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1.
Erscheinungsdatum:
25.08.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Jubiläum im Corona-Jahr
Zwischenüberschrift:
125 Jahre Schoeller – und ein neues Standbein in Osnabrück
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
125
Jahre
Firmengeschichte
–
und
das
mitten
in
der
Corona-
Krise.
Seit
fast
zwei
Jahren
führt
Hans-
Christoph
Gallenkamp
als
Geschäftsführer
in
fünfter
Generation
die
Osnabrücker
Felix
Schoeller
Gruppe.
Zuversichtlich
war
er
ins
Jahr
2020
gestartet
–
und
dann
kam
Corona.
„
An
eine
solche
Krise,
wie
das
Coronavirus
sie
ausgelöst
hat,
kann
ich
mich
nicht
erinnern″,
sagt
der
Unternehmer.
Und
wenn
man
als
Betrieb
auf
125
Jahre
Geschichte
zurückblickt,
gibt
es
zwangsläufig
jede
Menge
wirtschaftliche
Höhen
und
Tiefen,
international
wie
auch
für
das
eigene
Unternehmen.
Mit
dem
Siegeszug
der
Fotografie
begann
der
Aufstieg
der
1895
gegründeten
damaligen
„
Feinpapier
Fabrik
Felix
Schoeller
jr″.
Aus
ihr
hat
sich
die
heutige
Felix
Schoeller
Gruppe,
Global
Player
und
einer
der
großen
Arbeitgeber
in
der
Region,
entwickelt.
Auf
dem
Fotopapier
hat
fast
100
Jahre
lang
fast
ausschließlich
der
Erfolg
der
Felix
Schoeller
Gruppe
gefußt.
Dass
das
Unternehmen
heute
so
divers
aufgestellt
sei,
gehe
auf
seinen
Vater
zurück,
sagt
Hans-
Christoph
Gallenkamp.
„
Noch
1990
waren
wir
fast
komplett
darauf
fokussiert.
Erst
dann
leitete
mein
Vater
die
Diversifizierung
des
Portfolios
ein″,
blickt
Gallenkamp
zurück.
Zur
Hochzeit
der
analogen
Fotografie
2002,
als
der
Markt
rund
1,
8
Milliarden
Quadratmeter
Fotopapier
umfasste,
habe
Felix
Schoeller
einen
Marktanteil
von
deutlich
mehr
als
50
Prozent
gehabt.
Höhen
und
Tiefen
Heute
sieht
sich
die
Gruppe
mit
ihren
Standorten
in
Deutschland,
Russland,
China,
Kanada
und
den
USA
grundsätzlich
als
Hersteller
von
Spezialpapieren.
Das
zeigt
sich
auch
am
Beitrag,
den
die
mittlerweile
sechs
Geschäftsfelder
leisten.
Während
früher
jeder
zweite
Euro
Deckungsbeitrag
aus
dem
Fotogeschäft
des
Unternehmens
kam,
ist
es
heute
nur
etwas
mehr
als
jeder
zehnte
Euro.
Diese
Veränderung
lässt
sich
unter
anderem
in
Osnabrück
an
der
Papiermaschine
1
veranschaulichen.
„
Früher
ist
die
Maschine
sieben
Tage
die
Woche
gelaufen
und
hat
immer
das
gleiche
Papier
produziert.
Heute
stellen
wir
mindestens
einmal
am
Tag
um.″
Die
Felix
Schoeller
Gruppe
hat
sich
in
den
125
Jahren
weiterentwickelt
–
und
Höhen
und
Tiefen
überstanden.
Dass
beides
jedoch
auch
nah
beieinanderliegen
kann,
macht
Hans-
Christoph
Gallenkamp
an
einem
Beispiel
deutlich.
„
Einen
massiven
Einschnitt
gab
es
in
den
Jahren
2008/
09.″
Nicht
nur
ging
der
Absatz
von
Fotosilbersalzpapieren
weiter
zurück,
hinzu
kam
die
weltweite
Finanz-
und
Wirtschaftskrise.
Als
Resultat
gingen
mehr
als
250
Arbeitsplätze
verloren,
die
meisten
von
ihnen
in
Osnabrück.
„
Die
Krise
damals
hat
zu
einer
nachhaltigen
Veränderung
des
Unternehmens
geführt.
Wir
haben
uns
auf
uns
selbst
zurückbesonnen
und
weitere
internationale
Expansionspläne
erst
einmal
auf
Eis
gelegt″,
so
der
Osnabrücker.
Gallenkamp
sieht
diese
Phase
als
Initialzündung,
neue
Segmente
auf-
und
auszubauen.
Dazu
zählen
Releaseliner
–
also
jene
Papiere,
die
verhindern,
dass
eine
Folie
vorzeitig
haftet.
Oder
Sublimation,
ein
spezielles
Druckverfahren.
„
Heute
ist
die
Schoeller
Gruppe
ganz
anders
aufgestellt,
nicht
nur
in
ihren
Märkten
und
bei
ihren
Kunden,
sondern
vor
allem
auch
finanziell.
Wir
haben
eine
ganz
andere
eigene
Kraftreserve
zur
Bewältigung
einer
solchen
Krise″,
so
Gallenkamp
weiter.
Im
Rückblick
sei
es
auch
gut
gewesen,
dass
ein
Externer
das
Unternehmen
in
der
Zeit
gesteuert
habe,
ist
der
Unternehmer
überzeugt.
Bernhard
Klofat
habe
eine
gewisse
Neutralität
mitgebracht.
„
Es
war
ein
Bruch,
aber
dennoch
hatte
er
eine
gewisse
Kontinuität,
denn
der
Wechsel
war
über
Jahre
geplant
gewesen.
Und
mit
meinem
Vater
an
der
Spitze
des
Beirats
hatte
Bernhard
Klofat
noch
immer
einen
guten
Sparringspartner
aus
der
Familie″,
sagt
Hans-
Christoph
Gallenkamp.
Dieses
Zusammenspiel
von
Familienmitglied
und
Externen
sei
auch
heute
noch
wichtig
–
nur
in
umgekehrten
Rollen:
Mit
ihm
an
der
operativen
Spitze
und
einem
Externen
an
der
Spitze
des
Beirats.
Die
mit
der
Finanzkrise
eingeleitete
Restrukturierung
hat
die
Gruppe
mittlerweile
seit
2015
hinter
sich
gelassen.
Man
schaue
nach
vorne,
betont
Gallenkamp.
Auch
hinsichtlich
der
Internationalisierung.
Bereits
1960
hatte
Schoeller
den
ersten
Standort
in
den
USA
eröffnet,
um
lokal
für
den
dortigen
Markt
zu
fertigen.
In
China
ist
zum
Jahresende
der
bereits
vierte
Standort
dort
hinzugekommen.
Kein
Jobabbau
geplant
Und
wie
geht
es
nach
125
Jahren
Tradition
in
Osnabrück
weiter?
Anders
als
zur
Finanzkrise
spricht
Hans-
Christoph
Gallenkamp
heute
noch
nicht
über
Jobverluste
aufgrund
der
Corona-
Krise
–
auch
wenn
keiner
der
Schoeller-
Standorte
von
Corona-
Maßnahmen
verschont
geblieben
ist
und
in
der
Spitze
der
Absatz
um
rund
40
Prozent
eingebrochen
sei,
sagt
Hans-
Christoph
Gallenkamp.
In
Osnabrück
arbeiten
die
Mitarbeiter
auch
weiterhin
in
Kurzarbeit.
„
Wir
werden
auch
diese
Krise
meistern,
vielleicht
bietet
sie
auch
wieder
eine
Chance
für
die
Weiterentwicklung
der
Gruppe″,
so
der
Geschäftsführer.
Dennoch
geht
er
davon
aus,
dass
die
Zahl
der
Beschäftigten
langfristig
weniger
werden
wird.
Mit
rund
880
Mitarbeitern
in
Osnabrück,
535
von
ihnen
in
der
Produktion,
ist
die
Unternehmensgruppe
einer
der
größten
Arbeitgeber
in
der
Region.
Weltweit
beschäftigt
Schoeller
in
der
Kerngruppe
ohne
Joint
Venture
2245
Mitarbeiter.
„
Gruppenweit
werden
in
den
nächsten
Jahren
deutlich
mehr
als
100
Mitarbeiter
in
den
Ruhestand
gehen.
Viele
dieser
Stellen
werden
wir
nicht
nachbesetzen.″
Eine
Gefahr
für
den
Fortbestand
des
Unternehmens
sei
die
Corona-
Krise
jedoch
nicht,
betont
Gallenkamp,
auch
wenn
eine
wirtschaftliche
Delle
unvermeidbar
sei.
Mit
490
000
Tonnen
lag
der
Absatz
2019
etwa
auf
dem
Niveau
des
Vorjahres
–
wobei
es
Rückgänge
in
Europa,
dafür
Zuwächse
in
Russland
und
China
gab.
Der
Umsatz
ging
–
auch
aufgrund
der
Rohstoffpreise
–
auf
930
Millionen
Euro
zurück.
Für
das
Jahr
2020
erwartet
Christoph
Gallenkamp
weniger.
Auch
aufgrund
der
Verschiebungen
der
Absatzmärkte
ist
es
das
Ziel
der
Gruppe,
die
Internationalisierung
weiter
voranzutreiben.
„
Die
Wachstumsmärkte
für
uns
liegen
außerhalb
von
Europa,
und
wir
haben
zunehmend
gemerkt,
dass
wir
durch
zunehmenden
lokalen
Wettbewerb
an
unsere
Exportgrenzen
stoßen.″
Der
Standort
China
soll
weiter
ausgebaut
werden,
ebenso
die
Aktivitäten
in
Nordamerika.
Internationalisierung
Das
stärke
auch
die
Wettbewerbsfähigkeit
der
deutschen
Werke,
betont
Gallenkamp.
Auch
wenn
diese
unter
anderem
aufgrund
der
hohen
Energiekosten
teuer
seien.
„
Die
Energiewende
ist
richtig
und
wichtig.
Sie
darf
aber
nicht
zulasten
der
Industrie
gehen″,
warnt
der
Unternehmer.
Was
der
Green
Deal
die
Schoeller
Gruppe
kosten
wird,
kann
Gallenkamp
noch
nicht
beziffern.
Die
Gruppe
komme
jedoch
noch
relativ
glimpflich
davon,
da
ein
Großteil
der
Energie
an
den
Standorten
selbst
produziert
werde.
„
Wir
verursachen
Gruppenweit
rund
300
000
Tonnen
CO2.
Was
wir
künftig
zahlen
müssen,
hängt
auch
davon
ab,
wie
der
Zertifikatehandel
aufgestellt
wird.″
Investiert
hat
die
Schoeller
Gruppe
jedoch
nicht
nur
im
Ausland,
sondern
auch
in
den
Standort
Osnabrück.
Am
Hauptsitz
wird
ein
neues
Standbein
aufgebaut:
eine
Produktion
für
Verpackungspapiere.
„
Wenn
wir
es
richtig
anpacken,
können
wir
damit
einen
nennenswerten
Beitrag
zur
weiteren
Diversifizierung
leisten″,
ist
Hans-
Christoph
Gallenkamp
überzeugt.
Das
Produkt
lasse
sich
wieder
in
Papierfasern
und
Kunststoffgranulat
trennen
–
nach
recyclingfähigen
Alternativen
wie
diesen
suche
die
Verpackungsindustrie.
Derzeit
wird
eine
Maschine
so
umgebaut,
dass
auf
ihr
Papiere
für
recycelbare
Verbundverpackungen
hergestellt
werden
können.
„
Allerdings
braucht
es
Zeit,
bis
neue
Verpackungen
auf
den
Markt
kommen
können.″
Bildtexte:
Das
Stammwerk
Schoeller
in
Gretesch
heute.
Der
historische
Mühlenturm
rechts
neben
dem
Schornstein
steht
für
die
125-
jährige
Tradition
des
Unternehmens.
Die
Anfänge:
Das
Bild
zeigt
den
Fuhrpark
der
Firma
Schoeller
im
Jahr
1905
vor
der
westlichen
Werkszufahrt.
Fotos:
Udo
Thomas,
Rudolf
Lichtenberg
Autor:
Nina Kallmeier