User Online: 2 |
Timeout: 19:23Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
08.02.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Ach, du dickes Eis!
Zwischenüberschrift:
Osnabrück zittert bei minus 16 Grad – So kalt wie seit 15 Jahren nicht mehr
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
In
Osnabrück
war
es
gestern
so
kalt
wie
schon
seit
15
Jahren
nicht
mehr.
An
der
Wetterstation
auf
dem
Ziegenbrink
fiel
am
Morgen
die
Temperatur
auf
minus
16,
1
Grad.
Eine
vergleichbare
Eiszeit
gab
es
zuletzt
Anfang
Januar
1997,
als
minus19,
5
Grad
gemessen
wurden.
Die
strenge
Frostperiode
dauerte
damals
mehr
als
zwei
Wochen.
Die
sibirische
Kälte
bescherte
der
Feuerwehr
gestern
Vormittag
einen
außergewöhnlichen
Einsatz.
Der
Mitarbeiter
eines
Hubsteigers
musste
aus
luftiger
Höhe
befreit
werden.
Beim
Plakatekleben
war
die
Hydraulik
des
Gerätes
eingefroren,
es
gab
kein
Rauf
und
kein
Runter
mehr.
Die
Feuerwehrsetzte
die
Drehleiter
ein,
um
den
Mann
wieder
auf
den
Boden
zu
bringen.
Autos:
Die
Probleme
der
Autofahrer
halten
sich
trotz
der
niedrigen
Temperaturen
in
Grenzen,
berichtet
Frank
Schröer
vom
Autohaus
Feldmann.
Das
häufigste
Problem
sei
Kondenswasser,
das
sich
im
Motor
bildet
und
die
Motorlüftung
verstopfe.
So
entstehe
ein
Überdruck
im
Motor,
der
letztlich
Öl
verliere,
erklärt
der
Firmeninhaber.
Wem
der
Durchblick
fehlt,
weil
die
Scheiben
des
Autos
von
innen
zugefroren
sind,
hat
womöglich
ein
Problem
mit
dem
Innenraumfilter.„Das
Gebläse
muss
frei
sein″,
sagt
der
Kfz-
Experte.
Und
auch
gegen
das
Festfrieren
von
Türen
weiß
er
Rat:
„
Einfach
rechtzeitig
die
Dichtungen
mit
Vaseline
einreiben.″
Schwache
Autobatterien
und
eine
schwache
Ladeleistung
der
Lichtmaschine
bereiten
so
manchem
Fahrer
in
diesen
Tagen
Probleme.
Schröers
Rat:
Möglichst
wenig
Strom
im
Auto
verbrauchen,
also
auf
Lüftung
und
Radio
verzichten
–
selbst
auf
Abblendlicht,
sofern
es
die
Straßenverhältnisse
zulassen.
„
Dann
lädt
die
Batterieschneller″,
erklärt
der
Experte.
Dieselfahrer
sehen
sich
hingegen
mit
einem
weiteren
Problem
konfrontiert:
Für
sie
ist
in
der
Regel
bei
minus
22
Grad
Schluss.
Ihr
Kraftstoff
flockt
aus.
Aus
dem
Diesel
wird
dann
eine
butterähnliche
Masse,
die
der
Motor
nicht
verträgt.
Frank
Schröer
empfiehlt,
dem
Diesel
einen
speziellen
Zusatz
zu
geben.150
bis
250
Milliliter
reichen
etwa
für
eine
75-
Liter-
Tankfüllung
aus.
Dieses
Additiver
höht
die
Fließfähigkeit
und
Filtergängigkeit
des
Kraftstoffes.
Übrigens:
Frank
Schröer
hat
festgestellt,
dass
die
Winterreifenpflicht
von
den
Autofahrern
beherzigt
wird.
Auf
unter
fünf
Prozent
schätzt
er
den
Anteil
seiner
Kunden,
die
derzeit
noch
auf
Sommerreifen
unterwegs
sind.
Wasserleitungen:
Durch
die
Kälte
haben
auch
Sanitärfirmen
derzeit
alle
Händevoll
zu
tun.
„
Viele
Leitungen
sind
eingefroren″,
sagt
Reiner
Möhle,
Chef
der
Sanitärfirma
Hermann
Möhle.
Auch
so
manche
Ölheizung
sei
am
Wochenende
ausgefallen.
„
Einige
Leute
von
uns
waren
das
ganze
Wochenende
unterwegs″,
berichtet
der
Geschäftsführer.
Das
mag
gut
für
das
Geschäft
sein,
„
aber
die
normalen
Arbeiten
bleiben
liegen″,
schränkt
Reiner
Möhle
ein.
Eingefrorene
Leitungen
können
zu
Rohrbrüchen
führen,
wenn
sich
das
gefrorene
Wasser
ausdehnt.
Einzige
Vorsorgemöglichkeit:
„
Vernünftig
isolieren
oder
dafür
sorgen,
dass
ausreichend
geheizt
ist″,
empfiehlt
der
Fachmann.
Das
Problem
sei
allerdings,
dass
Leitungen
zumeist
in
Kellern
und
auf
Dachböden
gefrieren,
wo
in
der
Regel
nicht
geheizt
wird.
Insbesondere
Altbauten
seien
davon
betroffen.
Hier
helfe
nur,
die
Leitungen
nachträglich
zu
dämmen,
sagt
der
Sanitärexperte.
Sport:
„
Nicht
übertreiben″
–
diesen
ohnehin
vernünftigen
Grundsatz
beherzigt
Heiko
Schulze,
Geschäftsführer
der
Osnabrücker
SPD-
Ratsfraktion
und
Mitglied
des
Lauftreff
„
Vorwärts
Nettetal″,
beim
Joggen
im
Dauerfrost.
Am
Trainingsplan
habe
sich
auch
nichts
geändert,
sonntags
um
10.15
Uhr
treffen
sich
die
Aktiven
bei
Knollmeyers
Mühle.
Um
die
Atemwege
zu
schonen,
ziehter
sich
einen
Schal
vor
Mund
und
Nase.
Aber
weil
auch
bei
Kälte
irgendwann
der
Wunsch
kommt,
mit
den
Laufpartnern
zu
schnacken,
zieht
er
den
Schal
wieder
runter,
wenn
die
normale
Betriebstemperatur
erreicht
ist.
„
Genau
richtig″,
bestätigt
Arzt
Dr.
Michael
Karsch.
Er
betreut
Laufgruppen
beim
Osnabrücker
Turnerbund
(OTB)
medizinisch
und
rät:
Wer
jetzt
joggt,
sollte
sich
um
ausreichenden
Kälteschutz
kümmern,
vor
allem
an
Fingern,
Nase
und
Ohren.
Ein
Schal
vor
dem
Mund
schont
die
Atemwege.
Außerdem
sollte
man
mit
dem
Tempo
vorsichtig
sein
und
sich
behutsam
warmlaufen.
Denn
Muskeln
und
Sehnen
sind
bei
Kälte
nicht
so
belastbar
wie
sonst.
Grundsätzlich
gilt
jedoch:
„
Man
darf
auch
bei
Frost
draußen
Sport
treiben.″
Hafen:
Der
Stichkanal
zwischen
Bramsche
und
Osnabrück
ist
seit
Montag
gesperrt,
aber
im
Osnabrücker
Hafen
liegen
ohnehin
keine
Schiffe
mehr.
Schon
seit
Freitag
hat
es
keine
Schiffsbewegungen
im
Stichkanal
gegeben.
Der
Frachter
„
Induco″
war
das
letzte
Schiff,
das
die
Haster
Schleuse
in
Richtung
Bramsche
verließ.
Er
hatte
eine
Ladung
Schrott
nach
Osnabrück
gebracht
und
fuhr
leer
zurück,
um
nicht
von
der
Eissperre
betroffen
zu
sein.
Schleusenhauptwart
Werner
Üffing
schätzt
die
Eisdicke
auf
mittlerweile
15
Zentimeter.
Seine
Aufgabe
ist
es,
das
Einfrieren
der
Schleuse
zu
verhindern.
Alle
zwei
Tagefüllt
er
das
Becken
unterhalb
der
Eisschicht
mit
Wasser.
So
entsteht
eine
Welle,
und
dann
bricht
das
Eis
in
der
Kammer″,
sagt
Üffings
Eisbrecher
werden
auf
dem
Stichkanal
nicht
erwartet,
weil
keine
Schiffe
im
Osnabrücker
Hafen
liegen.
Auf
dem
Mittellandkanal
bewegen
sich
noch
wenige
Schiffe,
jeweils
im
Konvoi
mit
Eisbrechern.
Bei
anhaltenden
Temperaturen
wird
auch
für
den
Mittellandkanal
mit
einer
Eissperre
gerechnet.
Geschäfte:
So
praktisch
wie
Automatiktüren
im
Allgemeinen
auch
sein
mögen
–
bei
strengem
Dauerfrost
wird
es
doch
ungemütlich,
wenn
sich
die
Eingangstür
nicht
nur
für
Kunden
öffnet,
sondern
wie
in
der
Vita-
Apotheke
an
der
Johannisstraße
mit
jedem
Vorübergehenden
einen
Schwall
Eiseskälte
hineinbefördert.
Dagegen
kann
auch
die
warme
Luft
aus
dem
Gebläse
an
der
Decke
nichts
ausrichten.
„
Viel
warme
Getränke″,
ist
Nina
Frommes
erste
Empfehlung.
Die
Pharmazeutisch-
Technische
Assistentin
und
ihre
Kolleginnen
bevorzugen
dabei
heiße
Zitrone
mit
Vitamin
C
und
Zink,
um
die
Immunabwehr
zu
stärken.
Auch
heiße
Tees
sind
nützlich.
Dazu
hüllen
sie
sich
in
drei
Schichten
Kleidung,
Schal
und
Jacke
unter
den
weißen
Kitteln.
Die
Schuhe
sind
mit
dicken
Einlegesohlen
ausgestopft,
um
die
Füße
auf
dem
kalten
Steinfußboden
zu
schützen.
Und
wann
immer
möglich
ziehen
sich
Nina
Fromme
und
ihre
Kolleginnen
in
die
hinteren
Räume
zurück
–
am
liebsten
direkt
vor
eine
Heizung.
Mützen
und
Schals:
Nachdem
uns
der
Winter
lange
Zeit
mit
Frost
verschont
hat,
gibt
es
trotz
der
derzeitigen
Kälteperiode
noch
immer
in
fast
allen
Geschäften
eine
Auswahl
an
wärmenden
Accessoires
wie
Mützen,
Schals
und
Handschuhe.
Wer
jetzterst
zuschlägt,
zahlt
im
Ausverkauf
zum
Teil
erheblich
weniger
als
vorher.
Farbe
und
Form
sind
ohnehin
nicht
so
wichtig,
wenn
es
gilt,
Hals,
Ohren
und
Hände
einigermaßen
warm
zuhalten.
Friedhöfe:
Die
Arbeit
auf
den
Osnabrücker
Friedhöfen
wird
durch
die
anhaltenden
Tiefsttemperaturen
zwar
im
wahrsten
Sinne
des
Wortes
härter,
aber
nicht
unmöglich.
Laut
Auskunft
von
Eva
Güse,
beim
Osnabrücker
Servicebetrieb
zuständig
für
das
Bestattungswesen,
wurden
Reihengräber
frühzeitig
mit
Rindenmulch
abgedeckt,
der
verhindert,
dass
der
Frost
tiefin
den
Boden
eindringt.
Bei
Wahlgräbern
sei
diese
vorbeugende
Maßnahme
zwar
nicht
möglich,
und
der
Boden
gefriere
dementsprechend,
eine
Bestattung
verhindere
dies
aber
nicht.
Notfalls
greifen
die
Mitarbeiter
kurzerhand
zum
Boschhammer
und
stemmen
den
Boden
auf.
Den
Rest
erledigt
dann
der
Bagger.
Auch
nach
zehn
Tagen
Dauerfrost
wird
es
nicht
dazu
kommen,
dass
ei-
ne
Bestattung
ausfällt.
Bildtexte:
Gut
14
Zentimeter
dick
ist
nach
zehn
Tagen
Frost
die
Eisdecke
des
Rubbenbruchsees.
Am
Freitag
hatte
sie
an
der
gleichen
Stelle
lediglich
fünf
Zentimeter
betragen.
Das
Betreten
des
Sees
erfolgt
nach
wie
vor
auf
eigene
Gefahr.
Um
die
Dicke
zu
messen,
sägte
die
Feuerwehr
am
Rubbenbruchsee
einen
Eisblock
aus.
Mit
warmen
Klamotten
und
heißer
Zitrone
wappnet
sich
Nina
Fromme
gegen
die
eisige
Luft,
die
mit
den
Kunden
ins
Geschäft
strömt.
Schleusenhauptwart
Werner
Üffing
kümmert
sich
darum,
dass
die
Schleusen
am
Stichkanal
nicht
einfrieren.
Fotos:
Michael
Hehmann
Autor:
jan, dk, yjs, swa, rll, S.