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1.
Erscheinungsdatum:
29.03.1848
aus Zeitung:
Osnabrücker Volksblatt/ OVB
Inhalt:
Erstausgabe
des
Osnabrücker
Volksblatts
Überschrift:
Programm.
Artikel:
Originaltext:
Ein
englicher
Staatsmann
hat
den
Ausspuch
gethan:
Man
gebe
mir
einen
despotisch
gesinnten
Fürsten,
ein
aristokratisches
Oberhaus
und
ein
bestochenes
Unterhaus
und
lasse
mir
nur
die
Freiheit
der
Presse,
so
ist
mir
nicht
bange.
Daran
hatte
er
Recht,
und
die
Geschichte
des
englichen
Volks
hat
es
bewiesen;
denn
in
der
freien
Presse
ist
das
Mittel
gegeben,
die
vorhandennen
Übel
und
Mißstände,
seien
sie
auch
noch
so
tief
eingewurzelt,
an
das
Licht
zu
ziehen,
die
erkannten
zu
heben
und
die
noch
drohenden
oft
abzuwenden.
Ist
aber
das
freie
Wort,
in
Schrift
und
Rede,
gehemmt
und
unterdrückt,
dann
entsteht
ein
Mißverständniß
zwischen
Regierenden
und
Regierten,
jene
lernen
die
Wünsche
und
Bedürfnisse
des
Volkes
nicht
kennen,
dieses
wird
stumpf
oder
murrt,
jene
verlieren
die
Liebe
zum
Volke,
dieses
faßt
und
nährt
Haß
gegen
seine
Oberen.
Auf
diesem
faulen
Boden
erwächst
jener
unheilvolle
Zustand,
bei
dem
von
einem
Volke
als
Ganzem
kaum
noch
die
Rede
sein
kann;
es
bilden
sich
Standesunterschiede,
durch
eine
oft
sehr
hohe
Scheidewand
von
einander
getrennt;
und
wo
noch
vielleicht
durch
ein
Irrgewinde
von
Vorkehrungen
ein
freies
Wort
auftaucht,
das
eben,
unter
dem
Drucke
geboren,
nicht
ohne
Zorn
und
Unmuth
gesprochen
ist,
da
wir
es
als
unehrerbietiger
Tadel
verdächtigt
und
bestraft.
So
tritt
der
Fall
ein,
daß
Männer,
die
unter
glücklichen
Verhältnissen
das
Vaterland
zu
seinen
edelsten
Söhnen
gezählt
haben
würde,
nicht
durch
ihre
Schuld
zum
Äußersten
getrieben,
demselben
mit
blutendem
Herzen
den
Rücken
wenden.
Daß
dieser
in
wenigen
Zügen
angedeutete
Zustand
in
unserm
großen
Vaterlande
und
in
unserm
biedern
Volke
mehr
oder
weniger
hervorgetreten
war,
daß
überhaupt
zwischen
Thronen
und
den
vermeitlich
einzigen
Stützen
derselben,
den
Beamten,
einerseits
und
den
Völkern
andererseits
vielfach
ein
Verhältniß
des
Scheins
und
--
man
darf
das
Wort
nicht
scheuen
--
der
Lüge
sich
geltend
gemacht
hätte,
das
haben
die
letzten
dreißig
Jahre
im
Vergleich
mit
den
Ereignissen
des
letzten
Monats
klar
ans
Licht
gestellt.
Diese
Lüge
fraß
wie
ein
Krebsschaden
weiter,
vergiftete
zuerst
das
eigene
Herz
auch
redlich
gesinnter
Menschen,
und
nachher
täuschte
man
wissentlich
oder
unwissentlich
nach
oben,
wie
nach
unten.
Das
Übel
wuchs
täglich
und
griff
in
alle
geselligen
Verhältnisse
so
fruchtbar
ein,
daß
an
eine
Heilung
einzelner
Schäden,
an
leichte
Mittel
nicht
mehr
zu
denken
war,
und
was
besonnene
Männer
seit
Jahren
ahneren,
aber
kaum
auszusprechen
wagten,
das
geschah
plötzlich.
Ein
Sturm
aus
Westen,
und
das
bisherige
Regierungssystem
mit
seinen
Mißbräuchen
und
Mängeln
wurde
nicht
etwa
in
einzelnen
Theilen
erschüttert,
sondern
stürzte
mit
allen
längst
veralteten
Resten
früherer
Jahrhunderte
gänzlich
zusammen.
Es
ist
eine
gewaltige
Zeit
eingetreten.
Seit
dem
16.
Jahrhundert
hat
Europa,
Rußland
ausgenommen,
das
der
Geograph
künftig
vielleicht
zu
Asien
rechnen
wird,
keinen
größern
Umschwung
der
Verhältnisse
gesehen,
als
wir
ihn
schon
in
wenigen
Wochen
erlebt
haben.
Wohin
wir
blicken,
in
Staat
und
Kirche,
da
steht
der
Krieg
der
Geister
in
hellen
Flammen;
nun!
den
wollen
wir
ertragen;
mag
er
auch
immerhin
den
Einzelnen
empfindlich
berühren,
er
hat
sein
Gutes;
Gott
bewahre
uns
nur
vor
dem
roheren
und
unheilvollen
Kampfe
der
Waffen.
Sollte
aber
dieser
--
den
wer
vermag
jetzt,
wo
alle
menschliche
Klugheit
zu
Schande
wird,
berechnen,
was
der
nächste
Morgen
bringen
wird
--
sollte,
sag´
ich,
ein
Kampf
der
Waffen
hereinbrechen,
so
können
wir
nur
dann
einem
solchen
mit
Muth
und
Gottesvertrauen
entgegen
gehen,
wenn
wir
uns
der
großen
Güter
recht
bewußt
sind,
für
deren
Erhaltung
wir
kämpfen
sollen.
Dabei
denke
ich
nicht
zunächst
an
Weib
und
Kind,
die
kann
auch
der
Feigling
durch
die
Flucht
retten;
ich
denke
nicht
an
Geld
und
Gut,
nicht
Amt
und
Würde,
das
Alles
hat
auch
wohl
der
Verräther
bei
dem
Feinde
zu
finden
gehofft;
ich
denke
aber
an
das
Vaterland
und
die
heiligen
Güter,
die
dasselbe
uns,
unsern
Angehörigen
und
Mitbürgern
gewährt,
ich
denke
an
Freiheit
und
Recht,
an
deutsche
Sitte,
deutsche
Sprache
und
deutsches
Regiment.
Wenngleich
nun
der
Blick
auf
die
Vergangenheit
uns
jene
Güter,
namentlich
die
erstgenannten
vielfach
getrübt
erscheinen
läßt,
so
hellt
sich
doch
die
nächste
Zukunft
höchst
erfreulich
auf.
Jene
Güter
uns
unverkümmert
zu
sichern
und
treu
zu
bewahren,
dazu
sind
auch
uns
die
wirksamsten
Mittel
in
diesen
Tagen
gegeben.
Das
Wort
ist
frei,
wir
dürfen
und
sollen
auch
in
größeren
Ver-
....
Quelle:
Heiko
Schulze
aus
dem
Buch
"
Zum
Nutzen
und
Vergnügen
1766
bis
2016
Ein
Streifzug
durch
250
Jahre
Osnabrücker
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2016