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1.
Erscheinungsdatum:
04.07.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Was hinter der Namensgebung steckt
Zwischenüberschrift:
Verkauf der Para-Klinik ist noch nicht vollzogen, weil sich das Klinikum einmischt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Sieben
Monate
nach
dem
Verkauf
der
Paracelsus-
Klinik
Osnabrück
wird
der
Wandel
erstmals
äußerlich
sichtbar:
Ab
sofort
trägt
die
Klinik
einen
neuen
Namen.
Um
das
neue
medizinische
Profil
wird
aber
noch
gerungen.
Der
Grund:
Das
Klinikum
Osnabrück
stellt
Ansprüche.
Die
Klinik
heißt
nun:
„
Niels-
Stensen-
Kliniken
Marienhospital
Osnabrück,
Standort
Natruper
Holz″.
Darauf
hätten
sich
Gesellschafter
und
Geschäftsführung
der
Niels-
Stensen-
Kliniken
und
der
Paracelsus-
Kliniken
Deutschland
GmbH
&
Co.
KGaA
verständigt,
heißt
es
in
einer
Mitteilung
der
Niels-
Stensen-
Gruppe
vom
Freitag.
Dass
auch
die
frühere
Eigentümerin
über
die
Namensänderung
mitentscheiden
musste,
hat
einen
tieferen
Grund:
Der
am
26.
November
2019
vereinbarte
Verkauf
der
früheren
Paracelsus-
Klinik
ist
bis
heute
nicht
final
vollzogen.
Es
gibt
einen
ungelösten
Konflikt.
Ringen
um
Neuromedizin
Wenn
ein
Krankenhaus
verkauft
wird,
verliert
es
die
Versorgungsaufträge,
die
das
Land
ausstellt.
Als
das
Marienhospital
2019
das
Stammhaus
der
Paracelsus-
Gruppe
kaufte,
ging
das
Marienhospital
davon
aus,
die
Versorgungsaufträge
zu
erhalten.
Doch
dann
stellte
auch
das
Klinikum
einen
Antrag
beim
Ministerium.
Seit
Monaten
wird
nun
um
eine
Lösung
gerungen.
Die
Fronten
scheinen
verhärtet.
Die
„
krankhausplanerische
Zustimmung
des
Landes
Niedersachsen,
insbesondere
die
Übertragung
des
neurologischen,
neurochirurgischen
und
urologischen
Versorgungsauftrags″,
sei
eine
Bedingung
für
den
Kauf
gewesen,
teilte
die
Niels-
Stensen-
Gruppe
mit.
In
der
Sitzung
des
Krankenhaus-
Planungsausschusses
des
Landes
am
4.
Dezember
2019
war
die
Übertragung
erwartet
worden,
wie
Niels-
Stensen-
Geschäftsführer
Werner
Lullmann
sagt.
Doch
der
Ausschuss
entschied
nicht,
sondern
forderte
die
beiden
Bewerber
auf,
sich
zu
einigen.
Heiger
Scholz,
Staatssekretär
im
niedersächsischen
Sozialministerium,
führte
im
Februar
Gespräche
mit
den
Geschäftsführungen
beider
Häuser,
um
für
die
Neuromedizin
„
eine
einvernehmliche
und
konstruktive
Osnabrücker
Lösung″
zu
finden.
Ergebnis
dieser
Gespräche
war
nach
Darstellung
von
Niels-
Stensen-
Chef
Lullmann
der
Entwurf
einer
Kooperationsvereinbarung
zwischen
den
Trägern
von
Klinikum
und
Marienhospital,
der
in
einem
gemeinsamen
Schreiben
dem
Sozialministerium
vorgelegt
wurde.
Nach
Darstellung
von
Klinikum-
Geschäftsführer
Rudolf
Köster
hat
das
Schreiben
nicht
in
allen
Punkten
die
Sicht
des
Klinikums
wiedergegeben.
Aufsichtsrat
und
Geschäftsführung
des
Klinikums
zogen
sich
Anfang
Mai
von
der
Einigung
zurück
und
erweckten
den
ursprünglichen
Antrag
auf
Übertragung
des
Versorgungsauftrages
in
der
Neuromedizin
wieder
zum
Leben.
