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1
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1.
Erscheinungsdatum:
30.03.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Diagnose der Klinik-Finanzen
Zwischenüberschrift:
Krankenhäuser zwischen Kürzungen und Überschüssen – Vergütungen nur um 0,9 Prozent gestiegen
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Auf
dem
Gesicht
des
Klinik-
Geschäftsführers
liegt
trotz
des
ernsten
Themas
Finanzen
zwischendurch
mal
ein
Lächeln:
„
Die
jährliche
Budget-
Aufstellung
entspricht
der
Fähigkeit,
im
Frühjahr
genau
zu
wissen,
wie
die
Wetterlage
im
Spätherbst
und
zu
Winterbeginn
sein
wird″,
vergleicht
Werner
Lullmann
von
der
Niels-
Stensen-
Gruppe
das
hochkomplexe
System,
Einnahmen
und
Ausgaben
in
der
Balance
zu
halten.
Zum
Thema
Krankenhausfinanzierung
sorgt
aktuell
eine
Meldung
für
Schlagzeilen:
Durch
bewusste
Falschabrechnungen
der
Kliniken
soll
dem
Gesundheitssystem
jährlich
ein
Schaden
von
bis
zu
1,
5
Millionen
Euro
entstehen.
Dazu
der
Stensen-
Geschäftsführer:
„
Der
Vorwurf
ist
falsch,
aber
das
ist
ein
anderes
Thema.″
Die
bundesweit
rund
2100
Krankenhäuser
sorgten
durch
zusätzliche
Einsparungen
für
geringere
Ausgaben
von
mehr
als
einer
Milliarde
Euro
und
bekämen
auch
noch
nicht
einmal
einen
Ausgleich
für
die
Preissteigerungsrate.
Hinterfragt
wird
auch
die
viel
beschworene
„
Kostenexplosion″:
Das
Gesundheitswesen
hat
seit
Jahren
einen
konstanten
Anteil
von
rund
neun
Prozent
am
Bruttosozialprodukt.
Der
Kostendruck:
Er
wird
auch
in
den
Häusern
der
Region
immer
größer.
Die
Erweiterungsaktivitäten
zahlreicher
Kliniken
legen
nahe,
dass
Geld
genug
vorhanden
ist
–
doch
für
Baumaßnahmen
gibt
es
Landeszuschüsse.
Die
Investitionssumme
der
in
diesem
Jahr
beginnenden
Modernisierung
des
Franziskushospitals
beträgt
zum
Beispiel
35
Millionen
Euro.
Davon
trägt
das
Land
Niedersachsen
19,
5
Millionen
und
44
Prozent
die
Niels-
Stensen-
Gruppe
–
obwohl
nach
dem
Gesetz
das
Land
in
der
Finanzierungspflicht
ist.
Aber
die
Kassen
sind
leer.
Derzeitiger
Abwicklungsstau:
rund
3,
5
Milliarden
Euro.
Auch
das
Klinikum
Osnabrück
finanziert
deshalb
12
Millionen
der
31
Millionen
Euro
Baukosten
für
die
Errichtung
eines
Neuromedizinisch-
Geriatischen
Zentrums
aus
Eigenmitteln.
Die
stationären
Leistungen
werden
dagegen
mit
den
Kassen
verhandelt.
Die
inzwischen
seit
rund
20
Jahren
gedeckelten
Erlöse
decken
nicht
die
Kosten.
Die
sind
nur
über
Sparen
und
Mehrleistungen
zu
finanzieren.
Folge:
Freie
Mittel,
die
eigentlich
in
der
Patientenversorgung
sinnvoller
angelegt
wären,
werden
für
Investitionen
und
Finanzierungskredite
eingesetzt.
Problem
Mehrleistungen:
Das
Dilemma
der
Controlling-
Leiter
wie
Thomas
Marstall
vom
Klinikum:
Die
Ausgaben
steigen
aufgrund
von
Inflation
und
höheren
Personalkosten,
die
bei
den
Häusern
in
der
Region
zwischen
60
und
knapp
70
Prozent
imstationären
Bereich
ausmachen
–
ohne
Ausgleich
auf
der
Einnahmeseite.
Die
Niels-
Stensen-
Gruppe
muss
zum
Beispiel
um
die
2000
zu
sätzliche
Behandlungsfälle
erreichen,
damit
durch
Mehrleistung
die
einkalkulierten
6,
1
Millionen
erzielt
werden.
Das
Kuriose:
30
Prozent
dieser
Erlöse
mussten
2011
abgegeben
werden
–
als
Konsolidierungsbeitrag.
