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1.
Erscheinungsdatum:
14.08.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Der steinige Weg zur zweiten Gesamtschule
Zwischenüberschrift:
Zehn Jahre IGS Eversburg: Warum es drei Elternbefragungen brauchte, bis das Projekt umgesetzt werden konnte
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Vor
zehn
Jahren
ging
Osnabrücks
zweite
Gesamtschule
an
den
Start,
die
Integrierte
Gesamtschule
(IGS)
Eversburg.
Der
Eröffnung
war
ein
zähes
Ringen
in
der
Politik
um
Konzept
und
Standort
vorausgegangen.
Mehr
als
einmal
wurde
im
Rat
die
„
Systemfrage″
gestellt
und
kontrovers
beantwortet.
Mit
„
Systemfrage″
ist
die
Frage
gemeint,
ob
das
herkömmliche
dreigliedrige
Schulsystem
durch
Gesamtschulen
ergänzt
werden
soll,
und
inwieweit
dabei
kirchliche
Schulträger
zum
Zuge
kommen
dürfen.
2006
gibt
die
Evangelisch-
lutherische
Landeskirche
Hannovers
zu
erkennen,
gern
als
Schulträger
in
der
Stadt
präsent
zu
sein,
in
der
es
bislang
neben
den
staatlichen
Schulen
nur
Bistumsschulen
gab.
Das
Schulzentrum
Eversburg
gerät
in
den
Fokus.
Dort
existieren
nebeneinander
Hauptschule,
Realschule
und
eine
Außenstelle
des
Ratsgymnasiums.
Daraus
ließe
sich
doch
eine
Kooperative
Gesamtschule
(KGS)
in
evangelisch-
kirchlicher
Trägerschaft
formen,
wird
vorgeschlagen.
Die
Ratsfraktionen
der
SPD,
der
Grünen
und
der
Linken
sind
dagegen,
CDU
und
FDP
dafür.
Nur
weil
vier
Ratsmitglieder
der
SPD
aus
der
Fraktionsdisziplin
ausscheren
und
mit
CDU
und
FDP
stimmen,
ergibt
sich
im
Juli
2007
eine
Mehrheit
dafür,
in
konkrete
Verhandlungen
mit
der
Kirche
über
die
Rahmenbedingungen
einer
solchen
evangelischen
KGS
einzusteigen.
Neuer
Vorschlag
Das
Verfallsdatum
für
diese
Richtungsentscheidung
ist
jedoch
schnell
erreicht.
Gesamtschulen
werden
auch
vor
dem
Hintergrund
des
bei
Eltern
wie
Schülern
unbeliebten
„
Turbo-
Abis″
zunehmend
populär,
und
im
Landtagswahlkampf
im
Januar
2008
versucht
die
SPD
mit
dem
Plan
zu
punkten,
aus
der
Käthe-
Kollwitz-
Schule
eine
städtische
IGS
am
Standort
Schölerberg
zu
machen.
Die
rot-
grüne
Mehrheit
im
Rat
schwenkt
auf
diese
Linie
ein.
Im
Juli
2008
fasst
der
Rat
den
Errichtungsbeschluss
für
eine
IGS
Schölerberg.
Die
evangelische
Landeskirche
setzt
daraufhin
die
Gespräche
aus,
weil
ihre
Pläne
für
Eversburg
davon
berührt
werden.
Gleichzeitig
löst
sich
der
Förderverein
des
Schulzentrums
Eversburg
frustriert
auf.
Im
November
2008
ergibt
die
nach
dem
Schulgesetz
vorgeschriebene
Elternbefragung
den
erforderlichen
Trend
für
eine
IGS
Schölerberg.
Dann
fängt
die
Schulverwaltung
an
zu
rechnen.
Die
Kostenschätzung
ergibt
einen
Finanzbedarf
von
20
Millionen
Euro.
Für
die
Sanierung
und
Erweiterung
des
Schulzentrums
Eversburg
werden
hingegen
„
nur″
sieben
bis
neun
Millionen
Euro
genannt.
Zwei
neue
Gesamtschulen
sind
nicht
zu
stemmen,
lautet
die
Erkenntnis,
außerdem
würden
die
bestehenden
Haupt-
und
Realschulen
dann
in
ihrem
Bestand
gefährdet.
Neuer
Anlauf
So
kommt
es
im
Februar
2009
zu
einer
erneuten
Volte.
In
Eversburg
soll
eine
fünf-
bis
sechszügige
städtische
IGS
errichtet
werden.
Die
Käthe-
Kollwitz-
Schule
wird
dafür
geopfert.
Und
auch
der
Plan
einer
evangelischen
KGS
wird
zu
den
Akten
gelegt,
obwohl
sich
die
Schulleitungen
der
drei
bestehenden
Alt-
Schulen
im
Schulzentrum
Eversburg
geschlossen
dafür
ausgesprochen
haben.
Die
entscheidende
Ratssitzung
am
10.
Februar,
in
der
es
erneut
hoch
hergeht,
stößt
auf
so
großes
Publikumsinteresse,
dass
sie
per
Video
in
die
Vorhalle
des
Rathauses
übertragen
wird.
Oberbürgermeister
Boris
Pistorius
(SPD)
begründet
den
Beschluss
auch
damit,
dass
zwei
neue
Gesamtschulen
derzeit
nicht
realisierbar
seien.
Nach
der
Aufhebung
des
unter
Ministerpräsident
Christian
Wulff
erlassenen
Verbotes,
im
Land
neue
Gesamtschulen
zu
gründen,
solle
die
eine
derzeit
mögliche
neue
Gesamtschule
in
Osnabrück
eine
staatliche
sein
und
keine
private
–
und
damit
auch
keine
kirchliche.
Zweite
Elternbefragung
Aber
vor
der
Realisierung
ist
eine
erneute
Abfrage
des
Elternwillens
notwendig,
weil
es
um
einen
neuen
Standort
geht.
Und
bei
dieser
Befragung
kommen
nicht
mehr
genug
Stimmen
für
eine
IGS
zustande.
Gleichwohl
beantragt
die
Stadt
in
Hannover
die
Errichtung
einer
IGS
Eversburg
unter
anderem
mit
dem
Argument,
dass
auch
viele
Anmeldungen
aus
dem
Landkreis
zu
erwarten
seien.
Die
CDU-
geführte
Landesregierung
lehnt
ab.
OB
Pistorius
ist
enttäuscht
und
wütend:
Die
restriktive
Auslegung
der
Rechtslage
habe
nur
damit
zu
tun,
dass
die
IGS
von
der
Landesschulbehörde
„
politisch
nicht
gewollt″
sei.
Es
hilft
nichts
–
eine
dritte
Elternbefragung
muss
her,
diesmal
begleitet
von
intensiver
Öffentlichkeitsarbeit.
Die
hat
das
von
der
Ratsmehrheit
gewünschte
Ergebnis:
Die
Mindestzahl
von
130
Kindern
pro
IGS
in
jedem
Jahrgang
wird
locker
überschritten.
Der
Weg
ist
frei
für
die
IGS
Eversburg.
Auch
die
zuvor
ablehnenden
Ratsfraktionen
respektieren
das
Ergebnis.
Hauptschule
und
Realschule
Eversburg
werden
im
Sommer
2010
keine
neuen
Schüler
aufnehmen
und
bis
2015
auslaufen.
Ebenso
wird
die
Außenstelle
des
Ratsgymnasiums
einen
„
Tod
auf
Raten″
sterben.
Das
Eversburger
Standbein
hatte
das
Ratsgymnasium
zeitweilig
zum
größten
Gymnasium
Niedersachsens
befördert.
Gemeinsames
Lernen
Am
6.
August
2010
wird
die
IGS
Eversburg
feierlich
eröffnet.
Ob
Pistorius
bekennt
seine
„
unbeschreibliche
Freude″
darüber,
dass
es
nun
„
endlich″
so
weit
sei,
wobei
er
einige
Spitzen
gegen
die
Landesregierung
wegen
seiner
Ansicht
nach
vermeidbarer
Verzögerungen
verteilt.
150
Fünftklässler
in
fünf
Klassen
beginnen,
nach
neuem
Konzept
zu
lernen.
Die
Devise
lautet:
„
Verschieden
sein,
gemeinsam
lernen,
erfolgreich
sein″.
„
Nahezu
alle
europäischen
Länder,
aber
auch
die
außereuropäischen
Pisa-
Siegernationen
zeigen
uns,
dass
gemeinsames
Lernen
auch
erfolgreiches
Lernen
bedeutet″,
bekräftigt
Schulleiter
Stefan
Knoll.
Bildtexte:
Vor
zehn
Jahren
durchschnitt
OB
Boris
Pistorius
das
Band
zur
Eröffnung
der
IGS
Eversburg.
Rechts
Schulleiter
Stefan
Knoll.
Das
Schulzentrum
im
Jahr
2011:
Die
im
Vorjahr
gegründete
IGS
ist
noch
im
Altbau
von
1956/
1959
in
der
Bildmitte
untergebracht.
Links
daneben
der
„
grüne″
Erweiterungsbau
von
1978,
links
unten
die
Sporthallen
von
1964
und
1982,
rechts
unten
die
neue
Mensa
von
2010.
Im
Neubau
von
2014
wird
Transparenz
großgeschrieben.
Die
Südfassade
des
Neubaus
in
den
Sommerferien
2020.
Auf
der
grünen
Wiese
entstand
1956
der
erste
Bauabschnitt
des
späteren
Schulzentrums.
Vorne
der
noch
unbebaute
Grüne
Weg,
hinter
der
Schule
die
Straße
Eversheide
und
am
oberen
Bildrand
die
Wersener
Straße.
In
ihren
ersten
Jahren
war
die
IGS
im
Altbau
von
1956/
1959
untergebracht.
Im
Juni
2016
ist
der
farbenfrohe,
100
Meter
lange
Gebäuderiegel
des
Neubaus
fertiggestellt,
während
der
„
grüne″
Erweiterungsbau
rechts
daneben
modernisiert
wird
und
eine
neue
Fassade
erhält.
Fotos:
Elvira
Parton,
Gert
Westdörp,
Joachim
Dierks,
Schularchiv
Eversburg/
Bürgereverein
Eversburg,
Michael
Hehmann,
David
Ebener
Schulzentrum
Eversburg
Bis
zur
Entstehung
der
IGS
Eversburg
war
es
ein
langer
Weg.
Die
Chronik:
1956:
Beengte
Raumverhältnisse
am
Schulstandort
Atterstraße
führen
zum
Neubau
für
die
Evangelische
Volksschule
zwischen
Grünem
Weg
und
Eversheide,
während
die
katholische
Liebfrauenschule
an
der
Atterstraße
verbleibt.
1959–1964:
Weitere
Bauabschnitte
und
Turnhalle
werden
fertiggestellt.
1974:
Aufhebung
der
Konfessionsschulen
in
Eversburg.
Die
Schule
am
Grünen
Weg
wird
gemeinsame
Hauptschule.
1977/
1978:
Ausbau
zum
Schulzentrum
durch
den
„
Grünen
Neubau″.
Orientierungsstufe,
Hauptschule,
Realschule
und
Außenstelle
des
Ratsgymnasiums
werden
nebeneinander
untergebracht.
1982:
Neue,
dreifach
teilbare
Sporthalle
eingeweiht.
2009/
2010:
Neubau
Schulmensa.
2010:
Start
der
IGS
Eversburg.
Stufenweises
Wachstum
der
„
lebendigen
Schule
im
Aufbau″.
2013/
2017:
Abriss
der
dem
Neubau
im
Wege
stehenden
Altbauten.
2014:
Fertigstellung
des
dreigeschossigen,
100
Meter
langen
Neubaus
für
10,
6
Millionen
Euro.
2016:
Modernisierung
des
„
Grünen
Baus″.
2019:
Die
IGS
entlässt
ihren
ersten
Abitur-
Jahrgang.
Autor:
Joachim Dierks