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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Pett: Umzug scheitert an Stadt
Zwischenüberschrift:
Bekleidungsgeschäft seit 1979 in der Georgstraße
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück Nach mehr als 40 Jahren hat das Bekleidungsgeschäft Pett seinen Standort in der Osnabrücker Innenstadt geschlossen. Der geplante Umzug des Direktverkaufs in ein Gewerbegebiet scheiterte nun aufgrund der Vorgaben der Stadt Osnabrück.

Ende Juli war Schluss an der Ecke Georgstraße/ Möserstraße in Osnabrück. Der Investor Pro Urban, ein mittelständisches Familienunternehmen aus Meppen, plant hier ein Wohnprojekt mit 381 Appartements. Im Juni oder Juli 2021 soll der Abriss beginnen, bis dahin müssen gewerbliche wie private Mieter ausgezogen sein.

Doch das sei nur einer der Faktoren für die Schließung des letzten Pett-Geschäfts in der Innenstadt gewesen. Die Entwicklungen der letzten Jahre zwingen uns zu einer strategischen Umstrukturierung. Die Innenstadt ist für uns durch die schlechte Parkplatzsituation, die steigenden Mieten und die Verkehrsführung nicht mehr die richtige Adresse″, heißt es in einem offenen Brief auf der Unternehmens-Homepage.

Pett wurde 1979 in Osnabrück gegründet. Seither war es als Boutique für Damenmode in der Georgstraße ansässig. Das Warenangebot spezialisierte sich im Laufe der Jahre auf Frauen, die größer als 1, 80 Meter sind und es schwer haben, Hosen oder Oberteile in ihrer Größe zu finden.

Zeitweise hatte Pett drei Läden in Osnabrück. In den vergangenen Jahren nahm die Anzahl der Geschäfte jedoch stetig ab: Im März 2019 wurde aus strategischen Gründen″ die gegenüberliegende Filiale an der Georgstraße 11 geschlossen mittlerweile ist hier ein Geschäft für Haarentfernung eingezogen. Auch das 2009 eröffnete Outlet im Möser-Carré an der Ecke Wittekindstraße/ Möserstraße wurde 2015 geschlossen.

Wir ziehen um″ verspricht nun der Aufkleber, der an den Fenstern der verwaisten Räume in der Georgstraße 14 angebracht ist. Tatsächlich war geplant, dass der Modeladen Pett nicht nur in der virtuellen Welt seine Waren feilbietet, sondern auch einen neuen Standort zum Direktverkauf in Osnabrück eröffnet. In der anvisierten Immobilie sei sowohl Platz für die vielen Waren gewesen, die online verkauft werden, als auch genug Parkplätze für Kunden vorhanden, die ihre Kleidung vor Ort kaufen wollen. Doch der geplante Umzug nach Hellern wird nicht stattfinden.

Für das Obergeschoss der Immobilie gab es die Erlaubnis, Kleidung zu verkaufen. Aber wir wollten unsere Waren barrierefrei anbieten″, sagt Pascal Sonsmann, der Pett zusammen mit seinem Vater Hans-Jürgen Sonsmann leitet, auf Nachfrage unserer Redaktion. Man riet ihm, einen Antrag dafür zu stellen. Das hätten wir uns auch sparen können, denn er wurde sofort abgelehnt. Die Begründung der Stadt lautete, wir hätten ein , Innenstadt relevantes Sortiment′ und zum Schutz der Innenstadt und der Abwanderung der Läden in die Peripherie sei ein Direktverkauf nicht gestattet.″

Die Stadt Osnabrück bestätigt dies: Die Prüfung der Bauvoranfrage hat ergeben, dass die Nutzungsänderung leider nicht genehmigt werden kann, da mit dem für das angefragte Grundstück rechtsverbindlichen Bebauungsplan Speditionsbetriebe und Einzelhandelsbetriebe mit Verkaufsflächen für den Verkauf an Endverbraucher ausgeschlossen werden″, sagt Stadtsprecher Gerhard Meyering.

Grundlage hierfür ist das Märkte- und Zentrenkonzept für die Stadt Osnabrück: Nach diesem erstmals 2001 beschossenen Konzept sollen in städtebaulich nicht integrierten Lagen Einzelhandelsnutzungen weitgehend ausgeschlossen werden. Lediglich Waren aus dem nicht zentrenrelevanten Sortiment sollen in untergeordneter Art und Weise angeboten werden können, um die Entwicklungsspielräume der Innenstadt, der Stadtteilzentren und der Nahversorgungslagen abzusichern″, erklärt Meyering.

Sonsmann ärgert dies, denn er könne zwar verstehen, dass Osnabrück die Innenstadt schützen will, findet aber gleichzeitig, dass die Stadt dann auch mehr machen müsste, um Geschäfte und Kunden zu halten.

Die Inhaber von Pett wollen trotzdem wieder ein Ladengeschäft eröffnen. Dass dieses in Osnabrück sein wird, ist laut Pascal Sonsmann jedoch unwahrscheinlich: Wir werden mit unserem Unternehmen und unseren Vollzeitkräften nach Nordrhein-Westfalen ziehen.″

Bildtext:
Ende einer Ära: Die Pett-Filiale an der Ecke Georgstraße/ Möserstraße ist geschlossen.
Foto:
Michael Gründel
Autor:
Corinna Berghahn


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