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1.
Erscheinungsdatum:
19.03.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Vor
100
Jahren
Überschrift:
Lehrgeld bezahlen statt Azubi-Vergütung kassieren
Zwischenüberschrift:
100 Jahre Pflegeausbildung am Marienhospital
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
größte
und
zweitälteste
Krankenpflegeschule
Niedersachsens
wird
100
Jahre
alt.
Auch
wenn
sich
Name,
Organisationsstruktur
und
Ausbildungsziele
mehrfach
geändert
haben,
so
ist
das
Niels-
Stensen-
Bildungszentrum
seinem
Gründungsstandort
am
Marienhospital
treu
geblieben.
Unterrichtsräume
und
Verwaltung
befinden
sich
heute
in
der
Detmarstraße,
kaum
hundert
Meter
vom
Hospital
entfernt.
Corona
stoppt
Festakt
Eigentlich
sollte
das
runde
Jubiläum
am
23.
März
mit
einem
Festakt
mit
Bischof
Bode
im
Alando-
Ballhaus
gefeiert
werden,
aber
Corona
machte
auch
durch
diesen
Plan
einen
dicken
Strich.
„
Wir
treffen
uns
stattdessen
zu
einem
kleinen
internen
Frühstück,
um
den
Gründungstag
wenigstens
etwas
zu
würdigen″,
sagt
Schulleiter
Martin
Pope.
Und
einer
weiteren
Jubiläumsaktivität
kann
Corona
rein
gar
nichts
anhaben:
Eine
Wanderausstellung
zur
Geschichte
der
Krankenpflegeschule,
die
bis
vor
wenigen
Monaten
noch
Bildungszentrum
St.
Hildegard
hieß,
wird
am
23.
März
im
Foyer
des
Bildungszentrums
eröffnet,
bevor
sie
dann
ab
April
auf
Wanderschaft
durch
die
verschiedenen
Standorte
des
Niels-
Stensen-
Klinikverbundes
geht.
Alles
fängt
damit
an,
dass
der
Minister
für
Volkswohlfahrt
in
Berlin
unter
dem
23.
März
1920
die
Einrichtung
einer
Krankenpflegeschule
genehmigt.
Erster
Unterrichtsraum
ist
der
sogenannte
Festsaal
des
Marienhospitals.
Er
liegt
über
der
Durchfahrt
aus
dem
Innenhof
auf
die
Johannisfreiheit.
Es
ist
dies
der
historische
Verlauf
der
Pfaffenstraße,
die
später
in
diesem
Bereich
entwidmet
und
zu
einem
internen
Verkehrsweg
des
Hospitals
abgestuft
wird.
Wenn
der
Festsaal
über
der
Durchfahrt
nicht
ausreicht,
weicht
man
in
den
Kellerraum
neben
der
Bäckerei
aus.
Unterrichtet
werden
die
medizinischen
Hauptfächer
Innere
Medizin,
Chirurgie
und
Gynäkologie
durch
Ärzte
und
durch
Schulleiterin
Schwester
Maria
Hellwig.
Sie
dient
dem
Orden
der
Barmherzigen
Schwestern
vom
heiligen
Karl
Borromäus.
Die
Borromäerinnen
gehören
zu
den
ersten
katholischen
Ordensfrauen,
die
eine
spürbare
Verbesserung
der
Krankenpflege
in
die
Hospitäler
bringen.
Sie
sind
1859
aus
dem
Mutterhaus
Trier
nach
Osnabrück
gekommen
und
seit
seiner
Gründung
am
Marienhospital
tätig.
Sie
prägen
darüber
hinaus
auch
die
ersten
70
Jahre
in
der
Pflegeausbildung.
Der
erste
Lehrgang
startet
im
April
1920.
Die
praktische
Ausbildung
obliegt
den
Ordensschwestern
auf
den
Stationen.
Jeder
Schwester
ist
eine
Schülerin
zugeteilt.
Neben
der
Krankenbetreuung
werden
die
Schülerinnen
auch
zu
hauswirtschaftlichen
Tätigkeiten
herangezogen.
Das
Geschirrspülen
geschieht
am
Krankenbett.
Die
Mädchen
gehen
mit
einem
Eimer
Wasser
von
Bett
zu
Bett.
Die
Arbeitswoche
hat
sieben
Tage,
nur
alle
zwei
Wochen
gibt
es
einen
Nachmittag
frei.
Der
Jahresurlaub
beträgt
14
Tage.
Die
theoretische
Unterweisung
erfolgt
einmal
in
der
Woche
nach
Dienstschluss,
also
in
der
Freizeit
der
Schülerinnen.
Der
Unterrichtsinhalt
muss
gänzlich
mitgeschrieben
werden,
Lehrbücher
stehen
noch
nicht
zur
Verfügung.
