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1.
Erscheinungsdatum:
16.04.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Papierfabriken steigen aus Kohle aus
Zwischenüberschrift:
Kämmerer und Schoeller wollen jährlich 100000 Tonnen weniger CO2 ausstoßen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
In
Osnabrück
soll
sich
der
Ausstoß
von
Kohlendioxid
schon
bald
um
mehr
als
100
000
Tonnen
pro
Jahr
verringern,
weil
die
Papierfabriken
Schoeller
und
Kämmerer
schrittweise
aus
der
Kohleverfeuerung
aussteigen.
Maßgeblich
dafür
ist
vor
allem
die
angekündigte
Verteuerung
der
CO2-
Zertifikate.
Schoeller
setzt
auf
Erdgas,
Kämmerer
auf
Altholz.
Beide
Unternehmen
investieren
Millionenbeträge
in
die
Modernisierung
ihrer
Kraftwerke.
„
Aus
demografischen,
ökologischen
und
ökonomischen
Gründen
wollen
wir
schrittweise
aus
der
Kohle
aussteigen″,
kündigt
Kai
Middeldorf,
Werkleiter
bei
der
Felix
Schoeller
Group,
an.
In
Gretesch
werden
zurzeit
80
Prozent
Kohle
und
20
Prozent
Gas
eingesetzt,
um
den
Dampf-
und
Strombedarf
der
Produktionsbereiche
zu
decken,
wie
Achim
Pape,
der
Leiter
des
Versorgungsbetriebes,
erklärt.
Dieses
Verhältnis
solle
demnächst
umgedreht
werden.
Die
Umstellung
sei
schon
deshalb
sinnvoll,
weil
bei
Schoeller
heute
überwiegend
dünnere
Papiere
produziert
würden
als
in
den
vergangenen
Jahrzehnten.
In
der
Folge
bedarf
es
weniger
Energie.
Die
30
Jahre
alten,
mit
Kohle
und
Gas
betriebenen
Kessel
sind
nach
den
Worten
von
Pape
für
die
heutigen
Produktionsbedingungen
überdimensioniert
und
lassen
sich
im
Teillastbereich
wirtschaftlich
nicht
günstig
betreiben.
Mit
einem
neuen
Gaskessel
soll
das
Kraftwerk
an
den
heutigen
Bedarf
angepasst
werden.
Hohe
Investitionen
Einen
zweistelligen
Millionenbetrag
hat
das
Unternehmen
für
die
mehrstufige
Umstellung
der
Energieversorgung
in
den
nächsten
Jahren
kalkuliert.
Noch
in
diesem
Jahr
soll
im
ersten
Schritt
ein
zusätzlicher,
vergleichsweise
kleiner
Großwasserraumkessel
installiert
werden,
der
einschließlich
Rohrleitungen,
Equipment
und
Tüv-
Abnahme
rund
2
Millionen
Euro
kosten
dürfte.
Von
ihm
wird
ein
deutlich
höherer
Wirkungsgrad
erwartet
als
vom
Kohlekessel,
zugleich
eine
schnellere
Reaktion
auf
Laständerungen.
Middeldorf
und
Pape
hoffen,
dass
die
Corona-
Krise
nicht
dazwischenfunkt
und
die
Anlage
im
Oktober
in
Betrieb
gehen
kann.
Sie
rechnen
mit
einer
direkten
CO2-
Einsparung
von
mehr
als
30
Prozent.
Nach
der
Umstellung
wird
der
alte
Kohlekessel
nur
noch
für
Ausnahmesituationen
bereitgehalten.
In
weiteren
Schritten
soll
die
Technik
ganz
auf
Gasbetrieb
umgestellt
werden.
Das
ist
auch
deshalb
vorgesehen,
weil
auf
Dauer
altersbedingt
kein
Personal
mit
einer
Ausbildung
zum
Betrieb
des
Kohlekessels
zur
Verfügung
stehen
wird.
Und
der
große
Schornstein
von
1987
wird
dann
nicht
mehr
notwendig
sein.
Über
seine
Zukunft
ist
zwar
noch
nicht
entschieden,
auf
Dauer
könnte
er
aber
wohl
von
der
Bildfläche
verschwinden.
Bei
Kämmerer
sieht
es
ähnlich
aus.
Die
Planer
erwarten
sogar
eine
CO2-
Reduzierung
um
bis
zu
60
Prozent,
genauer
gesagt,
von
130
000
auf
60
000
Tonnen.
Bislang
wurden
die
Kessel
überwiegend
mit
Steinkohle
und
Braunkohle
befeuert,
zu
einem
Viertel
kamen
Ersatzbrennstoffe
wie
Holzabfälle,
Stanzreste
und
Folien
mit
in
die
Wirbelschichtkammer.
In
enger
Abstimmung
mit
einem
Beratungsunternehmen
und
dem
Staatlichen
Gewerbeaufsichtsamt
wurde
das
Experiment
gewagt,
den
Kessel
mit
85
Prozent
Kohle
und
15
Prozent
Ersatzbrennstoffen
zu
beschicken.
„
Das
Ergebnis
war
noch
besser,
als
wir
zu
hoffen
gewagt
haben″,
sagt
Matthias
Pieper,
Leiter
Technik
bei
Kämmerer.
Sämtliche
Auflagen
seien
erfüllt
und
alle
Grenzwerte,
auch
für
Stickoxide
und
Staub,
deutlich
unterschritten
worden.
Druck
durch
Zertifikate
Für
den
Einsatz
von
Altholz
sei
die
Anlage
aber
noch
umzurüsten,
vermerkt
Pieper.
Das
soll
im
Laufe
dieses
Jahres
geschehen.
Zu
diesem
Zweck
muss
der
Boden
des
Kessels
umgebaut
werden,
damit
die
Düsen
nicht
verstopfen.
Auch
die
Zuführung
des
Brennmaterials
vom
Silo
bis
zum
Kessel
erfordert
Umbauten.
Das
Altholz
–
ausrangierte
Paletten,
geschredderter
Sperrmüll
und
nachweislich
unbehandelte
Hölzer
–
wird
in
streichholzschachtelgroßen
Bruchstücken
angeliefert.
Der
Technik-
Chef
betont,
dass
der
Betrieb
für
einen
Übergangszeitraum
nicht
auf
die
Steinkohle
verzichten
könne,
um
den
Verbrennungsprozess
in
der
15
Meter
hohen
Kammer
steuern
zu
können.
Auf
4
Millionen
Euro
beziffert
Pieper
die
Kosten
für
die
Umstellung
der
Energieversorgung
bei
Kämmerer.
Die
Wärmeerzeugung
für
eine
Papierfabrik
sei
kein
Selbstzweck,
sondern
folge
wirtschaftlichen
Überlegungen.
Ausschlaggebend
für
die
Investition
sei
die
politisch
gewollte
Verteuerung
der
CO2-
Zertifikate.
Bund
und
Länder
hatten
sich
darauf
verständigt,
den
CO2-
Preis
ab
Januar
2021
auf
zunächst
25
Euro
pro
Tonne
festzulegen.
Anschließend
soll
der
Preis
schrittweise
ansteigen.
Durch
den
schrittweisen
Kohleausstieg
bei
Kämmerer
und
Schoeller
wird
der
CO2-
Ausstoß
in
Osnabrück
voraussichtlich
um
etwa
110
000
Tonnen
pro
Jahr
sinken.
Nach
der
Berechnung
von
Detlef
Gerdts,
dem
Leiter
des
Fachbereichs
Umwelt
und
Klimaschutz
der
Stadt
Osnabrück,
entspricht
das
ungefähr
der
zehnfachen
Menge,
die
durch
den
Betrieb
aller
Fotovoltaikanlagen
im
Stadtgebiet
eingespart
wird.
Die
Stadt
Osnabrück,
die
sich
zur
Reduzierung
der
Treibhausgase
verpflichtet
hat,
kann
sich
die
CO2-
Minderung
von
Schoeller
und
Kämmerer
allerdings
nicht
auf
ihr
Konto
verbuchen
lassen,
denn
die
Emissionen
solcher
Industriebetriebe
werden
deutschlandweit
angerechnet.
Bildtext:
Für
4
Millionen
Euro
will
Kämmerer
das
Kraftwerk
umbauen.
Statt
Kohle
soll
Altholz
verbrannt
werden.
Foto:
David
Ebener
NOZ
vom
17.4.2020
Sorry
Falsche
Zahlen:
Dass
die
beiden
Osnabrücker
Papierfabriken
Schoeller
und
Kämmerer
schrittweise
aus
der
Kohleverfeuerung
aussteigen,
war
in
unserer
gestrigen
Ausgabe
nachzulesen.
Leider
waren
in
unserem
Bericht
zwei
Zahlen
vertauscht,
die
das
genaue
Gegenteil
nahelegten.
Richtig
muss
es
heißen,
dass
bei
Kämmerer
in
einem
erfolgreichen
Versuch
eine
Mischung
aus
85
Prozent
Altholz
und
15
Prozent
Kohle
verbrannt
wurde.
Das
Unternehmen
investiert
4
Millionen
Euro
in
eine
Energieversorgung
mit
geringerem
CO2-
Ausstoß
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert