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1.
Erscheinungsdatum:
19.08.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Gretescher Wahrzeichen ist wieder da
Zwischenüberschrift:
Das ehemalige Gasthaus „Gretescher Turm″ hat seinen Dachschmuck zurückerhalten
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Gretesch
hat
ein
neues,
altes
Wahrzeichen:
Das
„
Gretescher
Türmchen″
ist
zurück.
Es
handelt
sich
um
einen
Dachreiter
auf
dem
früheren
Gasthaus
„
Gretescher
Turm″,
Postanschrift
„
Am
Gretescher
Turm
14a″.
Das
alte
Türmchen
war
morsch
geworden
und
abgängig.
Heimatverbundene
Menschen
im
Ortsteil
bemühten
sich
seither
um
einen
Ersatz.
Der
ist
nun
eingetroffen.
Möglich
gemacht
hat
die
Sanierung
ein
Eigentümerwechsel.
Der
Bausachverständige
Peter
Kuhlage
hat
das
frühere
Gasthaus
gekauft.
An
eine
Wiederbelebung
der
Gastronomie
ist
nicht
gedacht.
Kuhlage
möchte
in
dem
Gebäude
sein
eigenes
Büro
und
Mietwohnungen
einrichten.
Aber
für
die
Anregung
aus
dem
Vorstand
des
Bürgervereins
Darum/
Gretesch/
Lüstringen,
ein
neues
„
Gretescher
Türmchen″
zu
installieren
zeigte
sich
der
Eigentümer
offen.
Das
alte,
1985
aus
Sicherheitsgründen
abgebaute
Türmchen
ist
noch
vorhanden,
es
ist
bei
einem
Bauern
in
der
Nähe
untergestellt.
Seine
letzte
wichtige
Funktion,
sich
abzeichnen
und
abfotografieren
zu
lassen,
hat
es
erfüllt.
Nach
den
so
erstellten
Plänen
ließ
Kuhlage
ein
neues
Türmchen
bauen.
Es
ist,
wie
der
Vorgänger,
eine
mit
Zinkblech
beschlagene
Holzkonstruktion.
Die
Turmuhrenfabrik
Korfhage
aus
Melle
hat
die
Uhr
geliefert.
Ziffernblätter
nach
allen
vier
Himmelsrichtungen
zeigen
nun
den
Greteschern
an,
was
die
Stunde
geschlagen
hat.
Bürgerverein
ist
glücklich
Die
Vorstandsmitglieder
des
Bürgervereins
sind
glücklich,
dass
ihr
jahrelanges
Bemühen
nun
von
Erfolg
gekrönt
wurde.
Schon
anlässlich
des
Ortsjubiläums
2003
starteten
sie
eine
Initiative,
das
Türmchen
zu
restaurieren.
Es
fehlte
nicht
am
guten
Willen,
sondern
am
Geld.
Irgendwann
reifte
die
Einsicht,
dass
es
nur
mit
dem
Erneuern
der
Holzkonstruktion
nicht
getan
sei.
Gesucht
wurde
ein
Sponsor
für
einen
kompletten
Nachbau.
Durch
den
Eigentümerwechsel
hatte
sich
das
aber
erledigt.
Peter
Kuhlage
hat
sein
Bausachverständigenbüro
bislang
an
der
Bramscher
Straße.
Dort
wird
es
als
Nebenstelle
verbleiben,
das
Hauptbüro
jedoch
nach
Gretesch
verlegt
werden.
Über
dem
Büro
werden
Mietwohnungen
in
Einzelgrößen
von
40
bis
90
Quadratmetern
eingerichtet.
Das
Dach
ist
bereits
neu
gedämmt
und
eingedeckt.
Derzeit
wird
die
Fassade
erneuert.
Das
historische
Fachwerk
im
zweiten
Obergeschoss
soll
zumindest
in
Gestalt
eines
Farbauftrags
wiederkehren.
Da
der
Bauherr
manche
Innenarbeiten
selbst
ausführt,
wird
er
die
Bausumme
auf
1,
8
Millionen
Euro
begrenzen
können.
Einen
Fremdmieter
hat
Kuhlage
schon
dingfest
gemacht.
Es
sind
die
Stadtwerke
Osnabrück,
die
sich
einen
kleinen
Raum
im
Zwischentrakt
als
Toilette
für
ihre
Pause
machenden
Busfahrer
gesichert
haben.
Der
eigentliche
Gretescher
Turm
war
Bestandteil
des
spätmittelalterlichen
Grenzsicherungssystems
der
Landwehr.
Er
stand
nördlich
des
späteren
Gasthauses,
also
zwischen
Mindener
Straße
und
der
Straße
Am
Gretescher
Turm.
Wir
dürfen
uns
ihn
nach
Aussehen
und
Funktion
so
ähnlich
vorstellen
wie
den
erhaltenen
Wulfter
Turm.
Also
als
einen
schlichten,
dreigeschossigen,
aus
Bruchsteinen
errichteten
Bau
auf
quadratischem
Grundriss.
Die
Landwehr
folgte
dem
alten
Verlauf
des
Belmer
Bachs
nach
Süden
zur
Hase
und
nach
Norden
auf
die
Burg
Gretesch
zu.
An
wichtigen
Straßendurchlässen
wie
dem
für
die
Buersche
Straße
errichtete
man
einen
Schlagbaum
zwecks
Erhebung
von
Wegezoll
und
sicherte
ihn
durch
einen
Turm.
Der
zum
Gretescher
Turm
gehörige
Esch
als
private
Ackerfläche
des
Türmers
ist
noch
heute
erkennbar.
Es
ist
der
von
hohen
Bäumen
umgebene
Bolzplatz
nördlich
der
Mindener
Straße.
Den
Gretescher
Turm
gibt
es
seit
1777
nicht
mehr.
Zur
Erinnerung
an
diese
Beobachtungs-
und
Mautstation
nannte
Fritz
Niermeyer
das
Gasthaus
mit
Saalbetrieb
und
Kegelbahn,
das
er
um
1850
gegenüber
dem
früheren
Turmstandort
errichtete,
„
Gretescher
Turm″.
Gasthaus
seit
1850
Ein
Uhrenturm
krönte
das
Dach.
Man
darf
vermuten,
dass
Niermeyer
die
Namensgebung
des
Gasthauses
dadurch
sinnhaft
unterstreichen
wollte,
dass
er
einen
Dachreiter
als
kleines
„
Gretescher
Türmchen″
auf
das
Haupthaus
setzen
ließ.
Vielen
Greteschern
wird
das
Ensemble
mit
Türmchen
noch
vertraut
sein,
denn
es
überlebte
den
Krieg
weitgehend
unbeschädigt.
Schon
1855
tagte
der
Landwirtschaftliche
Verein
Belm
im
Großen
Saal.
Nach
1895
bis
1923
feierte
die
Papierfabrik
Schoeller
dort
ihre
Betriebsfeste.
Pfingsten
1898
wurde
ebenda
der
Schützenverein
Lüstringen
gegründet,
er
machte
den
Gretescher
Turm
zu
seinem
Vereinslokal,
feierte
ab
1900
seine
Schützenfeste
dort
und
weihte
1906
auf
dem
Gelände
einen
neuen
Schießstand
ein.
1907
gründeten
15
sportbegeisterte
Männer
den
„
Arbeiter-
Turnverein
Gretesch-
Lüstringen″
(später
TSG)
.
Wirt
Heinrich
Lömker
stellte
den
großen
Saal
für
den
Turnbetrieb
zur
Verfügung.
Im
„
Gretescher
Turm″
war
immer
was
los,
er
war
in
der
Kaiserzeit
das
gesellschaftliche
Zentrum
von
Gretesch
und
Lüstringen.
Vielseitige
Nutzung
1908
kaufte
die
Fa.
Schoeller
den
Gretescher
Turm
mit
dem
ganzen
Gelände
von
Mestermacher,
einem
Schwiegersohn
des
Fritz
Niermeyer.
Um
die
Jahrhundertwende
war
Franz
Heuer
der
Pächter
und
im
Jahre
1907
H.
Lömker,
danach
Bäckermeister
Heinrich
Wesch.
Die
Pächter
der
Gaststätte
kochten
nebenher
für
Schoeller-
Mitarbeiter
zu
Mittag.
1923
endete
die
Periode
als
öffentliche
Gaststätte
mit
Saalbetrieb,
Kegelbahn
und
Schießstand.
Unter
der
Woche
war
der
Saal
die
Betriebskantine
von
Schoeller,
sonntags
jedoch
Gottesdienstraum.
Von
1930
bis
1955
nutzten
ihn
evangelische
und
katholische
Christen
im
Wechsel.
Nach
der
Kirche
konnte
man
gleich
nebenan
im
Lebensmittelladen
von
Helmut
Saunus
einkaufen.
Das
ging
so
bis
1970.
Im
nördlichen
Gebäudeteil
betrieb
Heinz
Wesch
bis
1980
seine
Bäckerei.
1978
verkaufte
die
Firma
Schoeller
das
Anwesen
an
die
Familie
Zulj.
Tomica
Zulj
ist
Eigentümer
des
Saaltraktes
geblieben
und
nutzt
ihn
als
Lagerraum
für
Antiquitäten.
Bildtexte:
Die
Komplettsanierung
des
historischen
Gebäudes
Am
Gretescher
Turm
14
A
nach
einem
Eigentümerwechsel
ist
in
vollem
Gange.
Aktivisten
vom
Bürgerverein
Darum-
Gretesch-
Lüstringen:
Walter
Niemeyer,
Heinz
Diekhof,
Helmut
Riecken,
Bernd
Gerecht,
Alteigentümer
Tomica
Zulj,
Bernd
Marner
und
Günther
Beermann
haben
den
neuen
Eigentümer
Peter
Kuhlage
(Fünfter
von
links)
unterstützt.
Das
Kaffeehaus
„
Gretescher
Turm″
nach
1903:
Die
alte
Fernstraße
von
Buer
nach
dem
Osnabrücker
Herrenteichstor
lief
direkt
davor
her.
Ansichtskarte
aus
der
Sammlung
Helmut
Riecken.
Der
Original-
Dachreiter,
hier
bei
einer
Begutachtung
durch
Bürgervereinsmitglieder
im
Jahr
2012,
musste
wegen
Baufälligkeit
1985
vom
Dach
geholt
werden.
Auf
alten
Ansichten
lässt
sich
(von
links)
Peter
Kuhlage
von
Helmut
Riecken
und
Günther
Beermann
das
„
Gretescher
Türmchen″
zeigen.
Das
ehemalige
Gasthaus
„
Gretescher
Turm″
vor
der
Sanierung
im
Jahr
2012.
Fotos:
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks