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1.
Erscheinungsdatum:
25.07.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wildwest in der Fußgängerzone
Von Ahnungslosen und Uneinsichtigen
Zwischenüberschrift:
Auf Streife mit Osnabrücker Fahrradpolizisten / Wilde Verfolgungsjagd durch die Innenstadt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Seit
einigen
Wochen
rollen
Hunderte
E-
Leihroller
der
Firma
Tier
durch
Osnabrück
–
und
längst
nicht
alle
Nutzer
halten
sich
an
die
Verkehrsregeln,
oder
sie
kennen
sie
erst
gar
nicht.
Grund
genug
für
die
Polizei,
E-
Scooter
genauer
unter
die
Lupe
zu
nehmen.
Unsere
Redaktion
begleitete
nun
zwei
Fahrradpolizisten,
die
an
solch
einer
Schwerpunktkontrolle
vom
frühen
Abend
bis
in
die
Nacht
hinein
beteiligt
gewesen
waren.
Dabei
fielen
nicht
nur
Nutzer
der
Elektroroller
negativ
auf
–
auch
so
manchen
Fahrrad-
,
Auto-
und
Motorradfahrer
stoppte
die
Polizei.
Bei
einem
Radfahrer
war
das
gar
nicht
so
leicht:
Er
floh
vor
den
Fahrradpolizisten
durch
die
Fußgängerzone.
Doch
letztlich
erwischten
die
Beamten
den
Rowdy.
Ein
weiterer
Radfahrer
hingegen
kippte
beim
Anblick
der
Polizei
vor
Schreck
einfach
um.
Osnabrück
350
E-
Scooter
zum
Ausleihen
der
Firma
Tier
rollen
seit
dem
3.
Juni
durch
Osnabrück
–
zusätzlich
zu
den
privaten
Rollern.
Nicht
alle
Fahrer
halten
sich
an
die
Regeln
oder
kennen
sie
gar
nicht.
Unsere
Redaktion
hat
eine
Schwerpunktkontrolle
der
Polizei
begleitet,
bei
der
zwei
Fahrradpolizisten
ein
gutes
Auge
und
Ausdauer
unter
Beweis
stellten
und
nicht
nur
E-
Scooter
im
Fokus
hatten.
Keine
drei
Minuten
nach
dem
Start
stoppt
die
Beamtin
einen
jungen
Mann
auf
einem
E-
Mountainbike
in
der
Johannisstraße.
Grund:
nicht
ersichtlich
–
zumindest
nicht
für
jedermann.
An
einer
Strebe
des
Rades
ist
ein
Kontakt
mit
Isolierband
abgeklebt.
Das
hatte
sie
im
Vorbeifahren
gesehen.
Mit
dem
Klebeband
ist
die
Unterstützung
des
Elektromotors
nicht
mehr
auf
25
km/
h
beschränkt.
Nunmehr
lasse
sich
das
mehrere
Tausend
Euro
teure
Rad
auf
50
km/
h
und
mehr
beschleunigen,
erklärt
die
Polizistin.
Damit
ist
es
ein
S-
Pedelec,
das
ein
Kennzeichen
erfordert.
Der
junge
Mann
erklärt,
das
Rad
gehöre
ihm
nicht,
sondern
seinem
Freund,
der
ein
paar
Meter
weiter
steht.
Letztlich
räumt
dieser
die
Manipulation
ein
und
entschuldigt
sich
aufrichtig.
Noch
vor
Ort
muss
er
das
Klebeband
entfernen,
dennoch
erwartet
ihn
nun
ein
Strafverfahren
–
und
übrigens
auch
seinen
Freund,
der
mit
dem
manipulierten
Rad
die
paar
Meter
gefahren
war.
Den
Radeigentümer
warnt
sie:
„
Beim
nächsten
Mal
stellen
wir
das
Rad
sicher!
″
Es
geht
weiter
in
die
Fußgängerzone.
Es
dauert
wieder
keine
drei
Minuten,
da
stoppen
die
Beamten
einen
Radfahrer
am
Nikolaiort,
wo
viele
Passanten
unterwegs
sind.
Sein
vermeintliches
Argument:
„
Ich
fahre
hier
jeden
Tag
durch.″
Die
Polizisten
haben
einen
Ermessensspielraum
und
können
es
bei
einer
mündlichen
Verwarnung
belassen.
„
Es
geht
uns
eher
um
die
Einsicht
und
weniger
ums
Geld″,
sagt
der
Polizist.
Doch
hier
fehlt
die
Einsicht:
Der
Radler
erhält
ein
Verwarngeld.
Das
Fahren
mit
dem
Rad
in
der
Fußgängerzone
schlägt
mit
25
Euro
zu
Buche
–
mit
einem
E-
Scooter
mit
15
Euro.
Eher
unwahrscheinlich,
dass
die
beiden
jungen
Männer
aus
dem
Osnabrücker
Umland
das
kalkuliert
hatten,
als
sie
mit
zwei
E-
Scootern
von
Tier
recht
zügig
durch
die
Große
Straße
fahren.
