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1.
Erscheinungsdatum:
23.12.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Viel Wahrheit in wenigen Strichen
Zwischenüberschrift:
Vor zehn Jahren starb Fritz Wolf
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Am
23.
Dezember
2001
starb
in
Bad
Rothenfelde
Fritz
Wolf,
der
begnadete
Karikaturist.
Sein
prägnanter
(Zeichen-
)
Strich
verlieh
nicht
nur
der
Neuen
Osnabrücker
Zeitung
und
den
übrigen
Zeitungen
aus
dem
heutigen
Medienhaus
Neue
OZ
über
Jahrzehnte
einen
ganz
besonderen
politischen
Anstrich.
Es
war
ein
feiner,
hintergründiger
Humor,
mit
dem
der
am
7.
Mai
1918
in
Mülheim
an
der
Ruhr
geborene
Grafiker
das
Weltgeschehen
begleitete.
„
Er
sticht
mit
der
Feder,
aber
es
fließt
kein
Blut″
lautete
2003
die
prägnante
Schlagzeile
über
eine
Ausstellung
des
Künstlers
im
Haus
der
Parlamentarischen
Gesellschaft
in
Berlin.
Sie
bringt
seinen
Wesenszug
auf
den
Punkt:
Verletzen
wollte
Fritz
Wolf
nie.
Lächeln,
Schmunzeln
und
amüsierte,
leise
Zustimmung
über
soviel
Wahrheit
in
so
wenigen
Zeichenstrichen
–
ja,
das
waren
und
sind
in
der
Regel
die
Reaktionen
auf
seine
Karikaturen,
wie
sich
nicht
nur
die
heute
noch
lebenden
Weggefährten
Fritz
Wolfs
gerne
erinnern.
Welche
Attribute
einen
großen
Künstler
auszeichnen,
darüber
streiten
sich
die
Geister.
Selbstironie,
die
Fähigkeit,
über
sich
zu
lächeln
–
diese
unverzichtbaren
Attribute
gehörten
auch
zum
Markenzeichen
des
Karikaturisten.
Bei
seinen
markanten,
buschigen
Augenbrauen
war
ihm
das
Augenzwinkern
wohl
im
Laufe
der
Jahre
wie
selbstverständlich
in
Fleisch
und
Blut
übergegangen...Auch
zehn
Jahre
nach
seinem
Tod
lebt
das
Erbe.
Die
Fritz-
Wolf-
Gesellschaft
widmet
ihm
bis
zum
29.
Januar
2012
im
Osnabrücker
Stadthaus
eine
Gedächtnisausstellung
(Schwerpunkt
politische
Karikaturen)
und
hat
wieder
einen
neuen
Jahreskalender
aufgelegt.
Filmsequenzen,
die
selbst
schon
antiquarischen
Charakter
besitzen,
fügt
Miroslaw
Rafinski
auf
der
gerade
erschienenen
DVD
„
Der
Karikaturist″
zusammen.
Der
Fritz-
Wolf-
Platz
im
Herzen
Osnabrücks
unterstreicht
den
hohen
Stellenwert
des
Künstlers,
der
1983
mit
der
„
Justus-
Möser-
Medaille″
–
der
höchsten
Auszeichnung
der
Stadt
Osnabrück
–
schon
zu
Lebzeiten
geehrt
wurde.
Eine
Bronzebüste
mit
Schiebermütze
und
Schal
auf
einer
steinernen
Stele
vermittelt
einen
Eindruck
des
„
Wahl-
Osnabrückers″.
Allein
diese
Aufzählung
macht
deutlich:
Auch
heute
noch
hat
Fritz
Wolf
etwas
zusagen.
Viele
seiner
Zeichnungen
besitzen
erhebliche
Strahlkraft.Mit
einigem
Abstand
betrachtet,
entfalten
die
politischen
Karikaturen
als
bewusste,
komische
Überzeichnungen
von
gesellschaftlichen
Zuständen
und
Menschen
oft
nur
in
einem
sehr
engen
zeitlichen
Kontext
Wirkung.
Der
Witz
geht
schnell
verloren,
wenn
handelnde
Personen
oder
Ereignisse
nicht
mehr
auf
den
ersten
Blick
erkennbar
sind.
Das
ist
das
traurige
Los
gerade
politischer
Karikaturisten.
Aus
den
Augen,
aus
dem
Sinn!
Wolfs
brillante
Zeichnungen
etwa
zu
deutschen
Politik-
Größen
wie
Franz
Josef
Strauß
–
nur
die
Älteren
verstehen
die
(Zeichen-
)
Botschaften.
