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1.
Erscheinungsdatum:
01.04.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
„Eine gepflegte Sauerei ist das Beste″
Zwischenüberschrift:
Ornithologe Peter Berthold verrät, was Vögel in den eigenen Garten lockt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Alle
Freunde
eines
gepflegten,
ordentlichen
Gartens
werden
jetzt
zusammenzucken.
Denn
der
bekannte
Vogelkundler
Peter
Berthold
weiß,
wo
Vögel
sich
besonders
wohlfühlen:
„
Je
wilder
der
Garten
ist,
desto
bunter
das
Vogelleben.
Eine
gepflegte
Sauerei
ist
das
Beste″,
verkündete
er
und
meinte
damit:
Vögel
sind
in
naturnahen
Gärten
besonders
gerne.
Wer
auf
seinen
englischen
Rasen
stolz
ist,
wird
von
Berthold
kein
Fleißkärtchen
erhalten:
„
Psychopathen-
Rasen
oder
Krautschutz″
kann
er
nichts
abgewinnen,
im
Gegenteil:
Der
Vogelkundler
setzt
auf
die
richtige
Mischung,
sprich
ein
„
Nebeneinander
aller
Vegetationsschichten,
also
von
Bäumen,
Sträuchern,
Stauden
und
Kräutern″,
wie
er
mit
seiner
Co-
Autorin
Gabriele
Mohr
im
Buch
„
Vögel
füttern
–
aber
richtig″
beschreibt.
Ebenfalls
wichtig:
„
Im
vogelfreundlichen
Garten
bleiben
Stauden
und
samentragende
Kräuter,
soweit
sie
nicht
den
Weg
versperren,
bis
ins
Frühjahr
stehen.″
Und
wer
pünktlich
zum
Frühjahrsbeginn
sein
Vogelhaus
einmotten
wollte,
dem
rät
der
Ornithologe,
dies
nicht
zu
tun.
Für
ihn
ist
die
ganzjährige
Fütterung
selbstverständlich,
da
sie
seiner
Meinung
nach
einen
wichtigen
Beitrag
zum
Vogelschutz
leistet.
Und
der
beste
Platz
für
eine
Futterstelle
ist
in
der
Nähe
von
Sträuchern
und
Rankhilfen.
„
Dort
haben
die
Vögel
Platz,
sich
in
Ruhe
reinzusetzen″,
so
Berthold,
der
sich
für
„
große
und
geräumige
Vogelhäuser″
ausspricht.
„
Eine
Katastrophe
sind
diese
kleinen,
verschnörkelten
Vogelhäuser,
die
großen,
alten
sind
noch
immer
die
besten″,
so
der
Vogelkundler,
der
auch
erklärt
warum:
„
Darin
haben
die
Vögel
den
Überblick
über
das
Gelände.″
In
seinem
Buch
erklärt
Berthold,
warum
das
Füttern
im
Frühjahr
und
Sommer
sogar
noch
wichtiger
ist
als
im
Winter:
Die
Vögel
reduzierten
ihren
„
Stoffwechsel
auf
Sparflamme″
und
würden
weniger
fliegen.
Ganz
anders
im
Sommerhalbjahr:
„
Vögel
wie
Goldammern
und
Kohlmeisen
verbrauchen
im
Sommerhalbjahr
im
Mittel
doppelt
so
viel
Energie
wie
im
Winterhalbjahr,
und
das
gilt
für
die
meisten
unserer
Vogelarten″,
schreibt
Berthold,
und
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion
erklärt
er
auch
warum:
„
Die
Vögel
fliegen,
fliegen,
fliegen,
um
Nahrung
zu
beschaffen.
Das
kostet
25-
mal
so
viel
Energie,
wie
laufen
oder
hüpfen″.
Und
wer
viel
fliege,
benötige
viel
Fett.
„
Fett
ist
das
Wundermittel″,
so
der
Vogelexperte,
der
deshalb
unter
anderem
Maisenknödel
als
Futter
zur
Brutzeit
empfiehlt.
Außerdem
hätten
einige
Gartencenter
spezielles
Sommer-
Vogelfutter
im
Angebot.
Nicht
verfüttert
werden
sollten
hingegen
Sonnenblumenkerne.
„
Denn
die
Vögel
haben
gar
keine
Zeit,
diese
aufzumachen″,
so
der
Fachmann,
der
ebenfalls
von
„
billigem
Ramsch″
abrät.
Dies
enthalte
im
Verhältnis
viele
Getreidekörner,
die
wiederum
meist
liegen
blieben
und
dann
aufgingen
und
für
ungewolltes
Grün
sorgten.
Wer
Vögel
füttert,
sollte
natürlich
auch
an
Nistgelegenheiten
denken.
„
Bei
einem
Garten
von
500
Quadratmeter
Fläche
sollten
es
mindestens
15
Nistkästen
sein″,
berichtet
der
Ornithologe
und
erklärt
auch
warum:
„
Wenn
sie
auf
Wohnungssuche
gehen,
schauen
sie
sich
doch
auch
drei,
fünf
oder
zehn
Wohnungen
an.
Die
Vögel
suchen
noch
sorgfältiger
aus.
Viele
von
ihnen
brüten
nur
einmal
im
Leben.″
Deshalb
fielen
Nistkästen
mit
verzogenem
Holz
und
Spalten,
durch
die
es
zieht,
bei
der
Besichtigung
gleich
durch.
Berthold
empfahl
deshalb
Holzbetonkästen:
„
Die
halten
30
Jahre
lang.″
Bezogen
würden
sie
natürlich
auch
nur,
wenn
sie
im
Herbst
sauber
gemacht
werden
würden.
Für
alle,
die
sich
bisher
nicht
zum
Füttern
oder
dem
Aufhängen
von
Nistkästen
aufraffen
konnten,
noch
ein
Tipp:
Viele
Meisen
im
eigenen
Garten
können
zwar
den
Befall
der
Buchsbäume
mit
dem
Buchsbaumzünsler
oder
den
von
Eichen
mit
dem
Eichenprozessionsspinner
nicht
verhindern,
aber
sie
können
die
Schadenswirkung
erheblich
reduzieren
–
oder
wie
Berthold
es
formulierte:
„
Je
mehr
Meisen,
desto
mehr
geht
es
dem
Zünsler
oder
Spinner
an
den
Kragen.″
Bildtext:
Ihr
Zuhause
suchen
sich
Vögel
sorgfältig
aus
–
deshalb
sollte
man
ihnen
mehrere
Quartiere
anbieten.
Foto:
dpa/
Stefan
Sauer
Vogelkundler
Peter
Berthold
Peter
Berthold
war
bis
2004
Direktor
der
Vogelwarte
Radolfzell,
Max-
Planck-
Institut
für
Ornithologie.
Er
spezialisierte
sich
in
seiner
Tätigkeit
an
der
Vogelwarte
Radolfzell
(ab
1967)
auf
sieben
Arbeitsgebiete:
Vogelzugforschung,
Jahresperiodik,
Populationsdynamik,
Ernährungsbiologie,
Genetik,
Auerhuhnforschung
und
Grundlagenforschung
für
den
Natur-
und
Umweltschutz.
1981
erhielt
er
eine
Professur
für
Biologie
der
Universität
Konstanz.
Er
ist
Mitglied
und
Ehrenmitglied
zahlreicher
Gesellschaften,
Akademien,
Komitees
und
Naturschutzvebände
im
In-
und
Ausland.
Seit
seiner
Emeritierung
engagiert
er
sich
vor
allem
im
Naturschutz,
insbesondere
als
Stiftungsrat
in
der
Heinz-
Sielmann-
Stiftung
und
im
Biotopverbund
Bodensee.
Für
seine
Arbeiten
wurde
er
vielfach
ausgezeichnet.
Kosmos
Verlag
Autor:
Claudia Sarrazin