User Online: 2 |
Timeout: 02:43Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
23.05.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Heute vor 25 Jahren endet in Osnabrück eine spektakuläre Geiselnahme
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
Szenen,
die
sich
heute
vor
25
Jahren
auf
dem
Johannistorwall
abspielten,
erinnerten
an
einen
TV-
Krimi.
Um
kurz
nach
11
Uhr
endete
dort
die
Flucht
zweier
Gefängnisausbrecher,
die
rund
50
Stunden
zuvor
in
der
JVA
Celle
einen
Aufseher
überwältigt
und
verschleppt
hatten.
Peter
S.
und
Günther
F.,
damals
38
und
37
Jahre
alt,
hatten
200
000
DM
Lösegeld
und
einen
Porsche
als
Fluchtwagen
erhalten,
den
sie
später
gegen
einen
unterwegs
gestohlenen
Golf
austauschten.
Offenbar
um
Verwirrung
zu
stiften,
warfen
die
zunehmend
kopflos
agierenden
Geiselnehmer
auf
dem
Neumarkt
Geldscheine
aus
dem
Fenster,
nach
denen
Passanten
gierig
griffen.
Um
11.04
Uhr
hieß
es
schließlich:
„
Zugriff!
″
An
der
Kreuzung
Johannistorwall/
Kommenderiestraße
keilte
ein
Sondereinsatzkommando
den
Golf
ein,
zerschlug
dessen
Scheiben
und
zerrte
S.
und
F.
heraus.
Sie
ließen
sich
widerstandslos
festnehmen.
Die
Geisel
blieb
nahezu
unverletzt.
Nach
Angaben
des
Justizministeriums
in
Hannover
lebt
S.
noch
heute
hinter
Gittern
–
er
hat
seine
Strafe
zwar
inzwischen
abgesessen,
befindet
sich
aber
in
Sicherungsverwahrung.
F.
wurde
2011
entlassen.
Über
sein
weiteres
Schicksal
ist
nichts
bekannt.
Es
war
der
bisher
letzte
Ausbruch
aus
einem
niedersächsischen
Gefängnis,
der
mit
einer
Geiselnahme
verbunden
war.
(Die
folgende
Langfassung
ist
vom
www.noz.de)
Osnabrück.
An
diesem
Samstag
vor
25
Jahren
endete
in
Osnabrück
die
spektakuläre
Flucht
zweier
Häftlinge
der
Justizvollzugsanstalt
Celle,
die
einen
Aufseher
überwältigt
und
anschließend
als
Geisel
verschleppt
hatten.
Der
23.
Mai
1995
war
ein
sonniger
Dienstag
–
doch
besonders
entspannt
ging
es
an
dem
Vormittag
auf
den
Straßen
der
Hasestadt
nicht
zu:
Kurz
nach
11
Uhr
endete
hier
die
spektakuläre
Flucht
zweier
Geiselgangster,
die
rund
50
Stunden
zuvor
in
der
Justizvollzugsanstalt
Celle
einen
Aufseher
überwältigt
und
als
Geisel
genommen
hatten.
Die
Geiselnehmer
Peter
S.
und
Günther
F.,
zum
damaligen
Zeitpunkt
38
und
37
Jahre
alt,
forderten
in
Celle
200.000
DM
Lösegeld
und
einen
Fluchtwagen.
Um
die
Geisel
nicht
zu
gefährden,
ließ
die
Polizei
die
beiden
ziehen.
Sie
flohen
samt
ihrer
Geisel
zunächst
in
einem
Porsche.
Später
tauschten
sie
den
Sportwagen
gegen
einen
unterwegs
gestohlenen
Golf
ein.
Kriminelle
Karriere
als
Jugendlicher
gestartet
S.,
den
einige
für
den
Kopf
des
Duos
halten,
hatte
seine
kriminelle
Karriere
bereits
als
Jugendlicher
gestartet.
Wegen
Diebstahls,
versuchten
Raubes
und
Widerstands
gegen
Vollstreckungsbeamte
war
er
bereits
verurteilt
worden,
als
er
1978
in
der
psychiatrischen
Einrichtung,
in
der
er
untergebracht
war,
zwei
Pfleger
niederstach.
1982
wurde
er
bei
einem
Schusswechsel
mit
der
Polizei
schwer
verletzt,
zuvor
war
er
während
eines
Hafturlaubs
geflohen.
1995
hätte
S.
noch
eine
Strafe
bis
zum
Jahr
2006
absitzen
müssen.
Da
das
Gericht
aber
zusätzlich
Sicherungsverwahrung
verhängt
hatte,
wäre
er
möglicherweise
erst
2016
frei
gekommen.
Das,
so
wurde
später
vermutet,
war
wohl
ein
Grund
für
den
erneuten
Fluchtversuch.
Schon
davor
Geisel
genommen
In
Sachen
Geiselnahme
hatte
S.
zu
diesem
Zeitpunkt
bereits
Erfahrung:
1984
war
er
schon
einmal
aus
der
JVA
Celle
ausgebrochen,
auch
damals
hatte
er
gemeinsam
mit
einem
Komplizen
einen
Vollzugsbeamten
als
Geisel
genommen.
Und
auch
damals
führte
der
Weg
über
Osnabrück.
Allerdings
machten
die
Gangster
1984
dort
nur
kurz
Zwischenstation,
um
mit
Unterstützung
eines
Helfers
an
den
städtischen
Kliniken
einen
neuen
Fluchtwagen
zu
besteigen.
Die
Polizei
beendete
die
Flucht
nach
gut
24
Stunden
in
Bremen.
S.
und
sein
Kompagnon
wurden
im
Steintorviertel
verhaftet,
wo
sie
sich
offenbar
vergnügen
wollten.
In
Wellingholzhausen
ausgeruht
Gut
elf
Jahre
später
fuhr
S.
also
wieder
auf
der
Flucht
vor
der
Polizei
durch
Osnabrück.
Über
zwei
Tage
waren
er
und
F.
mit
ihrer
Geisel
zu
diesem
Zeitpunkt
schon
unterwegs.
Die
Polizei
hatte
die
unmittelbare
Verfolgung
zwischenzeitlich
ausgesetzt
–
wie
es
hieß,
um
den
Gangstern
die
Möglichkeit
zu
geben,
die
Geisel
freizulassen.
Die
dachten
aber
gar
nicht
daran.
Stattdessen
bezahlten
sie
ihr
Benzin
großzügig
mit
einem
100-
DM-
Schein
bei
einer
Tankstelle
an
der
B218
in
Schwagsdorf,
später
ruhten
sie
sich
in
einem
Waldstück
bei
Wellingholzhausen
etwas
aus.
In
Ostercappeln
wurde
sie
dann
dabei
beobachtet,
wie
sie
in
einem
Supermarkt
Obst
und
Gemüse
einkauften
–
und
zehn
große
Packungen
Streichhölzer.
"
Die
Täter
versuchten,
Material
für
weitere
Waffen
und
Sprengsätze
zu
bekommen"
,
sagte
damals
der
Sprecher
der
Polizei
gegenüber
unserer
Redaktion.
Die
Versuche
blieben
jedoch
erfolglos
und
die
Polizei
nahm
die
Verfolgung
wieder
auf.
Am
Neumarkt
mit
Geld
geworfen
Doch
die
Nerven
der
beiden
Verbrecher
lagen
trotz
Ruhepause
offenbar
schon
blank,
als
sie
in
Osnabrück
eintrafen:
Die
Täter
agierten
zunehmend
kopflos
und
chaotisch.
Das
war
jedenfalls
der
Eindruck
der
Osnabrücker
Polizei.
Berichten
zufolge
wurden
S.
und
F.
in
Osnabrück
von
rund
20
Polizeifahrzeugen
verfolgt.
Zusätzlich
kreiste
ein
Polizeihubschrauber
über
der
Stadt.
Die
Straftäter
rasten
bei
Rotlicht
über
Kreuzungen,
Rad-
und
Gehwege.
Mehrere
Fußgänger
konnten
sich
nur
durch
Sprünge
zur
Seite
retten.
Auf
dem
Neumarkt
warfen
die
Gangster
dann
schließlich
Teile
des
Lösegelds
aus
dem
Fenster,
vermutlich
um
Verwirrung
zu
stiften.
