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1.
Erscheinungsdatum:
30.05.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Wohnhäuser, Parkplatz, Spielplatz
Zwischenüberschrift:
So sah der heutige Koggestrand-Spielplatz in Osnabrück früher aus
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Osnabrücks
beliebtester
Kinderspielplatz,
der
„
Koggestrand″
auf
dem
Adolf-
Reichwein-
Platz,
war
vor
dem
Krieg
ein
dicht
bebautes
Wohnquartier.
Die
Gasse
Osterberger
Reihe
verlief
zwischen
den
heutigen
Spielschiffen
„
Hägar″
und
„
Thor″
hindurch.
Der
alte
Straßenverlauf
bestand
bis
Ende
der
1970er-
Jahre.
Die
nicht
gar
so
spät
geborenen
Osnabrücker
werden
sich
noch
darin
erinnern,
dass
hier
fast
drei
Jahrzehnte
lang
zu
ebener
Erde
geparkt
wurde.
Es
war
die
Zeit,
als
nach
den
Kriegszerstörungen
die
Trümmerfelder
zwar
abgeräumt
waren,
aber
für
eine
Neuordnung
der
Flächen
noch
das
Geld
und
die
nötige
Planungsklarheit
fehlten.
Parken
galt
als
praktische
Zwischennutzung,
denn
Parkhäuser
und
Tiefgaragen
gab
es
noch
nicht
–
und
der
Zeitgeist
hatte
auch
noch
kein
Problem
damit,
wenn
die
Bürger
mit
dem
Auto
zum
Einkaufen
in
die
Stadt
fuhren.
Buden
mit
Elektroöfen
Beiderseits
der
Osterberger
Reihe,
die
die
Verlängerung
der
Kleinen
Hamkenstraße
in
Richtung
der
Gaststätte
„
Grüner
Jäger″
darstellte,
waren
die
ehemaligen
Hausparzellen
eingeebnet
und
unter
einer
Asphaltdecke
verschwunden.
Die
Einfahrten
zu
den
Parkflächen
waren
nicht
von
Schranken
und
Parkscheinautomaten
gesäumt,
sondern
von
Holzbuden,
in
denen
ältere
Herren
von
der
Christlichen
Versehrtenhilfe
saßen,
sich
im
Winter
über
kleinen
Elektroöfen
die
Füße
wärmten
und
Parkscheine
abrissen.
Die
Standardfrage
lautete:
„
Wie
lange
woll′n
Se
bleiben?
″
Nach
der
Antwort
richtete
sich
dann
die
Parkgebühr.
In
dem
Bestreben,
die
Bombenlücken
auf
wertvollen
Zentrumsflächen
zu
schließen,
knöpften
sich
die
Stadtplaner
Ende
der
70er-
Jahre
das
Gebiet
östlich
der
Katharinenkirche
gründlich
vor.
Der
Kamp
wurde
in
die
Alte
Münze
verschwenkt
und
eine
neue
Osterberger
Reihe
in
Verlängerung
des
Jürgensortes
angelegt.
1983
weihte
Oberbürgermeister
Carl
Möller
als
Abschluss
der
Baumaßnahme
den
Ochsenbrunnen
ein.
Die
Concordia-
Versicherung,
deren
Baukomplex
die
neue
Osterberger
Reihe
beherrscht,
hatte
die
von
Rolf
Overberg
geschaffene
Keramikarbeit
gestiftet.
Sie
nimmt
Bezug
auf
die
weit
verbreitete,
allerdings
höchstwahrscheinlich
unzutreffende
Annahme,
der
Name
„
Osnabrück″
sei
entstanden,
weil
sich
am
Ort
der
späteren
Stadtgründung
eine
„
Ochsenbrücke″
befand,
die
es
den
Bauern
ermöglichte,
ihr
Vieh
über
die
Hase
zu
treiben.
In
das
Dreieck
zwischen
neuer
Osterberger
Reihe
und
verschwenkter
Alter
Münze
pflanzten
die
Planer
eine
Grünfläche
mit
Spielplatz.
Der
Platz
wurde
nach
Adolf
Reichwein
benannt,
dem
von
den
Nazis
ermordeten
Reformpädagogen.
