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1.
Erscheinungsdatum:
22.12.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Zwischen Ökoliner und Monstertruck
Zwischenüberschrift:
Wie Verbände und Spediteure Chancen und Risiken der Gigaliner sehen – Feldversuch startet an Neujahr
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Wenn
um
Punkt
24
Uhr
an
Silvester
die
Sektkorke
knallen
und
Feuerwerksraketen
gen
Himmel
schießen,
wird
gleichzeitig
in
Deutschland
der
Feldversuch
mit
Gigalinern
eingeläutet.
Neujahr
ist
der
offizielle
Start
für
die
überlangen
Lastwagen,
tatsächlich
losrollen
werden
sie
im
Frühjahr,
wenn
Schnee
und
Eis
den
Verkehr
nicht
mehr
behindern.
Umstritten
sind
die
Gigaliner
schon
jetzt
wie
kaum
ein
anderes
von
der
Politik
vorangetriebenes
Verkehrsprojekt.
Das
führte
dazu,
dass
glühende
Befürworter
diesen
Fahrzeugtyp
Ökoliner
tauften
und
erbitterte
Gegner
ihn
zum
Monstertruck
erklärten.
Per
Ausnahmeverordnung
ermöglicht
die
schwarzgelbe
Bundesregierung
den
Feldversuch,
ohne
Bundestag
und
Bundesrat
an
der
Entscheidung
zu
beteiligen.
400Lkw
mit
einer
Länge
von
bis
zu
25,
25
Metern
sollen
fünf
Jahre
lang
unter
wissenschaftlicher
Begleitung
der
Bundesanstalt
für
Straßenwesen
ihre
Praxistauglichkeit
unter
Beweis
stellen.
Das
Testgebiet
gleicht
einem
Flickenteppich.
Denn
nur
sieben
Bundesländer
machen
überhaupt
mit:
Niedersachsen,
Schleswig-
Holstein,
Hamburg,
Sachsen,
Thüringen,
Bayern
und
Hessen.
Der
Bundesverband
der
Deutschen
Industrie
(BDI)
wirbt
unmittelbar
vor
Beginn
des
Feldversuchs
mit
den
Gigalinern
für
die
Vorzüge
der
überlangen
Lastwagen.
Vor
allem
machten
Lang-
Lkw
den
Güterkraftverkehr
wirtschaftlicher,
sagtDieter
Schweer,
Mitglied
der
BDI-
Hauptgeschäftsführung,
in
einem
Gespräch
mit
unserer
Zeitung.
Zwei
Lang-
Lkw
könnten
die
Frachtmenge
von
drei
gewöhnlichen
Lkw
transportieren.
Dadurch
ließen
sich
Fahrten
sparen,
erklärt
Schweer.
„
Die
Anzahlder
Lkw,
die
zum
Transport
von
Kühlschränken
in
Deutschland
jeden
Tag
eingesetzt
werden,
könnte
von
rund
300
auf
200
Fahrzeuge
sinken″,
nennt
Schweer
ein
Beispiel.
Auch
zwischen
15
und
30
Prozent
an
Kraftstoff
ließen
sich
pro
Transporteinheit
im
Vergleich
zum
bisherigen
Lkw
sparen.
Das
entspreche
einer
Reduzierungder
CO2-
Emission
um
bis
zu
30
Prozent,
sagt
der
BDI-
Geschäftsführer.
Die
eingesparten
Fahrten
entlasteten
zudem
den
Verkehrsfluss
auf
den
Autobahnen,
die
Stau-
und
Unfallgefahr
sinke.
Schweer
sagt,
dass
Lang-
Lkw
für
Verkehre
zwischen
Logistikzentren
und
Häfen
besonders
gut
geeignet
seien.
„
Ihr
Einsatz
verbessert
den
Anschluss
an
die
Weltwirtschaft.″
Lang-
Lkw
seien
ein
wichtiger
Baustein,
um
die
intelligente
Vernetzung
von
Verkehrsträgern
voranzutreiben,
ergänzt
Schweer.
Außerdem
seien
die
Sicherheitsstandards
dieser
Fahrzeuge
zu
Recht
sehr
hoch.
Überholen
dauert
länger
Der
Allgemeine
Deutsche
Automobil-
Club
(ADAC)
warnt
dagegen
vor
den
Risiken
der
Gigaliner.
Er
befürchte
massive
Sicherheitseinbußen
auf
Landstraßen,
sagt
der
ADAC-
Vizepräsident
für
Verkehr,
Ulrich
Klaus
Becker,
unserer
Zeitung.
Er
begründet
dies
damit,
dass
Pkw-
Fahrer
mehr
Zeit
benötigten,
um
die
überlangen
Lkw
zu
überholen.
Becker
fügt
hinzu:
„
Besondere
Gefahren
befürchten
wir
etwa
bei
Ortsdurchfahrten,
auch
an
Kreisverkehrsplätzen
und
beim
Ein-
bzw.
Abbiegen
an
Kreuzungen.″
Zu
klären
seien
auch
Fragen,
wie
viel
Zeit
so
ein
Riesen-
Laster
benötige,
bis
er
Ampelanlagen
geräumt
oder
Bahnübergänge
überquert
habe.
Der
ADAC
spreche
sich
darüber
hinaus
wegen
der
Auswirkungen
eines
Unfalls
vehement
gegen
jede
Gewichtserhöhung
über
die
heute
gültigen
maximalen
44
Tonnen
bei
schweren
Lkw
aus,
sagt
Becker.
Er
begrüße
daher
die
Festlegung
der
Bundesregie-
ung,
mit
dem
Feldversuch
keine
Erhöhung
der
Achslasten
oder
Gesamtgewichte
zuverbinden.
Er
erwartet
aber,
dass
sich
daran
auch
nachdem
Feldversuch
nichts
ändert.
Was
das
Sparpotenzial
der
Gigaliner
betrifft,
stellt
Becker
die
Frage
nach
der
volkswirtschaftlichen
Gegenrechnung:
„
Ist
es
wirklich
gewollt
und
zu
verantworten,
wenn
gerade
lang
laufende
Verkehre
von
der
Schiene
auf
die
Straße
zurückverlagert
würden?
Ich
meine
nein.″
Siegfried
Serrahn
hält
nichts
davon,
die
Verkehrsträger
gegeneinander
auszuspielen.
Der
Inhaber
der
gleichnamigen
Osnabrücker
Spedition
formuliert
seine
größte
Überzeugung
so:
„
Wir
brauchen
Antworten,
um
die
Verkehrsprobleme
der
Zukunft
zu
lösen.
Das
gilt
für
Deutschland
und
Europa,
für
alle
Verkehrsträger
–
Straße,
Schiene,
Wasser
und
Luft.″
Serrahn
betrachtet
den
Gigaliner
als
Teil
der
Lösung.
Doch
er
wird
am
Feldversuch
nicht
teilnehmen.
Er
dürfe
sein
Spezialfahrzeug
nicht
in
allen
Bundesländern
fahren
lassen,
begründet
der
Spediteur
die
Haltung.
Das
Lotter
Kreuz
ist
wegen
seiner
Lage
in
Nordrhein-
Westfalen
für
ihn
ebenso
wenig
befahrbar
wie
die
A
1
in
Bremen.
„
Was
soll
der
Osnabrücker
Logistikstandort
mit
so
einer
Ausnahmeverordnung?
″,
fragter.
Sein
Fazit:
Die
Länder,
die
den
Test
blockieren,
beschädigen
den
Wirtschaftsstandort
Deutschland.
Bildtext:
Zugmaschine,
Sattelauflieger
und
Anhänger
ergeben
einen
Gigaliner,
der
bis
zu
25,
25
Meter
lang
sein
kann.
Foto:
dpa
Autor:
Robin Fehrenbach