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1.
Erscheinungsdatum:
14.03.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
So waren die 70er-Jahre in Osnabrück
Zwischenüberschrift:
Erinnerungsstücke gesucht: Zwei Forscher tauchen in die Zeit der Bee Gees und Schlaghosen ein
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Man
trug
Schlaghose
und
Batikhemd,
hörte
die
Bee
Gees
aus
dem
Cassettenrecorder,
das
Telefon
war
knallorange,
aber
noch
mit
Wählscheibe,
und
das
Fernsehprogramm
endete
am
späten
Abend
mit
dem
Testbild.
Heiko
Schulze
und
Reiner
Wolf
bereiten
eine
Ausstellung
über
die
70er-
Jahre
in
Osnabrück
vor
und
suchen
Erinnerungsstücke.
Das
Protest-
und
Revolutionsjahr
1968
haben
sie
schon
aufgearbeitet,
jetzt
wollen
sie
sich
den
70ern
widmen.
Heiko
Schulze
(Jahrgang
1954)
war
damals
mittendrin
–
als
Juso,
als
Student
und
als
Teil
der
sich
entwickelnden
Osnabrücker
Szene.
Für
den
1969
geborenen
Reiner
Wolf
ist
das
Projekt
eher
ein
Revival
seiner
Kindheit.
Für
eine
Ausstellung
und
einen
Sammelband
wollen
sie
authentisches
Material
aus
Osnabrück
zusammentragen.
Und
interessante
Orte
suchen
sie
auch.
Erlebnisberichte
gefragt
Besonders
erpicht
sind
die
beiden
Vergangenheitsforscher
auf
Erlebnisberichte,
zum
Beispiel
über
die
Stadtsanierung
und
die
Besetzung
des
Hauses
Schöningh,
die
ersten
Arbeitsmigranten
in
Osnabrück
und
die
ersten
Discos.
Die
Musik
ist
für
Reiner
Wolf
ein
wichtiger
Anknüpfungspunkt.
In
Osnabrück
etablierte
sich
Folk
alternativ,
es
kristallisierte
sich
nach
und
nach
eine
Reggae-
,
Hardrock-
und
Punkszene
heraus.
Erste
Wohngemeinschaften
taten
sich
zusammen,
gerne
noch
als
„
Kommunen″
verschrien.
Die
Umweltbewegung
kam
auf
die
Beine,
zum
Einkaufen
wurden
die
grob
zusammengenähten
„
Jute-
statt-
Plastik″-
Beutel
verwendet.
Die
Mode
bewegte
sich
damals
zwischen
selbst
gemachten
Batik-
T-
Shirts
und
Polyesterhemden.
Reiner
Wolf
bedauert,
dass
damals
noch
nicht
viel
fotografiert
wurde.
Fotos
oder
Dias,
aber
auch
Super-
8-
Filme
sind
sehr
willkommen
für
das
Ausstellungsprojekt.
Für
Heiko
Schulze
waren
die
70er-
Jahre
vor
allem
in
politischer
Hinsicht
eine
Zeit
des
Aufbruchs.
Ihm
fällt
dazu
der
Hype
um
Willy
Brandt
ein,
und
dazu
zaubert
er
einen
orangefarbenen
Button
mit
dem
Aufruck
„
Willy
wählen″
aus
der
Tasche.
Maoistisch
orientierte
Gefährten
schlossen
sich
dem
Kommunistischen
Bund
Westdeutschland
(KBW)
an
und
verteilten
Flugblätter
vor
den
Werkstoren
von
Karmann.
Die
Osnabrücker
Uni
wurde
gegründet,
junge
Leute
forderten
ein
Unabhängiges
Jugendzentrum,
aus
dem
schließlich
die
Lagerhalle
hervorging.
Ausstellung
geplant
Dem
Aufbruch
folgten
aber
Ernüchterung,
Krise
und
strukturelle
Arbeitslosigkeit.
Zu
den
weniger
erbaulichen
Zeiterscheinungen
der
70er-
Jahre
zählt
Heiko
Schulze
auch
die
Berufsverbote,
mit
denen
der
Staat
eine
linke
Unterwanderung
seiner
Institutionen
verhindern
wollte.
Die
beiden
Historiker
wollen
in
ihrer
Ausstellung
aber
ausdrücklich
nicht
mit
dem
Blick
von
links
auf
die
70er-
Jahre
schauen,
sie
hoffen
auch
auf
Material
oder
Erfahrungsberichte
von
Zeitgenossen,
die
sich
damals
zum
Beispiel
in
der
Jungen
Union
oder
für
die
Stadtsanierung
engagierten.
Die
Ausstellung
soll
im
August
oder
September
fertig
sein
und
unter
anderem
im
Stadthaus
gezeigt
werden.
Vorschläge
für
andere
Orte
sind
willkommen.
Bildtext:
Das
Herz
schlug
damals
links:
Reiner
Wolf
(links)
und
Heiko
Schulze
suchen
weitere
Exponate,
die
für
die
70er-
Jahre
stehen.
Foto:
Rainer
Lahmann-
Lammert
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert