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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Osnabrück soll Fahrradstadt werden
Zwischenüberschrift:
Nach Brandbrief und toter Radfahrerin
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück Nach dem Appell der Leitenden Notarzt-Gruppe für Stadt und Landkreis Osnabrück für mehr Verkehrssicherheit kritisiert die FDP-Ratsfraktion Osnabrück als Autostadt der 70er-Jahre. Kritik gibt es auch für Radfahrer und die Verwaltung. Die CDU-Fraktion fordert nach dem zuletzt tödlichen Fahrradunfall, Osnabrück müsse endlich zur Fahrradstadt werden.

Die FDP-Fraktion unterstütze den Appell der Notärzte, mehr Sicherheit für Radfahrer zu schaffen. Allerdings dürfe nicht vergessen werden, dass Radfahrer sich wie alle anderen Verkehrsteilnehmer auch an die Verkehrsregeln zu halten haben und mit gegenseitiger Rücksicht am Verkehr teilnehmen müssen, sonst könnten die besten Maßnahmen nicht helfen″, teilten die FDP-Ratsherren Thomas Thiele und Oliver Hasskamp mit. Osnabrück ist immer noch eine Autostadt der 70er-Jahre″, so Hasskamp, verkehrspolitischer Sprecher der FDP.

Die Leitende Notarzt-Gruppe für Stadt und Landkreis Osnabrück hatte sich Ende Juni mit einem offenen Brief an Stadt und Polizei gewandt. Zu viele Menschen würden auf Osnabrücks Straßen schwer verletzt oder gar getötet Polizei und Stadt müssten endlich nachhaltig handeln. Zuletzt war am Dienstag eine Radfahrerin unter einen Lkw in Osnabrück geraten und kurz danach gestorben.

Die CDU-Fraktion teilte ebenfalls am Freitag mit: Der Ausbau des Radverkehrs muss endlich Priorität bekommen.″ Der tödliche Unfall vom Dienstag dürfe zwar nicht instrumentalisiert werden, doch er mahne zu weiteren Anstrengungen für einen sicheren Radverkehr an. Der momentane Zustand, dass wir immer wieder tödliche Unfälle haben, kann für niemanden hinnehmbar sein″, so Marius Keite, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Der Radwegeausbau müsse auf der verkehrspolitischen Agenda ganz oben stehen. Die Notärzte würden ihre Forderungen zu Recht stellen.

Die CDU fordert einen zwei Meter breiten Radweg entlang des Walls plus 50 Zentimeter Schutzstreifen. Das sei fraktionsübergreifend im Rat vereinbart worden. Und auch für einen breiten Radweg an der Pagenstecherstraße haben wir uns zusammen mit den anderen Fraktionen im Stadtrat eingesetzt, auch wenn dadurch Parkplätze wegfallen″, so Keite. Dort war im Januar eine 18-Jährige mit ihrem Rad auf die Straße unter einen Lkw gestürzt und gestorben.

CDU-Chef Fritz Brickwedde will aber nicht auf Biegen und Brechen″ neue Radwege an den Ausfallstraßen errichten, die weiter im Konflikt zum Pkw- und Lkw-Verkehr stehen″. Vielmehr sollten Fahrradrouten abseits dieser Hauptstraßen gestärkt werden. Getrennte, gut ausgebaute Radwege können oftmals die bessere, sicherere und vielfach komfortablere Route sein. Weitere Fahrradstraßen zu diesem Zweck werden von uns ausdrücklich begrüßt.″

Die FDP-Fraktion fordert, ebenso wie die Notärzte in ihrem Brandbrief, einen ganzen Maßnahmenkatalog. Leider bremst die Verwaltung unsere beschlossenen Anträge aus″, schreiben Thiele und Hasskamp. Eine Totalverweigerung gebe es, den Neumarkt fahrradsicherer zu machen. Anfragen und Anmerkungen im Ausschuss und Rat, dort einen eigenen Radweg oder eine Umweltspur einzurichten, laufen ins Leere.″

Dabei hatte die Verwaltung auf Anfrage unserer Redaktion am 23. Mai versichert, die Busspur zwischen der Osnabrück-Halle und dem Landgericht in Richtung Berliner Platz zeitnah zu einer Umweltspur umwandeln zu wollen. Diese dürfen dann auch Radfahrer nutzen. Passiert ist das bislang aber nicht.

Das fordert die FDP

Ein Konzept für einen durchgehenden zwei Meter breiten Radweg auf dem Wall.

Sofortmaßnahmen zur Verbesserung der Einhaltung des Mindestabstandes beim Überholen von Radfahrern von anderthalb Metern.

Konkrete Umsetzung aller P+ R-Plätze.

Eine vom Individualverkehr getrennte Ampelsteuerung für Radfahrer auf jeder Wallkreuzung. Eine solche gibt es nach mehreren tödlichen Fahrradunfällen an der Ecke Kommenderiestraße und Johannistorwall dort haben Radfahrer und der rechts abbiegende Verkehr getrennte Grünphasen.

Eine Kreisverkehrslösung auf dem Wallring. Seit Jahren plädiert die FDP dafür, den Wall zu einem Kreisverkehr zu machen.

Verringerung des Lkw-Verkehrs in der Innenstadt. Hierzu hatte die FDP bereits am Donnerstag gefordert, die B 68 dort geschah der vergangene tödliche Unfall aus der Stadt zu verbannen.

Ausweisung weiterer Fahrradstraßen.
Autor:
Jörg Sanders


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