Die
Schülerinnen
haben
zudem
Schulgeld
für
die
Ausbildung
zu
bezahlen,
außerdem
die
Kosten
für
Verpflegung,
Logis
und
Krankenversicherung.
Untergebracht
sind
sie
in
Vier-
oder
Sechs-
Bett-
Zimmern.
Jeden
Morgen
ist
der
Besuch
der
heiligen
Messe
verpflichtend.
Die
Dienstkleidung,
bestehend
aus
blauem
Kittel,
weißer
Schürze
und
Haube,
muss
eine
jede
nach
festgelegtem
Muster
selber
beschaffen.
Das
Waschen
erfolgt
zentral,
das
Stärken
mit
Kastanienstärke
und
Bügeln
macht
jede
wieder
selber.
Nach
knapp
einem
Jahr
legen
neun
von
elf
gestarteten
Schülerinnen
am
1.
Februar
1921
das
Examen
zur
„
staatlich
anerkannten
Krankenpflegeperson″
ab.
„
Dagegen
sehen
wir
mit
unserer
heutigen
Abbrecher-
Quote
ja
gar
nicht
so
schlecht
aus″,
stellt
Martin
Pope
amüsiert
fest.
Was
heute
alles
anders
ist
als
vor
100
Jahren:
Nicht
11,
sondern
700
Auszubildende
streben
das
Examen
an.
Statt
Lehrgeld
bezahlen
zu
müssen,
erhalten
sie
eine
Ausbildungsvergütung.
Die
Frauenquote
beträgt
nicht
mehr
100,
sondern
„
nur
noch″
85
Prozent.
Die
Ausbildungen,
die
in
der
Regel
drei
Jahre
dauern,
zielen
auf
eine
Vielzahl
von
Gesundheitsberufen
ab,
von
der
Kinderkranken-
bis
zur
Altenpflege,
von
der
generalistischen
Pflegefachkraft
bis
zur
anästhesietechnischen
Assistenz.
Neben
den
Ausbildungsberufen
bietet
das
Bildungszentrum
berufsbegleitende,
staatlich
anerkannte,
zweijährige
Fachweiterbildungen
und
eine
Vielzahl
von
Fortbildungen
an.
Hohe
Dynamik
Die
enorme
Steigerung
der
Ausbildungszahlen
in
den
vergangenen
Jahren
hängt
in
erster
Linie
mit
der
Integration
anderer
Krankenpflegeschulen
zusammen,
erläutert
Ulrich
Barlag.
Als
Vorgänger
von
Martin
Pope
stand
er
ab
1990
an
der
Spitze
der
Krankenpflegeschule
am
MHO
beziehungsweise
(nach
2007)
des
Bildungszentrums
St.
Hildegard.
Nachdem
man
zuvor
schon
in
einer
Arbeitsgemeinschaft
kooperiert
hatte,
geschah
2007
der
große
Zusammenschluss
der
bis
dahin
eigenständigen
Schulen
am
Marienhospital
Osnabrück,
am
Franziskus-
Hospital
Harderberg,
am
St.-
Raphael-
Krankenhaus
Ostercappeln,
am
Kinderhospital
Osnabrück
und
am
Haus
St.
Marien
des
Diözesan-
Caritasverbandes
in
Belm
unter
dem
Dach
des
Bildungszentrums
St.
Hildegard.
2011
startete
der
erste
duale
Studiengang
Pflege
in
Kooperation
mit
der
Hochschule
Osnabrück.
Die
hohe
Dynamik
des
Gesundheitswesens
hat
sich
in
häufigen
Strukturänderungen
der
Pflegeschulen
niedergeschlagen.
In
ihrer
hundertjährigen
Geschichte
gelang
es
der
Schule
am
Marienhospital,
welchen
Namen
sie
auch
gerade
trug,
stets
flexibel
auf
die
neuen
Gegebenheiten
zu
reagieren.
Und
schon
steht
die
nächste
Neuerung
an:
Martin
Pope
verabschiedet
sich
rasch,
weil
er
zu
Vorgesprächen
für
die
Eröffnung
einer
Außenstelle
der
Schule
in
Fürstenau-
Schwagstorf
fahren
muss.
Bildtexte:
Entspannung
nach
Dienstschluss:
Lernschwestern
mit
der
Schulleiterin,
Ordensfrau
Schwester
Hiltrud
Diancourt,
um
1962
beim
„
Mensch
ärgere
Dich
nicht″-
Spiel.
Erster
Schulungsraum
der
Krankenpflege
am
Marienhospital
war
der
Festsaal
oberhalb
der
Durchfahrt
zur
Johannisfreiheit,
hier
auf
einem
Foto
aus
dem
Jahr
1934.
Schulleiter
Martin
Pope
(links)
und
sein
Vorgänger
Ulrich
Barlag.
Fotos:
Rosemarie
Lohmann/
Archiv
Marienhospital
Osnabrück,
Archiv
Marienhospital
Osnabrück.
n.n.,
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks