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1.
Erscheinungsdatum:
29.03.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Vor
100
Jahren
Überschrift:
35 Kilometer in gut drei Stunden
Zwischenüberschrift:
März 1912: Diskussionen über die Dienstbotenfrage, die Frauenbildung und die Klassen
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Zum
Frühjahrsjahrmarkt
im
März
1912
entsandte
der
Tierpark
Hagenbeck
in
Hamburg
fünfzehn
der
angeblich
„
kleinsten
Pferde
der
Welt″.
Norma,
das
Kleinste
von
ihnen,
konnte
man
sogar
bequem
auf
dem
Arm
tragen,
wie
eine
Anzeige
im
„
Osnabrücker
Tageblatt″
beteuerte.
Ein
Gepäckmarsch
sorgte
vor
100
Jahren
für
großes
Publikumsinteresse.
Der
Sportverein
„
Preußen
1906″
hatte
ihn
ausgelobt,
und
viele
Soldaten
und
Zivilisten
nahmen
daran
teil.
Die
Osnabrücker
Regimenter
entsandten
freiwillige
Teilnehmer.
Tausende
Zuschauer
standen
entlang
der
Strecke
und
jubelten
den
bewaffneten
Sportsmännern
zu.
21
Pfund
Gepäck
mit
Tornister
mussten
die
Teilnehmer
tragen,
dazu
die
sieben
bis
acht
Pfund
schwere
Infanteriewaffe.
Vom
Schwarzen
Platz
an
der
Natruper
Straße
über
Eversburg,
Lotte,
Leeden,
Natrup-
Hagen,
Hasbergen
und
Hellern
bis
zur
Gaststätte
Schweizerhaus
an
der
Rheiner
Landstraße
waren
es
gut
35
Kilometer.
Bereits
nach
drei
Stunden
und
35
Minuten
hatte
der
erste
Soldat
die
Strecke
bewältigt,
viel
eher,
als
man
vermutet
hatte.
Der
Sieger
erschien
noch
frisch
und
munter
und
war,
rein
rechnerisch,
etwa
162
Meter
in
der
Minute
marschiert.
Die
ersten
75
Teilnehmer
erhielten
am
Tagesende
ein
Diplom
überreicht.
Schulanzüge
für
Knaben
bot
die
Firma
Wüsthoff
an
.
Noch
bis
zum
1.
Weltkrieg
war
es
üblich,
die
Kleiderstoffe
mit
den
Namen
ihrer
Herstellungsorte,
also
meistens
mit
englischen
Namen,
zu
bezeichnen.
Angeboten
wurden
Norfolk-
Anzüge,
Tirtley-
,
Manchester-
und
gestrickte
Hosen
für
Knaben
zwischen
3
und
14
Jahren.
Auch
die
Stoffe
für
Damen
und
Mädchen
führten
die
Namen
aus
den
Herstellungsländern:
Voiles,
Cheviot,
Foulé,
Serge
und
Panama.
Neue
Hygienebestimmungen
für
den
Handel
mit
Kuhmilch
veränderten
im
März
1912
das
Altgewohnte.
Von
der
Fütterung
und
Wartung
der
Tiere
über
die
Aufbewahrung
und
Versendung
galten
nun
eingehende
Vorschriften.
Milch
produzenten
und
Milchverkäufer
mussten
zudem
veterinärpolizeiliche
Überwachungen
dulden.
Nach
bestandener
Prüfung
war
Fräulein
Uhlenkamp
aus
Osnabrück
der
erste
weibliche
Auktionator
in
Deutschland.
Ein
Thema
der
Zeit
waren
Vorträge,
die
sich
den
brennenden
sozialen
Problemen
des
Alltags
widmeten.
Aufklärung
zu
Jugendbekleidung,
Jugendliteratur,
Kampagnen
gegen
Alkohol,
Hygiene
im
Jugendalter
–
die
Liste
war
vielfältig
und
lang.
Über
„
Menschenleitung
und
Menschenerziehung″
sprach
ein
Professor,
der
aus
Zürich
kam,
im
Harmoniesaal.
Interessant
war
auch
der
Hinweis
auf
das
Buch,
das
der
Professor
geschrieben
hatte:
„
Die
Dienstbotenfrage
und
die
Hausfrauen
–
ein
Problem
der
Frauenbildung″.
Der
Redner
stellte
fest,
dass
sich
die
arbeitenden
Klassen
in
einem
gewaltigen
seelischen
Umwandlungsprozess
befänden
und
die
alten
Strukturen
der
Befehlsgewalt
im
Wanken
seien.
Takt
und
die
„
Kunst
des
Befehlens″,
Selbstkontrolle
und
Verantwortung
bestimmten
das
moderne
Verhältnis
zwischen
Dienenden
und
Herrschenden.
Vieles
sei
reformbedürftig,
schloss
der
Professor.
Vor
100
Jahren
wurden
in
Osnabrück
die
Auguststraße,
die
Adolf-
und
die
Jahnstraße
kanalisiert
und
ausgebaut.
Eine
Verbreiterung
sollte
ferner
die
Brücke
am
Ende
der
Hasestraße
dringend
erfahren,
deren
Breite
von
sieben
Metern
dem
Verkehrsaufkommen
schon
längst
nicht
mehr
gewachsen
war.
Um
die
Fußgänger
zu
schützen,
waren
schon
Bohlenwege
außen
an
der
Brücke
angebracht
worden,
aber
die
Breite
erschien
noch
immer
unzureichend.
Stadtbaurat
Lehmann
schlug
vor,
die
Brücke
auf
elf
Meter
zu
verbreitern.
Die
Kosten
kalkulierte
er
auf
23
000
Mark.
Amundsen
am
Südpol
Im
„
Osnabrücker
Tageblatt″
war
Mitte
März
außerdem
ein
Bericht
über
den
norwegischen
Polarforscher
Amundsen
zu
lesen.
Zurück
von
seiner
Antarktis-
Expedition,
gab
er
bekannt,
er
seidem
Südpol
so
nahe
gekommen,
wie
es
mit
den
vorhandenen
Instrumenten
nur
möglich
sei.
Amundsen
erklärte
weiter,
er
hoffe
sehr,
dass
Scott
ebenfalls
den
Südpol
erreicht
haben
möge.
Aber
von
dessen
Expedition
gab
es
weder
eine
Spur
noch
ein
Lebenszeichen.
Bildtext:
Das
Schweizerhaus
an
der
Rheiner
Landstraße
war
das
Ziel
eines
Gepäckmarsches,
der
vor
100
Jahren
große
Aufmerksamkeit
erregte.
Die
kolorierte
Ansichtskarte
aus
dem
Jahr
1907
stammt
aus
der
Sammlung
von
Helmut
Riecken
aus
Osnabrück.
Autor:
Christiana Keller