In
diesem
Jahr
gibt
es
hier
überindividuelle
Vereinbarungen
mit
den
Häusern.
Folge
ist
ein
„
Hamsterrad-
Effekt″:
Im
nächsten
Jahr
führen
die
Mehrleistungen
zu
Preissenkungen,
da
eine
höhere
Zahl
von
Zusatzpatienten
erforderlich
ist,
um
auf
die
gleiche
Summe
zu
kommen.
Die
Verweildauer:
Der
medizinische
Fortschritt
hat
dazu
geführt,
dass
die
Verweildauer
der
Patienten
auf
6,
96
Tage
gesunken
ist.
Beeindruckend:
der
25-
Jahre-
Vergleich.
So
werden
bei
Geburten
statt
10
(1987)
nur
noch
4
Tage
im
Krankenhaus
verbracht.
Bei
einer
neuen
Hüfte
erfolgt
die
Entlassung
nach
zwei
Wochen
(1987:
42
Tage)
.
Die
Forderungen:
Für
die
Niedersächsische
Krankenhausgesellschaft
steht
fest:
Die
Einsparmöglichkeiten
sind
ausgeschöpft.
Statt
zuletzt
nur
0,
9
Prozent
Preiserhöhungszuschlag
sei
eine
Anhebung
um
mehr
als
drei
Prozent
nötig,
um
Tarifsteigerungen
aufzufangen.
Sonst
kann
das
Leistungsniveau
nicht
gehalten
werden.
Bildtext:
Chronische
Unterfinanzierung:
So
lautet
die
Aussage
der
Niedersächsischen
Krankenhausgesellschaft
zur
Finanzausstat-
tung
der
Kliniken.
Die
Forderung:
eine
Anhebung
der
Erlöse
um
mehr
als
drei
Prozent.
Foto:
Klaus
Lindemann
Was
die
Kassen
für
Behandlungen
zahlen?
Hüft-
OP
–
rund
10
500
Euro
2003
wurde
das
sogenannte
DRG-
Systemder
Fallpauschalen
eingeführt.
Seitdem
bekommen
die
Häuser
für
1
148
Fallgruppen
einen
festen
Betrag,
der
nach
medizinischem
Aufwand
und
Verweildauer
ermittelt
wird.
Der
Basisfallwert
für
Niedersachsen
liegt
aktuell
bei
2
931,
07
Euro.
Eine
Geburt
hat
zum
Beispiel
die
„
Bewertungsrelation″
von
0,
507,
was
1
486,
05
Euro
(Basiswert
2
931,
07x
0,
5079)
ausmacht.
Zum
Vergleich:
Vor
25
Jahren
überwiesen
die
Kassen
1
650
Euro.
Hinzu
kommt
die
Versorgung
des
Neugeborenen
–
bei
einem
problemlosen
Fall
mit
0,
25
oder
umgerechnet
732,
77
Euro
bemessen.
Das
führt
insgesamt
zu
einer
Summe
von
2
218,
82
Euro
für
ein
ohne
Komplikationen
zur
Welt
gekommenes
Baby.
Auch
die
Blinddarm-
Entfernung
(2
140
Euro)
ist
heute
günstiger
als
vor
25
Jahren
(2
320)
.
Teurer
zu
Buche
schlägt
das
Einsetzen
einer
neuen
Hüfte
(aktuell
rund
10
500
Euro,
1
987
um
die
6
970
Euro)
.
Eine
Darm-
OP
hat
sich
im
selben
Zeitraum
von
4
650
auf
7
300
Euro
verteuert.
Die
Behandlung
eines
Patienten
mit
Herzinfarkt,
dem
ein
Herzkatheter
geschoben
werden
muss,
ist
mit
der
Bewertungsrelation
von
1,
112
versehen
–
3
259,
35
Euro.
Richtig
ins
Geld
geht
Hochleistungsmedizin
wie
eine
Herztransplantation
(41,
372
Casemix-
Punkte
in
der
DRG-
Tabelle:
121
264,
23
Euro)
.
Lebenserhaltende
Maßnahmen
nach
einem
Verkehrsunfall
schlagen
sich
bei
einem
Patienten
mit
Polytrauma
–
also
mehreren
schweren
Verletzungen
und
notwendiger
Beatmung
–
mit
61
658
Punkten
(180
723,
91
Euro)
nieder.
Der
Aufenthalt
auf
der
Intensivstation
–
(ohne
Beatmung)
kostet
1
200
Euro
pro
Tag.
Autor:
Wolfgang Elbers