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1.
Erscheinungsdatum:
09.05.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Eine allzu stille Erinnerung an Calmeyer
Zwischenüberschrift:
Gedenktafel enthüllt
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Nun
hängt
also
eine
Gedenktafel
für
Hans
Calmeyer
an
dessen
Geburtshaus
an
der
Martinistraße
17
in
Osnabrück.
Ein
reichlich
dürftiges
Erinnerungsstück
für
den
Mann,
der
mehreren
Tausend
Menschen
das
Leben
rettete,
sagen
manche.
Ein
ruhiger
Denker
und
stiller
Kavalier
soll
er
gewesen
sein,
der
Hans
Calmeyer.
Einer,
den
die
Nationalsozialisten
an
den
Schreibtisch
befahlen,
um
beim
Judenmord
zu
helfen,
ohne
zu
ahnen,
dass
dieser
Calmeyer
ein
„
Sandkorn
in
ihrem
Getriebe″
werden
würde.
So
heißtes
in
dem
Lied,
das
Musiker
Günter
Gall
sang,
als
Oberbürgermeister
Boris
Pistorius
und
Calmeyer-
Experte
Peter
Niebaum
gestern
die
Gedenktafel
enthüllten.
Calmeyer
hatte
während
des
Zweiten
Weltkriegs
Tausenden
von
Juden
in
den
Niederlanden
das
Leben
gerettet,
in
dem
er
sie
mit
falschen
Papieren
ausstattete
(siehe
Kasten)
und
somit
vor
den
Vernichtungslagern
bewahrte.
Daran
erinnert
nun
ein
Kunststofftäfelchen
an
einer
Hauswand,
schlicht
gehalten,
schwarze
Schrift
auf
weißem
Grund.
Nicht
groß,
etwa
30
mal
50
Zentimeter,
kein
Bild,
keine
Grafik.
Eine
stille,
fast
schüchterne
Erinnerung.
Kurz
gesagt:
viel
zu
wenig.
Das
meint
jedenfalls
Peter
Niebaum.
„
Bis
heute
gilt:
die
Mutterstadt
Calmeyers
hat
für
diesen
ihren
herausragenden
Sohn
keine
Bleibe″,
sagte
er.
Zwar
gebe
es
Überlegungen,
zwei
weitere
Tafeln
sowie
einen
Informationskasten
zu
errichten,
aber
auch
das
reiche
bei
allerbestem
Willen
nicht
aus,
die
Verdienste
Calmeyers
angemessen
zu
würdigen,
sagte
Niebaum.
Die
Hans-
Calmeyer-
Initiative
habe
ein
Konzept
entwickelt,
auf
dem
Konversionsgelände
an
der
Landwehrstraße
eine
„
Wirkungsstätte″
für
Calmeyer
einzurichten.
Allerdings
fehle
bislang
offensichtlich
der
politische
Wille,
diese
Idee
umzusetzen,
schloss
Niebaum.
Der
Oberbürgermeister
hingegen
brachte
eine
andere
Idee
ins
Gespräch.
„
Ich
fände
es
gut,
wenn
ein
Ort
nach
ihm
benannt
würde,
an
dem
junge
Menschen
ausgebildet
würden″,
sagte
er
und
schob
dann
schnell
„
eine
Schule″
nach,
um
Missverständnissen
vorzubeugen.
Doch
welche
Schule
das
sein
könnte,
dazu
wollte
sich
Pistorius
nicht
einlassen.
Wichtig
sei
ihm
nur,
dass
die
Taten
Calmeyers
nicht
vergessen
würden
und
darüber
hinaus
den
jungen
Menschen
zum
Vorbild
dienten.
Ähnliches
hätte
sich
Calmeyer
wohl
auch
selbst
gewünscht.
Das
jedenfalls
lässt
ein
Gedicht
erahnen,
das
er
in
den
30er-
Jahren
als
Grabschrift
für
sich
selbst
verfasste.
Darin
heißt
es:
„. . .
wenn
nur
das
Gefühl,
aus
dem
erlebte,
übersprang
auf
dich,
auf
euch,
wenn
nur
solang,
wie
eine
Kerze
lebt,
der
Klang
noch
hörbar
bleibt,
der
in
ihm
rang,
um
Lied
zu
werden.″
Bildtext:
Kleine
Tafel,
große
Leistung:
Peter
Niebaum
zeigt
auf
die
Gedenktafel
für
den
Osnabrücker
Hans
Calmeyer,
der
während
des
Zweiten
Weltkriegs
Tausende
von
Menschen
rettete.
Foto:
Egmont
Seiler
Hans
Calmeyer
–
Gerechter
unter
den
Völkern
Hans
Calmeyer
(1903–1972)
hat
von
1941
bis
1944
mindestens
3000
niederländische
Juden
vor
deutschen
Vernichtungslagern
bewahrt
–
das
schreibt
Autor
Peter
Niebaum
im
Buch
„
Hans
Calmeyer
–
ein,
anderer
Deutscher′
im
20.
Jahrhundert″.
Ein
anderes
Buch
verleiht
Calmeyer
den
Titel
„
Gerechter
unterden
Völkern″.
Tatsächlich
hatte
der
in
Osnabrück
geborene
Sohn
eines
Juristen
sich
bald
nach
der
Machtergreifung
der
Nationalsozialisten
deren
Anordnungen
widersetzt:
Er
weigerte
sich,
eine
jüdische
Kanzleigehilfin
zu
entlassen,
und
durfte
ein
Jahr
lang
nicht
als
Rechtsanwalt
arbeiten.
Später
wurde
er
rehabilitiert
und
leitete
aufgrund
seiner
Sprachkenntnisse
und
juristischen
Qualifikation
eine
Abteilung
bei
der
Verwaltung
in
den
besetzten
Niederlanden.
Dort
sollte
er
„
rassische
Zweifelsfragen″
klären.
Er
befand
also
über
Leben
und
Tod
Tausender
Menschen.
Er
habe
„
ein
Rettungsfloß″
bauen
wollen,
sagte
Calmeyer
später.
Dafür
ließ
er
Pässe
fälschen
und
versorgte
Juden
mit
Dokumenten,
die
ihre
Religionszugehörigkeit
verschleierten
und
sie
damit
vor
den
Vernichtungslagern
retteten.
Bildtext:
Hans
Calmeyer
Autor:
Michael Schiffbänker