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1.
Erscheinungsdatum:
30.01.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Hilfe für Schwache – Pflege für Kranke
Zwischenüberschrift:
Johanniter-Unfall-Hilfe Osnabrück: 50 Jahre Dienst am Nächsten
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Eine
faszinierende
Mischung
aus
1000-
jähriger
Tradition
und
sehrl
ebendiger
Gegenwart
umgibt
die
Feiern
zum
50.
Geburtstag
der
Johanniter-
Unfall-
Hilfe
Osnabrück.
Dielangen,
schwarzen
Rittermäntel
mit
dem
weißen
Kreuz
gehören
genauso
dazu
wie
die
grellrote
Schutzkleidung
der
Rettungssanitäter.
Beim
feierlichen
Einzug
der
Ordensritter
in
die
Katharinenkirche
zum
Dankgottesdienst
wurden
die
Ursprünge
der
modernen
Johanniter-
Hilfswerke
greifbar.
Es
war
nämlich
im
Jahr
1099,
als
Kreuzzügler
in
Jerusalem
den
Orden
gründeten
–
von
Anfang
an
mit
der
Zweckbestimmung,
den
Schwachen
zu
helfen
und
die
Kranken
zu
pflegen.
Bürgermeisterin
Karin
Jabs-
Kieslerging
beim
Empfang
im
Steinwerk
der
Katharinengemeinde
auf
die
Wurzeln
der
Johanniter
ein,
spannte
den
Bogen
zu
der
heutigen
evangelischen
Ordensgemeinschaft
als
Stifter
und
Träger
der
karitativen
Johanniter-
Einrichtungen,
erinnerte
an
Spuren
der
Ordensritter
im
Osnabrücker
Land
(„
Kommenderiestraße″,
„
Kommende
Lage″)
und
begab
sich
dann
in
die
Gegenwart,
in
dem
sie
den
Aktiven
der
Johanniter-
Unfall-
Hilfe
(JUH)
für
„
50
Jahre
aufopferungsvollen
Dienstes
zum
Wohl
unseres
Gemeinwesens″
im
Namen
von
Rat
und
Verwaltung
dankte.
Als
Repräsentanten
des
JUH-
Ortsverbandes
Osnabrück
stellten
der
ehrenamtliche
Ortsbeauftragte
Wilfried
Nebel
und
der
stellvertretende
Geschäftsstellenleiter
Kai
Müller
ihren
Vereinim
50.
Jahr
seines
Bestehens
vor:
Die
„
Blaulicht-
Dienste″
Notfallrettung
als
Teil
des
Rettungsdienstes
der
Stadt
Osnabrück,
Katastrophenschutz,
Schnelle
Einsatzgruppe
und
Rettungshundestaffel
gehören
dazu,
aber
auch
die
meistens
mit
weniger
Dramatik
auskommenden,
dabei
genauso
wichtigen
Leistungen
wie
Krankentransporte
und
Behinderten-
Fahrdienste,
ambulante
Pflege,
Hausnotruf
und
das
mobile
„
Tischlein-
deck-
dich″,
der
Menüservice
(früher:
„
Essen
auf
Rädern″)
für
Alte
und
Kranke.
Und
nicht
zuletzt
der
Sanitätsdienst,
der
bei
allen
Großveranstaltungen
präventiv
vorgeschrieben
ist.
Die
Osnabrücker
JUH-
Rettungswache
an
der
Brückenstraße
ist
eine
anerkannte
„
Lehr-
Rettungswache″.
Ausbildungsleiterin
Katja
Könker
organisiert
Kurse
zum
Ersthelfer
und
zum
Rettungsassistenten
für
verschiedenste
Zielgruppen.
Beispielsweise
lässt
auch
die
Polizei
ihre
Streifenpolizisten
hier
schulen.
Dann
kommt
die
„
Multifunktionspuppe″
zum
Einsatz,
ein
ziemlich
intelligenter
Dummy,
den
man
auf
alle
Ersthilfeanforderungen
von
der
Reanimation
bis
zur
Intubation
programmieren
kann.
Kostenpunkt:
10
000
Euro.
Weniger
bekannt
ist
in
der
Öffentlichkeit,
dass
die
JUH
auch
betreutes
Wohnen
anbietet,
und
zwar
in
der
Seniorenwohnanlage
„
Fürstenhof″
am
Fürstenauer
Weg
in
Haste.
Und
sie
betreibt
die
Sanitätsstation
des
Grenzdurchgangslagers
in
Bramsche-
Hesepe.
50
Hauptamtliche
und
40
ehrenamtlich
Aktive
sorgen
dafür,
dass
die
JUH
Osnabrück
all
ihren
Aufgaben
nachkommen
kann.
Zu
den
Ehrenamtlichen
gehören
die
Hundeführer
der
Rettungshundestaffel.
Und
natürlich
die
Hunde
selbst:
elf
an
der
Zahl,
die
wegen
ihrer
Sucherfolge
schon
öfter
für
überregionale
Schlagzeilen
gesorgt
haben.„Wenn
unsere
Hunde
in
einem
bestimmten
Geländestück
niemanden
finden,
dann
ist
da
auch
keiner″,
sagt
Wilfried
Nebel,
und
darauf
verlasse
sich
die
Polizei.
Manchmal
werden
sie
aber
auch
fündig.
Wie
vor
einigen
Jahren
in
Melle.
Die
Suche
nach
einer
verwirrten
Fraumit
einem
Riesen-
Aufgebot
an
Polizisten
und
Feuerwehrleuten,
mit
Hubschrauber
und
Infrarot-
Suchgerät
sollte
gerade
abgebrochen
werden.
Dann
fand
Hündin
Sahra
die
Frau
in
einer
Garagenzufahrt,
gerade
noch
rechtzeitig
für
die
ärztliche
Hilfe,
die
die
Frau
benötigte.
Sahra
wurde
als
Lebensretterin
gefeiert
und
schaffte
es
bis
ins
Fernsehen.
Kein
Jubiläum
ohne
Rückschau
auf
die
Anfänge.
„
Männer
der
ersten
Stunde″
waren
gekommen,
unter
ihnen
Pastor
René
Leudesdorff.
Er
war
damals
junger
Pfarrer
der
Inneren
Mission
für
den
Sprengel
Osnabrück
und
für
seine
ansteckende
Tatkraft
bekannt.
Einige
Jahre
zuvor,
damals
noch
Theologiestudent,
hatte
er
die
von
den
Engländern
als
Bombenabwurfplatz
missbrauchte
Insel
Helgoland
„
besetzt″
und
die
Rückgabe
an
die
Insulaner
ertrotzt.
Das
war
1952.
Zehn
Jahre
später
war
der
„
Befreier
von
Helgoland″
in
Osnabrück
gelandet
und
suchte
sinnhafte
Aufgaben
für
ihm
anvertraute
Jugendliche.
„
Wir
wollten
ihnen
Gestaltungsräume
für
die
christliche
Hilfe
von
Mensch
zu
Mensch
schaffen″,
beschrieb
er
den
Gründungsanlass
für
den
JUH-
Ortsverband.
Gemeinsam
mit
Ordensritter
Albrecht
von
Gusovius
initiierte
er
Erste-
Hilfe-
Kurse
am
Ratsgymnasium
und
am
EMA-
Gymnasium.
Hinterher
wurde
gefragt,
wer
denn
dabeibleiben
möchte.
Wolfgang
Christiansen,
Andreas
Cludius
und
Rainer
Bruns
sagten
„
Ja,
wir
machen′
s″.
Sie
bauten
den
Verein
auf.
Erstes
Fahrzeug
war
ein
VW-
Transporter
Baujahr1
953,
von
dem
sich
die
britische
Armee
wegen
Altersschwäche
getrennt
hatte.
Großteils
in
Eigenleistung
päppelten
ihn
die
JUH-
Freiwilligen
auf,
1966
wurde
er
als
Krankentransportwagen
in
Betrieb
genommen.
„
Den
konnten
nur
zwei
Leute
von
uns
fahren,
das
ging
nur
mit
Zwischengas″,
erinnerte
sich
Rainer
Bruns.
Und
er
hatte
noch
mehr
Anekdoten
auf
Lager.
Etwa
von
einer
Übung
auf
dem
Marktplatz
in
den
1960er-
Jahren.
Die
Johanniter
wollten
der
Öffentlichkeit
zeigen,
was
sie
alles
konnten.
Zur
„
Bergung
Verletzter″
mussten
diese
realistisch
geschminkt
werden.
Pastor
Willi
Wüppermann
war
als
„
Verletzter″
vorgesehen.
Doch
man
hatte
nicht
an
das
Blut
gedacht.
Wüppermann
fackelte
nicht
lange,
setzte
sich
in
den
Bulli,
brauste
zum
Schlachthof
und
kaufte
fünf
Liter
Blut.
„
Sein″
Blut.
Die
Schau
war
gerettet.
Bildtexte:
Ein
ziemlich
intelligenter
Dummy:
Ausbildungsleiterin
Katja
Könker
(Foto
oben,
rechts)
zeigt,
was
die
Puppe
alles
kann:
Von
der
Reanimation
bis
hin
zur
Intubation
kann
der
Dummy
programmiert
werden.
Wilfried
Nebel,
Kai
Müller
und
Olaf
Poloczek-
Lüke
(von
links)
schauen
interessiert
zu,
auch
Rettungshund
„
Sunny″
war
mit
von
der
Partie.
Und
auch
das
gehörte
zur
Jubiläumsfeier:
Das
historische
Bild
links
stammt
aus
den
frühen
1970er-
Jahren.
Auf
der
Verbrauchermesse
„
OSNA″
an
der
Halle
Gartlage
sorgte
unter
anderem
der
VW-
Bulli,
der
als
Krankentransportwagen
genutzt
wurde,
für
Aufmerksamkeit.
Ein
Prosit
auf
das
Jubiläum
des
Johanniter-
Ortsverbandes
Osnabrück
(von
links)
:
Hans-
Ulrich
Diers,
Wilfried
Nebel,
Karin
Jabs-
Kiesler,
Wilfried
Barysch
und
Kai
Müller
feiern
das
50-
jährige
Bestehen.
Fotos:
privat/
Dierks,
Egmont
Seiler
Autor:
Joachim Dierks