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1.
Erscheinungsdatum:
01.08.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Überall tote Fische – aber auch überlebende
Zwischenüberschrift:
Ablauf des Klärwerks blieb vom Massensterben nach dem Großbrand im Fledder verschont
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Rund
zwei
Tonnen
tote
Fische
haben
Mitarbeiter
des
Unterhaltungsverbandes
in
Osnabrück
aus
der
Hase
geborgen.
Aber
noch
immer
treiben
Kadaver
von
Brassen,
Rotfedern
und
Aalen
leblos
zwischen
den
Wasserpflanzen.
Das
Fischsterben
ist
eine
Folge
des
Großbrandes,
der
sich
am
20.
Juli
im
Fledder
ereignete.
Wer
in
der
Nähe
des
Klärwerks
Eversburg
über
den
Haseuferweg
geht,
kann
sie
sehen
und
auch
riechen:
Einzelne
tellergroße
Karpfen
und
ein
Meter
lange
Aale
haben
sich
in
den
Teichrosen
verfangen,
die
auf
dem
Grund
der
Hase
wurzeln.
Nicht
weit
davon
entfernt
liegen
auch
die
Kadaver
von
Brassen,
Hechten
und
Rotfedern.
Stattliche
Exemplare
sind
dabei,
und
manche
Spaziergänger
wundern
sich,
dass
so
große
Fische
zum
Lebensraum
der
Hase
gehört
haben.
Der
Osnabrücker
Gewässerökologe
Friedrich
Hehmann
schätzt,
dass
zwei
bis
drei
Jahre
vergehen
werden,
bis
sich
der
Bestand
durchgehend
erneuert
hat.
Vom
Oberlauf
und
vom
Unterlauf
der
Hase
würden
die
Fische
die
ehemals
tote
Zone
besiedeln,
zunächst
jedoch
nur
ein
bescheidenes
Nahrungsangebot
vorfinden.
Dass
sich
aber
wieder
ein
Zustand
einstellt
wie
vor
dem
Brand
am
20.
Juli,
mit
dicken
Aalen
und
bis
zu
zwölf
Jahre
alten
Fischen,
das
werde
wohl
eher
fünf
bis
zehn
Jahre
dauern,
meint
der
Spezialist
für
Wasserlebewesen.
Schlecht
für
die
Kiemen
„
Fließgewässer
sind
Lebensgemeinschaften″,
sagt
Friedrich
Hehmann,
und
durch
die
Chemikalien
seien
nicht
nur
die
Fische,
sondern
auch
Wirbellose
wie
Bachflohkrebse
und
Köcherfliegenlarven
ausgelöscht
worden,
bei
Algen
und
höheren
Wasserpflanzen
sei
es
ebenfalls
zu
erheblichen
Schäden
gekommen.
Durch
das
Feuer
im
Autohaus
Holtmeyer
war
auch
der
benachbarte
Chemiebetrieb
Belkola
in
Brand
geraten,
der
unter
anderem
Desinfektionsmittel
herstellt.
Von
einigen
dieser
Substanzen,
mit
denen
ja
auch
Viren
abgetötet
werden
sollen,
genügten
schon
wenige
Liter,
um
dem
Ökosystem
Hase
schwersten
Schaden
zuzufügen,
vermerkt
Hehmann.
Und
er
vermutet,
dass
es
nicht
bei
wenigen
Litern
geblieben
ist.
Die
Kiemen
der
Fische
könnten
damit
nicht
fertig
werden,
aber
auch
alle
andere
Tiere
und
Pflanzen
im
und
am
Wasser
seien
einer
solchen
Chemie-
Attacke
schutzlos
ausgeliefert.
In
den
vergangenen
Tagen
war
berichtet
worden,
dass
auch
der
Schaum,
mit
dem
die
Feuerwehr
den
Großbrand
bekämpfte,
in
die
Hase
gelangt
sei.
Das
sei
jedoch
nicht
der
Fall,
teilte
Stadtsprecher
Gerhard
Meyering
am
Donnerstag
mit.
Löschschaum
sei
am
Tag
des
Brandes
erst
nach
16
Uhr
eingesetzt
worden.
Das
Regenklärbecken,
das
zur
Hase
abgeleitet
wird,
sei
aber
schon
um
13.45
Uhr
durch
die
Stadtwerke
geschlossen
worden,
um
den
Eintrag
von
kontaminiertem
Löschwasser
in
die
Hase
zu
stoppen.
Friedrich
Hehmann
und
andere
Gewässerkundler
sind
am
Donnerstag
mit
dem
Boot
haseabwärts
gefahren,
um
die
Schäden
in
Augenschein
zu
nehmen.
Gute
Nachrichten
Am
Güterbahnhof
gebe
es
immer
noch
viele
tote
Fische,
heißt
es,
auch
zwischen
Eversburg
und
der
Dütemündung
sehe
man
immer
noch
viele
Kadaver.
Aber
auch
eine
gute
Nachricht
hat
er
von
seiner
Exkursion
mitgebracht.
In
der
Fahne
vom
Ablauf
der
Kläranlage
in
Eversburg
hätten
einige
Fische
die
Katastrophe
überlebt,
und
zwar
Rotaugen
und
Döbel,
darunter
auch
größere
Exemplare.
Allerdings
nur
an
der
linken
Haseseite,
wie
er
betont.
Hehmann
sieht
darin
einen
Beleg
für
die
gute
Wasserreinigung
des
Klärwerks.
Rund
zwei
Tonnen
tote
Fische
haben
Mitarbeiter
des
Unterhaltungsverbandes
Obere
Hase
in
den
vergangenen
Tagen
aus
der
Hase
geholt.
Und
das,
obwohl
das
eigentlich
gar
nicht
die
Aufgabe
des
Verbandes
ist,
wie
Detlef
Gerdts,
der
Leiter
des
städtischen
Fachbereichs
Umwelt
und
Klimaschutz,
vermerkt.
Die
Kadaver
wurden
von
der
Feuerwehr
zur
Tierkörperverwertung
in
Icker
gebracht.
Weil
noch
immer
tote
Karpfen,
Brassen
und
Rotfedern
in
der
Hase
liegen,
will
sich
jetzt
das
Technische
Hilfswerk
(THW)
um
die
Bergung
kümmern.
Das
ist
allerdings
keine
leichte
Angelegenheit,
weil
sich
die
verendeten
Tiere
meist
in
der
Mitte
des
Flussbetts
zwischen
den
Wasserpflanzen
befinden.
Nur
mit
flachen
Booten
können
sich
die
Helfer
dort
bewegen.
Die
will
Friedrich
Hehmann
dem
THW
zur
Verfügung
stellen.
Entsorgt
werden
die
Fische
vor
allem
wegen
der
Geruchsentwicklung
und
natürlich
auch,
weil
verwesende
Fische
kein
schöner
Anblick″
sind,
wie
Gerhard
Meyering
vom
Presseamt
der
Stadt
schreibt.
Die
Verwesung
führe
zwar
zu
Sauerstoffzehrung
im
Gewässer,
doch
darin
sei
angesichts
der
bisherigen
Mengen
kein
relevantes
Problem
zu
sehen.
Tote
Fische
ins
Museum
Einige
der
Fischkadaver
hat
sich
übrigens
das
Museum
am
Schölerberg
gesichert.
Sie
sollen
präpariert
werden,
um
zu
dokumentieren,
welch
vielfältige
Fauna
es
bis
zum
20.
Juli
in
der
Hase
gab.
Und
vielleicht
ja
demnächst
wieder.
Bildtexte:
Ein
trauriger
Anblick:
Zwischen
den
Teichrosen
treiben
die
Kadaver
von
Fischen
auf
der
Hase.
Der
Verwesungsgeruch
begleite
die
Spaziergänger
überall
am
Ufer
der
Hase.
Mit
dem
Boot
haben
Friedrich
Hehmann
und
ein
Kollege
die
Hase
erkundet.
Fotos:
Friedrich
Hehmann,
Rainer
Lahmann-
Lammert,
Harry
Ferch
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert