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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Abgehängt in Atter?
Zwischenüberschrift:
Ärger um neue Buslinien und Probleme beim Umsteigen in Osnabrück
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück Beschwerliche Wege mit dem Bus vom Westen der Stadt ins Zentrum und wieder zurück? Das neue Busnetz kommt in Atter nicht gut an. Kritik kommt im Stadtteil von Fahrgästen aus allen Generationen. Und 500 Anwohner fordern mit ihrer Unterschrift eine Buslinie, die von der Strothesiedlung ohne Umweg und ohne Umstieg in die Innenstadt führt. Die Stadtwerke bewerben das neue Busnetz mit dem Slogan Lieblingstakt der Osnabrücker″. Doch was sich Harald Schulte von der Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück (Planos) im Bürgerforum Atter anhören musste, ließ eher etwas Gegenteiliges vermuten.

Mehrere Anwohner hatten ihre Kritik bereits formuliert, als sie das Thema für das Bürgerforum anmeldeten. Eine von ihnen ist Almut Pilgrim. Sie findet: Die Änderungen des Busnetzes benachteiligen den Stadtteil Atter, er wird vom Stadtgebiet abgehängt. Die Fahrzeiten in die Innenstadt verlängern sich. Es muss zu oft umgestiegen werden.″ Und das sei sehr zeitaufwendig, wie Erich Reyl feststellte: Bei dem jetzigen Bustakt muss man bis zu 40 Minuten auf den nächsten Bus warten.″

Manfred Niemann und Paul Bartel-Hirschberg vom Verein Bürgerforum für Umwelt und Soziales Atter″ bemängeln eine abgespeckte stündliche Busanbindung Linie 17 zur Strothesiedlung″. Sie stellten fest, dass der Weg von dort ins künftige Landwehrviertel, wo die Metrobuslinie M2 im Zehnminutentakt abfährt und ankommt, noch in einem schlechten Zustand ist. Doris Reyl resümierte: Die drastische Verschlechterung des Busverkehrs in Atter durch die Busreform 2020 muss nach Ansicht der Bürger zurückgenommen werden.″

Dieser Tenor setzte sich in der Diskussion fort. Eine Anwohnerin berichtete, dass die Busse morgens schon nach wenigen Haltestellen voll sind. Eine Schülerin, die das Gymnasium Angelaschule in Haste besucht, stellte fest, dass es bei den Umstiegen mit den Anschlüssen hapert. Eine Mutter bemängelt, dass Kinder zu spät in der Schule ankommen, manchmal auch deshalb, weil Fahrten einfach ausfallen. Haben auch einige Busfahrer ihre Schwierigkeiten mit dem neuen Busnetz? Einige Anwohner jedenfalls berichteten, dass die sich auch schon mal verfahren hätten.

Fahren auch einige Busse zu früh los? Anwohner ärgern sich darüber, dass es auf diese Weise auch mit dem Umsteigen nicht klappt. Einer von ihnen stellte fest: Die Vertaktung funktioniert nicht: Die Kommunikation zwischen den Bussen fehlt.″

Ist all das schlechte Werbung für den öffentlichen Nahverkehr? Das meinte einer der Anwohner und sagte zu Harald Schulte: Sie verlieren die Fahrgäste.″ Die jungen Leute würden sich dann lieber motorisieren, sobald es geht. Schulte versprach: Wir steuern nach und müssen feinjustieren.″ Das gelte auch für Apps, um die Kommunikation zwischen Stadtwerken und Fahrgästen per Smartphone zu verbessern. Die Stadtwerke seien mit dem Anbieter im Gespräch.

Aber abgehängt in Atter? Das sei sachlich falsch″, meinte Schulte. Ziel des neuen Busnetzes ist es, möglichst viele Alternativen zu bieten.″ Dazu gehörten die Anbindung nach Hellern und mehrere Umstiegsmöglichkeiten. Die Linie 17 ist eingebunden im Netz. Wir setzen auf Fahrten mit Umstiegen, um möglichst viele Ziele zu ermöglichen.″ Angesichts der Kritik frage er sich: Warum ist das Umsteigen ein Problem?

Doch viele Atteraner möchten aber eine direkte Verbindung zwischen der Strothesiedlung und dem Neumarkt und das im 20-Minuten-Takt. Sie kritisieren, dass die Linie 17 nur alle 60 Minuten die Strothesiedlung anfährt und einen Bogen in Richtung Innenstadt schlägt: Früher brauchten wir 20 Minuten bis zum Neumarkt, jetzt 37 Minuten.″

Von der Strothesiedlung führt ein Fußweg zum künftigen Landwehrviertel, wo die Metrobuslinie M2 alle zehn Minuten ankommt und abfährt. Dort werden die Elektrobusse künftig auch nachgeladen. Näher an die Strothesiedlung heran gehe es nicht, erläuterte Schulte. Es seien Verbesserungen für den Fußweg zwischen den beiden Quartieren geplant mit einem angemessenen Belag und nach Möglichkeit mit Beleuchtung. Derzeit handele es sich ja noch um eine Baustelle.

Annette Niemann vom Verein Bürgerforum für Umwelt und Soziales Atter″ resümierte: Es hapert an vielen Ecken und Kanten, und es trifft Atter.″ CDU-Fraktionsvorsitzender Fritz Brickwedde, der das Bürgerforum leitete, stellte fest: Einerseits handelt es sich um Kinderkrankheiten, andererseits um strukturelle Fragen.″ Klar sei: Verlässlichkeit ist wichtig.″ Harald Schulte versprach: Wir werden nachsteuern.″ Aber er sagte den Anwohnern auch: Es ist nicht so schlecht, wie Sie es darstellen.″

Bildtext:
Bus fahren in Atter: Die Linie 17 verbindet die Siedlungen mit Hellern und Eversburg, die Metrobuslinie M2 steuert das Landwehrviertel an. Anwohner kritisieren das neue Liniennetz. Manche fühlen sich abgehängt.
Grafik:
Stadtwerke Osnabrück
Autor:
Jann Weber


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