Deshalb
traf
der
Krankenhaus-
Planungsausschuss
des
Landes
auch
am
4.
Juni
keine
Entscheidung
und
verschob
sie
auf
seine
nächste
Sitzung
am
30.
September.
„
Diese
erneute
zeitliche
Verzögerung,
ausgelöst
durch
das
Klinikum
Osnabrück,
bedauern
wir
sehr.
Deshalb
freuen
wir
uns
umso
mehr,
nun
mit
gebündelter
Kompetenz
einen
neuen
Weg
beschreiten
zu
können,
der
den
Menschen
in
der
Region
Osnabrück
wirklich
Vorteile
bietet″,
sagt
Martin
Siebert,
Vorsitzender
der
Geschäftsführung
der
Paracelsus-
Kliniken
Deutschland.
Die
Paracelsus-
Kliniken
Deutschland
hatten
nach
eigenen
Angaben
im
vergangenen
Jahr
dem
Sozialministerium
dargestellt,
die
Versorgungsaufträge
nur
dann
abzugeben,
wenn
diese
dem
Marienhospital
Osnabrück
zugesprochen
würden.
Ansonsten
werde
das
Haus
am
Natruper
Holz
in
seiner
jetzigen
Struktur
als
Krankenhaus
bestehen
bleiben
und
weiterentwickelt.
Dieser
Plan
wird
nun
umgesetzt.
Das
neue
Konzept
Das
Marienhospital
konzentriert
am
Natruper
Holz
die
neuromedizinischen
Leistungen
beider
Häuser
und
baut
den
Standort
kurzfristig
zu
einem
überregionalen
Neurozentrum
aus.
Deshalb
werden
die
neurochirurgische
Klinik
und
die
Schlaganfallversorgung
des
Marienhospitals
in
den
kommenden
Monaten
ans
Natruper
Holz
verlagert.
Die
Schwerpunkte
des
Neurozentrums
umfassen
neben
der
Schlaganfallversorgung,
der
neurologischen
Frührehabilitation,
der
Behandlung
von
Parkinson
und
Multipler
Sklerose
dann
auch
die
neurochirurgische
Behandlung
von
Hirntumoren
und
Gefäßerkrankungen
im
Hirn.
Ebenso
werden
sämtliche
Wirbelsäuleneingriffe
im
Zentrum
„
auf
höchstem
medizinischen
Niveau″
durchgeführt,
wie
es
in
der
Mitteilung
heißt.
Die
Orthopädie
und
Schmerztherapie
bleiben
weiterhin
Schwerpunkte
der
Para-
Klinik.
„
Beide
Disziplinen
ergänzen
die
Leistungen
des
Neurozentrums
in
perfekter
Art
und
Weise″,
so
Lullmann.
Auch
die
Innere
Medizin
und
Onkologie
sowie
die
Belegabteilungen
für
Urologie,
HNO,
Mund-
,
Kiefer-
,
Gesichtschirurgie
sowie
die
Augenheilkunde
würden
unverändert
weitergeführt.
Der
Konflikt
hat
in
der
Para-
Klinik
für
Unruhe
gesorgt.
Mit
der
Namensgebung
wollen
die
Geschäftsführungen
ein
Signal
setzen,
dass
das
Haus
unabhängig
von
der
Entscheidung
in
Hannover
weitergeführt
wird.
„
Sowohl
die
Mitarbeitenden
als
auch
die
Patienten
haben
einen
Anspruch
auf
Verlässlichkeit
und
klare
Perspektiven″,
so
Christiane
Pabst,
Betriebsratsvorsitzende
der
Paracelsus-
Klinik.
In
den
vergangenen
Monaten
habe
viel
Unsicherheit
geherrscht.
Deshalb
freue
sie
sich,
dass
Gesellschafter
und
Geschäftsführung
von
Niels
Stensen
und
Paracelsus
sich
auf
diesen
konkreten
nächsten
Schritt
verständigt
hätten.
„
Dieser
Schritt
wird
sich
für
die
Mitarbeitenden
sehr
geräuschlos
vollziehen,
da
beide
Häuser
bereits
seit
Monaten,
insbesondere
in
der
Zeit
der
Covid-
19-
Krise,
eng
und
vertrauensvoll
zusammenarbeiten″,
sagt
Margarida
de
Almeida
Rodrigues,
Vorsitzende
der
Mitarbeitendenvertretung
des
Marienhospitals.
