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1.
Erscheinungsdatum:
25.05.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Tempel der Hightech-Ökologie
Zwischenüberschrift:
Vor 25 Jahren entstand der DBU-Verwaltungssitz An der Bornau in Osnabrück
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Vor
25
Jahren
weihte
die
Deutsche
Bundesstiftung
Umwelt
(DBU)
ihren
architektonisch
spektakulären
Verwaltungsneubau
in
Osnabrück
ein.
Für
20
Millionen
DM
war
an
der
Straße
An
der
Bornau
ein
bauökologisch
Beispiel
gebendes
Gebäude
entstanden.
Entworfen
hat
es
der
Kölner
Architekt
Erich
Schneider-
Wessling
(1931–2017)
,
der
zuvor
schon
mit
dem
Nikolaizentrum
seine
Visitenkarte
in
Osnabrück
abgegeben
hatte.
Nach
wie
vor
„
modern″
Wenn
man
heute
davorsteht,
stellt
man
fest:
Das
vergangene
Vierteljahrhundert
hat
dem
Bau
nichts
von
seiner
attraktiven
Modernität
genommen,
„
er
hat
sich
gut
gehalten″,
wie
man
in
Osnabrück
so
sagt.
Der
Entwurf
und
die
verwendeten
Materialien
sind
auf
Nachhaltigkeit
ausgelegt
worden,
was
sich
nun
auszahlt.
Dass
der
Bau
nicht
allerjüngsten
Datums
ist,
bemerkt
man
allenfalls
daran,
dass
das
natürliche
Grün
näher
herangerückt
ist
und
sich
beispielsweise
der
gerüstartig
vorgehängten
Wartungsumgänge
bemächtigt
hat.
Das
sind
gewünschte
Effekte,
da
sie
in
der
belaubten
Jahreszeit
für
zusätzlichen
Schatten
sorgen.
Die
Natur
war
von
Anfang
an
als
Gehilfin
beim
Energiesparen
eingeplant.
Das
Gebäude
ist
in
einen
bestehenden
Park
mit
wertvollem
Baumbestand
quasi
hineinkomponiert
worden.
Viel
wurde
dafür
getan,
die
160
Jahre
alten
Buchen
zu
erhalten.
Zum
Schutz
der
Wurzeln
gründete
man
den
Baukörper
auf
einzelnen
Pfählen,
zog
„
Wurzelvorhänge″
ein
und
verzichtete
auf
den
Bau
der
eigentlich
vorgesehenen
Tiefgarage.
Die
Buchen
dankten
es
und
lebten
unbekümmert
weiter.
DBU-
Generalsekretär
Alexander
Bonde,
seit
gut
zwei
Jahren
im
Amt,
hat
ihren
Schatten
bereits
schätzen
gelernt.
„
Glücklich
sind
wir
über
den
Erhalt
der
Buchengruppe,
sie
ist
unsere
natürliche
Klimaanlage
in
den
immer
wärmer
werdenden
Sommern″,
sagt
er.
Erklärtes
Ziel
war
es,
neue
Baumaterialien
und
-
verfahren
zu
testen,
deren
Anwendung
einem
„
normalen″
Bauherrn
seinerzeit
wohl
zu
teuer
und
technisch
riskant
erschienen
wäre.
Für
ganze
Architektengenerationen
sei
das
energie-
und
rohstoffschonende
Bauen,
wie
es
An
der
Bornau
verwirklicht
ist,
zu
einem
Muster-
Anschauungsobjekt
geworden,
sagt
Bonde.
„
Das
meiste
davon
ist
heute
längst
Standard
und
damit
ein
praktisches
Beispiel
dafür,
wie
Innovationen
im
Alltag
wirken
können.″
Für
die
DBU
habe
sich
mannigfach
die
Möglichkeit
ergeben,
gewonnene
Erfahrungen
aus
ihrem
„
Selbstversuch″
in
die
eigene
Fördertätigkeit
einzubringen.
Innovationen,
die
damals
in
der
Fachwelt
viel
beachtet
wurden,
waren
etwa
die
Verwendung
von
Recyclingbeton
in
tragenden
Wänden
oder
Schaumglas-
Isolierstoff
in
Dach
und
Sohle.
Die
gewählte
Dreifachverglasung
mit
Edelmetallbeschichtung
lässt
Sonnenwärme
hinein,
hält
aber
Heizwärme
im
Inneren
zurück.
Marmor
und
Granit
sucht
man
vergeblich,
stattdessen
findet
man
Bodenplatten
aus
Recyclingbeton
mit
eingestreuten
Splittern
aus
grünem
Flaschenglas.
Der
Teppichboden
ist
kompostierbar,
die
Zellulose-
Dämmung
aus
Altpapier
hergestellt.
Die
Gebäudetechnik
unterstützt
minimalen
Energieeinsatz,
die
sanft
geschwungene
Glasfassade
verbindet
fünf
Rundbauten,
die
als
Belichtungsschächte
das
Tageslicht
optimal
auffangen.
Mit
der
Einbeziehung
der
Möllerschen
Villa
von
1830
wurde
auch
ein
Beispiel
für
ein
harmonisches
Miteinander
von
Alt
und
Neu,
von
Denkmalschutz
und
bauökologischem
Hightech
gesetzt.
Weiterhin
nicht
zu
unterschätzen:
Wer
so
baut,
schafft
attraktive
Arbeitsplätze
und
hat
es
leichter,
gute
Mitarbeiter
zu
finden
und
an
sich
zu
binden,
was
angesichts
eines
zunehmenden
Fachkräftemangels
heute
sogar
noch
wichtiger
erscheint
als
vor
25
Jahren.
Die
Schreibtische
der
gut
90
DBU-
Mitarbeiter
stehen,
so
mag
es
einem
vorkommen,
mitten
im
Garten,
das
Laub
der
Buchen
ist
zum
Greifen
nahe.
Bei
der
Einweihungsfeier
am
6.
Mai
1995
verteidigte
Hans
Tietmeyer,
Bundesbankchef
und
Vorsitzender
des
DBU-
Stiftungskuratoriums,
die
Entscheidung
von
1989,
den
Erlös
aus
dem
Verkauf
des
bundeseigenen
Salzgitter-
Konzerns
nicht
im
allgemeinen
Bundeshaushalt
verschwinden
zu
lassen,
sondern
mit
den
2,
5
Milliarden
DM
eine
Umweltstiftung
aufzubauen
und
damit
„
in
die
Zukunft
zu
investieren″.
Dass
Osnabrück
das
große
Glück
hatte,
den
Sitz
der
DBU-
Geschäftsstelle
zugesprochen
zu
bekommen,
wollte
er
nachträglich
nicht
kommentieren:
„
In
die
inneren
Angelegenheiten
des
Landes
Niedersachsen
mische
ich
mich
lieber
nicht
ein.″
Er
spielte
damit
auf
das
intensive
Gerangel
zwischen
den
Bewerberstädten
an.
Heimat
der
Milliarden
Neben
Osnabrück
hätten
auch
Hannover,
Salzgitter,
Wolfenbüttel,
Goslar,
Peine,
Braunschweig
und
Papenburg
die
DBU
gerne
bei
sich
aufgenommen.
Obwohl
Salzgitter
als
„
Heimat
der
Milliarden″
der
Salzgitter-
AG
gute
Startchancen
hatte,
machte
Osnabrück
bei
der
Kabinettsentscheidung
im
März
1990
das
Rennen.
Letztlich
ausschlaggebend
war
wohl
die
Regionalquote:
Ostniedersachsen
konnte
bereits
einige
Bundeseinrichtungen
vorweisen,
Westniedersachsen
keine
einzige.
Erster
DBU-
Generalsekretär
wurde
der
Osnabrücker
CDU-
Politiker
Fritz
Brickwedde,
der
zuvor
unter
anderem
Sprecher
der
niedersächsischen
Landesregierung
gewesen
war.
2013
übergab
er
das
Amt
an
seinen
Parteifreund
Heinrich
Bottermann,
der
es
bis
2017
ausübte.
Mit
Alexander
Bonde
nahm
2018
erstmals
ein
Grünen-
Politiker
auf
dem
Stuhl
des
DBU-
Generalsekretärs
Platz.
Bildtexte:
Das
Richtfest
für
den
DBU-
Neubau
am
15.
Juli
1994
löst
strahlende
Gesichter
bei
(von
links)
Wolfgang
Engelhardt
(stellvertretender
DBU-
Kuratoriumsvorsitzender)
,
Hans-
Jürgen
Fip
(Oberbürgermeister)
und
Fritz
Brickwedde
(DBU-
Generalsekretär)
aus.
Erster
Spatenstich
am
17.
September
1993
mit
(von
links)
Oberbürgermeister
Hans-
Jürgen
Fip,
Architekt
Erich
Schneider-
Wessling,
DBU-
Generalsekretär
Fritz
Brickwedde
und
stellvertretendem
DBU-
Kuratoriumsvorsitzenden
Wolfgang
Engelhardt.
Ansicht
vom
Park
im
Mai
1995.
Blick
auf
die
beiden
südöstlichen
„
Zylinder″
des
DBU-
Gebäudes.
Viel
Grün
hat
mittlerweile
die
Fassaden
erobert.
Fotos:
Archiv/
Hermann
Pentermann,
Klaus
Lindemann,
Strenger,
Archiv/
DBU,
Kerstin
Heemann
Deutsche
Bundesstiftung
Umwelt
Die
DBU
gilt
als
die
größte
Umweltstiftung
Europas.
Ihr
Stiftungskapital
aus
dem
Privatisierungserlös
der
Salzgitter-
AG
betrug
anfangs
1,
28
Milliarden
Euro
und
ist
mittlerweile
auf
2,
2
Milliarden
angewachsen.
Aus
den
Kapitalerträgen
wurden
seit
der
Gründung
9941
Projekte
mit
mehr
als
1,
8
Milliarden
Euro
gefördert.
Der
gesetzliche
Auftrag
lautet,
Vorhaben
zum
Schutz
der
Umwelt
unter
besonderer
Berücksichtigung
kleiner
und
mittelständischer
Unternehmungen
in
den
Bereichen
Umwelttechnik,
Umweltforschung/
Naturschutz
und
Umweltkommunikation/
Kulturgüterschutz
zu
fördern.
Das
Tochterunternehmen
DBU
Naturerbe
GmbH
sichert
60
000
Hektar
an
großräumigen
Naturflächen
(Wälder,
Offenland,
Moore)
langfristig
für
den
Erhalt
des
heimischen
Reichtums
an
Tier-
und
Pflanzenarten
.
Einschließlich
der
Tochterunternehmen
beschäftigt
die
DBU
150
Mitarbeiter.
Autor:
Joachim Dierks