User Online: 2 |
Timeout: 07:07Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
01.02.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Außen wehrhaft, innen modern
Zwischenüberschrift:
Der Wulfter Turm an der Sutthauser Straße – 1941 und 2012
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Die
Stellung
der
Wetterfahne
verrät
es:
Genau
wie
heute
auch
wehte
ein
eisiger
Ostwind
an
jenem
Wintertag
1941,
als
der
Georgsmarienhütter
Lehrer
und
Hobby-
Fotograf
Hans
Hasekamp
auf
den
Auslöser
drückte.
Nur
war
damals
zuvor
Schnee
gefallen,
sodass
er
den
Wulfter
Turm
von
de
rGartenseite
aus
im
Winterkleid
einfangen
konnte.
Die
exakt
gleiche
Sicht
auf
das
Gebäude
lässt
sich
heute
nicht
mehr
nachstellen,
da
ein
Wohnhaus
im
Wegesteht.
Der
Turm
selbst
hat
sein
Aussehen
über
die
Jahrhunderte
weitgehend
bewahrt.
Zum
Glück,
sagen
die
Denkmalpfleger,
denn
er
ist
einmalig
für
Osnabrück.
Er
ist
der
letzte
erhaltene
der
ehemals
acht
Wachttürme,
die
die
Stadt
im
Verlauf
der
Landwehr
umgaben.
Die
Landwehr,
das
wissen
die
eingesessenen
Osnabrücker
noch
aus
dem
Heimatkundeunterricht,
war
eine
vorgeschobene
Grenzsicherung
aus
Wällen
und
Gräben,
die
in
einem
Abstand
von
1,
5
bis
4,
5
Kilometern
vor
der
Stadtmauer
verlief.
Sie
taugte
kaum
als
militärisches
Bollwerk,
sondern
war
eher
gegen
die
alltägliche
Kleinkriminalität
gerichtet,
sie
sollte
Viehdieben
und
Straßenräubern
das
Handwerk
erschweren.
Die
Hauptausfallstraßen
der
Stadt
–
überwiegend
sind
es
im
14.
Jahrhundert
schon
die
gleichen
wie
heute
–
stellten
jeweils
eine
Unterbrechung
der
Landwehr
dar.
Wachttürme,
Tore
und
später
auch
Schlagbäume
sicherten
diese
kleinen
„
Grenzübergangsstellen″.
Oben
vom
Turm
aus
konnte
der
Türmer,
niederdeutsch
Törner,
weit
ins
Land
hineinsehen
und
vor
anrückenden
Banden
warnen.
Später
übernahm
er
oft
auch
die
Funktion
des
„
Baumschließers″,
also
desjenigen,
der
den
Schlagbaum
bedient.
Einen
Teil
des
kassierten
Wegezolls
durfte
er
für
seine
Tätigkeit
behalten,
ein
anderer
Teil
war
an
das
Landratsamt
abzuführen.
Noch
bis
1914
wurde
so
verfahren.
Zehn
Pfennig
pro
angespanntes
Pferd
und
sechs
Pfennig
pro
Reiter
waren
zu
entrichten,
Bauern
mit
Ländereien
beiderseits
der
Grenze
durften
frei
passieren,
ebenso
Kirchgänger.
Das
Hüttenwerk
in
Georgsmarienhütte,
das
Stahlwerk
in
Osnabrück
und
die
Firma
Stahmer
hatten
für
ihre
Kutschen
und
Fuhrwerke
eine
Art
Abonnement
laufen.
Kein
Schlagbaum
ohne
Gastwirtschaft.
So
auch
am
Wulfter
Turm.
Die
auf
der
anderen
Straßenseite
gelegene
Gastronomie
existierte
noch
bis
etwa
1970.
Dann
wurde
das
Vorderhaus
abgerissen.
Saal
und
Veranda
sind
in
ihrer
Bausubstanz
noch
erhalten,
stehen
aber
derzeit
leer
und
sollen
demnächst
einer
neuen
Nutzung
Platz
machen,
wie
aus
der
Eigentümerfamilie
Lintker
zu
erfahren
war.
Die
Grenzsituation
lässt
sich
noch
heute
an
den
Straßennamen
ablesen.
Der
Wulfter
Turm
liegt
noch
gerade
auf
Alt-
Osnabrücker
Gebiet
an
der
Sutthauser
Straße,
während
das
Nachbarhaus
schon
die
Adresse
Hermann-
Ehlers-
Straße
hat
und
bis
1970
zu
der
selbstständigen
Gemeinde
Holzhausen,
Ortsteil
Sutthausen,
gehörte.
Seinen
Namen
hat
der
Wulfter
Turm
von
dem
etwa
zwei
Kilometer
weiter
südlich
gelegenen
Gut
Wulften
erhalten,
das
1147
erstmals
als
Sitz
der
Familie
Wulvena
erwähnt
wurde.
Der
rund
700
Jahre
alte
Turm
ist
auf
einem
Grundriss
von
neun
mal
neun
Metern
aus
Hüggel-
Bruchstein
errichtet.
Die
Mauern
sind
bis
zu
1,
30
Meter
dick,
die
Fenster
klein
und
bescheiden.
Wie
lebt
und
arbeitet
es
sich
hinter
so
einem
Gemäuer?
Auskunft
kann
Rechtsanwalt
Heinrich
Trimpe-
Rüschemeyer
geben,
der
seit
13
Jahren
im
Turm
und
im
Törnerhaus
mit
seiner
Kanzlei
eingemietet
ist.
1998
hatten
er,
Architekt
Rolf
Bohl
und
Eigentümer
Wilfried
Lintker
ein
bauliches
Konzept
entwickelt,
wie
der
denkmalgeschützte
Bau
für
eine
zeitgemäße
Büronutzung
hergerichtet
werden
kann.
Bildtexte:
Der
Wulfter
Turm
und
das
Törnerhaus
von
der
Gartenseite
im
Winter
1941.
Am
linken
Rand
ist
der
Giebel
des
kürzlich
abgebrannten
Fachwerkhofs
zu
erkennen.
Der
Wuflter
Turm
heute:
Hier
hat
Rechtsanwalt
Heinrich
Trimpe-
Rüschemeyer
seine
Kanzlei.
Fotos:
Hans
Hasekamp;
aus
Bildarchiv
Alt-
Osnabrück
Band
3,
Hrsg.
Wido
Spratte,
H.
Th.
Wenner,
Gert
Westdörp
Autor:
Joachim Dierks