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1.
Erscheinungsdatum:
29.07.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Neue Sirenen für den Ernstfall
Osnabrück bekommt wieder Sirenen
Zwischenüberschrift:
Stadt will im Katastrophenfall alle Bewohner warnen können
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Im
Katastrophenfall
kann
die
Stadt
Osnabrück
derzeit
nicht
alle
Bürger
vor
Gefahren
warnen
–
längst
nicht
jeder
nutzt
permanent
Nachrichtenangebote
oder
Warn-
Apps
auf
Smartphones
wie
„
Katwarn″
oder
„
Nina″.
Nach
dem
Wegfall
der
knapp
hundert
Sirenenanlagen
des
Bundes
in
Osnabrück
im
Jahr
1993
schafft
die
Stadt
nun
ein
neues
System
an.
26
stationäre
Hochleistungssirenen
sollen
ab
August
in
der
Stadt
installiert
werden
und
Bürger
im
Ernstfall
lautstark
alarmieren,
bestätigte
ein
Sprecher
der
Stadt
auf
Anfrage
unserer
Redaktion.
Die
Stadt
rechnet
mit
Kosten
von
300
000
bis
400
000
Euro.
Die
Anschaffung
des
Systems
geht
auf
einen
Ratsbeschluss
aus
dem
Jahr
2017
zurück.
Seit
Jahren
verfügt
die
Stadt
lediglich
über
ein
Fahrzeug
mit
einer
mobilen
Sirene.
Osnabrück
Nach
dem
Großbrand
zweier
Unternehmen
im
Osnabrücker
Stadtteil
Fledder
haben
sich
einige
Bürger
gefragt:
Wie
hätten
wir
von
der
Warnung
erfahren
sollen,
Fenster
und
Türen
geschlossen
zu
halten?
Die
Stadt
arbeitet
bereits
an
einer
Lösung,
die
an
alte
Zeiten
erinnert.
Am
20.
Juli
waren
das
Autohaus
Holtmeyer
und
das
Chemieunternehmen
Belkenheid
Nachfolger
GmbH
an
der
Gesmolder
Straße
abgebrannt.
Zunächst
sollten
nur
die
Bürger
einzelner
Osnabrücker
Stadtteile
Fenster
und
Türen
geschlossen
halten,
später
wurde
diese
Empfehlung
auf
das
gesamte
Stadtgebiet
ausgeweitet.
Medien
wie
unsere
Redaktion
informierten
online
darüber,
ebenso
die
Warn-
Apps
für
Smartphones,
„
Katwarn″
und
„
Nina″.
Auch
im
Radio
war
der
Hinweis
zu
hören.
Doch
längst
nicht
jeder
Bürger
hat
ein
Smartphone
–
und
nicht
jeder,
der
ein
Smartphone
hat,
nutzt
diese
Apps.
Es
liest
auch
nicht
jeder
ständig
online
Nachrichten,
und
nicht
jeder
hört
permanent
Radio.
All
diese
Menschen
erreichte
die
Warnung
also
nicht
–
und
als
sie
später
davon
erfuhren,
machte
sich
so
mancher
Gedanken,
ob
er
womöglich
schädliche
Gase
eingeatmet
hat.
Eine
flächendeckende
oder
gebietsbezogene
Warnung
der
Bevölkerung
sei
in
Osnabrück
derzeit
nur
eingeschränkt
möglich,
hat
Stadtsprecher
Gerhard
Meyering
nun
auf
Anfrage
bestätigt.Neues
System
kommt
Das
aber
solle
sich
ändern:
Die
Stadt
will
die
Bürger
im
Katastrophenfall
künftig
wieder
mithilfe
von
Sirenen
warnen.
Im
November
2017
hatte
der
Rat
ein
solches
Sirenennetz
beschlossen.
Denn
die
Verwaltung
erachte
die
digitalen
Warnsysteme
„
Katwarn″
und
„
Nina″
als
alleinige
Alarmierungsmittel
für
unzureichend,
so
Meyering.
Anfang
2019
hatte
die
Stadt
ein
Ingenieurbüro
mit
der
Planung
für
ein
neues
Sirenensystem
beauftragt,
die
derweil
abgeschlossen
ist.
26
Hochleistungssirenen
seien
nun
geplant
und
bereits
ausgeschrieben.
Die
Stadt
kalkuliert
für
das
Sirenennetz
Kosten
von
300
000
bis
400
000
Euro.
Sie
rechne
damit,
den
Auftrag
zeitnah
vergeben
zu
können.
Mit
der
Realisierung
könne
schon
im
August
begonnen
werden,
so
Meyering.
Der
Bund
hatte
bis
in
die
1990er-
Jahre
ein
flächendeckendes
Sirenensystem
betrieben.
Kommunen
konnten
es
für
ihre
eigenen
Aufgaben
nutzen
–
etwa
im
Brandfall.
Im
bundesweiten
Ernstfall
hätten
die
Warnämter
die
Sirenen
zentral
ausgelöst.
