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1.
Erscheinungsdatum:
12.05.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Beamte entschieden über Leben und Tod
Zwischenüberschrift:
„Aktion T 4″ – Maria Stegmann wurde 1941 Opfer eines Massenmordes an Patienten
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Das
Regime
hatte
ihren
Tod
beschlossen.
Im
April
1941
fuhren
graue
Busse
den
Gertrudenberg
hinauf
zur
Heil-
und
Pflegeanstalt.
180
Patienten
mussten
einsteigen.
Sechs
Wochen
später
wurden
sie
in
Hadamar
mit
Gas
ermordet.
Unter
ihnen
befand
sich
Maria
Stegmann.
Jetzt
erinnert
ein
Stolperstein
an
die
Osnabrückerin,
die
im
Alter
von
29
Jahren
sterben
musste.
Maria
Stegmann
war
Dienstmädchen
und
lebte
bei
ihren
Eltern
in
der
Lohstraße
11,
bis
sie
im
Januar
1933
Patientin
in
der
Heil-
und
Pflegeanstalt
wurde.
Im
selben
Monat
kam
Adolf
Hitler
an
die
Macht
–
und
mit
ihm
eine
Willkürherrschaft,
die
zwischen
„
wertem″
und
„
unwertem″
Leben
unterschied.
Vorstellungen
von
einer
„
reinen
Rasse″
gehörten
zum
Regierungsprogramm
der
Nationalsozialisten.
Unter
anderem
nahmen
sie
psychischkranken
und
geistig
behinderten
Menschen
das
Rechtauf
Leben.
Die
Entscheidung
für
Anstaltspatienten
fiel
1939.
Adolf
Hitler
ließ
Tötungsanstalten
bauen,
die
einer
eigenen
Verwaltung
an
der
Tiergartenstraße
4
in
Berlin
unterstanden.
Die
Abkürzung
der
Adresse
war
der
Namensgeber
der
„
Aktion
T4″.
Die
Beamten
erhielten
eine
„
Tötungsermächtigung″.
Sie
erfassten
alle
Anstaltspatienten
in
Deutschland.
Ärzte
beurteilten
sie
anhand
von
Meldebögen.
Im
Vordergrund
stand
dabei
die
Arbeitsfähigkeit
der
Patienten.
Bis
1945
wurden
etwa
200
000
von
ihnen
Opfer
von
Mördern,
die
ihre
Taten
mit
dem
Begriff
„
Euthanasie″
beschönigten,
sie
mit
der
Vorstellung
von
„
Rassenhygiene″
rechtfertigten
und
sie
daher
als
„
Desinfektion″
bezeichneten.
Die
Patienten
aus
Osnabrück
kamen
zuerst
in
ein
Zwischenlager
in
Eichberg.
Im
Juni
1941
brachten
Busse
sie
nach
Hadamar,
wo
sich
eine
von
sechs
Tötungsanstalten
dieser
Art
befand.
Gleich
nach
der
Ankunft
wurden
sie
in
einer
Gaskammer
ermordet
und
anschließend
verbrannt.
Möglicherweise
erhielten
die
Eltern
von
Maria
Stegmann
einen
Brief
mit
einer
von
den
Ärzten
ausgedachten
Todesursache,
die
zu
ihren
Opfern
am
ehesten
passen
würde,
sowie
eine
Urne,
in
der
sich
irgendwelche
Asche
befand.
So
jedenfalls
geschah
es
in
vielen
Fällen.
Walburga
Otte
ist
Patin
des
Stolpersteins
für
Maria
Stegmann.
Sie
sagte
bei
der
Verlegung:
„
Wie
wir
mit
den
Schwächsten
umgehen,
zeigt
den
Reifegrad
unserer
Zivilisation.″
Dieser
Satz
ist
auch
eine
Antwort
auf
die
Ideologie
der
Nationalsozialisten.
Bildtext:
Lohstraße
11:
Hier
stand
einst
das
Haus,
in
dem
Maria
Stegmann
lebte,
bis
sie
1933
in
die
Heil-
und
Pflegeanstalt
am
Gertrudenberg
eingewiesen
wurde.
1941
wurde
sie
im
hessischen
Hadamar
von
Nationalsozialisten
ermordet.
Foto:
Jörn
Martens
Stolpersteine
Messingplatten
in
den
Gehwegen
erinnern
an
Opfer
des
Nationalsozialismus.
Der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig
ist
Initiator
des
Projekts
Stolpersteine,
dem
sich
europaweit
Kommunen
angeschlossen
haben:
außer
in
Deutschland
weitere
in
Ländern
wie
Österreich,
Ungarn,
Italien,
Tschechien,
Polen,
Belgien,
Norwegen,
den
Niederlanden
und
in
der
Ukraine.
Den
Stolperstein
für
Maria
Stegmann
verlegten
Jan
Buddenkotte,
Benjamin
Cotie,
Robin-
Stephan
Dirks,
Shkumbin
Karsniqi
und
Betim
Ukaj,
die
die
Berufsfachschule
Bautechnik
des
Berufsschulzentrums
am
Westerberg
besuchen.
Patin
für
den
Gedenkstein
ist
Walburga
Otte.
Die
nächsten
Stolpersteine
werden
am
Mittwoch,
20.
Juni,
verlegt.
Autor:
Jann Weber