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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Zoo zählt mehr Gäste als erwartet
 
Löwen haben bald dreimal so viel Platz
Zwischenüberschrift:
Im Zoo Osnabrück läuft der Bau für neue Afrika-Landschaft / Reger Andrang nach Wiedereröffnung
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück Fast zwei Monate lang musste der Zoo während der Corona-Pandemie schließen. Seit etwas mehr als einer Woche darf er wieder Besucher empfangen und der Andrang ist rege. Um die 17 000 Gäste seien bislang gezählt worden, meldete der Zoo am Freitag. Geschäftsführer Andreas Busemann sagte unserer Redaktion: Das liegt über unseren Erwartungen.″ Deshalb sei auch die mit dem Zeitpunkt der Wiedereröffnung nachlassende Spendenbereitschaft zu verschmerzen. Hintergrund: Während der Zwangsschließung gingen beim Zoo mehr als 10 000 Einzelspenden ein. Dabei kamen allein durch Online-Spenden mehr als 200 000 Euro zusammen.

Unterdessen schreitet der Umbau der Löwenanlage sichtbar voran. Bis zum Herbst soll er abgeschlossen sein.

Osnabrück Schon 17 000 Besucher seit der Wiedereröffnung am 6. Mai: Die Osnabrücker haben ihren Zoo während der Zwangsschließung in der Corona-Pandemie offenbar sehr vermisst. Der rege Andrang birgt allerdings auch Gefahren. So ruft der Zoo seine Gäste dringend dazu auf, sich an die Abstandsregeln zu halten. Derweil nimmt die neue Afrika-Landschaft Mapungubwe weiter Gestalt an. Bis zum Herbst 2020 soll auch das vergrößerte Löwengehege fertig sein. Besucher können es auf einer langen Brücke durchqueren. Blickfang werden künstliche Baobabs: turmhohe Affenbrotbäume aus Stahl und Spritzbeton.

Um das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus möglichst gering zu halten, sei der Zoo auf die Mithilfe seiner Besucher angewiesen, heißt in einer Mitteilung vom Freitag. Jeder Gast müsse darauf achten, dass die 1, 5 Meter Mindestabstand zu anderen Besuchern eingehalten werden ob an Tiergehegen oder auf Spielplätzen. Andernfalls könne sich der Zoo veranlasst sehen, bestimmte Bereiche seines 23, 5-Hektar-Areals für den Publikumsverkehr zu sperren.

Damit möglichst wenig Menschenansammlungen entstehen, hatte der Zoo bereits alle kommentierten Fütterungen abgesagt und Teile des acht Kilometer langen Wegenetzes zu Einbahnstraßen erklärt. Allerdings halten sich nicht alle Besucher an die Vorgaben, und an manchen Stellen wird es dann doch wieder zu eng″, stellt Zoogeschäftsführer Andreas Busemann fest.

Um das Problem in den Griff zu bekommen, seien am Wochenende noch mehr Zoomitarbeiter sowie ehrenamtliche Helfer als zuvor im Einsatz. Zusätzlich würden regelmäßig Durchsagen gemacht und weitere Schilder angebracht. Toilettenhäuser dürfen den Angaben zufolge weiterhin nur einzeln von Besuchsgruppen genutzt werden. Und Familien mit Kindern werden gebeten, keine Laufräder oder Roller mitzubringen wohl aber Proviant, sofern sie im Zoo etwas essen möchten. An den geöffneten Gastronomieständen gebe es nur ein eingeschränktes Angebot zum Mitnehmen.

Pfad auf Stelzen

Ungeachtet der Corona-Pandemie läuft derweil der Ende 2019 begonnene und 2, 5 Millionen Euro teure Umbau des Löwengeheges. Um verschärften Haltungsbedingungen zu genügen, bietet es den fünf Raubkatzen künftig etwa dreimal mehr Platz als vorher insgesamt über 2000 Quadratmeter. Trotzdem können Besucher sich den majestätischen Tieren dann noch näher fühlen, weil Zäune unter einem 132 Meter langen, aufgeständerten Weg verschwinden.

Schon jetzt lässt sich erahnen, wie diese Fußgängerbrücke einmal aussehen wird: Beim Löwenrondell nahe dem Eingang erhebt sich ihr Stahlgerüst aus dem Boden, um sich anschließend, mit Holzbrettern ausgekleidet, in sicherer Höhe quer durch die gesamte Anlage zu schlängeln bis hinter die Gaststätte am benachbarten Giraffengehege. So haben wir mehr Fläche für die Tiere und tolle Einblicke für die Besucher, genauso wie bereits in unseren Tierwelten Manitoba und Kajanaland″, erklärte der Technische Leiter des Osnabrücker Zoos, Thorsten Vaupel, bei einer Baustellenführung.

Konkret vergrößere sich durch den Umbau das Löwenhaus von rund 50 auf ungefähr 140 Quadratmeter. Der Außenbereich wachse von bislang knapp 600 auf fast 1900 Quadratmeter, weil dem Gehege ein Bereich zugeschlagen werde, in dem einst Kirk-Dikdiks und Jungfernkraniche lebten. Sobald der neue Teil der Anlage fertiggestellt sei, sollen die Löwen dorthin umziehen. Danach könne der alte Teil entsprechend gestaltet werden.

Künstliche Baobabs

Am Fuße des alten Löwenhauses wächst ein künstlicher Baobab aus dem Boden, wie er schon jetzt im angrenzenden Giraffengarten des Osnabrücker Zoos zu sehen ist. Die beiden kegelförmig zulaufenden Gebilde, je 12 Meter hoch, bis zu 3, 5 Meter dick und 20 Tonnen schwer, sind den Affenbrotbäumen aus dem afrikanischen Tiefland nachempfunden. An ihnen soll künftig Futter für die Tiere aufgehängt werden.

Das Skelett der Nachbauten besteht dabei aus Stahl, das mit speziellen Glasfaser-Matten umwickelt und fest im Boden verankert wurde. Anschließend tragen professionelle Felsgestalter mehrere Lagen Spritzbeton auf, sodass insgesamt eine acht bis neun Zentimeter dicke Schicht entsteht″, berichtete Vaupel. Am Ende wird alles fein modelliert, und der künstliche Baum bekommt ein täuschend echtes Aussehen.″ Im Inneren seien zudem elektrische Seilzüge installiert. Damit ließen sich die Futterkörbe mühelos in die Höhe hieven.

Nach Angaben des Zoo soll die gesamte Löwenanlage im Herbst fertig sein idealerweise pünktlich zu den Schulferien. Damit wäre die neue Afrika-Tierwelt Mapungubwe vollendet, zu der auch die bereits 2019 umgebaute Nashornanlage gehört. Insgesamt vier Millionen Euro ließ sich der Zoo dieses Großprojekt kosten. Dabei wurde er jedoch von verschiedenen Seiten finanziell kräftig unterstützt. Unter anderem vom Förderverein Löwen für Löwen″, der sich vor drei Jahren eigens zu diesem Zweck gegründet hatte. Dank zahlreicher Aktionen sammelte er bis heute bereits über 480 000 Euro ein. Die Marke von einer halben Million haben wir noch fest im Blick″, sagte der Vereinsvorsitzende und heutige Zoopräsident Fritz Brickwedde.

Bildtexte:
In den Anlagen von Löwen und Giraffen baut der Zoo Osnabrück jeweils einen Baobab aus Spritzbeton. Äußerlich sind sie echten Affenbrotbäumen nachempfunden.
Eine 132 Meter lange Fußgängerbrücke führt künftig durch Löwengehege im Osnabrücker Zoo. Links im Bild ist das eingerüstete Stahlskelett eines künstlichen Baobab-Baums zu sehen.
In Teilen ist der aufgeständerte Besucherweg durch die neue Löwenanlage bereits fertig. Im Hintergrund sieht man das alte Löwenhaus sowie die rohen Mauern des Erweiterungsbaus.
Mit Hilfe eines Seilzuges werden die Futterkörbe in bis zu 4 Meter Höhe gezogen.
Fotos:
Jörn Martens
Autor:
Sebastian Stricker, Niels Stern


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