Passanten
griffen
gierig
nach
den
herumfliegenden
Scheinen.
Zugriff
um
11.04
Uhr
Die
Polizei
entschied
sich
um
11.04
Uhr
für
den
Zugriff.
An
der
Kreuzung
Johannistorwall/
Kommenderiestraße
war
es
so
weit.
Die
Gangster
hielten
an
einer
roten
Ampel.
Mitglieder
eines
Sondereinsatzkommandos
aus
Köln
keilten
das
Fluchtfahrzeug
daraufhin
von
drei
Seiten
ein,
schlugen
die
Scheiben
ein
und
zerrten
S.
und
F.
aus
dem
Fahrzeug.
Den
Tätern
blieb
laut
Zeugenberichten
keine
Zeit
zum
Widerstand.
Sie
ließen
sich
ohne
große
Gegenwehr
festnehmen.
Die
Geisel
wurde
unverletzt
befreit.
Der
Justizvollzugsbeamte
erlitt
lediglich
ein
paar
Prellungen.
Für
S.
war
es
der
vorerst
letze
Ausflug
in
die
Freiheit.
Er
saß
seitdem
in
verschiedenen
Gefängnissen
seine
Strafe
ab.
Die
ist
seit
2012
verbüßt,
aber
S.
lebt
laut
niedersächsischem
Justizministerium
weiter
hinter
Gittern
–
wie
vom
Gericht
angeordnet
in
Sicherungsverwahrung.
Er
hat
mittlerweile
eine
Frau
geheiratet,
die
ihm
Briefe
ins
Gefängnis
schrieb,
und
ihren
Nachnamen
angenommen.
Auch
sein
Komplize
Günther
F.
saß
lange
isoliert
von
anderen
Gefangenen
in
Haft.
2011
wurde
er
entlassen.
Über
sein
weiteres
Schicksal
ist
dem
Ministerium
nach
eigenen
Angaben
nichts
bekannt.
Letzter
Ausbruch
mit
Geiselnahme
Der
Ort
der
Geiselnahme,
die
Kreuzung
Johannistorwall/
Kommenderiestraße,
kam
Jahre
später
wieder
in
die
Schlagzeilen:
Sie
galt
bis
zum
Umbau
und
einer
Neuordnung
der
Spurtrennung
als
"
Todeskreuzung"
,
nachdem
hier
mehrere
Radfahrer
tödlich
verunglückten.
Auch
sonst
hat
sich
der
Ort
verändert:
Von
den
anliegenden
Geschäften
von
damals
ist
nur
das
Waschcenter
übrig
geblieben,
nachdem
zuletzt
das
Restaurant
an
der
Ecke
geschlossen
wurde.
Nach
Angaben
des
Justizministeriums
war
es
der
bisher
letzte
Ausbruch
aus
einem
niedersächsischen
Gefängnis,
der
mit
einer
Geiselnahme
verbunden
war.
Vorkehrungen
im
baulichen,
administrativen
und
sozialen
Bereich
garantierten
ein
hohes
Maß
an
Sicherheit
im
Justizvollzug,
heißt
es
aus
Hannover.
So
gebe
es
beispielsweise
Alarm-
und
Sicherungspläne
für
jede
Anstalt
sowie
regelmäßige
Begehungen
und
Übungen
mit
Polizei
und
Feuerwehr.
Bildtexte:
An
der
Kreuzung
Johannistorwall/
Kommenderiestraße
wurden
am
23.
Mai
1995
zwei
Geiselnehmer
von
der
Polizei
festgenommen.
Das
Titelbild
der
Neuen
Osnabrücker
Zeitung
am
Tag
nach
der
beendeten
Geiselnahme.
Der
Innenraum
des
Wagens
nach
dem
Zugriff.
Die
Fahrt
durch
Osnabrück
am
23.
Mai
1995.
Die
Schaulustigen
applaudierten
1995
der
Polizei
und
dem
SEK,
nachdem
die
Geiselnahme
beendet
war.
Fotos:
Gert
Westdörp,
Archiv
Grafik:
Archiv
Autor:
dpa, Corinna Berghahn, Sven Kienscherf