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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Neue Schule Innenstadt aus Holz?
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Agenda verweist auf deutlich geringeren CO2-Aufwand
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück Wer mit Holz statt Beton baut, verursacht deutlich weniger Kohlendioxid. Deshalb schlägt die Lokale Agenda 21 Osnabrück vor, die Neue Schule Innenstadt aus nachwachsendem Material zu errichten. Die Stadt will sich in der Frage des Baustoffs aber nicht festlegen. Beton, so argumentiert Elisabeth Michel, die Sprecherin der Lokalen Agenda, sei als Hauptbestandteil im Bauwesen für etwa acht Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Gemeinsam mit Mike Voss, dem Sprecher des Arbeitskreises Energie, Bauen und Wohnen, und Thomas Polewsky vom Arbeitskreis Stadtentwicklung weist sie darauf hin, dass weltweit pro Jahr rund eine Tonne Beton für jeden Menschen produziert werde. Eine energieaufwendige Angelegenheit, weil die Herstellung des Baustoffs große Mengen fossiler Energie, vorrangig Öl, erfordere.

Gesundheitsamt lassen

Wenn es durch geeignete Baulösungen gelinge, Beton einzusparen, würden nicht nur fossile Brennstoffe reduziert, sondern auch die Schadstoffemissionen, meinen die Agenda-Sprecher. Sinnvoll sei es deshalb, auf Recyclingbeton und Holz zu setzen. Beim Realisierungswettbewerb, den die Stadt für die Neue Schule Innenstadt an der Hakenstraße ausschreibt, sollte daher geprüft werden, ob das vorhandene Gebäude des Gesundheitsdienstes in einen Neubau einbezogen werden könnte, statt es abzureißen. Zugleich biete es sich an, für die zusätzlichen Baukörper klimafreundliche Baustoffe wie Holz zu verwenden.

Mit dem Einbau von Holz werde das Kohlendioxid für einen langen Zeitraum gespeichert, das die Pflanzen beim Wachstum aufgenommen haben. Außerdem werde bei der Herstellung nachwachsender Baumaterialien vergleichsweise wenig Energie benötigt. Voraussetzung sei allerdings, dass Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft verwendet werde und möglichst aus der Region stammen sollte.

Holz ist für fast alle Arten von Konstruktionen einsetzbar″, heißt es im Schreiben von Elisabeth Michel. Heute gebe es Techniken, mit denen Holz sowohl beim Brandschutz als auch beim Feuchtigkeits-, Wärmeschutz und bei der Luftdichtheit höchste Anforderungen erfülle. Als Beispiel nennt Thomas Polewsky das neue Hoho Wien″, ein Hochhaus, das vom ersten Stock an aufwärts zu 75 Prozent aus Holzteilen besteht. Bei der Holz-Stahlbeton-Hybridkonstruktion tragen 800 Säulen aus österreichischer Fichte die Geschosse mit, auch die Wandelemente und Decken sind aus dem nachwachsenden Rohstoff.

Mit Holz ein Signal setzen

Die Agenda-Sprecher erinnern die Stadt an den vor einem Jahr gefassten Ratsbeschluss, der Eindämmung der Klimakrise höchste Priorität einzuräumen. Osnabrück habe sich schon vor geraumer Zeit verpflichtet, bei öffentlichen Gebäuden einen hohen energetischen und ökologischen Standard zu beachten. Bei der Neuen Schule könne die Stadt ein Leuchtturmprojekt starten und mit dem Baustoff Holz ein Signal setzen.

Eine so klare Festlegung lehnt die Stadt jedoch ab. Ludger Rasche, Fachdienstleiter im städtischen Eigenbetrieb Immobilien und Gebäudemanagement, hat der Lokalen Agenda inzwischen mitgeteilt, dass für die Ausschreibung keine Vorgabe auf ein bestimmtes Baumaterial vorgesehen sei. Bei der Begutachtung sollten aber die funktionalen, ökologischen und städtebaulichen Rahmenbedingungen mitberücksichtigt werden.

Aufgabe der Architekten werde es sein, das Gebäude Hakenstraße 6 Haus der Gesundheit entweder in das Schulgebäude zu integrieren oder durch einen Neubau zu ersetzen″. Diese Fragestellung sei bewusst in den Wettbewerb aufgenommen worden, um auch die ökologisch beste Variante auswählen zu können. Rasche weist darauf hin, dass Neubauprojekte der Stadt grundsätzlich in Passivhausbauweise ausgeführt würden. Bei Sanierungsobjekten sei dieser Standard allerdings nicht immer zu erreichen. Doch dafür sei eine Sanierung durch den Erhalt der vorhandenen Bausubstanz ressourcenschonender.

Rasches Brief endet mit den Worten: Die Neue Schule am Standort Hakenstraße soll ein Leuchtturmprojekt für den Schulbau werden, eine Umsetzung als Holzbau wird nicht ausgeschlossen.″

Bildtext:
Selbst Hochhäuser können aus Holz errichtet werden. Dafür steht das neue Hoho Wien″, das vom ersten Stock an aufwärts zu 75 Prozent aus Holzteilen besteht. Ein Vorbild für die Neue Schule Innenstadt in Osnabrück?
Foto:
Michael Baumgartner/ dpa
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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