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1.
Erscheinungsdatum:
18.09.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wohnraum statt grüner Oase?
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Kleingartenverein will sich vergrößern – aber Neubaugebiet kommt dazwischen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Im
Osnabrücker
Stadtteil
Schinkel-
Ost
soll
ein
neues
Baugebiet
entstehen.
Doch
das
Vorhaben
stößt
auf
Kritik
der
Anwohner.
Auch
der
Kleingartenverein
Weseresch
protestiert.
An
der
Windthorststraße
soll
aus
Ackerfläche
Bauland
werden:
So
hat
es
Hartmut
Siefke
aus
der
Zeitung
erfahren
und
sich
erst
gewundert
und
dann
geärgert.
Denn
der
Vorsitzende
des
Kleingartenvereins
Weseresch
hat
eigene
Pläne
für
einen
Teil
des
Geländes,
wie
er
erzählt.
Die
Fläche,
die
die
Stadt
als
Neubaugebiet
ausweisen
will,
umspielt
an
zwei
Seiten
die
„
Vinckeanlage″
seines
Vereins,
die
an
der
Straße
Kahle
Breite
liegt:
54
Kleingarten-
Parzellen
im
Grünen,
wo
bisher
nur
das
Rauschen
der
nahen
A
33
die
Idylle
störte.
Mit
der
Geräuschkulisse
haben
sich
die
Kleingärtner
längst
abgefunden,
aber
mit
dem
neuen
Bebauungsplan
wolle
es
die
Vereinsführung
nicht
ohne
Weiteres
tun,
kündigt
Siefke
an.
Denn
genau
dort,
wo
die
Stadt
künftig
bauen
lassen
will,
hätten
nach
seinem
Dafürhalten
in
den
kommenden
Jahren
weitere
Kleingartenparzellen
entstehen
sollen.
Der
Platz
werde
dringend
benötigt,
das
hätten
die
vergangenen
Monate
gezeigt,
schildert
der
Vereinsvorsitzende.
114
Gartenfreunde
stünden
mittlerweile
auf
der
Warteliste
für
einen
Kleingarten.
„
Diesen
Ansturm
können
wir
durch
frei
werdende
Gärten
nicht
mehr
decken.
Sollen
wir
die
Leute
alle
im
Regen
stehen
lassen?
″,
fragt
er.
Zwei
Entwicklungen
hätten
seinem
Verein
in
den
vergangenen
Monaten
den
regen
Zulauf
beschert,
berichtet
Siefke:
Im
Frühjahr
war
eine
jahrzehntelang
bestehende
Gartensiedlung
hinter
der
Halle
Gartlage
von
den
Verpächtern
aufgelöst
worden.Kleingarten-
Hype
Mehr
als
100
Laubenpieper
verloren
ihre
Parzelle
und
schauten
auch
in
Schinkel-
Ost
nach
einem
neuen
Garten.
Zudem
habe
die
Corona-
Pandemie
für
einen
regelrechten
Run
gesorgt.
Wer
nur
eine
Wohnung
hat
und
nicht
in
den
Urlaub
konnte,
der
suchte
händeringend
nach
einem
privaten
Rückzugsort
an
der
frischen
Luft.
Bis
zu
60
weitere
Parzellen
könnten
zur
„
Vinckeanlage″
hinzukommen,
stünden
seinem
Verein
die
im
alten
Bebauungsplan
ausgewiesenen
Erweiterungsflächen
für
Dauerkleingärten
zur
Verfügung,
sagt
Siefke.
Doch
mit
dem
neuen
Bebauungsplan
für
eine
Wohnsiedlung
werden
die
alten
Vorhaben
einkassiert
– „
überplant″
nennt
das
der
Städtebauer.
Allerdings
ist
noch
keine
Entscheidung
in
Stein
gemeißelt.
Der
Bebauungsplan
befindet
sich
momentan
erst
in
der
Phase
der
„
frühen
Öffentlichkeitsbeteiligung″:
Noch
bis
zum
18.
September
können
Anwohner
in
einem
ersten
Anlauf
grundsätzliche
Einwände
und
Widerspruch
gegenüber
der
Stadt
formulieren,
was
bereits
in
hohem
Ausmaß
passiert
ist,
wie
der
Leiter
des
Fachbereichs
Städtebau,
Holger
Clodius,
bestätigt.
Weit
mehr
als
150
„
Anregungen″
habe
die
Stadt
mittlerweile
vermerkt.
„
Das
dokumentiert
uns
gegenüber,
dass
wir
bei
der
Planung
des
Baugebiets
viele
widerstreitenden
Belange
berücksichtigen
müssen.″Kleinklima
bedroht?
