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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Werden Gewässer besser geschützt?
 
Hoffnung auf breitere Schutzstreifen
Zwischenüberschrift:
Warum auf Gewässerrandstreifen bald weder gedüngt noch gespritzt werden soll
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück Das Volksbegehren Artenvielfalt.Jetzt″ startet in Osnabrück. Es will erreichen, dass bald auf mindestens fünf Meter breiten Streifen entlang der Gewässer weder gedüngt noch gespritzt werden darf. Zudem macht ein neues Maßnahmenpaket Hoffnung.

Osnabrück Der Streit um Gewässerrandstreifen in Schutzgebieten gehörte vor einem Jahr zu den dominierenden Themen des Landratswahlkampfs. Nun könnten sowohl eine Vereinbarung unter dem Titel Niedersächsischer Weg″ als auch ein Osnabrücker Aktionsbündnis des Volksbegehrens Artenvielfalt dazu führen, dass bald auf deutlich breiteren Streifen entlang der Gewässer weder gedüngt noch gespritzt werden darf.

Naturschützer, Landwirte und die niedersächsische Landesregierung haben ein Niedersächsischer Weg″ genanntes Maßnahmenpaket für Gewässer-, Natur- und Artenschutz vereinbart. Darin heißt es, dass die Regelungen zu Gewässerrandstreifen im Niedersächsischen Wassergesetz angepasst werden. Die Gewässerrandstreifen sollen künftig demnach je nach Größe zwischen drei und zehn Meter breit sein. Das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln und Dünger soll auf den Flächen der Gewässerrandstreifen untersagt werden, heißt es in der Vereinbarung. Entsprechend breite Gewässerrandstreifen sollen in den Jahren 2021 und 2022 eingeführt werden.

Ein Verbot nicht nur für das Spritzen von Pflanzenschutzmitteln, sondern auch für die Ausbringung von Düngemitteln auf Gewässerrandstreifen in Schutzgebieten des Landkreises Osnabrück hatte die SPD/ UWG-Gruppe bereits im vergangenen Jahr gefordert. Daher begrüßt der umweltpolitische Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion, Jürgen Lindemann, in einer Mitteilung nun das vereinbarte Maßnahmenpaket: Der sogenannte Niedersächsische Weg ist endlich einmal ein großer Schritt in die richtige Richtung, die Biodiversität und die Artenvielfalt zu verbessern und weiteren Raubbau an der Natur zu verhindern.″

Die Vereinbarung stütze die Forderung der SPD/ UWG-Gruppe, echte und naturnahe Gewässerrandstreifen zu entwickeln, ergänzt der Vorsitzende der Gruppe, Thomas Rehme. Nur so könne ein intakter Biotopverbund über die zahlreichen Gewässer im Landkreis sichergestellt und dem Insektensterben entgegenwirkt werden. Er freue sich, dass auch Entschädigungen für wirtschaftlich nicht mehr nutzbare Flächen der Landwirte in Landschaftsschutzgebieten geplant sind. Rehme fordert die Kreisverwaltung auf, die Verordnung für das Schutzgebiet Düte endlich auf den Weg zu bringen.

Der Vorsitzende des Umweltforums als Dachverband der Umweltverbände im Osnabrücker Land, Andreas Peters, hält den Niedersächsischen Weg″ für mehr Natur- und Gewässerschutz für einen Schritt in die richtige Richtung. Allerdings bemängelt er, dass es sich dabei derzeit lediglich um eine butterweiche Absichtserklärung″ handle. Sie könne ihre Wirkung erst entfalten, wenn sie verbindlich in Gesetzesform gegossen werde. In der Tat müssen für die Umsetzung des skizzierten Niedersächsischen Wegs″ in den kommenden Monaten und Jahren noch Gesetze wie das Niedersächsische Ausführungsgesetz des Bundesnaturschutzgesetzes oder das Niedersächsische Wassergesetz angepasst werden.

Peters hält das Volksbegehren Artenvielfalt.Jetzt! daher für nötig, um bereits früher Verbindlichkeit zu schaffen. Den offiziellen Auftakt der Aktion in der Region Osnabrück bildet am Freitag ein Pressegespräch im Osnabrücker Naturschutzzentrum am Schölerberg.

Der Vorsitzende des Umweltforums Osnabrücker Land setzt sich dafür ein, eine Zusammenarbeit von Naturschützern und Landwirten wie sie als Modellprojekt bereits im Schutzgebiet Bäche im Artland″ stattfindet auch auf das geplante Schutzgebiet an der Düte zu übertragen. Peters fordert in Stadt und Landkreis Osnabrück mindestens fünf Meter breite Randstreifen an Gewässern und einen angemessenen Ausgleich für Landwirte, wenn sie dadurch Umsatzeinbußen haben″. Auch ein Flächenkauf könne eine langfristige Option sein. Die Gesellschaft habe Naturschutz bestellt, also müsse sie ihn auch bezahlen. Peters betont: Das muss uns die Bewahrung der Artenvielfalt wert sein.″

Bildtext:
Einen zehn Meter breiten Gewässerrandstreifen hatte die Gemeinde Bissendorf erworben, der nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden darf. Nach dem Abkommen zum Niedersächsischen Weg″ sollen bald breitere Schutzstreifen an niedersächsischen Gewässern eingeführt werden.
Foto:
Archiv/ Michael Gründel
Autor:
Jean-Charles Fays


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