Wer
mit
dem
1988
verstorbenen
bayerischen
Politiker
nichts
(mehr)
anzufangen
weiß,
dem
helfen
auch
die
entsprechenden
politischen
Karikaturen
nicht
weiter.
Wolfs
Werke
befinden
sich
in
der
Nachwirkung
–
weil
er
am
Endes
seines
Schaffen
seinen
unendlichen
Fundus
an
Köpfen
und
Ereignissen
zu
Papier
gebracht
hatte.
Manches
„
seiner″
Objekte
steht
noch
immer
im
Rampenlicht.
Beispiel
Oskar
Lafontaine.
Im
März
1999
legte
der
Bundesfinanzminister
alle
politischen
Ämter
einschließlich
seines
SPD-
Bundestagsmandats
nieder
und
gefiel
sich
als
Kritiker
der
rot-
grünen
Regierung
unter
Kanzler
Gerhard
Schröder.
Als
Politiker
mit
markanten
Gesichtszügen
und
Gesten
war
der
Saarländer
bei
allen
deutschen
Karikaturisten
beliebt.
Wolf
verpackte
den
Abtritt
Lafontaines
in
eine
spezielle
Zeichnung:
„
Mit
Ihrem
Rücktritt
vermindern
sich
meine
Einnahmen
als
Karikaturist
dramatisch.″
Beispiel
Christian
Wulff.
In
einem
kurzen
Statement
auf
der
neuen
Wolf-
DVD
räumt
der
heutige
Bundespräsident
ein,
dass
ihm
als
Mensch
ohne
besondere
Auffälligkeiten
wie
Pfeife,
kurzer
Hals
oder
Doppelkinn
eigentlich
genau
das
fehle,
was
ein
Karikaturist
an
einem
Politiker
schätze.
Nichts
destotrotz
nahm
sich
Wolf
Wulff
vor.
Mal
war
es
die
Wulff-
Rolle
als
politischer
Urenkel
Konrad
Adenauers,
mal
versohlte
Überkanzler
Helmut
Kohl
dem
Niedersachsen
Wulff
den
Allerwertesten
–
Reaktion
des
Älteren
auf
die
Kritik
des
jungen
CDU-
Rebellen.
In
der
Redaktion
der
Neuen
Osnabrücker
Zeitung
ranken
sich
viele
Geschichten
um
denvor
zehn
Jahren
verstorbenen
Karikaturisten:
Wenn
der
frühe
Abend
kam,
stand
Wolf
unter
Dauerstress.
Der
Chefredakteur
wartete
schließlich
auf
die
Karikatur
des
Tages.
Alle
wussten,
dass
Wolfs
Ehefrau
Edith
stets
seine
erste
Kritikerin
war
–
eine
Qualitätskontrolle
der
ganz
familiären
Art.
Wolf
stand
auch
für
kollegiale
Hilfe.
Freunde,
die
ihn
für
private
oder
halbdienstliche
Karikaturen
ansprachen,
sei
es
für
den
Presseball
oder
Sportpresse-
Veranstaltungen,
wussten
um
die
Genießerqualitäten
des
Künstlers.
„
Die
Bezahlung
erfolgte
in
Naturalien.
Bevorzugt:
guter
Whiskey″,
erinnert
sich
der
heutige
Neue
OZ-
Sportchef
Harald
Pistorius.
Bildtext:
Meister
der
Karikatur:
Fritz
Wolf
1918–2001
Foto:
Michael
Hehmann
„
Mit
Ihrem
Rücktritt
vermindern
sich
meine
Einnahmen
als
Karikaturist
dramatisch.″
Nach
dem
Rücktritt
von
Oskar
Lafontaine
im
Jahr
1999
zeigte
sich
Fritz
Wolf
als
Meister
der
Selbstironie.
Keine
Gnade
vor
dem
Meister:
Selbst
seine
schreibenden
Kollegen
verschonte
Fritz
Wolf,
jahrzehntelanger
Hauskarikaturist
der
Neuen
Osnabrücker
Zeitung,
nicht.
Krisenfestes
Motiv:
„
Zeitgemäßer
Christbaumschmuck″
„
Korrekturbedürftig″:
Die
NPD-
Debatte
läuft
immer
noch.
Noch
aktuell:
„
Entwicklungshilfe
für
Griechenland″.
Dauerthema:
Das
Auf
und
Ab
beim
VfL
Osnabrück
Christian
Wulff
mit
Schrittmacher
Konrad
Adenauer
im
Hoffnungslauf.
Kanzler
Kohl
träumt:
„
Lasst
mich
mal
nach
Hause
kommen...″
Alle
Karikaturen:
Fritz-
Wolf-
Gesellschaft
Autor:
Berthold Hamelmann