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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Im Landwehrviertel geht es voran
Zwischenüberschrift:
Noch mehr Wohnungen für das größte Baugebiet in Osnabrück
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück Die einen mähen schon ihren Rollrasen, die anderen warten, dass die Grassaat keimt. Am Yorkring pflegen die ersten Bewohner des Landwehrviertels ihr Reihenhausidyll, während ein paar Schritte weiter Rohbauten hochgezogen werden. Im größten Baugebiet der Stadt werden solche Gegensätze wohl noch sechs oder sieben Jahre zum Alltag gehören.

800 Wohnungen haben sich die Stadtplaner von der Erschließung der zweitgrößten Kasernenfläche versprochen, die ihnen die britischen Streitkräfte vor mehr als einem Jahrzehnt überlassen haben. Doch diese Zahl ist schon wieder überholt. Marcel Haselof, Prokurist der Stadtwerke-Tochter ESOS GmbH, rechnet inzwischen eher mit 1000 Wohnungen für das Landwehrviertel. Und er bedauert schon, dass nicht noch ein bisschen höher gebaut werden darf. Denn mit jedem weiteren Geschoss, so sagt er, wird das Wohnen günstiger″.

Für die Stadt war es schon ein mutiger Schritt, auf einem Areal an der Peripherie vier Vollgeschosse festzusetzen, zwar nicht durchgehend für das ganze Landwehrviertel, aber in dessen Zentrum. Der Bebauungsplan ist mittlerweile vier Jahre alt, die Nachfrage nach Wohnungen aber weiterhin ungebrochen. Allerdings haben sich die Baukosten erheblich verteuert. Bei künftigen Planungen, meint Haselof, werde sich der Trend in die Höhe wohl noch verstärken.

Für die nächsten Jahre gibt es im 37 Hektar großen Landwehrviertel noch genug zu tun. Die Stadtwerke haben zwar das ganze Siedlungsgebiet mit Versorgungsleitungen, Kanälen und Straßen erschlossen, bislang aber ist weniger als die Hälfte der Flächen vergeben, geschweige denn von einem Betonmischer aufgesucht worden. Die ESOS verkauft den Baugrund abschnittsweise an Investoren, die ihre Gebäude nach einem vorher abgestimmten Erscheinungsbild auf dem ehemaligen Kasernengrund platzieren.

Rollrasen am Yorkring

Für zwei Parzellen wurden kürzlich Verträge mit Bauträgern geschlossen, wie Melina Bernstorff von der ESOS berichtet. Die BPD Immobilienentwicklung mit Sitz in Frankfurt bekommt ein 9400 Quadratmeter großes Grundstück im Norden des Landwehrviertels, um 74 Wohnungen in Reihenhäusern, Doppelhaushälften und in Geschossbauweise aus dem Boden zu stampfen. Ende 2020 sollen die Arbeiten beginnen.

Für BPD ist es schon das zweite Projekt im Landwehrviertel. Das Frankfurter Unternehmen hat bereits 147 Wohnungen an der Ostseite errichtet, dazu gehören die Reihenhäuser am Yorkring, die schon seit dem Herbst 2019 bezogen sind. Ihr Erkennungszeichen sind die Gartenflächen mit dem frischen Rollrasen.

Wohnungsgesellschaft

Ein neuer Partner für die ESOS ist das Bauunternehmung Arning aus Steinfurt. Das Unternehmen aus dem Münsterland hat sich eine 13 700 Quadratmeter große Fläche gesichert, um Reihenhäuser und Doppelhaushälften mit 58 Wohnungen zu errichten. Baubeginn soll im Frühjahr 2021 sein.

Für zwei weitere Teilstücke soll schon in Kürze eine Entscheidung fallen. In den Startlöchern steht außerdem die Wohnungs- und Energie-Genossenschaft Osnabrück (Wenge), die ein Gemeinschaftswohnprojekt plant, für dessen Wärmeversorgung die Geothermie genutzt werden soll. Und auch der städtischen Wohnungsgesellschaft, für die beim Bürgerentscheid vor einem Jahr die Mehrheit der Wähler gestimmt hat, ist ein Grundstück sicher. Es befindet sich im Nordosten des Landwehrviertels.

Ein weiteres Wohnprojekt plant die ESOS selbst als 22-Familien-Haus am westlichen Rand der Grünen Mitte″. In etwa einem Jahr, so kündigt Marcel Haselof an, sollen die Mieter einziehen können. Bislang steht zwar noch kein Baukran auf dem Grundstück, doch in Kürze werde es losgehen, verspricht der Prokurist.

Schon weiter ist die Delta Bau AG aus Hannover, die am Glasgowring Reihenhäuser und Wohnungen in verschiedenen Größen und Zuschnitten errichtet. Ihre Geschosswohnungen sollen dem ambitionierten Energiestandard KfW 40 entsprechen, während die Reihenhäuser wie fast alle anderen Gebäude auf dem ehemaligen Kasernengelände den inzwischen gängigen Standard KfW 55 erfüllen.

Ein zukunftsweisendes Energiekonzept bescheinigt ESOS-Prokurist Haselof auch dem Rewe-Markt zwischen der Landwehrstraße und der Quebecallee. Er ist kombiniert mit einem Bürotrakt, der äußerlich schon Gestalt annimmt. Mit der Eröffnung wird Anfang 2021 gerechnet.

Schon jetzt ist das größte Baugebiet der Stadt optimal an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Die Busse der Linie M2 fahren im Zehnminutentakt, und das obwohl bislang noch nicht viele Menschen das Landwehrviertel bevölkern. Dahinter steckt die Überlegung, dass sich die Bewohner von Anfang an nicht auf das Auto, sondern auf den Bus verlassen sollen.

Bildtext:
Fast fertig: rechts im Bild die Geschosswohnungen von BPD, links die neue städtische Kita.
Das Heidecarré″ der Delta Bau AG im Nordwesten des Landwehrviertels nimmt schon Formen an.
Foto:
David Ebener
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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