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1.
Erscheinungsdatum:
05.01.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Die Tram hat Angers verändert
Zwischenüberschrift:
Seit einem halben Jahr fährt die Bahn durch Osnabrücks französische Partnerstadt
Artikel:
Originaltext:
ANGERS.
Sie
fährt.
Nochzuckt
der
eine
oder
andere
Angeviner
zusammen,
wenn
er
beim
Schlendern
über
den
zentralen
Place
du
Ralliement
das
helle
Warnklingeln
der
Tram
hört.
Doch
solangsam
gewöhnen
sich
die
Bewohner
von
Angers
daran
–
und
sind
der
Faszination
für
die
Bahn
im
Regenbogendesign
erlegen.
Während
in
Osnabrück
immer
wieder
über
die
Einführung
einer
Straßenbahn
diskutiert
wird,
war
die
Linie
in
der
westfranzösischen
Partnerstadt
vor
einem
halben
Jahr
feierlich
eröffnet
worden.
„
Prochaine
station:
Placedu
Ralliement″,
sagt
die
Stimme
aus
dem
Lautsprecher
– „
Nächster
Halt:
Placedu
Ralliement.″
Fahrgästesteigen
aus,
neue
strömen
hinein
und
halten
ihre
Tickets
im
Scheckkartenformat
an
den
elektronischen
Entwerter,
der
ein
kurzes
Brummen
von
sich
gibt.
„
Validé″
zeigt
das
Display
an
und
leuchtet
grün
auf
– „
entwertet″.
Eine
Straßenbahn
wie
jede
andere,
könnte
man
meinen,
doch
für
die
Bewohner
von
Angers
ist
es
noch
immer
etwas
Besonderes,
endlich
mit
„
ihrer″
Tram
zu
fahren.
„
Seit
dem
ersten
Tag
nehme
ich
die
Tram″,
sagt
ein
Fahrgast
stolz.
„
Es
ist
ein
bisschen
wie
in
der
Métro
von
Paris″,
findet
eine
ältere
Dame.
Und
ein
dritter
Fahrgast
betont:
„
Ich
bin
jetzt
viel
schneller
im
Zentrum
als
mit
dem
Bus!
″
Ist
die
Bahn
an
der
Endstation
Avrillé
noch
völlig
leer,
füllen
sich
in
Richtung
Zentrum
nach
und
nach
die
grünen
Sitze.
Grün
und
bunt
Grün
sind
übrigens
nicht
nur
die
Polster,
grün
ist
auch
ein
großer
Teil
der
mit
Rasen
bepflanzten
Gleisbetten,
über
die
die
Bahn
fast
lautlos
gleitet.
Und
an
der
Decke
eines
jeden
Straßenbahnwagen
sprangen
bunt
verschnörkelte
Vögel,
Blumen
und
Schmetterlinge.
Angers
ist
Zentrumeiner
der
wichtigsten
Gartenbauregionen
Frankreichs,
des
Anjou,
und
wollte
sich
auch
bei
der
Konzeption
der
Straßenbahn
darauf
beziehen:
Umweltbewusst
sei
man,
der
Region
verbunden.
Von
außen
erscheint
die
Tram
im
Regenbogendesign.
Schwulenverbände
hätten
schon
gejubelt,
erinnert
sichTabea
Hörnschemeyer
schmunzelnd
und
erklärt
außerdem,
dass
die
Nasen
der
Bahnen
mit
ihrer
spitz
zulaufenden
Form
den
traditionellen
Booten
in
Maine
und
Loire
nachempfunden
seien.
Die
ehemalige
Städtebotschafterin
aus
Osnabrück
hat
die
Einführung
der
Tram
hautnah
miterlebt
und
für
einige
deutsche
Delegationen
gedolmetscht.
Knapp
300
Millionen
Euro
hat
die
westfranzösische
Stadt
mit
etwa
150
000
Einwohnernin
die
Linie
A
investiert,
die
sich
von
der
Station
Avrillé,
einem
Vorort
im
Norden,
bis
zur
Station
Roseraie
im
Süden
schlängelt.
Eine
Linie
B
seibislang
aber
noch
vage
Zukunftsmusik,
sagt
Projektleiterin
Marie-
Pierre
Trichet.
Bislang
ist
sie
zufrieden:
Die
Tram
wird
sehr
gut
angenommen,
und
die
Zahl
der
Unfälle
hält
sich
in
Grenzen
–
dabei
müssen
sich
nicht
nur
Fußgänger
umgewöhnen,
auch
Autos
und
Radfahrerhaben
nun
einen
zusätzlichen
Verkehrsteilnehmer
zubeachten.
„
Man
sagt,
dass
es
ungefähr
ein
Jahr
dauert,
bis
sich
alle
daran
gewöhnt
haben″,
sagt
Trichet
und
zieht
die
Erfahrungen
heran,
die
zum
Beispie
die
südwestfranzösische
Stadt
Bordeaux
gemacht
hat.
Seit
2003
gibt
es
dort
eine
Tram,
inzwischen
mit
drei
Linien.
Die
ersten
Anlieger
der
Linie
A
in
Angers
hatten
sich
allerdings
schon
im
August
vergangenen
Jahres
über
Risse
in
den
Wänden
ihres
Hauses
beschwert.
„
Es
handelt
sich
um
ein
altes
Gebäude″,
sagt
Marie
Pierre
Trichet
und
runzelt
die
Stirn.
„
Wir
warten
erst
einmal
die
Untersuchungen
ab.″
Stolz
lächeln
die
Tramfahrer
in
die
Kamera,
wenn
sie
sehen,
dass
sie
mit
ihrer
Bahn
fotografiert
werden
–
und
das
werden
sie
oft.
Christian
Andounin
ist
einer
vonihnen.
Wie
seine
Kollegen
ist
er
auch
Busfahrer
und
wurde
nach
umfangreichen
Stresstests
als
Tramfahrer
auserwählt.
Mit
der
linken
Handkontrolliert
er
die
Geschwindigkeit
und
bremst.
Maximal
50
km/
h
schnell
kann
er
fahren,
das
Minimum
sind
15
km/
h.
Permanent
muss
der
Fahrer
seine
Hand
am
Gashebel
bewegen.
„
Sonst
blockiert
die
Tram
automatisch″,
erklärt
er.
„
Ein
Kontrollmechanismus.
Man
muss
sehr
aufmerksam
sein.″
Dierechte
Hand
hat
Monsieur
Andounin
immer
in
der
Nähe
des
silbernen
Klingelknopfes,
der
Fußgänger
und
Radfahrer
warnen
soll.
Vor
jeder
Station
klingelt
er
–
mal
einmal,
mal
dreimal,
je
nachdem,
was
auf
der
Straße
los
ist.
Über
Kameras
hat
er
im
Blick,
was
seitlich
geschieht.
Für
den
Ernstfall
gibt
es
ei-
en
dicken
roten
Notbremse-
Knopf
in
seinem
Cockpit.
„
Da
bitte
nicht
draufdrücken″,
sagt
er
grinsend,
„
aber
hier
dürfen
Sie
ruhig
mal″
und
zeigt
auf
den
silbernen
Klingelknopf,
der
verlockend
schimmert.
Diese
Gelegenheit
würde
sich
natürlich
keine
Reporterin
entgehen
lassen.
Außerdem
ist
hier
in
Avrillé
Endstation,
und
zurückgeht
es
erst
in
drei
Minuten.„Bing″,
erklingt
es
hell
beim
ersten
Drücken
–
und
noch
schöner
sind
mehrere
nacheinander:
„
Bing,
bing,
bing.″
Bildtexte:
So
langsam
gewöhnen
sich
die
Bewohner
Angers
an
die
leise
gleitende
Tram.
Bei
der
Einfahrt
auf
die
autofreie
Place
du
Ralliement
im
Zentrum
der
Stadt
ist
die
Bahn
jedenfalls
ein
Hingucker.
Die
Fahrer
in
ihren
Hightech-
Cockpits
müssen
ihre
Augen
überall
haben.
Das
Bild
zeigt
Monsieur
Andounin.
Der
kleine
silberne
Knopf,
das
ist
die
glockenhelle
Warnklingel.
Fotos:
Sandra
Dorn
Autor:
Sandra Dorn