Im
Protest
gegen
das
Neubaugebiet
hatte
sich
eigens
eine
Bürgerinitiative
gegründet,
die
vor
allem
befürchtet,
dass
sich
das
Kleinklima
in
den
umliegenden
Siedlungen
durch
die
zusätzliche
Flächenversiegelung
und
die
neuen
Bauwerke
aufheizen
könnte,
weil
kalte
Luftströme
schon
am
Stadtrand
blockiert
würden.
Auch
vor
Baulärm
und
einer
Zunahme
des
Autoverkehrs
warnen
einige
Anwohner.
Der
Kleingartenverein
Weseresch
hatte
seine
Mitglieder
ebenfalls
dazu
aufgerufen,
Widersprüche
einzubringen.
In
einem
Brief
an
die
Stadt
Osnabrück
sprang
der
Landesverband
Niedersächsischer
Gartenfreunde
dem
Verein
in
Schinkel-
Ost
bei.
„
Die
Sicherung
und
Entwicklung
von
Kleingartenanlagen
ist
aus
unserer
Sicht
heute
ein
unverzichtbarer
Bestandteil
der
Daseinsvorsorge
in
den
Städten.″
Wachsende
Städte
bräuchten
mehr
Kleingärten.
Von
dem
22
Hektar
umfassenden
Baugebiet
an
der
Windthorststraße
verspricht
sich
die
Stadt
indes
in
einer
Zeit
des
Wohnungsmangels
und
stetig
steigender
Mietpreise
Wohnraum
für
rund
1000
Menschen.
Geplant
sind
bis
zu
337
Wohneinheiten,
wobei
sich
der
Investor
verpflichtet,
15
Prozent
als
preisgebundenen,
sprich:
günstigen
Wohnraum
anzubieten.
Der
städtische
Auftrag,
Wohnbauflächen
bereitzustellen,
dürfe
jedoch
nicht
„
um
jeden
Preis
durchgeboxt″
werden,
betont
auch
Stadtplaner
Holger
Clodius.
„
Politik
und
Verwaltung
sind
Anwälte
aller
öffentlichen
Interessen.″
Die
Einwände
der
Bürger
würden
seriös
geprüft
und
abgewägt.
„
Ich
kann
mir
nicht
vorstellen,
dass
danach
der
Entwurf
zu
100
Prozent
so
umgesetzt
wird,
wie
er
jetzt
auf
dem
Tisch
liegt.″
Ein
Wörtchen
mitzureden
haben
zudem
die
Eigentümer
der
bisher
landwirtschaftlich
genutzten
Flächen
an
der
Windthorststraße.
An
künftigem
Bauland
würden
sie
deutlich
mehr
verdienen
als
etwa
mit
der
Pacht
für
Kleingärten.
Geld
habe
der
Kleingartenverein
bisher
noch
nicht
in
die
Feinplanung
für
eine
Erweiterung
seiner
Flächen
investiert,
sagt
Hartmut
Siefke.
Er
hoffe,
dass
die
Stadt
zeitnah
Platz
für
neue
Parzellen
anbieten
könne.
In
der
kommenden
Woche
wollen
beide
Parteien
miteinander
sprechen.
Bildtexte:
Direkt
hinter
dem
Zaun
des
Kleingartenvereins
Weseresch
soll
ein
Neubaugebiet
entstehen.
Ausgerechnet
dort
plante
der
Vorsitzende
Hartmut
Siefke
bisher
allerdings
mit
neuen
Parzellen
für
künftige
Kleingärtner.
Auf
dieser
Fläche
hätte
Hartmut
Siefke
gerne
Kleingarten-
Parzellen
gesehen.
Nun
soll
hier
ein
Neubaugebiet
entstehen.
Perspektive
vom
Südwesten
auf
die
Fläche
blickend.
Im
Hintergrund
ist
die
bestehende
Kleingartenanlage
zu
sehen.
Beidseitig
der
Windthorststraße
in
Schinkel-
Ost
soll
das
Neubaugebiet
entstehen.
Die
Anlage
des
Kleingartenvereins
liegt
an
der
Straße
"
Kahle
Breite"
,
zwischen
A33
(in
dieser
Ansicht
im
Osten)
und
neuem
Bauland
(im
Westen
und
Norden)
.
Den
in
dieser
Ansicht
westlichen
Teil
des
Geländes
wollte
der
Kleingartenverein
für
neue
Parzellen
nutzen.
Zwei
Schneisen
für
die
Kaltluft
sollen
bleiben,
wenn
das
geplante
Baugebiet
an
der
Windthorststraße
realisiert
wird.
Hier
sind
sie
grün
eingezeichnet.
Protest
am
Eingangstor:
Der
Kleingartenverein
hat
sich
dem
"
Nein"
der
Bürgerinitiative
gegen
das
geplante
Baugebiet
angeschlossen.
Fotos:
David
Ebener,
Stadt
Osnabrück
Autor:
Meike Baars