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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Europäische Bildungsminister treffen sich in Osnabrück
 
Warum Osnabrück?
Zwischenüberschrift:
Delegationen aus ganz Europa folgen Einladung von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück Schule, Hochschule und berufliche Bildung in Zeiten von Corona sind das beherrschende Thema eines informellen Treffens der europäischen Bildungsminister, das auf Einladung von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) in Osnabrück stattfindet. 65 Delegierte sprechen über ihre Erfahrungen und die Digitalisierung. Getagt wird unter Einhaltung der Corona-Regeln in der OsnabrückHalle. Am Abend empfing Oberbürgermeister Wolfgang Griesert die Delegierten im Rathaus. Bildungsministerin Karliczek, ihre slowenische Kollegin Simona Kustec und der portugiesische Staatssekretär João Costa trugen sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Zum Familienfoto″ versammelten sich die Teilnehmer vor dem Rathaus, in dem der Westfälische Friede besiegelt wurde.
Foto:
Jörn Martens

Osnabrück Auch in schwieriger Zeit über den Tellerrand hinausschauen: Mit diesen Worten erklärt Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU), warum sich ihre Kollegen aus ganz Europa zu einer Konferenz in Osnabrück treffen. Es geht um Schule und Ausbildung in Zeiten von Corona.

Delegationen aus den EU-Mitgliedstaaten sowie aus der Schweiz und Norwegen trafen am Mittwoch in der Osnabrück-Halle ein, um auf Einladung der deutschen EU-Ratspräsidentschaft an der informellen Tagung teilzunehmen. Lediglich die Slowakei hatte abgesagt, und Großbritannien ist seit Februar nicht mehr dabei. Dass eine internationale Konferenz nicht wie im Corona-Zeitalter häufig praktiziert online stattfindet, sondern unter strengen Hygieneauflagen mit 65 Delegierten, ist für den Tagungsstandort Osnabrück eine neue Erfahrung.

Aber warum gerade Osnabrück? Offiziell wird verkündet, die Stadt sei als Zentrum einer Region mit starken Ausbildungsbetrieben, attraktiven Arbeitgebern, Hochschulen, innovativen und dualen Bildungsangeboten und gelebter Integration von ausländischen Fachkräften in den Arbeitsmarkt″ ein idealer Veranstaltungsort für das informelle Treffen. Osnabrück diene als Beispiel für Engagement auf regionaler und lokaler Ebene und für die Durchlässigkeit beruflicher und akademischer Bildung.

Karliczek als Gastgeberin

Es gibt aber noch einen weiteren Grund, und da redete Ministerin Karliczek im Gegensatz zu ihrem Pressesprecher Klartext: Ich komme ja hier aus der Gegend″, erklärte die Tecklenburgerin lächelnd, und sie habe ihren Wahlkreis ja auch gleich nebenan. Wenn es um Bildungspolitik gehe, müsse nicht immer nach Berlin, München oder Hamburg geblickt werden. Es gebe auch starke Regionen, und zu denen zähle eben auch Osnabrück.

Einen dritten Grund nannte sie nicht, aber im Presseraum der Osnabrück-Halle ließen sich die Journalisten später darüber aus, warum nicht Münster Austragungsort der Konferenz geworden ist. Die Antwort: Weil Karliczek dort schon die Batteriezellenforschung angesiedelt hat und viel Kritik dafür einstecken musste, dass sie bei der Standortentscheidung ihre westfälische Heimat bevorzuge.

Osnabrück kann sich jetzt freuen, dass die Konferenz eine Osnabrücker Erklärung″ verabschieden will. Der Inhalt muss allerdings noch mit zahlreichen Stellen abgestimmt werden, und deshalb rechnen die Verantwortlichen erst im November mit dem konkreten Wortlaut. Inhaltlich soll es darin vor allem um die berufliche Bildung und um die Aus- und Weiterbildung gehen, wie die Ministerin sagt. Denn das sei ja auch der Schlüssel, um der Jugendarbeitslosigkeit zu begegnen, die gerade durch die Corona-Krise in vielen Ländern zugenommen habe.

