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1.
Erscheinungsdatum:
02.07.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
„Haltestellen hochgeklappt″
Zwischenüberschrift:
Netzwerk Nachhaltige Mobilität übt Kritik am ÖPNV in Osnabrück und Umgebung
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Um
die
Zahl
der
Autos
auf
den
Straßen
in
und
um
Osnabrück
zu
verringern,
müsse
der
öffentliche
Nahverkehr
auch
jenseits
der
Stadtgrenze
besser
werden.
Darauf
drängt
das
neu
gegründete,
regionale
Netzwerk
Nachhaltige
Mobilität.
„
Leider
denken
die
Räte
und
der
Kreistag
nur
um
ihren
jeweiligen
Kirchturm
herum.″
Laut
einer
aktuellen
Studie
(SrV
2018)
beträgt
der
Anteil
des
ÖPNV
am
Verkehrsmix
in
Osnabrück
neun
Prozent,
in
den
Nachbargemeinden
sechs
Prozent.
Der
motorisierte
Individualverkehr
(MIV)
macht
dagegen
in
der
Stadt
fast
die
Hälfte
(45
Prozent)
aus,
in
der
Umgebung
sogar
knapp
zwei
Drittel
(65
Prozent)
.
Einen
Grund
für
dieses
Missverhältnis
sehen
Experten
im
unzureichenden
Busangebot
insbesondere
auf
dem
Land.
„
Solange
in
den
Orten
rund
um
Osnabrück
zu
bestimmten
Zeiten
die
Haltestellen
hochgeklappt
werden,
sind
die
Menschen
dort
auf
ein
Auto
oder
sogar
einen
Zweitwagen
angewiesen″,
sagt
Thomas
Polewsky
vom
Netzwerk
Nachhaltige
Mobilität.
Dies
gefährde
die
regionalen
Klimaschutz-
Ziele.
Stadt
und
Landkreis
Osnabrück
hätten
sich
gemeinsam
mit
Rheine
und
dem
Kreis
Steinfurt
dazu
verpflichtet,
bis
2050
etwa
den
Ausstoß
von
Kohlendioxid
(CO2)
um
95
Prozent
gegenüber
dem
Jahr
1990
zu
verringern.
Der
Verkehr
mache
dabei
knapp
ein
Drittel
der
Treibhausgas-
Emissionen
aus.
Ein
Ausbau
des
ÖPNV
im
Raum
Osnabrück
„
über
den
jetzigen,
zum
Teil
dürftigen
Standard
hinaus″
sei
deshalb
zwingend
erforderlich,
erklärt
Polewsky.
Dazu
brauche
es
statt
Kirchturmdenken
regionale
„
Planung
aus
einem
Guss″,
denn
Verkehrspolitik
höre
nicht
an
der
Ortsgrenze
auf.
Zum
Netzwerk
Nachhaltige
Mobilität,
das
in
dieser
Form
seit
Januar
2020
besteht,
gehören
unter
anderem
der
Bürgerdialog
Verkehrswende
und
die
Klimaallianz
Osnabrück,
die
Lokale
Agenda
Osnabrück
und
der
Verein
„
Verkehr
für
Menschen″
in
Georgsmarienhütte,
außerdem
die
Kooperationsstelle
Hochschulen
und
Gewerkschaften
Osnabrück
sowie
der
für
die
Wirtschaftsregion
Osnabrück
zuständige
Kirchliche
Dienst
in
der
Arbeitswelt
(KDA)
.
„
Das
Interesse,
einen
öffentlichen
Nahverkehr
bereitzustellen,
der
auch
abends
und
am
Wochenende
ein
Angebot
vorhält,
ist
in
den
Gemeinden
unterschiedlich
ausgeprägt″,
stellt
Polewsky
fest.
Auch
die
problematische
Verkehrsdichte
in
Osnabrück
kümmere
die
Kommunen
ringsum
kaum
–
trotz
der
gut
56
000
Ein-
und
26
000
Auspendler,
wie
sie
die
Bundesagentur
für
Arbeit
in
ihrem
Pendleratlas
für
Osnabrück
ermittelt
hat
(Stand
Juni
2019)
.
Gleichwohl
werde
im
Speckgürtel
„
gern
geklagt
über
,
die
Stadt′,
die
dem
motorisierten
Individualverkehr
angeblich
nicht
genug
Platz
einräumt″.
Für
das
Netzwerk
Nachhaltige
Mobilität
haben
ÖPNV,
Rad-
und
Fußwege
„
künftig
Priorität
und
müssen
bei
der
Neuaufteilung
des
Verkehrsraums
ihren
bislang
verwehrten
Anteil
bekommen″
–
so
steht
es
im
Ende
Juni
verschickten
Rundbrief
der
Gruppierung,
der
ihre
zehn
wichtigsten
Ziele
zusammenfasst.
Und
würden
die
Osnabrücker
Kragengemeinden
zum
Oberzentrum
gehören,
dürfte
laut
Polewsky
davon
ausgegangen
werden,
dass
es
dort
„
ein
ÖPNV-
Angebot
wie
in
der
Kernstadt″
gäbe:
dichter
getaktet
und
mit
mehr
Fahrten
auch
außerhalb
der
Hauptverkehrszeit.
Lange
Wartezeiten
Wer
aber
heute
vor
den
Toren
Osnabrücks
wohne
und
zugunsten
des
ÖPNV
auf
das
eigene
Auto
verzichten
wolle,
für
den
stellten
bestimmte
Tage
und
Randzeiten
„
erhebliche
Schmerzgrenzen″
dar.
Eine
Auswertung
der
gültigen
Fahrpläne
von
Verkehrsgemeinschaft
Osnabrück
(VOS)
und
Regionalverkehr
Münsterland
(RVM)
verdeutliche,
wie
schwach
das
unmittelbare
Umland
teilweise
an
Osnabrück
angebunden
sei:
In
etlichen
Vororten
gebe
es
werktags
einen
60-
Minuten-
Takt,
der
mitunter
lange
Wartezeiten
insbesondere
für
Pendler
bedeute.
Je
später
der
Abend,
desto
schlechter
komme
man
mit
dem
Bus
aus
der
Großstadt
zurück
aufs
Land.
Und
an
Sonntagen
sei
das
ÖPNV-
Angebot
dermaßen
dünn,
dass
Reisende
aus
der
Osnabrücker
Umgebung,
die
zum
Beispiel
ab
dem
Hauptbahnhof
mit
dem
Zug
weiterfahren
wollen,
oft
„
erst
am
späten
Vor-
oder
frühen
Nachmittag
in
die
Stadt″
gelangen
würden.
Polewsky
schlussfolgert:
„
Das
,
ÖPNV-
Angebot
mit
Lücken′,
wie
es
in
vielen
Orten
besteht,
zwingt
dazu,
ein
eigenes
Auto
vorzuhalten,
um
in
den
Zeiten
ohne
Busverkehr
mobil
zu
sein.″
Gehöre
aber
ein
Auto
zum
Haushalt,
sei
die
Hemmschwelle
niedriger,
es
auch
zu
benutzen,
und
die
Hürde
höher,
zusätzlich
eine
ÖPNV-
Zeitkarte
zu
erwerben
–
erst
recht,
wenn
das
Busangebot
zu
klein
sei.
Mit
anderen
Worten:
Wer
ein
Auto
hat,
fährt
in
der
Regel
auch
damit.
Und
gibt
nur
ungern
extra
Geld
aus
für
wenig
hilfreiche
öffentliche
Verkehrsmittel.
Bildtext:
Auf
dem
Land
lassen
die
Busverbindungen
von
und
nach
Osnabrück
oft
zu
wünschen
übrig.
Das
Netzwerk
Nachhaltige
Mobilität
fordert
deshalb
eine
regionale
Verkehrsplanung
aus
einem
Guss.
Foto:
Michael
Gründel
Autor:
Sebastian Stricker