User Online: 2 |
Timeout: 02:14Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
01.04.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Schichtende für Rolf Spilker
Zwischenüberschrift:
Der Museumsdirektor hat den Piesberg zum Erlebnisort für ganz Osnabrück gemacht
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Seine
Mutter
hat
ihn
immer
gewarnt,
dass
er
später
am
Piesberg
Steine
kloppen
müsse,
wenn
er
jetzt
nicht
ordentlich
für
die
Schule
lerne.
Zum
Piesberg
ist
er
dann
tatsächlich
gekommen
–
und
davon
hat
ganz
Osnabrück
profitiert.
Für
Rolf
Spilker,
den
Leiter
des
Museums
Industriekultur,
endete
gestern
die
Dienstzeit.
Von
Ruhestand
ist
aber
nicht
die
Rede.
Schon
vor
Jahrzehnten
gab
es
in
Osnabrück
wohlmeinende
ältere
Herren,
die
der
Ansicht
waren,
dass
die
Stadt
ein
Industriemuseum
brauche
und
dass
einige
ausrangierte
Maschinen
vor
der
Verschrottung
bewahrt
werden
müssten.
Aber
Konzepte
und
Räume
gab
es
nicht.
Schwung
bekam
die
Idee
dann
Ende
der
1980er-
Jahre,
als
ein
junger
Mann
namens
Rolf
Spilker
mit
einer
Arbeitsbeschaffungsmaßnahme
beim
Kulturgeschichtlichen
Museum
angestellt
wurde.
Der
gelernte
Installateur
und
studierte
Historiker
zog
selber
den
Blaumann
an,
wenn
tonnenschwere
Apparate
zu
bergen
waren.
Was
ihn
antrieb,
war
die
Vision
von
einem
eigenständigen
Museum,
das
sich
nicht
als
Maschinenschau
versteht,
sondern
aufzeigt,
wie
die
Industrialisierung
den
Alltag
der
Menschen
in
der
Region
verändert
hat.
Mit
dem
Haseschachtgebäude
am
Fürstenauer
Weg,
vormals
einer
Ruine,
die
von
der
Städtischen
Denkmalpflege
zu
neuem
Leben
erweckt
wurde,
bekam
er
für
dieses
Museum
das
passende
Domizil.
Am
30.
September
1994
wurde
Eröffnung
gefeiert.
Spilker
hatte
schon
früh
im
Blick,
dass
sich
der
Piesberg
mit
der
ehemaligen
Kohlezeche
und
dem
riesigen
Steinbruch
–
damals
noch
eine
No-
go-
Area
–
als
Erlebnisraum
für
Kultur
und
Landschaft
anbietet.
Auf
Osnabrücks
höchstem
Berg
entstanden
Wanderwege
und
Aussichtsplattformen,
das
Piesberger
Gesellschaftshaus
wurde
zum
Sitz
eines
rührigen
Kulturvereins,
am
ehemaligen
Pumpenhaus
ist
der
Bahnhof
für
die
Feldbahn
hergerichtet,
und
die
Osnabrücker
Dampflokfreunde
restaurieren
ihre
Schätze
in
der
alten
Brecheranlage.
Viel
Schweiß
vergossen
Inzwischen
hat
sich
auch
das
Museum
fortlaufend
weiterentwickelt.
Spilker
sorgte
dafür,
dass
die
alte
Kaue
aus
der
Zeit
des
Kohlebergbaus
für
Wechselausstellungen
ausgebaut
wurde
und
dass
nebenan,
im
früheren
Pferdestall,
Schulveranstaltungen
stattfinden
können.
Ein
Highlight,
für
das
viel
Schweiß
vergossen
wurde,
ist
der
wieder
freigelegte
Hasestollen,
der
den
Standort
am
Süberweg
mit
dem
Haseschacht
auf
einer
Länge
von
260
Metern
unterirdisch
verbindet.
In
den
25
Jahren
seines
Bestehens
hat
sich
das
Museum
Industriekultur
einen
Namen
auch
über
die
Region
hinaus
gemacht.
Gut
besucht
waren
etwa
die
Ausstellungen
mit
den
historischen
Stadtansichten
von
Rudolf
Lichtenberg
oder
über
die
Kulturgeschichte
des
Kaffees.
Als
die
Stadt
Osnabrück
1998
den
350.
Jahrestag
des
Westfälischen
Friedens
feierte,
inszenierte
Spilker
eine
Ausstellung
über
die
industrialisierte
Kriegsführung
Anfang
des
20.
Jahrhunderts.
Der
dazu
herausgebrachte
Katalog
„
Der
Tod
als
Maschinist″
gilt
heute
als
ein
Standardwerk
zum
Ersten
Weltkrieg.
Das
Museum
Industriekultur,
das
als
gemeinnützige
GmbH
unter
dem
Dach
der
Sparkasse
verankert
wurde,
leidet
zwar
wie
alle
Kultureinrichtungen
derzeit
unter
der
Corona-
Krise.
„
Aber
wir
sind
krisenerprobt″,
vermerkt
der
scheidende
Direktor.
Von
Anfang
an
habe
er
oft
zu
hören
bekommen:
„
Das
darf
nicht
viel
kosten,
lass
dir
mal
was
einfallen.″
Mit
seinem
kleinen
Team
habe
er
deshalb
oft
improvisieren
und
viel
selber
machen
müssen,
dafür
aber
auch
viele
Freiheiten
gehabt.
Die
Leitung
des
Hauses
übernimmt
jetzt
Vera
Hierholzer,
mit
der
Rolf
Spilker
bereits
seit
einigen
Monaten
eine
Doppelspitze
gebildet
hat.
Auch
im
Ruhestand
fühlt
sich
der
68-
Jährige
dem
Museum
verbunden.
Im
Depot
stehen
noch
etliche
Maschinen
von
Karmann,
Weymann
und
anderen
legendären
Osnabrücker
Industriebetrieben,
deren
Geschichte
nicht
in
Vergessenheit
geraten
soll.
Zum
Beispiel
eine
Telefonkabelverseilmaschine
von
Kabelmetal
oder
ein
Trockenhang
von
Schoeller,
auf
dem
einst
das
Barytpapier
getrocknet
wurde.
Diese
alten
Schätze
will
er
demnächst
noch
inventarisieren.
Außerdem
hat
Rolf
Spilker
noch
eine
ganze
Reihe
historischer
Abhandlungen
in
Arbeit,
die
in
nächster
Zeit
nach
und
nach
erscheinen
sollen.
Er
ist
nicht
der
Typ,
der
sich
nach
dem
Ruhestand
gesehnt
hat.
Bildtext:
Die
Maschinen
bleiben,
der
Direktor
verabschiedet
sich:
Rolf
Spilker
vom
Museum
Industriekultur
ist
gestern
in
den
Ruhestand
gegangen.
Fotos:
Jörn
Martens,
Jens
Lintel,
Michael
Hehmann
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert