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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Pflege-WG für kranke Kinder entsteht
Zwischenüberschrift:
Grundstein für Projekt des Stephanswerks in der Johannisstraße gelegt
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück Im Umfeld der Johanniskirche tut sich gerade viel in der Osnabrücker Johannisstraße, die sonst ein eher desaströses Erscheinungsbild zeigt. Während die Reste des einstigen Sinn-Leffers-Hauses einem Hotelneubau weichen, baut das Stephanswerk direkt gegenüber der Kirche ein besonderes Wohn- und Geschäftshaus.

Anders als zunächst vorgesehen, soll in der ersten und zweiten Etage eine Pflege-WG für intensivpflegebedürftige Kinder entstehen, die beispielsweise beatmet werden müssen.

Ursprünglich hatte das Stephanswerk geplant, viele kleine Apartments an Krankenpflegeschüler der benachbarten Kliniken zu vermieten. Nun aber wird voraussichtlich das Christliche Kinderhospital (CKO) einen Großteil der Räume nutzen. Das Erdgeschoss ist für einen Teil der Verwaltung vorgesehen, die beiden darüber liegenden Geschosse für die WG. In der dritten Etage entstehen ein paar größere Apartments, die dann an Pflegeschüler vermietet werden sollen, und zwar zu preiswerten″ Mieten, wie Stephanswerk-Geschäftsführer Johannes Baune sagt, ohne sich bereits auf eine konkrete Miethöhe festlegen zu wollen.

14 bis 15 schwerstbehinderte Kinder könnten im ersten und zweiten Stock wohnen und fürsorglich betreut″ werden, wie CKO-Geschäftsführer Michael Richter bei der Grundsteinlegung und Segnung durch Generalvikar Theo Paul sagte. Für das Konzept sei bereits eine neue Gesellschaft gegründet worden. Das Angebot wird sich an Kinder richten, die zu Hause nicht mehr betreut werden können.

Eine der Schwierigkeiten in der häuslichen Pflege sei der Mangel an Pflegediensten, so Richter. Aber auch die räumlichen Begebenheiten seien oft schwierig, erst recht, wenn in der Familie noch mehrere Geschwisterkinder leben. Ein Pflegeheim solle das Haus aber explizit nicht werden, betont der CKO-Geschäftsführer. Die Eltern sollen die Möglichkeit haben, bei ihren Kindern zu übernachten und die Pflegekräfte könnten bei Bedarf zusammen mit den betreuten Kindern ins benachbarte CKO wechseln, wenn es den kleinen Patienten schlechter gehe. So könne sichergestellt werden, dass die Kinder feste Bezugspersonen haben. Jetzt müssten nur noch die Krankenkassen von dem Konzept überzeugt werden, so Richter. Baubeginn des Hauses in der Johannisstraße 90a war im vergangenen März. Das Stephanswerk die Wohnungsbaugesellschaft des Bistums Osnabrück investiert rund 3, 9 Millionen Euro. Die Ideen für einen Neubau sind schon zehn Jahre alt, vor fünf Jahren begann das Stephanswerk mit den konkreten Planungen. Die waren kompliziert. Zum einen wollten die Planer Rücksicht nehmen auf die historische Bausubstanz der gegenüberliegenden Johanniskirche, zum anderen mussten die Rad- und Fußwege zwischen Johannisstraße, Johannisfreiheit und Großer Rosenstraße berücksichtigt werden. Bevor das marode Eckhaus abgerissen werden konnte, fanden außerdem noch archäologische Grabungen statt.

Das neue Haus bekommt einen Namen und wird Johanna-Rechtien-Haus heißen. Dafür hat sich Generalvikar Theo Paul starkgemacht. Johanna Rechtien (1911–1991), die ihre letzten Lebensjahre in Sutthausen verbrachte, war in der Nazi-Zeit Haushälterin im Lübecker Pfarrhaus Herz-Jesu. Von dort aus kümmerte sie sich um drei inhaftierte Kapläne und einen inhaftierten evangelischen Pastor, die als Lübecker Märtyrer″ in die Geschichte eingingen: Johannes Prassek, Eduard Müller, Hermann Lange, Karl Friedrich Stellbrink. Rechtien schmuggelte ihnen Brot und Wein ins Gefängnis und deren Briefe aus dem Gefängnis heraus. 1943 wurden die Männer hingerichtet und 2011 selig gesprochen. Diese Frau verdient es, dass wir an sie denken″, sagte Theo Paul.

Im Herbst 2021 soll das Johanna-Rechtien-Haus fertig sein.

Bildtexte:
Jahrelang stand an dieser Stelle gegenüber der Johanniskirche ein Haus, dessen langsamem Verfall die Osnabrücker zusehen konnten. Jetzt baut das Stephanswerk an dieser Stelle neu.
So soll das Wohn- und Geschäftshaus gegenüber der Johanniskirche aussehen, wenn es im Herbst 2021 fertig ist.
Generalvikar Theo Paul (links) hat sich für den Namen " Johanna-Rechtien-Haus" stark gemacht.
Fotos:
Michael Gründel, Stephanswerk Wohnungsbaugesellschaft mbH
Autor:
Sandra Dorn


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