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1.
Erscheinungsdatum:
12.03.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Erinnerung an Hexenverfolgung
Zwischenüberschrift:
Modehaus L & T enthüllt Gedenktafel an der Hase
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
„
Frauen
wie
wir
–
Damals
als
Hexen
verfolgt
und
verurteilt″,
heißt
es
auf
dem
Mahnmal,
das
das
Modehaus
L&
T
auf
der
Rückseite
des
neuen
Sporthauses
enthüllt
hat.
Wo
früher
der
„
Hexenturm″
an
die
Verfolgung
von
Hexen
im
Mittelalter
erinnerte,
hängt
nun
eine
Gedenktafel,
die
zugleich
ein
Zeichen
für
Gleichberechtigung
sein
soll.
Für
den
Neubau
des
L&
T
Sporthauses
war
der
„
Hexenturm″
an
der
Hase
entfernt
worden.
Der
Hexenturm
war
keine
historische
Sehenswürdigkeit,
sondern
der
Notausgang
aus
dem
L&
T-
Parkhaus.
Die
Schöpfer
des
Hexenturms
hatten
sich
vom
„
Kümpersturm″
inspirieren
lassen,
einem
Turm,
an
dem
im
Mittelalter
der
Hexerei
beschuldigte
Frauen
ertränkt
wurden.
Überlebten
sie,
so
wurden
sie
als
Hexe
zum
Tode
verurteilt.
Der
Hexenturm
Der
„
Kümpersturm″
hatte
tatsächlich
an
derselben
Stelle
gestanden
wie
später
der
Hexenturm.
Der
Geschäftsführer
des
Modehauses
L&
T,
Mark
Rauschen,
versprach,
an
dessen
Stelle
eine
Gedenktafel
aufzustellen.
Dieses
Versprechen
erfüllte
er
nun,
als
er
das
Mahnmal
enthüllte.
Vor
zwei
Jahren
ist
das
Sporthaus
eröffnet
worden.
Mark
Rauschen
sagte,
erst
mit
der
Enthüllung
der
Gedenktafel
sei
für
ihn
der
Bau
des
Sporthauses
wirklich
abgeschlossen.
Auf
der
Gedenktafel
sind
keine
Hexen
zu
sehen,
sondern
„
Frauen
wie
wir″.
Holger
Moths,
Architekt
des
Sporthauses
und
Gestalter
der
Tafel,
erklärte
den
Hintergrund:
„
Die
heutige
Gesellschaft
zeichnet
sich
durch
ein
hohes
Maß
an
Gleichberechtigung
aus.″
Dies
sei
jedoch
nicht
immer
so
gewesen.
Im
Mittelalter
gerieten
Frauen
in
den
Ruf,
eine
Hexe
zu
sein,
die
als
intelligente,
selbstbewusste
und
gebildete
Frauen
hervorstachen.
Heute
würden
wir
sie
schlichtweg
als
Prototyp
einer
„
modernen
Frau″
verstehen.
Im
Mittelalter
sei
ihnen
das
zum
Verhängnis
geworden.
Von
Weitem
wirkt
die
Gedenktafel
ein
wenig
wie
die
Ankündigung
einer
neuen
Modekollektion.
Doch
das
solle
Neugierde
wecken,
sagte
Moths.
Die
Gedenktafel
wendet
die
Lentikulartechnik
an,
das
heißt,
sie
funktioniert
ähnlich
wie
ein
Wackelbild.
„
Je
nachdem,
wie
man
den
Blickwinkel
verändert,
tun
sich
historische
Bilder
auf″,
erklärte
Moths.
Hinter
dem
heute
als
selbstverständlich
angesehenen
Frauenbild
entdecke
man
die
grausame
Wahrheit
aus
der
Vergangenheit.
Hinter
den
sympathischen
Gesichtern
der
Frauen
verstecken
sich
Aufnahmen
der
Hexenverfolgungen,
Namen
der
Opfer
und
wissenschaftlich
geprüfte
Daten.
Bei
der
Konzeption
der
Tafel
hat
der
Historiker
und
Leiter
des
Landesarchivs
Hannover,
Nicolas
Rügge,
geholfen.
Ein
langer
Kampf
Die
Tafel
soll
aufzeigen,
dass
die
Freiheit
der
Frau
nicht
immer
selbstverständlich
war.
Noch
in
den
Fünfzigerjahren
waren
Frauen
nur
eingeschränkt
geschäftsfähig.
„
Wenn
eine
Frau
sich
zum
Beispiel
ein
Kleid
gekauft
hat,
hätte
der
Mann
diesen
Kauf
annullieren
können.
Die
Ehefrau
war
per
Gesetz
nicht
berechtigt,
derartige
Käufe
ohne
Einverständnis
des
Ehemannes
zu
tätigen″,
erinnerte
Moths.
„
Der
Kampf
der
Frauen″
für
Gleichberechtigung
sei
erst
im
letzten
Jahrhundert
erfolgreich
gewesen.
Zweck
der
Tafel
sei,
die
Menschen
nachdenklich
zu
machen.
Man
solle
sich
nicht
nur
erinnern,
sondern
einen
Moment
innehalten.
Unter
dem
Namen
„
Frauen
wie
wir″
hängt
die
Gedenktafel
auf
der
Rückseite
des
L&
T
Sporthauses
direkt
an
der
Hase.
Bildtexte:
"
Frauen
wie
wir"
:
Das
Ehrenmal
zur
Erinnerung
an
die
Hexenverfolkung
ist
zugleich
ein
Zeichen
für
die
Gleichberechtigung
der
Frau.
Schlusspunkt
des
Sporthaus-
Projektes:
Bürgermeisterin
Birgit
Stangmann
und
Mark
Rauschen
enthüllen
die
Gedenktafel.
Fotos:
Michael
Gründel
Autor:
Merle Deeken