Insofern
sei
dieser
Schritt
eine
logische
Entwicklung
der
vergangenen
Wochen
und
werde
dem
Gesundheitsstandort
Osnabrück
guttun.
Bildtext:
Neuer
Name
für
die
Paracelsus-
Klinik
(von
links)
:
Werner
Lullmann
(Geschäftsführer
Niels-
Stensen-
Kliniken)
,
Christiane
Kuhne
(Klinikmanagerin
Paracelsus-
Klinik)
,
Generalvikar
Theo
Paul,
Bernd
Runde
(Niels-
Stensen-
Kliniken)
und
Johannes
Düvel
(Marienhospital)
.
Foto:
Miriam
Oberholthaus
Kommentar
Ungesunde
Konkurrenz
Dass
nun
über
dem
Eingang
der
Paracelsus-
Klinik
ein
provisorisches
Banner
mit
dem
neuen
Namen
hängt,
hat
einen
Grund:
Es
soll
Belegschaft
und
Öffentlichkeit
die
Gewissheit
geben,
dass
der
Klinik-
Standort
erhalten
bleibt,
egal
wie
Hannover
entscheidet.
Sollte
der
Planungsausschuss
dem
Marienhospital
die
gewünschten
Versorgungsaufträge
erteilen,
kann
das
MHO
seine
Pläne
umsetzen,
die
beiden
Häuser
umbauen
und
zusammenführen.
Entscheidet
Hannover
zugunsten
des
Klinikums,
dann
wird
der
Kaufvertrag
eben
nicht
vollzogen,
dann
bleibt
die
Paracelsus-
Kliniken
Deutschland
GmbH
&
Co.
KGaA
weiter
Eigentümerin
und
führt
in
Kooperation
mit
dem
Marienhospital
das
Krankenhaus
mit
veränderten
Schwerpunkten
weiter.
Das
ist
der
beruhigende
Teil
der
Nachricht.
Beunruhigend
ist
allerdings,
dass
es
auch
nach
vielen
Jahren
ungesunder
Konkurrenz
und
leerer
Versprechungen
keine
Aussicht
gibt,
den
Konflikt
um
die
Neuromedizin
zu
beenden.
2014
bemühte
sich
die
damalige
Sozialministerin
höchstselbst
nach
Osnabrück,
um
zu
verkünden,
dass
die
drei
Kliniken
einen
richtungsweisenden
Vertrag
für
die
neuromedizinische
Versorgung
geschlossen
haben.
Man
wollte
sich
die
Aufgaben
fair
teilen.
Es
ging
nicht
lange
gut.
2017
reichte
Paracelsus
Klage
gegen
das
Klinikum
ein.
Der
Vorwurf:
Vertragsbruch
und
Betrug.
Die
Sache
erledigte
sich
mit
der
Insolvenz
der
Para-
Gruppe
wenig
später,
aber
der
Streit
um
die
Neuromedizin
blieb
ungelöst.
Die
Paracelsus-
Klinik
besitzt
nach
wie
vor
den
Versorgungsauftrag
für
die
Region.
Unabhängig
davon
hat
das
Klinikum
ein
neuromedizinisches
Zentrum
höchster
Kompetenz
aufgebaut.
Auch
das
Marienhospital
will
von
diesem
Kuchen
ein
Stück
und
ist
im
Begriff,
am
Natruper
Holz
ein
weiteres
neurologisches
Zentrum
in
Konkurrenz
zum
Klinikum
aufzubauen.
Wie
es
scheint,
sind
die
Osnabrücker
Häuser
selbst
nicht
in
der
Lage,
den
Konflikt
zu
lösen.
Also
muss
Hannover
eine
Entscheidung
treffen,
eine
klare
hoffentlich,
die
im
Interesse
der
Patienten
und
Beitragszahler
die
Kompetenzen
aller
drei
Standorte
bündelt
und
die
beste
Versorgung
garantiert.
Bitte
nicht
wieder
so
ein
Wischiwaschi
wie
2014.
w.hinrichs@
noz.de
Autor:
Wilfried Hinrichs