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1.
Erscheinungsdatum:
07.04.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
„Erschossen bei Widerstandsleistung″
Zwischenüberschrift:
Bernhard Wiechmann: Opfer der Wehrmachts-Justiz
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Standen
jemals
so
viele
Menschen
vor
diesem
Haus?
In
den
Heidekämpen
9
–
diese
Adresse
war
das
Zuhause
von
Bernhard
Christel
Wiechmann.
Mitten
im
Zweiten
Weltkrieg
wurde
er
Opfer
der
Wehrmachts-
Justiz.
Der
Osnabrücker
wurde
im
Alter
von
21
Jahren
in
der
Ukraine
wegen
„
Fahnenflucht″
erschossen.
Jetzt,
sieben
Jahrzehnte
später,
erinnerten
drei
achte
Klassen
und
zwei
neunte
Klassen
der
Wittekind-
Realschule
daran,
was
ihm
widerfahren
ist.
Wer
war
Bernhard
Wiechmann?
Was
von
ihm
überliefert
ist,
sind
kaum
mehr
als
einige
Daten
und
Aktennotizen.
Er
war
Arbeiter
–
wiesein
Vater
Eberhard.
Seine
Mutter
hieß
Maria.
Die
Familie
lebte
im
Stadtteil
Sonnenhügel
und
gehörte
der
evangelischen
Kirche
an.
Als
1939
der
Zweite
Weltkrieg
ausbrach,
war
Bernhard
Wiechmann
18
Jahre
alt.
Akten
geben
darüber
Auskunft,
dass
er
im
Januar
1941
im
Alter
von
19
Jahren
in
einem
Lazarett
bei
Amiens
in
Frankreich
behandelt
werden
musste.
Weshalb
ist
nicht
bekannt.
Erst
folgt
einelange
Lücke
in
der
Dokumentation,
dann
ein
Szenenwechsel
mit
einem
gewaltsamen
Ende:
Am
5.
November
1942
um
15
Uhr
wurde
Bernhard
Wiechmann
in
Charkow
in
der
Ukraine
erschossen.
Das
„
Gericht
des
Höheren
Kommandeurs
der
Nachschubtruppen
1″
hielt
Datum
und
Uhrzeit
genau
fest,
doch
nähere
Umstände
verdeckte
es
mit
einer
bürokratischen
Formulierung:
Danach
ist
Bernhard
Wiechmann
„
bei
Widerstandsleistung
nach
erfolgter
Festnahme″
wegen
„
Fahnenflucht″
getötet
worden.
Was
tatsächlich
dahintersteckt,
bleibt
im
Dunkeln.
„
Hätten
wir
den
Mut
...?″
Die
Nationalsozialisten
verbreiteten
auch
innerhalb
der
Wehrmacht
Angst
und
Schrecken.
Die
Militärjustiz
sprach
30
000
Todesurteile
für
Deserteure
aus,
geschätzte
23
000
Urteile
wurden
vollstreckt.
Zum
Vergleich:
Die
Armee
der
Vereinigten
Staaten
vollstreckte
während
des
Zweiten
Weltkrieges
ein
einziges
Todesurteil
für
einen
Deserteur.
Adolf
Hitler
dagegen
hatte
ein
erbarmungsloses
Vorgehen
gefordert.
Von
ihm
sind
Zitate
überliefert
wie:
„
Der
Soldat
kann
sterben,
der
Deserteur
muss
sterben.″
Jetzt
erinnert
ein
Stolperstein
an
Bernhard
Wiechmann.
Während
der
Verlegung
vor
seinem
ehemaligen
Zuhause
sprachen
Wittekind-
Realschüler
vom
Schulzentrum
Sonnenhügel
auch
über
ihre
Versuche,
sich
in
sein
Schicksal
hineinzuversetzen:
„
Im
Unterricht
haben
wir
uns
die
Frage
gestellt,
ob
wir
den
Mut
gehabt
hätten,
den
Dienst
an
der
Waffe
zu
verweigern.
Wir
stellten
fest,
dass
wir
diese
Frage
gar
nicht
beantworten
können,
leben
wir
doch
in
einer
Zeit
und
einem
Umfeld,
in
dem
das,
was
Bernhard
Christel
Wiechmann
widerfahren
ist,
für
uns
unvorstellbar
ist.″
Gerne
hätten
sie
mehr
über
den
Nachbarn
aus
ihrem
Stadtteil
erfahren,
der
heute
91
Jahre
alt
gewesen
wäre.
Bildtext:
In
den
Heidekämpen
9:
Hier
war
das
Zuhause
von
Bernhard
Wiechmann.
Im
Alter
von
21
Jahren
wurde
er
1942
in
der
Ukraine
wegen
„
Fahnenflucht″
erschossen.
Foto:
Jörn
Martens
Stolpersteine
Die
in
den
Gehwegen
verlegten
Stolpersteine
aus
Messing
erinnern
an
Opfer
des
Nationalsozialismus
–
jeweils
vor
den
Wohn-
oder
Wirkungsstättend
er
Juden,
Sinti,
Deserteure,
Menschen,
die
aus
politischen
und
religiösen
Gründen,
wegen
ihrer
sexuellen
Orientierung,
einer
psychischen
Erkrankung
oder
einer
Behinderung
verfolgt
und
ermordet
wurden.
Der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig
ist
Initiator
des
Projekts,
dem
sich
bisher
etwa
600
Kommunen
angeschlossen
haben:
außer
in
Deutschland
auch
in
Ländern
wie
Österreich,
Ungarn,
Italien,
Tschechien,
Polen,
Belgien,
Norwegen,
den
Niederlanden
und
der
Ukraine.
Den
Stolperstein
für
Bernhard
Christel
Wiechmann
verlegten
Jan
Buddenkotte,
Benjamin
Cotie,
Robin-
Stephan
Dirks,
Shkumbin
Karsniqi
und
Betim
Ukaj,
die
die
Berufsfachschule
Bautechnik
des
Berufsschulzentrums
am
Westerberg
besuchen.
Patin
für
den
Gedenkstein
ist
die
Wittekind-
Realschule.
Das
Büro
für
Friedenskultur
nimmt
für
weitere
Gedenktafeln
gern
Hinweise
von
Zeitzeugen
über
das
Schicksal
von
Opferndes
NS-
Regimes
entgegen.
Telefon:
05
41/
323-
22
87.
Autor:
Jann Weber