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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Flüchtlinge statt Feldwebel
Zwischenüberschrift:
Osnabrück richtet in Kaserne Sammelunterkunft für Asylbewerber ein
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
OSNABRÜCK. Osnabrück bekommt erstmals seit Jahren eine Sammelunterkunft für Flüchtlinge. In der ehemaligen Kaserne am Limberg sollen maximal 60 Plätze für alleinstehende Männer entstehen.

Die Krisen im Irak, im Iran, in Afghanistan und Syrien werden nun auch in Osnabrück spürbar. Fachbereichsleiter Udo Kunze kündigte im Sozial- und Gesundheitsausschuss an, dass das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Osnabrück eine Quote von 176 zusätzlichen Asylbewerbern zugewiesen habe. Dabei handele es sich überwiegend um alleinstehende Männer aus den genannten vier Ländern.
Auch wenn nicht alle Flüchtlinge auf einen Schlagin die Stadt kämen, sehe diese sich nicht in der Lage, soviele Flüchtlinge dezentral unterzubringen, erläuterte Kunze. In Absprache mit der Bundesanstalt für Immobilien könne die Stadt zunächst drei ehemalige Unterkünfte für Feldwebel der britischen Armee in der Kaserne am Limberg mieten.

Maximal 60 Plätze

Nach der Planung wird in der ehemaligen Zahnarztpraxis der Briten die Logistik für die Unterkunft eingerichtet. In den drei dahinter liegenden ebenerdigen Häusern werden bis zu 60 Flüchtlinge untergebracht. Sanitäre Anlagen sind noch vorhanden. Küchen werden eingerichtet, die Räume möbliert und die Stelle eines Hausmeisters ausgeschrieben.
Hinter den Häusern steht der alte Kasernen-Zaun mit Stacheldraht. Nach vorne solle das Gelände der Unterkunft durch einen kleinen Zaun eingefasst werden. Alle Bewohner erhielten Schlüssel und könnten Häuser und Gelände jederzeit betreten und verlassen, versicherte Stadträtin Rita Maria Rzyski. Eine Sammelunterkunft könne für die alleinstehenden Flüchtlinge den Vorteil haben, dass sie in der Fremde nicht allein leben müssten. Die Verwaltung echne damit, dass bei den meisten Flüchtlingen das Asylverfahren schnell beschieden werden könne, sodass die Betroffenen nicht mehr in der Sammelunterkunft leben müssen. Das Vorhaben soll am 24. Mai im Bürgerforum Dodesheide/ Haste/ Sonnenhügel vorgestellt werden.
Bevor neu zugewiesene Flüchtlinge kamen, waren in Osnabrück nach Auskunft der Verwaltung 54 Asylbewerber registriert. Sie kommen aus Afghanistan, Aserbaidschan, dem Irak, dem Iran, Nigeria, Pakistan, der Russischen Förderation, Sri Lanka, dem Sudan, Syrien und der Türkei. Die meisten der 31 Familien und Einzelpersonen leben in Wohnungen und Einzelzimmern an zwei Standorten. Zur Unterbringung und Verpflegungzahlt das Land der Kommune jährlich 4800 Euro pro Asylbewerber. Das reicht natürlich nicht aus″, sagte Kunze.
Bundesweit ist die Zahl der Asylbewerber aus den Krisengebieten der Welt wieder angestiegen. Die Zahl der Flüchtlinge, die Osnabrück zugewiesen bekommt, ist im Vergleich zu den Zahlen in den 1980er-Jahren gering. Im August 1980 lebten in Osnabrück 622 Asylbewerber. Die Zahl sank in den Folgejahren und stieg 1987 erneut auf über 600 an.
Die Mitglieder des Sozialausschusses erwarten eine menschenwürdige Unterkunft für die jenigen, die ihr Land verlassen mussten. Die Menschen sollten spüren, dass sie hier willkommen sind″, fasste es die Ausschussvorsitzende Anke Jacobsen von den Grünen zusammen.

Bildtext:
Links neben dem Haupteingang der Limberg-Kaserne soll die Unterkunft für Flüchtlinge entstehen. In den ebenerdigen Bauten schliefen früher Feldwebel der britischen Armee.
Foto:
Gert Westdörp
Autor:
Ulrike Schmidt


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