Am
Nikolaiort
fangen
die
beiden
Polizisten
sie
ab.
„
Oh,
man
darf
damit
nicht
durch
die
Innenstadt
fahren?
″,
fragt
einer.
„
Nein,
haben
Sie
die
AGB
nicht
gelesen?
″,
fragt
der
Fahrradpolizist.
Offenbar
nicht.
Die
beiden
jungen
Männer
versichern
zwar
noch,
auf
Passanten
geachtet
zu
haben,
doch
es
nützt
nichts:
Sie
erhalten
bald
Post
von
der
Bußgeldstelle
mit
der
Aufforderung,
je
15
Euro
zu
überweisen.
„
Wir
wussten
es
tatsächlich
nicht,
naiv
wie
wir
sind″,
sagt
einer
der
jungen
Männer.
Und
versichert:
„
Das
mache
ich
kein
zweites
Mal.″Roller
in
der
City
verboten
Kleine
Fachkunde
am
Rande:
In
der
Innenstadt
ist
es
nie
erlaubt,
mit
E-
Scootern
zu
fahren
–
selbst
in
den
für
Fahrräder
freigegebenen
Zeiten
nicht.
Das
Schild
„
Fahrrad
frei″
gilt
ausschließlich
für
Fahrräder.
Für
E-
Scooter
gilt
ein
gesondertes
Zeichen.
Zwei
Beamte
auf
Fahrrädern
und
zwei
auf
Motorrädern
sind
an
den
zwei
Abenden
an
der
Schwerpunktkontrolle
beteiligt
–
vom
späten
Nachmittag
bis
in
die
Nacht
hinein.
Es
ist
die
dritte
Schwerpunktkontrolle
seit
dem
Start
der
Tier-
Roller
in
Osnabrück
Anfang
Juni.
Längst
nicht
alle
Nutzer
dieser
Leihroller
wüssten
über
die
Regeln
für
E-
Scooter
im
Straßenverkehr
Bescheid
und
würden
sich
wundern,
wenn
dann
auch
mal
der
Führerschein
weg
ist,
berichtet
Polizeisprecher
Frank
Oevermann.
Denn
für
sie
gelten
dieselben
Promillegrenzen
wie
bei
Kraftfahrzeugen.
Am
Nikolaiort
stoppen
die
Beamten
zwei
Radfahrerinnen.
Sie
geben
an,
sich
„
hier″
nicht
auszukennen,
und
hätten
nicht
gewusst,
dass
sie
hier
nicht
fahren
dürfen.
Wie
ortsfremde
Radreisende
auf
der
Durchfahrt
sehen
sie
allerdings
nicht
aus
–
daher
bleibt
es
für
sie
aufgrund
der
mangelnden
Einsicht
nicht
bei
einer
mündlichen
Verwarnung.
Zusammen
werden
50
Euro
fällig.
Als
die
Polizisten
am
Nikolaiort
einen
älteren
Mann,
der
auf
einem
E-
Bike
angeradelt
kommt,
zum
Anhalten
auffordern,
fällt
dieser
plötzlich
um
wie
ein
Stein.
Glücklicherweise
bleibt
er
unverletzt.
Der
Sturz
war
offenbar
Strafe
genug:
Er
darf
ohne
Verwarngeld
weiterziehen
–
sein
Rad
schiebend.
In
der
Johannisstraße
stoppen
die
Beamten
zwei
junge
Frauen
auf
einem
Tier-
Scooter.
Sie
sind
aus
Hannover
und
entschuldigen
sich
–
sie
hätten
nicht
gewusst,
dass
es
nicht
erlaubt
ist,
zu
zweit
auf
einem
Roller
zu
fahren.
Auch
sie
erhalten
Post
von
der
Bußgeldstelle.
Unmittelbar
danach
fährt
ein
junger
Mann
mit
einem
E-
Scooter
über
eine
rote
Fußgängerampel
–
direkt
vor
den
Augen
der
beiden
Polizisten.
Mit
20
km/
h,
der
erlaubten
Maximalgeschwindigkeit
eines
E-
Scooters,
braust
er
davon.
Die
Polizisten
hängen
sich
an
seine
Fersen
–
genauer:
Räder
–
und
holen
ihn
mit
Spitzentempo
34
km/
h
ein.
Ab
25
km/
h
bleibt
die
E-
Unterstützung
ihrer
Räder
aus,
ab
da
wird
das
Trampeln
beschwerlich.
Aber
bei
täglich
20
bis
40
Kilometern
im
Sattel
sind
sie
gut
im
Training.
Den
eher
wortkargen
jungen
Mann
erwartet
ein
Punkt
in
Flensburg,
und
100
Euro
kostet
die
rote
Ampel.
„
Lehrgeld
halt″,
sagt
er
nur
dazu.
Die
Beamten
belehren
ihn
noch.
Über
rote
Ampeln
zu
fahren
sei
„
zu
gefährlich″.
„
Und
auch
zu
teuer″,
entgegnet
der
25-
Jährige.
Am
Ende
die
Einsicht:
„
Das
wird
mir
nicht
noch
mal
passieren.″Verärgerte
Beamte
Am
Kamp
wird
es
spannend:
Ein
Radfahrer
hat
offenbar
keine
Lust,
hinter
einem
stehenden
Bus
zu
warten,
und
weicht
kurzerhand
auf
den
Gehweg
aus.
Die
Polizisten
hängen
sich
dran,
verfolgen
den
Mann
über
den
Nikolaiort.
Sie
rufen
„
Halt,
Polizei″,
stattdessen
rast
er
noch
schneller
über
den
belebten
Platz.
Erst
am
Theater
bleibt
er
stehen.
Die
Beamten
sind
sichtlich
und
hörbar
verärgert.
„
Sorry,
ich
wusste
nicht,
dass
sie
von
der
Polizei
sind″,
sagt
der
Radfahrer.
Er
habe
sich
schon
gefragt,
was
für
„
Irre″
ihn
da
verfolgen
würden.
Immer
und
immer
wieder
entschuldigt
er
sich.
„
Sorry,
ich
komme
zu
spät
zur
Arbeit,
und
ich
habe
heute
meinen
ersten
Tag″,
erklärt
er.
Die
Arbeit
muss
warten.
Der
Polizist
tastet
den
Mann
ab
und
durchsucht
seine
Sachen.
Nichts.
Aber
ins
Röhrchen
muss
er
noch
pusten,
denn
er
hat
eine
Fahne.
Das
Ergebnis:
0,
49
Promille.
Ab
0,
3
Promille
gibt
es
für
Radfahrer
bei
einer
auffälligen
Fahrweise
oder
einem
Unfall
eine
Strafanzeige.
Die
Promillegrenze
liegt
bei
1,
6
Promille.
Auch
dieser
Radfahrer
wird
bald
Post
erhalten.
Glück
für
ihn,
dass
er
so
spät
dran
war:
Seine
rasante
Fahrt
durch
die
Fußgängerzone
war
um
kurz
nach
20
Uhr.
Und
ab
20
Uhr
dürfen
Radfahrer
durch
die
Innenstadt
fahren.
So
wird
ihm
wohl
nur
die
Fahrt
auf
dem
Gehweg
angekreidet
–
womöglich
noch
der
Fluchtversuch.
Bei
der
ersten
Schwerpunktkontrolle
hatte
sich
die
Polizei
primär
einen
Überblick
über
die
Situation
mit
den
Rollern
in
der
Stadt
und
die
Motivation
der
Nutzer
verschafft.
Bei
der
zweiten
war
das
schon
anders:
Mehrere
Atemalkoholtests
führte
die
Polizei
durch.
„
Für
manche
ist
das
schon
überraschend,
wenn
der
Führerschein
plötzlich
weg
ist″,
so
Polizeisprecher
Oevermann.
Bildtexte:
Zu
zweit
auf
einem
E-
Scooter
unterwegs
und
in
der
Fußgängerzone
–
das
ist
beides
nicht
erlaubt.
Diese
beiden
Männer
entkamen
der
Polizei
übrigens.
Fotos:
Gert
Westdörp
Grafik:
Bundesanstalt
für
Straßenwesen
Faltblatt:
Polizei
Osnabrück
Fazit
der
Kontrolle
E-
Scooter:
6x
Befahren
eines
Gehweges,
5x
mehr
als
eine
Person
auf
E-
Scooter,
5x
Fahren
in
der
Großen
Straße
(Fußgängerzone)
,
3x
rote
Ampel
missachtet
(davon
1x
über
eine
Sekunde)
,
2x
Fahren
ohne
Betriebserlaubnis
Fahrrad:
5x
Befahren
der
Fußgängerzone
(Große
Straße)
,
2x
rote
Ampel
missachtet
(davon
1x
über
eine
Sekunde)
.
2x
Nutzung
eines
Mobiltelefons
Motorrad:
3x
ohne
Betriebserlaubnis
unterwegs
(davon
1x
Vorsatz)
,
1x
Gefährdung
des
Straßenverkehrs
durch
Krad
mit
Flucht
1x
techn.
Mängel
Auto:
3x
unnötiger
Lärm
durch
Fahrweise
erzeugt
(Autoposer)
,
3x
Sicherheitsgurt
nicht
angelegt,
1x
ohne
Betriebserlaubnis
unterwegs
Verstöße,
die
keinem
konkret
Verkehrsmittel
zugeordnet
sind:
5x
Straftaten
gegen
das
Pflichtversicherungsgesetz,
3x
Straftaten
gegen
das
Betäubungsmittelgesetz
,
3x
Missachtung
von
Weisungen
eines
Polizeibeamten,
2x
Fahren
ohne
Fahrerlaubnis
Autor:
Jörg Sanders