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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Wer bezahlt für den Ossensamstag?
 
Jecken fehlt Geld für den Ossensamstag
Zwischenüberschrift:
Sponsor abgesprungen – Spendenkonto eingerichtet – BOK beruft Experten-Runde
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
OSNABRÜCK. Weil ein großer Sponsor ausgestiegen ist, wissen die Osnabrücker Karnevalisten derzeit noch nicht, wie sie den von der Stadt geforderten Kostenbeitrag von 10 000 Euro zusammenbekommen. 5000 Euro fehlen, und ein Spendenkonto ist eingerichtet. Und Großsponsor Herforder möchte nur noch mitmachen, wenn seine Biermarke deutlicher im Umzug präsent ist. Ob nun auch die Wirte der Innenstadt als Nutznießer der Großveranstaltung in die Finanzierung eingebunden werden können, ist noch offen. BOK-Vorsitzender Rainer Möllers hat ein Expertengremium von Veranstaltungsprofis zusammengetrommelt, um das Programm des Karnevalsumzugs zu verbessern. Ziel: Der Ossensamstag soll zurück zu seinen Wurzeln, weniger Discowagen haben und familienfreundlicher werden.

OSNABRÜCK. Die Finanzierung des Ossensamstagswackelt. Die Karnevalisten haben die 10 000 Euro, die sie als Kostenbeitrag an die Stadt Osnabrück zahlen müssen, noch nicht zusammen. Und ohne Beitrag genehmigt die Stadt Osnabrück den Umzug nicht.

Der Bürgerausschuss Osnabrücker Karneval geht jetzt mit der Sammelbüchse rum, weil Hit-Radio Antenne als Sponsor ausgestiegen ist. Bei der Sparkasse Osnabrück gibt es inzwischen ein Spendenkonto (Kto. 1 551 023 789). Die Herforder-Brauerei, die bisher die andere Hälfte des benötigten Betrages gesponsert hat, knüpft ihr weiteres Engagement nun an Bedingungen. Die Biermarke soll im Umzug erkennbar sein. Im Klartext: An vier bis fünf Stellen des Umzugsweges sollen Bier-Stände mit Herforder-Werbung stehen. Rainer Möllers, Vorsitzender des Bürgerausschusses Osnabrücker Karneval (BOK), hat nun karnevalsbegeisterte Experten um sich geschart, um die Probleme zulösen. Er findet, dass er gutberaten ist, auch jüngere Leute in die Organisation einzubinden. Zumal der nächste Ossensamstag sein letzter als BOK-Vorsitzender sei. Rainer Möllers will bei der nächsten Jahreshauptversammlung des BOK nicht mehr für das Präsidentenamt kandidieren. Am vergangenen Freitag traf er sich zum ersten Mal mit dem Herforder-Marken-Manager Hendrik Witte, VfL-Stadionsprecher und DJ Matthias Matze″ Wellbrock und Veranstaltungs-Profi Christian Schäfer. Der zum Beispiel sieht zumindest eine Chance, die Herforder-Bedingung zu erfüllen. Mit den Betreibern der Bierbuden müsste seiner Ansicht nach eine Übereinkunft möglich sein, Herforder auszuschenken. An den Ständen sollten dann auch alkoholfreies Bier und andere alkoholfreie Getränke wie Mineralwasser ausgeschenkt werden, aber keine hochprozentigen Sachen. So könnte eventuell auch noch Gerolsteiner als Förderer ins Boot geholt werden, hofft Schäfer. Außerdem müssten nach Ansicht von Schäfer auch Stände mit Speise-Angeboten den Zugweg säumen. Hier könnten eventuell auch Sponsoren aus dem Kreis der regionalen Lebensmittelproduzenten gewonnen werden. Erste Gespräche mit Firmen aus dieser Branche sind geplant oder bereits terminiert. Neben dem Obolus für die Stadt kommen weitere Kosten auf den BOK als Veranstalter des Ossensamstags zu: Bei der zu erwartenden Teilnehmerzahl müssen die Karnevalisten selbst rund 100 Sicherungskräfte aufbieten, zusätzlich zu den eingesetzten Polizisten. Die sogenannten Hamburger Gitter, die an gefährlichen Stellen des Zugweges zur Absicherung aufgestellt werden, werden nicht mehr von der Polizei zur Verfügung gestellt, sondern müssen gemietet werden. Dadurch, so schätzt Rainer Möllers, kommen noch einmal Kosten von rund 7000 Euro auf den BOK zu. Die werden wie bereits im Vorjahr auf die Teilnehmer umgelegt. Im vergangenen Jahr kamen dadurch auf jede Gruppe rund 80 Euro zu. Christian Schäfer begrüßt, dass die Jecken, nachdem sie die Startzeit des Umzuges auf 14 Uhr verschoben haben, nun auch am Programm und am Image des Ossensamstags arbeiten wollen. Mit Flyern und Plakaten will er auch mit seiner Agentur seinen Beitrag dazu leisten. Es gibt weitere Ideen: zum Beispiel eine Familienzone für die Eltern und Kinder unter den Zuschauern am Rande des Zugweges. Dazu müsste aber auch der eventuell neue Weg feststehen. Derzeit sind die zuständigen Behörden noch nicht so weit. Bis zum 20. Dezember soll die Route aber klar sein, hofft Möllers.

Bildtext:
Mit einem eigenen Wagen nahmen die Sponsoren Herforder und Hit-Radio Antenne am vergangenen Ossensamstag teil. Der Sender hat sich jetzt aus der Förderung des Karnevalsumzuges zurückgezogen.
Foto:
Michael Hehmann

KOMMENTAR

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Die Karnevalisten waren gut beraten, für die Planung des Ossensamstags externen Sachverstand ins Boot zu holen. Hoffentlich sind auch gute Fundraiser darunter. Denn eine systematische Analyse der möglichen Förderung ist bei dem Geldbedarf für den Karnevalsumzug ratsam. Durch die Verlegungsdebatte sind ja alle die in den Vordergrund gerückt, denen der Ossensamstag Nachteile bringt. Aber die Wirte zum Beispiel, denen der Zug nützt, blieben bisher in Deckung. Sie machen am Ossensamstag Spitzenumsätze und sind für die Spendensammler vom BOK auf jeden Fall gute Anlaufstellen.
Autor:
Michael Schwager


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