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1.
Erscheinungsdatum:
07.09.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Stadt greift sich die Planungshoheit
Zwischenüberschrift:
Was wird aus dem Hase-Viertel, wenn Galeria Kaufhof ausgezogen ist?
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
Stadt
will
die
Fäden
in
der
Hand
haben,
wenn
es
um
die
künftige
Nutzung
der
Galeria
Kaufhof-
Immobilie
und
anderer
Flächen
in
der
Innenstadt
geht.
Oberflächlich
betrachtet,
ist
es
nur
ein
kleiner
bürokratischer
Akt.
Inhaltlich
allerdings
ist
der
Schritt
schwerwiegend,
den
der
Stadtentwicklungsausschuss
am
Donnerstag
mit
großer
Mehrheit
vollzog
und
den
der
Rat
am
22.
September
mit
hoher
Gewissheit
nachvollziehen
wird:
Die
Stadt
leitet
Verfahren
zur
Änderung
mehrerer
Bebauungspläne
ein,
darunter
auch
für
den
Plan
mit
der
Nummer
87
und
dem
Namen
„
Haseüberbrückung/
Horten″.
„
Wie
nett,
dass
der
B-
Plan
noch
Horten
heißt″,
sagte
die
Ausschussvorsitzende
Anette
Meyer
zu
Strohen.
Horten
war
einmal,
heute
firmiert
das
Warenhaus
an
der
Wittekindstraße
unter
Galeria-
Kaufhof
–
und
voraussichtlich
ab
Oktober
ist
auch
das
Geschichte.
Der
Kaufhauskonzern
zieht
sich
aus
Osnabrück
zurück.
Die
Immobilie
gehört
inzwischen
dem
Hamburger
Projektentwickler
Imvest,
dem
eine
gemischte
Nutzung
mit
gemeinsam
genutzten
Büros,
Handel
und
E-
Sport-
Angeboten
vorschwebt.
Konkrete
Pläne
gibt
es
noch
nicht.
Deshalb
will
sich
die
Stadt
nicht
überraschen
lassen.
Mit
dem
Aufstellungsbeschluss
–
also
der
Ankündigung,
den
B-
Plan
ändern
zu
wollen
–
verschafft
sich
die
Stadt
die
Handhabe,
künftige
Nutzungen
zu
steuern.
In
diesem
Fall:
In
dem
Galeria-
Viertel
soll
künftig
auch
Wohnen
möglich
sein.
Die
Eröffnung
des
Bauleitverfahrens
macht
es
auch
möglich,
eine
Veränderungssperre
zu
verhängen.
Damit
kann
die
Stadt
verhindern,
dass
ein
neuer
Eigentümer
Tatsachen
schafft,
die
vielleicht
schnell
Geld
einbringen
würden,
für
die
Entwicklung
dieses
Quartiers
aber
schädlich
wären.
Auf
den
letzten
Drücker
schaltete
sich
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
noch
ein
und
sorgte
dafür,
dass
auch
die
Fläche
der
Neumarkt-
Apotheke
in
die
B-
Plan-
Änderung
einbezogen
wird.
Die
Apotheke
steht
auf
der
Hasebrücke
zwischen
Galeria
Kaufhof
und
der
ehemaligen
Sportarena.
Griesert
will
damit
einen
zweiten
nachbarschaftlichen
Konflikt
an
derselben
Stelle
vermeiden.
Der
geplante
Radikalumbau
der
ehemaligen
Sportarena
von
Immobilienkaufmann
Theodor
Bergmann
stockt
zurzeit,
weil
der
Inhaber
der
Neumarkt-
Apotheke,
Henrik
Leue,
seine
nachbarschaftlichen
Rechte
geltend
macht.
Der
geplante
Hotelneubau
überschreitet
die
Baugrenze
zur
Apotheke
um
etwa
80
Zentimeter,
was
Leue
nicht
akzeptieren
will.
Damit
Ähnliches
nicht
auf
der
anderen
Seite
bei
einem
etwaigen
Um-
oder
Neubau
der
Galeria-
Immobilie
passiert,
ist
nun
ein
Bebauungsplan
darübergelegt
worden.
Die
Stadt
kann
damit
flexibler
bei
der
Festlegung
von
Gebäudehöhen
und
Grenzabständen
agieren.
Und
sie
könnte
damit
die
Tür
öffnen,
sollte
jemand
auf
der
Galeria-
Fläche
ein
Hochhaus
bauen
wollen.
Redner
fast
aller
Fraktionen
lobten
das
schnelle
Vorgehen
der
Stadtverwaltung,
brachten
aber
auch
ihr
Bedauern
über
das
Ende
von
Galeria
Kaufhof
zum
Ausruck.
Giesela
Brandes-
Steggewentz
von
der
Linkspartei
war
das
nicht
genug.
Sie
kritisierte
erneut,
dass
die
Stadtspitze
zu
wenig
unternommen
habe,
um
den
traditionsreichen
Kaufhaus-
Standort
und
die
damit
verbundenen
Einzelhandelsarbeitsplätze
zu
retten.
Und
dass
jetzt
bereits
die
Planungen
für
eine
Nachnutzung
in
Gang
gebracht
werden,
„
während
innen
drin
die
Mitarbeiter
ihre
letzten
Arbeitstage
haben,
finde
ich
geschmacklos″,
sagte
die
sichtlich
bewegte
Ratsfrau.
Auch
im
Fledder
In
derselben
Sitzung
brachte
der
Stadtentwicklungsausschuss
neue
Bebauungspläne
für
das
Gebiet
rund
um
die
Hauptpost
an
der
Möserstraße
und
für
weite
Teile
des
Gewerbegebietes
Fledder
auf
den
Weg.
Auch
hier
ist
das
Ziel,
die
Entwicklung
zu
steuern,
bevor
Eigentümer
auf
der
Grundlage
der
geltenden
Bebauungspläne
Fakten
schaffen.
Für
das
Viertel
an
der
Postzentrale
schlagen
die
Planer
vor,
ein
„
Urbanes
Gebiet″
auszuweisen,
was
innerstädtisches
Wohnen
erlauben
würde.
Im
Fledder
will
die
Stadt
auf
der
Grundlage
des
Märkte-
und
Zentrenkonzeptes
und
des
neuen
Vergnügungsstättenplans
sicherstellen,
dass
dort
nicht
Einzelhandel
mit
zentrumsrelevanten
Sortimenten,
Spielcasinos
oder
Rotlichtetablissements
Einzug
halten.
Bildtext:
In
der
Zange:
Die
Stadt
will
die
Entwicklung
an
der
Wittekindstraße
besser
steuern
und
hat
deshalb
eine
Änderung
des
Bebauungsplans
auf
den
Weg
gebracht.
Fotos:
Jörn
Martens
Kommentar
Grieserts
kluger
Schachzug
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
verschafft
der
Stadt
im
Fall
Galeria
Kaufhof
planungsrechtlich
mehr
Flexibilität.
Ein
kluger
Schachzug.
Beweglichkeit
kann
noch
mal
sehr
wichtig
werden.
Griesert
wies
sein
Bauamt
an,
die
Neumarkt-
Apotheke
mit
in
den
zu
ändernden
Bebauungsplan
aufzunehmen.
Die
Plangrenze,
die
das
Galeria-
Kaufhof-
Gebäude
mit
Parkhaus
und
ein
Nachbarhaus
umschließt,
macht
jetzt
einen
kleinen
Knick
–
und
das
ist
gut
so.
Denn
das
Bauwerk
auf
der
Brücke
zwischen
Warenhaus
und
der
ehemaligen
Sportarena
könnte
zu
einem
Hemmnis
für
die
Neuentwicklung
des
Quartiers
werden.
Die
Stadt
verschafft
sich
mit
der
Änderung
des
Bebauungsplans
(unter
Einbeziehung
der
Apotheke)
ein
wirkungsvolles
Steuerungsinstrument.
Sie
kann
unerwünschte
Entwicklungen
verhindern,
Wohnungsbau
ermöglichen
und
beweglich
auf
etwaige
Wünsche
von
Investoren
reagieren.
Die
Imwest
Projektentwicklung,
die
die
Galeria-
Immobilie
gekauft
hat,
strebt
eine
gemischte
Nutzung
an,
zu
der
auch
Büros
gehören.
Aber
wie
groß
ist
der
Bedarf
an
Büros
in
Zukunft
noch,
wo
doch
das
Homeoffice
im
Moment
so
populär
ist?
Wohnungen
wären
dort
sicher
denkbar,
auch
als
Ergänzung
zum
geplanten
Wohnprojekt
an
der
Möserstraße.
Doch
um
Wohnungsbau
dort
wirtschaftlich
zu
machen,
müsste
wohl
„
vertikal
verdichtet″
werden,
wie
Stadtplaner
so
schön
sagen.
Wir
reden
also
über
ein
Hochhaus
mit
Leuchtturm-
Charakter.
Zugegeben,
das
ist
alles
Spekulation.
Aber
auch
die
Stadtplaner
denken
offenbar
so
weit
voraus
und
schaffen
die
Vorkehrung,
dass
eine
solche
Entwicklung
nicht
an
der
Neumarkt-
Apotheke
scheitert.
w.hinrichs@
noz.de
Autor:
Wilfried Hinrichs