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1.
Erscheinungsdatum:
20.07.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Streit um Neumarkt spitzt sich zu
Planer werfen der Stadt mieses Spiel vor
Zwischenüberschrift:
Berliner Büro Lützow 7 wehrt sich gegen seine Ausbootung am Neumarkt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Heftige
Vorwürfe
macht
das
einst
mit
dem
Neumarktumbau
beauftragte
Planungsbüro
Lützow
7
nun
der
Osnabrücker
Stadtverwaltung.
Vor
zwei
Wochen
hatte
der
Osnabrücker
Verwaltungsausschuss
beschlossen,
die
Zusammenarbeit
mit
der
Arbeitsgemeinschaft
Neumarkt
zu
kündigen,
zu
der
neben
Lützow
7
auch
das
Büro
bpr
gehört.
Sie
waren
mit
der
Planung
der
Neugestaltung
befasst,
bis
sich
bei
der
Stadt
die
Sorge
breitmachte,
dass
es
Probleme
mit
dem
Beton
geben
könnte,
der
für
Neumarkt
und
Johannisstraße
vorgesehen
war.
Am
Rosenplatz,
wo
vor
einigen
Jahren
ebenfalls
Betonplatten
verbaut
wurden,
zeigen
sich
Risse.
Lützow
7
wirft
der
Stadtverwaltung
und
mit
ihr
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
vor,
für
das
Planungschaos
verantwortlich
zu
sein.
Osnabrück
Bei
der
Neumarkt-
Planung
ist
im
Osnabrücker
Rathaus
offenbar
einiges
schiefgelaufen.
Diesen
Eindruck
vermittelt
ein
Brief,
den
eine
der
beteiligten
Firmen
an
die
großen
Ratsfraktionen
gerichtet
hat.
Der
Schreiber
kann
seinen
Ärger
über
den
„
bedauernswerten
Zustand
der
Planungskultur″
kaum
verbergen.
Der
Brief
dürfte
auch
die
Politik
aufrütteln.
In
dem
vierseitigen
Schreiben,
das
unserer
Redaktion
vorliegt,
machen
Jan
Wehberg
und
Cornelia
Müller
vom
Berliner
Planungsbüro
Lützow
7
die
Verwaltung
mit
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
an
der
Spitze
für
das
Planungschaos
beim
Neumarkt-
Umbau
verantwortlich.
Wehberg
und
Müller
sagen,
die
Stadt
Osnabrück
habe
sie
unzureichend
informiert,
die
Arbeiten
unnötig
verzögert
und
auf
Gesprächsangebote
in
einer
unfreundlichen
Aktion
mit
anwaltlichen
Schreiben
reagiert.
Der
Verwaltungsausschuss
der
Stadt
hatte
am
7.
Juli
auf
Vorschlag
Grieserts
in
nicht
öffentlicher
Sitzung
entschieden,
den
Vertrag
mit
der
Arbeitsgemeinschaft
(Arge)
Neumarkt
zu
kündigen.
Die
Arge
bilden
Lützow
7
und
das
Osnabrücker
Planungsbüro
bpr.
Grund
ist
die
weiterhin
ungeklärte
Frage,
ob
die
von
der
Arge
vorgeschlagene
Betonbauweise
(nach
dem
Vorbild
des
Rosenplatzes)
für
den
Neumarkt
tauglich
ist.
Die
Stadt
sagt,
die
Arge
habe
keine
ausreichende
Planung
vorgelegt.
Diese
kontert,
sie
habe
sehr
wohl
fristgerecht
Pläne
eingereicht
und
weitere
Gespräche
angeregt,
aber
keine
Antwort
erhalten.
Das
Schreiben
von
Lützow
7
lässt
den
Eindruck
zurück,
dass
nach
Bekanntwerden
der
Betonschäden
auf
dem
Rosenplatz
im
Rathaus
ein
hektisches
Durcheinander
entstanden
ist.
Zunächst
war
Lützow
7
nach
eigenen
Angaben
vom
Tiefbauamt
aufgegeben
worden,
mit
pbr
und
einem
Betonexperten
aus
der
Schweiz,
der
auch
den
Rosenplatz
konzipiert
hatte,
zusammenzuarbeiten.
Das
Amt
habe
darauf
gedrängt,
weil
diese
Partner
„
bereits
einige
Jahre
zuvor
fehlerfrei
und
sehr
gut
den
Rosenplatz
in
Osnabrück
[...]
realisiert
hatten″,
heißt
es
in
dem
Schreiben
von
Lützow
7.
Als
aber
deutlich
wurde,
dass
der
Rosenplatz-
Beton
Probleme
macht,
fiel
der
Schweizer
Sachverständige
bei
der
Stadt
in
Ungnade.
Ein
zweites
Gutachten
eines
Experten
aus
Anklam
in
Mecklenburg-
Vorpommern
wurde
eingeholt.
Stellungnahmen
gingen
hin
und
her.
Lützow
7
hat
in
dieser
Phase
nach
eigenen
Angaben
der
Stadt
angeboten,
an
einer
Lösung
mitzuwirken,
soweit
dies
in
ihrer
Macht
stehe.
Es
habe
zwei
Gesprächsrunden
dazu
gegeben,
aber
keine
konkreten
Schritte
der
Verwaltung,
klagen
die
Berliner
Planer
nun
–
stattdessen
„
einige
Wochen
der
Untätigkeit
und
Nichtreaktion
des
Tiefbauamtes″.
Was
kam,
waren
anwaltliche
Schreiben,
in
denen
die
Stadt
Druck
auf
die
Arge
macht,
nunmehr
eine
funktionstaugliche
Planung
zu
erstellen
und
dabei
die
Normen
des
Autobahnbaus
zugrunde
zu
legen.
Zum
Mängelbeseitigungstermin
Ende
Mai
hat
die
Arge
nach
eigenen
Angaben
„
die
Arbeitsergebnisse
der
Überarbeitung
der
Betondecke″
und
der
in
Teilbereichen
„
notwendigen
Sonderbauweisen
zur
Abstimmung
und
Zustimmung
unter
Zeugen
dem
Tiefbauamt
termingerecht
übergeben″.
Eine
Antwort
aus
dem
Rathaus
bekam
Lützow
7
aber
nicht.
Stattdessen
erfuhren
die
Berliner
aus
der
Zeitung,
dass
die
Stadt
den
Vertrag
mit
ihnen
kündigen
will.
Wehberg
und
Müller
schreiben
in
ihrem
Brief:
„
Nichts
von
dem
allen
war
zu
diesem
Zeitpunkt
der
Arge
Neumarkt
bekannt,
diese
hatte
sich
bis
heute
mehrfach
um
Kooperation
bemüht,
den
Auftraggeber
sowie
den
Oberbürgermeister
mehrfach
angeschrieben
und
um
konstruktive
weitere
Zusammenarbeit
im
Sinn
des
Projektes
und
der
Stadtöffentlichkeit
gebeten.
Es
erfolgte
dazu
keinerlei
Reaktion.″
Die
geschilderten
Vorgänge
werfen
nach
Ansicht
des
renommierten
Planungsbüros
„
ein
aktuelles
Schlaglicht
auf
den
bedauernswerten
Zustand
der
Planungskultur
im
Land″.
Es
zeichnet
sich
ab,
dass
die
Arge
sich
gegen
eine
Vertragskündigung
rechtlich
wehrt.
Im
schlimmsten
Fall
kann
der
Rechtsstreit
die
Neumarkt-
Umgestaltung
um
Jahre
verzögern.
Bildtext:
Gestreifter
Beton
für
den
Neumarkt:
Das
sieht
der
Entwurf
von
Lützow
7
vor.
Grafik:
Lützow
7
kommentar
Unruhe,
Unklarheit,
Unsicherheit
Das
Planungsbüro
Lützow
7
stellt
in
seinem
Schreiben
dar,
dass
es
sich
von
der
Stadt
missverstanden
und
schlecht
behandelt
fühlt.
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
und
die
Mannschaft
im
städtischen
Bauamt
werden
eine
andere
Sicht
auf
die
verkorkste
Situation
haben.
Geschenkt.
Wichtiger
ist
jetzt
der
Blick
nach
vorn.
Eine
Konsequenz
aus
dem
unglücklichen
Hin
und
Her
muss
sein,
dass
der
Rat
wieder
stärker
eingebunden
wird.
An
dem
wichtigen
kommunalen
Gremium
geht
im
Moment
vieles
vorbei,
und
viele
Ratsmitglieder
können
es
selbst
kaum
glauben,
was
da
hinter
den
Kulissen
schon
wieder
alles
gelaufen
ist,
bevor
sie
informiert
werden.
Der
Grund:
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
hat
vor
langer
Zeit
den
Neumarkt
zur
Chefsache
erklärt.
Als
den
Ratsfraktionen
sein
Handeln
aber
nicht
behagte
–
vor
allem
im
Zusammenhang
mit
der
Frage
nach
dem
Autoverkehr
–,
verfügte
der
Verwaltungsausschuss
(VA)
,
dass
er
in
Zukunft
das
Sagen
habe
und
Griesert
alles
mit
ihm
abstimmen
müsse,
was
den
Neumarkt
betrifft.
Die
Folge
ist,
dass
der
Komplex
Neumarkt
nicht
mehr
in
den
Fachausschüssen
im
Detail
und
öffentlich
diskutiert
wird.
Ratsmitglieder,
die
nicht
zur
ersten
Reihe
ihrer
Fraktionen
gehören,
erfahren
über
wichtige
Entwicklungen
nicht
mehr
aus
erster
Hand
und
werden
regelmäßig
von
Beschlüssen
des
nicht
öffentlich
tagenden
VAs
überrascht.
So
war
auch
der
Umplanungsprozess,
der
nach
der
Beton-
Offenbarung
vom
Rosenplatz
einsetzte,
der
parlamentarischen
Kontrolle
komplett
entzogen.
Man
hätte
es
vielleicht
verschmerzen
können,
wenn
der
OB
das
Projekt
entschlossen
und
konsequent
vorangetrieben
hätte.
Hat
er
aber
nicht.
Stattdessen:
Unruhe,
Unklarheit
und
Unsicherheit.
Und
das
wahrscheinlich
noch
für
eine
sehr
lange
Zeit.
w.hinrichs@
noz.de
Autor:
Wilfried Hinrichs