Aufgrund
der
nach
dem
Fall
des
Eisernen
Vorhangs
veränderten
weltpolitischen
Lage
–
die
Möglichkeit
eines
Kriegsfalls
schien
gebannt
zu
sein
–
stellte
der
Bund
sie
zum
1.
Januar
1993
ab,
bot
den
Kommunen
aber
die
Übernahme
an.Einst
99
Sirenen
In
Osnabrück
waren
zu
diesem
Zeitpunkt
99
Sirenen
in
Betrieb,
66
hätte
die
Stadt
übernehmen
können.
33
Anlagen
wurden
aufgrund
technischer
Mängel
demontiert.
Damit
wäre
für
Osnabrück
schon
kein
flächendeckendes
System
mehr
vorhanden
gewesen.
Auch
aus
Kostengründen
lehnte
Osnabrück
die
Übernahme
der
66
Sirenen
ab
–
bis
auf
zwei
in
Voxtrup
und
Sutthausen
zur
Alarmierung
der
örtlichen
Feuerwehren.
Die
Stadt
hatte
damals
bei
einer
Übernahme
mit
500
DM
pro
Sirene
und
Jahr
für
Wartung
und
Unterhaltung
gerechnet.
„
Ein
weiteres
Problem
war
die
zukünftige
Auslösung
der
noch
vorhandenen
Sirenen″,
so
Meyering
weiter.
„
Mit
der
Abschaltung
des
Sirenennetzes
kündigte
der
Bund
die
Mietverträge
der
Sirenenstandorte
und
die
Verträge
hinsichtlich
der
Telekommunikationsanbindungen
zu
den
Sirenen.″
Zudem
stellte
die
Telekom
ihr
analoges
Telekommunikationsnetz
damals
gerade
auf
digitale
Technik
um.
„
Die
analoge
Technik
zur
Ansteuerung
der
Sirenen
hätte
zum
Weiterbetrieb
ausgetauscht
werden
müssen″,
erklärt
Meyering.
„
Darüber
hinaus
wurden
die
Warnämter
aufgelöst,
sodass
für
die
Auslösung
der
Sirenen
insgesamt
eine
andere
Lösung
gefunden
werden
musste.″
Es
hätte
also
einen
großen
Aufwand
bedeutet,
wenn
die
Stadt
die
Sirenen
hätte
weiterbetreiben
wollen:
„
Abschluss
neuer
Mietverträge
mit
den
Eigentümern
der
Sirenenstandorte,
Umrüstung
der
vorhandenen
Sirenen
auf
digitale
Technik,
Abschluss
neuer
Verträge
hinsichtlich
der
Telekommunikationsanbindungen
der
Sirenen
sowie
eine
Ergänzung
des
Netzes
um
die
33
Sirenen,
die
wegen
technischer
Mängel
demontiert
wurden″,
zählt
Meyering
auf.Mobile
Sirene
reicht
nicht
Im
Ernstfall,
so
hatte
unsere
Redaktion
1993
berichtet,
wolle
die
Stadt
künftig
auf
Lautsprecherwagen
zurückgreifen.
Letztlich
schaffte
die
Stadt
2013
einen
Wagen
und
eine
mobile
Sirene
an.
Zwei
weitere
sollten
2015
und
2016
eigentlich
folgen,
blieben
aber
aus.
Und
mit
dem
Lautsprecherwagen
„
kann
eine
zuverlässige
Warnung
der
Bevölkerung
im
Ereignisfall
nicht
garantiert
werden″,
so
Meyering.
„
Eine
sichere
und
flächendeckende
Warnung
der
Bevölkerung
ist
ausschließlich
durch
ein
stationäres
Sirenensystem
möglich.″
Viele
andere
Städte
würden
derweil
wieder
ein
solches
planen
oder
bereits
betreiben,
etwa
Duisburg,
Essen,
Mülheim,
Herne,
Münster,
Chemnitz,
Krefeld,
Regensburg,
Brake,
Solingen
und
Kassel.
Am
10.
September
ist
übrigens
der
erste
bundesweite
Warntag
seit
der
Wiedervereinigung.
In
ganz
Deutschland
sollen
Sirenen
heulen
–
sofern
vorhanden
–,
Warn-
Apps
sollen
piepen,
Rundfunksendungen
unterbrechen
ihr
Programm
und
senden
Probewarnungen.
Mehr
dazu
auf
bundesweiter-
warntag.de.
Bildtexte:
So
sahen
die
Sirenen
aus,
die
bis
Anfang
1993
auf
Osnabrücker
Dächern
standen.
Sie
kehren
zurück
nach
Osnabrück:
Sirenen,
die
die
Bevölkerung
im
Ernstfall
warnen
sollen.
Die
möglichen
Standorte
der
Sirenen
(Grafik
aus
2017)
.
Fotos:
NOZ-
Archiv,
Rolf
Vennenbernd/
dpa
Autor:
Jörg Sanders