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1.
Erscheinungsdatum:
10.03.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Rathaus demonstriert Selbstbewusstsein
Zwischenüberschrift:
Kolloquium des Arbeitskreises Stadtgeschichte
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
„
Im
Jahr
1505
ist
der
mühselige
Bau
dieses
neuen
Rathauses
endlich
abgeschlossen″,
so
heißt
es
auf
einer
Tafel
über
dem
Eingang
zum
Friedenssaal.
Es
war
aber
nur
das
Richtfest.
Vollendet
war
das
neue
Rathaus
in
der
Altstadt
von
Osnabrück
erst
1512,
weshalb
die
Stadt
auch
in
diesem
Sommer
das
Jubiläum
feiern
will.
Volle
25
Jahre
hatte
der
„
mühselige
Bau″
gedauert.
Allein
das
Dach
zu
richten
und
mit
Schiefer
einzudecken,
hatte
1445
Mark
oder
mehr
als
ein
Drittel
des
damaligen
Jahreshaushalts
dieser
Stadt
mit
vielleicht
10
000
Einwohnern
gekostet.
Und
dennoch
war
das
Geld
gut
angelegt.
Denn
das
Rathaus
und
der
darin
regierende
Rat
hatten
eine
zentrale
Funktion
für
das
Selbstverständnis
einer
spätmittelalterlichen
Kommune
–
und
haben
sie
selbstverständlich
bis
heute
bewahrt.
Um
städtisches
Selbstbewusstsein
und
seine
Repräsentation
in
Bauten
und
Ausstattung,
um
das
Selbstverständnis
der
regierenden
Bürgermeister
und
um
den
wechselvollen
Umgang
mit
dem
„
Baudenkmal″
Rathaus
kreisten
die
verschiedenen
Vorträge,
die
gestern
beim
Kolloquium
des
Arbeitskreises
Stadtgeschichte
gehalten
wurden.
Es
war
die
siebte
Veranstaltung
dieses
Arbeitskreises
–
und
das
breit
gefächerte
und
von
Mal
zu
Malzahlreicher
teilnehmende
Publikum
lässt
darauf
schließen,
dass
auch
mittelalterliche
Geschichte
so
fern
nicht
liegt,
wenn
sie
nur
einen
Anknüpfungspunkt
in
der
Gegenwart
hat.
Welches
Selbstverständnis
eine
spätmittelalterliche
Stadt
zusammengehalten
hat,
machte
etwa
die
Referentin
Sabine
Reichert
deutlich:
Nach
Brandkatastrophen
oder
Kriegszügen
wurden
Dank-
und
Bittprozessionen
abgehalten.
Die
Menschen
erflehten
dabei
den
Schutz
der
Heiligen,
indem
sie
deren
Reliquien
in
ihrer
Stadt
herumtrugen
und
so
eine
„
zweite,
eine
geistliche
Stadtmauer″
errichten.
Städtebauliches
Konzept
Bemerkenswert
dabei
für
die
sakrale
Dimension
der
Stadtgemeinde,
dass
die
Ratsherren
in
diese
„
Sakralgemeinschaft″
einbezogen
wurden
und
es
auch
trotz
der
heraufziehenden
Reformation
blieben.
Eine
weltliche
Parallele
zog
Prof.
Dietrich
W.
Poeck
(Münster)
bei
der
Schilderung
der
Ratswahl
nach
der
Sate,
der
Verfassung
der
Stadt
Osnabrück,
von
1348.
Jedes
Jahr
am
2.
Januar
versammelte
sich
zum
Auftakt
der
Wahl
der
alte
Rat
im
Rathaus
und
ging
von
dort
über
den
Markt
in
die
Marienkirche
zum
Gottesdienst.
Hier
wurde
der
Ratskörper,
„
die
äußere
Gestalt
der
Verfassung″
(Heinrich
David
Stüve)
,
den
Bürgern
sichtbar
vor
Augen
geführt,
bevor
sichin
der
Handgiften-
Zeremonie
die
Schwurgemeinschaft
der
Stadtregierung
für
einweiteres
Jahr
erneuerte.
Vielleicht
„
einzigartig
in
Deutschland″,
so
Karsten
Igel
in
seinem
Vortrag
zum
Rathausbau
und
der
zeitgleichen
Platzgestaltung
auf
dem
Marktplatz,
war
mit
dem
Bau
des
neuen
Rathauses
zugleich
ein
groß
angelegtes
städtebauliches
Konzept
verknüpft.
Zwischen
1487
und
1512
wurde
ja
nicht
nur
das
Rathaus
errichtet.
Um
seine
Schauseite
überhaupt
wirken
lassen
zu
können,
musste
der
Marien-
Kirchhof
auf
die
Nordseite
verlegt
und
eine
komplette
Häuserzeile
abgerissen
werden.
„
Erst
der
Platz
ermöglichte
die
Fernsicht″,
so
betonte
Igel.
Und
erst
diese
Fernsicht
ließ
auch
den
Ostchor
von
St.
Marien
so
klar
hervortreten,
wie
sie
auch
die
Raumbeziehung
von
Domimmunität
und
städtischer
Machtzentrale
verdeutlicht.
So
wurde
der
Markt
zum
„
Repräsentationsraum″
der
städtischen
Selbstverwaltung
und
des
städtischen
Herrschaftsanspruchs
gleichermaßen.
Autor:
Frank Henrichvark