Reichwein
wurde
ersatzweise
diese
Ehre
zuteil,
nachdem
er
zuvor
seine
Rolle
als
Namenspatron
der
Pädagogischen
Hochschule
bei
deren
Umgründung
zur
Universität
eingebüßt
hatte.
Von
der
alten
Osterberger
Reihe
war
nun
endgültig
nichts
mehr
aufzuspüren.
Nur
der
Straßenname
überlebte,
wenn
auch
80
Meter
weiter
nördlich,
benannt
nach
früherem
Grundbesitz
des
Kreuzherrenklosters
Lotte-
Osterberg,
das
hier
fünf
Häuser
besaß.
Auf
alten
Stadtplänen
findet
er
sich
als
„
Osterbergerrige″
und
„
Osterbergerei″.
Dunkle
Gasse
Wo
vor
dem
Krieg
eher
schmucklose
zwei-
und
dreigeschossige
Häuser
Wohnungen
und
Kleingewerbe
zu
beiden
Seiten
einer
dunklen,
schmalen
Gasse
beherbergten,
experimentieren
heute
Kinder
mit
Schmöttke.
Oder
entern
als
kleine
Wikinger
die
Holzschiffe
„
Hägar″
und
„
Thor″
–
eine
aus
einem
Kreativwettbewerb
hervorgegangene
Anspielung
auf
den
Namen
„
Heger
Tor″.
Vorher
war
zwölf
Jahre
lang
eine
Hanse-
Kogge
mit
einem
Aufbau
in
Anlehnung
an
das
Osnabrücker
Rathaus
das
beherrschende
Element
des
Spielplatzes
gewesen.
Der
bekam
daher
den
Beinamen
„
Koggestrand″.
Entstanden
war
die
ungewöhnliche
Ausstattung
des
Spielplatzes
aus
einer
Gemeinschaftsaktion
des
städtischen
Eigenbetriebs
Grünflächen,
des
Bündnisses
für
Familien
und
des
City-
Marketings.
Mit
der
Kogge
war
für
den
Hansetag
2006
in
der
Hansestadt
Osnabrück
geworben
worden.
Der
Spielplatz
auf
dem
Adolf-
Reichwein-
Platz
gehört
als
„
Themen-
Spielplatz″
zu
den
beliebtesten
der
Stadt.
Dazu
trägt
sicherlich
auch
die
Gastronomie
an
seinem
Rand
bei.
Die
Eltern
können
entspannt
ihren
Kaffee,
ihr
Bier
oder
ihre
Quiche
genießen,
während
sie
die
Kleinen
im
Riesen-
Sandkasten
gleich
nebenan
stets
aus
den
Augenwinkeln
im
Blick
haben.
Seit
November
2019
ist
hier
allerdings
wieder
Baustelle.
Die
berankten
Laubengänge
sind
bereits
verschwunden,
weil
sie
als
zu
dunkel,
intransparent
und
als
„
mögliche
Angsträume″
galten.
Die
viel
beschworene
Aufenthaltsqualität
soll
erhöht
werden,
indem
man
die
alten
Metallbänke
durch
solche
aus
Holz
ersetzt
und
Holzpodeste
rings
um
die
Spielfläche
aufstellt.
Was
vielleicht
noch
am
wichtigsten
ist:
Die
Außengastronomie
bekommt
mehr
Platz
durch
eine
Verbreiterung
der
Osterberger
Reihe.
Und
die
Radfahrer
sollen
dort
künftig
absteigen
müssen,
sodass
es
nicht
mehr
zu
Beinahe-
Zusammenstößen
mit
den
hin-
und
herflitzenden
Servicekräften
kommt.
Bildtexte:
Der
Blick
vom
Katharinen-
Kirchturm
in
den
1960ern
zeigt
die
Parkflächen
an
der
Osterberger
Reihe
hinter
dem
„
Grünen
Jäger″.
Die
alte
Osterberger
Reihe
führte
auf
den
„
Grünen
Jäger″
zu.
1929:
Blieck
aus
der
Kleinen
Hamkenstraße
in
die
Osterberger
Reihe.
Derzeit
Baustelle:
Der
„
Koggestrand″-
Spielplatz
besetzt
den
alten
Verlauf
der
Osterberger
Reihe
in
Verlängerung
der
Kleinen
Hamkenstraße
(im
Vordergrund)
.
Fotos:
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Autor:
Joachim Dierks