User Online: 2 | Timeout: 01:09Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Stadt stoppt drei Baugebiete
Zwischenüberschrift:
Beim umstrittenen Projekt Windthorststraße soll es aber weitergehen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück Das 2018 in Auftrag gegebene Klimagutachten hat erste konkrete Folgen: Die Politik verabschiedet sich von kleineren Baugebieten im Osten der Stadt, hält an den Planungen für das umstrittene Gebiet an der Windthorststraße aber fest.

Die Diskussion über die Bauentwicklung im Schinkel und Schinkel-Ost driftete am Donnerstagabend im Stadtentwicklungsausschuss in eine Grundsatzdebatte über das geplante Baugebiet an der Windthorststraße (Bebauungsplan 620) unweit der Gesamtschule ab. Dort soll auf 22 Hektar für 337 Wohnungen Platz geschaffen werden. Der Plan befindet sich zurzeit in der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung. Das heißt: Bis zum 18. September kann jeder beim Bauamt Anregungen und Bedenken äußern.

Die Bürgerinitiative Naturnahes Schinkel″ wehrt sich gegen die Baupläne. Das wichtigste Argument liefert ihr ein Klimagutachten. Das stellt fest, dass durch die neuen Gebäude Kaltluftströme abgelenkt werden könnten. Die Folge wäre, dass es in heißen Tropennächten in stark versiegelten Stadtteilen noch heißer würde. Die Bürgerinitiaitve bekräftigte am Donnerstagabend bei einem Treffen, an dem 120 Menschen teilnahmen, ihren Widerstand.

Die Gutachter sehen an der Windthorststraße ein sehr hohes Konfliktpotenzial″. Trotzdem stimmte der Stadtentwicklungsausschuss dafür, die Bauleitplanung an der Windthorststraße fortzuführen.

Sprecher aller Fraktionen waren sich einig, dass das Klima- und Kaltluft-Problem einer von vielen Aspekten ist, die bei der Baulandentwicklung zu berücksichtigen sind. Stadtbaurat Frank Otte zählte auf: Verkehrsanbindung, soziale Infrastruktur, Ressourcenverbrauch. Die Stadt müsse bei ihrem Bemühen, mehr Wohnraum zu schaffen, Vor- und Nachteile sorgsam abwägen. Das ist auch Teil des Klimaschutzes″, so Otte, da geht es nicht nur um die Kaltluft.″ Außerdem könnten die Baufelder so angeordnet werden, dass kalte Luft weiter in die Innenstadt strömen könne.

Heiko Panzer (SPD) mahnte wie andere Ratsmitglieder auch angesichts der aufgeheizten Stimmung″ im Stadtteil, für größtmögliche Transparenz zu sorgen und die Bürger bei den Planungen mitzunehmen. Michael Kopatz (Grüne) warb dafür, dort Mehrfamilienhäuser für Menschen einzuplanen, die sich im Alter verkleinern wollen″. Eine Studie habe gezeigt, dass immer mehr Paare, deren Kinder erwachsen geworden sind, ihr großes Zuhause gegen kleinere Wohnungen eintauschen würden, wenn die Bedingungen passen. Das Baugebiet im Schinkel könnte ein Modellprojekt werden.

Jörg-Martin Russow, die Stimme des Seniorenbeirates im Ausschuss, erinnerte daran, dass der Kleingartenverein Erweiterungswünsche geäußert hatte, die bei den weiteren Planungen beachtet werden sollten.

Fortgesetzt werden auch die Planungen für die Baugebiete Friedensweg/ Östlich Schinkeler Friedhof″, am Schinkelbad und Im Wegrott („ Zirkusfläche″). Die klimatischen Folgen dieser Baugebiete schätzen die Gutachten ebenfalls als schwerwiegend ein, sie könnten aber durch eine geschickte Anordnung der Häuser verringert werden. Am Schinkelbad planen die Stadtwerke verdichteten Wohnungsbau. Die Fläche ist dafür nach Einschätzung der Bauverwaltung aufgrund der stadträumlichen guten und zentralen Lage und der Nähe zu Infrastruktureinrichtungen″ sehr gut geeignet. Im Wegrott ist die Stadt Eigentümerin eines 6000 Quadratmeter großen Grundstücks. Sie will dort ein Leuchtturmprojekt für sozial-innovativen Wohnungsbau″ realisieren.

Hier endet die Planung

Gestoppt werden die Planungen für die Bornheide östlich der A 33, für das Gebiet an Gretescher Weg/ Belmer Straße und an der Schwanenburgstraße. Die Bornheide soll als Kompensationsfläche dienen. Das bedeutet, wenn an anderer Stelle für eine Bebauung Natur vernichtet wird, soll in der Bornheide ein ökologischer Ausgleich geschaffen werden. Am Gretescher Weg und an der Schwaennburgstraße (ehemalige Mittlere Verbindung Ost) wollen die Eigentümer nicht verkaufen.

Bildtext:
Die Gebiete Bornheide, Schwanenburgstraße und Gretescher Weg/ Belmer Straße werden aus der Liste möglicher Baugebiete vorerst gestrichen. Die Planungen für die anderen Flächen werden fortgesetzt, Das betrifft auch das umstrittene Baugebiet Windthorststraße/ Kahle Breite.
Foto:
Luftbilder 2017 © AEROWEST GmbH, bereitgestellt durch Fachdienst Geodaten
Grafik:
Matthias Michel


Anfang der Liste Ende der Liste