Praktische Beispiele

Wie die berufliche Bildung in Osnabrück ganz praktisch funktioniert, wurde den Teilnehmern der Konferenz über eine Videoschaltung vermittelt. Darauf hatten sich die Berufsbildenden Schulen an der Brinkstraße und der Landmaschinenhersteller Krone in Spelle vorbereitet. Die Live-Übertragung fand allerdings wie die gesamte Tagung als geschlossene Veranstaltung statt. Während der Tagung war die Presse im großen Saal nicht zugelassen.

An der Tagung, die als informelles Treffen der Bildungsminister angekündigt war, nahmen außer Gastgeberin Karliczek drei Minister aus EU-Staaten teil, darunter die schwedische Amtskollegin Anna Ekström und der Österreicher Heinz Faßmann. Andere schickten ihre Staatssekretäre wie den Portugiesen João Costa, ihre Stellvertreter oder andere Delegierte nach Osnabrück.

Viel Zeit, die Stadt des Westfälischen Friedens kennenzulernen, bleibt den internationalen Gästen nicht. Wer mehr erfahren wollte, konnte an einer Stadtführung mit historischer Note teilnehmen. Am Abend begrüßte Oberbürgermeister Wolfgang Griesert die Gäste im Rathaus.

Wegen der Corona-Beschränkungen fand der Empfang allerdings nicht im Friedenssaal statt, sondern im größeren, gerade renovierten Ratssitzungssaal, in dem es noch nach frischer Farbe roch. Die Minister werden sich dabei auch ins Goldene Buch der Stadt eintragen. Bildungsministerin Karliczek, die slowenische Bildungsministerin Simona Kustec und der portugiesische Staatssekretär João Costa trugen sich ins Goldene Buch der Stadt ein.

Pantomime als Aufpasser

Ob in der Osnabrück-Halle oder im Rathaus überall wird penibel auf die Hygieneregeln geachtet. Wer in offizieller Mission unterwegs ist, trägt den dunkelblauen Mund-Nase-Schutz mit dem Aufdruck eu2020.de″. Wo sich in den Sälen und Gängen des Tagungszentrums Grüppchen bilden, taucht der wie immer weiß geschminkte Osnabrücker Pantomime Manfred Pomorin auf, um wortlos lächelnd, aber entschieden den Mindestabstand von 1, 50 Metern einzufordern.

Auch Minister und Ministerinnen müssen damit rechnen, vom Clowngesicht auf die Corona-Regeln verpflichtet zu werden. Vielleicht eine bleibende Erinnerung an die Konferenz in Osnabrück.

Bildtext:
Neue Erfahrung: Eine internationale Konferenz findet in Corona-Zeiten in Osnabrück statt. Um die Abstände wahren zu können, begrüßt Oberbürgermeister Wolfgang Griesert die Gäste im Ratssitzungssaal statt im Friedenssaal.
Begrüßung per Ellbogen-Check: die schwedische Ministerin Anna Ekström und Gastgeberin Anja Karliczek vor der Osnabrück-Halle. Die Konferenz fand unter strengen Hygieneauflagen statt.
In das Goldene Buch der Stadt trugen sich die slowenische Bildungsministerin Simona Kustec, Staatssekretär Joao Costa aus Portugal und Anja Karliczek ein. Rechts im Bild Oberbürgermeister Wolfgang Griesert.
Ein Herz für Osnabrück: Bundesbildungsministerin Anja Karliczek bei ihrem Pressestatement.
Internationales Flair: Im Europasaal der Osnabrückhalle findet die informelle Konferenz der europäischen Bildungsminister statt.
Der portugiesische Staatssekretär João Costa wurde von Bildungsministerin Anja Karliczek vor der Osnabrück-Halle empfangen.
In das Goldene Buch der Stadt trugen sich die slowenische Bildungsministerin Simona Kustec, Staatssekretär Joao Costa aus Portugal und Anja Karliczek ein. Rechts im Bild Oberbürgermeister Wolfgang Griesert.
Abstand halten: Wo sich Grüppchen bilden, mahnt Pantomime Manfred Pomorin zur Vorsicht.
Fotos:
Jörn Martens, Swaantje Hehmann, Rainer Lahmann-Lammert
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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