit
„
Im
Westen
nichts
Neues″,
sondern
mit
dem
Roman
„
Der
Weg
zurück″.
Dabei
ging
es
um
die
Frage,
dass
Soldaten,
die
aus
dem
Krieg
zurückkommen,
mit
Traumata
und
Zukunftsängsten
konfrontiert
sind.
Der
Text
war
kein
historisches
Dokument,
sondern
ein
Beispiel
dafür,
wie
Texte
Remarques
auch
in
die
Gegenwart
hinein
wirken.
Zur
Wirkung
Remarques
gehört
allerdings
auch
Donald
Trump,
der
„
Im
Westen
nichts
Neues″
als
das
für
ihn
einflussreichste
Buch
bezeichnet
hat.
Aber
haben
sich
die
Konflikte
nicht
verändert?
Remarque
schreibt
in
der
Zeit
der
Weltkriege.
Heute
gibt
es
da
andere
Konfliktlagen.
Ist
Remarque
da
noch
aktuell?
Remarque
wird
nicht
als
historischer
Autor
begriffen,
sondern
gerade
als
Autor,
der
sich
auf
allgemein
menschliche
Erfahrungen
bezieht,
die
sich
in
allen
Konflikten
so
ergeben.
Das
geht
bis
hin
zu
Remarque
und
Corona.
Remarque
ist
ein
weltweit
gelesener
Autor.
Wie
hoch
ist
die
weltweite
Auflage
seiner
Werke?
Die
Zürcher
Agentur,
die
die
Rechte
an
den
Büchern
Remarques
weltweit
verkauft,
kommt
auf
mindestens
60
Millionen
Exemplare.
Allein
in
den
letzten
20
Jahren
soll
sich
die
Auflage
nach
den
Angaben
auf
29
Millionen
belaufen
haben.
Wo
liegen
diese
Schwerpunkte?
Es
gibt
mehr
Remarque-
Ausgaben
in
russischer
als
in
deutscher
Sprache.
Eine
starke
Resonanz
finden
die
Bücher
Remarques
aber
auch
im
gesamten
Mittel-
und
Osteuropa.
Hinzu
kommt
der
ostasiatische
Bereich.
Sie
geben
Romane
Remarques
permanent
in
Neuausgaben
heraus.
Was
verändern
diese
Ausgaben
an
unserem
Bild
Remarques?
Es
ist
vor
allem
klar
geworden,
dass
sich
bei
Remarque
das
Bild
des
Autors
deutlich
verändert.
Remarque
hat
nach
dem
weltweiten
Erfolg
von
„
Im
Westen
nichts
Neues″
begonnen,
sich
als
weltweiter
Autor
zu
begreifen.
Er
hat
versucht,
mit
seinen
Romanen
Brücken
zwischen
den
Kulturen
zu
schlagen.
Bei
den
Romanen
der
Fünfzigerjahre,
in
denen
er
sich
dezidiert
mit
den
Verbrechen
des
Zweiten
Weltkriegs
beschäftigte,
hat
er
bewusst
versucht,
ein
internationales
Publikum
über
dieses
Thema
zu
informieren.
Welche
Romane
Remarques
sind
denn
unterschätzt
und
sollten
unbedingt
gelesen
werden?
Vor
allem
„
Der
Funke
Leben″,
der
Roman
über
das
Konzentrationslager.
Remarque
hat
die
Häftlinge
wie
die
Täter
nicht
als
homogene
Gruppen
begriffen,
sondern
sehr
differenziert
betrachtet
und
unterschiedliche
Motivationen
und
Verhaltensweisen
unterschieden.
Die
soziologische
Forschung
zu
den
Konzentrationslagern
hat
das
erst
sehr
viel
später
herausgearbeitet.
Der
zweite
Titel,
der
mir
sehr
wichtig
ist,
ist
„
Schatten
im
Paradies″.
Der
posthum
publizierte
Roman
über
das
amerikanische
Exil
liegt
nun
endlich
in
der
vollständigen
Form
vor.
Es
geht
auch
um
eine
vehemente
Auseinandersetzung
damit,
wie
die
NS-
Zeit
im
Deutschland
der
Nachkriegszeit
behandelt
wurde.
Ist
Remarque
im
Deutschunterricht
noch
gesetzt?
Nach
meiner
Kenntnis
ist
er
in
den
Lehrplänen
immer
wieder
vertreten,
zuletzt
auch
im
Kontext
des
Jubiläums
des
Ersten
Weltkriegs.
Seine
Bücher
werden
aber
auch
in
anderen
thematischen
Kontexten
gelesen,
etwa
wie
der
Roman
„
Die
Nacht
von
Lissabon″
im
Hinblick
auf
die
Migration.
Remarque
war
auch
ein
Star
seiner
Zeit,
ein
Mann
der
Frauen
von
Greta
Garbo
bis
Marlene
Dietrich.
Müssen
wir
ihn
als
Figur
einer
Eventkultur
begreifen?
Die
Situation
der
Medien
hat
sich
gleichwohl
verändert.
Remarque
war
allerdings
unter
ständiger
Beobachtung
der
Medien,
auch
unabhängig
von
berühmten
Frauen,
mit
denen
er
zusammen
war.
Er
war
selbst
eine
global
berühmte
Persönlichkeit.
Ein
Beispiel:
Remarque
rammt
1929
mit
seinem
Auto
in
der
niederländischen
Stadt
Leiden
einen
Poller.
Das
steht
in
ganz
Europa
in
den
Zeitungen.
Lange
vor
dem
Internet
war
der
Autor
eine
Berühmtheit.
Wir
leben
heute
in
einer
Zeit
vieler
Konflikte,
in
einer
Zeit
der
Pandemie.
Was
wäre
Remarques
Botschaft
für
unsere
heutige
Zeit?
Remarque
verweist
auf
Empathie.
Er
sieht
in
allen
Konfliktsituationen
den
einzelnen
Menschen
und
versetzt
sich
in
ihn
hinein.
Er
versucht
zu
verstehen.
Daraus
kann
Toleranz
entstehen.
Diese
Bereitschaft,
sich
in
andere
Menschen
hineinzuversetzen,
ist
die
zentrale
Botschaft
Remarques,
die
auf
seiner
zutiefst
humanistischen
Haltung
beruht.
Das
ist
auch
nicht
ideologisch
instrumentalisierbar.
Seine
Haltung
gibt
ein
Beispiel
dafür,
wie
Konflikte
vermieden
werden
könnten,
indem
durch
Empathie
Dialog
möglich
wird.
Das
ist
seine
zentrale
Botschaft.
Bildtexte:
Mit
Erich
Maria
Remarque
kennen
sich
wohl
nur
wenige
so
gut
aus
wie
Thomas
Schneider.
Vier
Seiten
des
Original-
Manuskriptes
des
Anti-
Kriegs-
Romans
"
Im
Westen
nichts
Neues"
von
Erich
Maria
Remarque
liegen
im
Erich
Maria
Remarque-
Friedenszentrum
aufgefächert
auf
einem
Poster
mit
einer
Vielzahl
von
Buchtiteln
des
in
32
Sprachen
erschienen
Werkes.
Das
Osnabrücker
Erich-
Maria-
Remarque-
Friedenszentrum
verwahrt
auch
eine
ganze
Reihe
von
Exponaten
zu
dem
Erfolgsroman
"
Im
Westen
nichts
Neues"
.
Der
Leiter
des
Remarque-
Zentrums
Osnabrück,
Thomas
Schneider
und
sein
Blick
auf
das
Manuskript
von
"
Im
Westen
nichts
Neues"
.
Experte
für
Erich
Maria
Remarque
und
sein
Werk:
Dr.
Thomas
Schneider,
Leiter
des
Osnabrücker
Erich-
Maria-
Remarque-
Friedenszentrums.
Der
Schriftsteller
Erich
Maria
Remarque
in
seinem
Haus
am
Lago
Maggiore.
Remarque
errang
mit
seinem
desillusionierenden
Kriegsroman
"
Im
Westen
nichts
Neues"
(1929)
Weltruhm.
Polizisten
vor
dem
Mozartsaal
in
Westberlin
anlässlich
der
Unruhen
dei
der
Uraufführung
des
Films
'
Im
Westen
nichts
Neues'
von
Erich
Maria
Remarque.
Fotos:
Jörn
Martens,
Friso
Gentsch/
dpa,
Thomas
Osterfeld,
DB/
dpa,
Süddeutsche
Zeitung
Photo
Autor:
Stefan Lüddemann